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Fanta in den Eintopf, Zucker auf den Tisch!
Fanta als Speisewürze - das klingt wie ein Rezept, um Gäste abzuschrecken. Aber vor etwa 60 Jahren war Fanta ein würziger Geheim-Tipp für die gute Küche ...
Das heißt: so gut war die Küche damals nicht. Denn Fanta, die fröhliche Orangenlimonade "aus dem Hause Coca-Cola" (wie man heute sagt), ist das Produkt einer Notzeit: Sie stammt eigentlich aus dem Zweiten Weltkrieg!
Dass Coca-Cola ursprünglich aus den USA kam, wussten viele ihrer deutschen Kunden in den 30er und 40er Jahren nicht. Die schwarzbraune Brause erschien ihnen als urdeutsches Erzeugnis. Zur Herstellung von Coca-Cola benötigt man allerdings einen bestimmten, nach geheimer Rezeptur gebrauten Sirup, der der deutschen Herstellungsfirma aus Irland angeliefert wurde - jedenfalls bis 1942. Dann wurde die Lieferung eingestellt: kriegsbedingt.
Aber die deutsche Firma hatte vorgesorgt: Ein neues Getränk mit Fruchtgeschmack kam auf den Markt: Das schmeckte mal nach Orange, mal nach Zitrone, mal nach Trauben oder Äpfeln. Je nach dem eben, was aus deutschen Landen an Obst zur Verfügung gestellt wurde - oder aus den von deutschen Truppen besetzten Ländern. Und da man jedes Mal neu die Phantasie spielen ließ, um etwas Fruchtiges zusammen zu mischen, wurde das Getränk gleich so genannt: "Phantasie", abgekürzt: Fanta.
Fanta war bald im ganzen Land beliebt - nicht nur seines immer wieder überraschenden Geschmacks wegen. Die Bevölkerung in Deutschland litt unter der Lebensmittelrationierung. Besonders Zucker war rar. Fanta aber durfte Rübenzucker enthalten - 3,5 Prozent. Und das war eine ganze Menge! Fanta wurde nun auch dazu verwendet, Speisen zu süßen oder den Geschmack von Suppen und Eintöpfen zu verstärken - Fanta, die etwas andere Speisewürze!
Nach dem Krieg lief in Deutschland die Coca-Cola-Produktion wieder an. Fanta wurde ins Sortiment aufgenommen und ist so zum wohl erfolgreichsten Getränk aus Deutschland geworden.
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom! |
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