M.K. |
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Group: Administrator Level:
 Posts: 2314 Joined: 7/13/2004 IP-Address: saved

| Gerade gab es in einem anderen Forum wieder eine Diskussion bzgl. was zu tun ist, wenn man mit einem Schwinger angegriffen wird. Überhaupt hört man diese Fragestellung "Was mache ich, wenn der Gegner mit dieser x-Technik angreift" sehr oft und sie ist kennzeichnend für die unterschiedliche Auffassung / Herangehensweise anderer KK-Stile an das Kampfgeschehen gegenüber dem Ving Tsun. Während sich nun allgemein damit auseinandergesetzt wird, was zu tuen ist, wenn der Gegener eben auf eine bestimmte Art und Weise angreift, versucht das Ving Tsun die komplexe Situation eines Angriffes konzeptionell zu lösen. Ganz abgesehen davon, daß es unendlich viele Möglichkeiten des gegnerischen Agieren gibt und man so gesehen undendlich viele 'Antworten' parat haben müßte, was allein vom zeitlichen Aspekt schier unschaffbar ist, wird man auch besser einschätzbar von den Reaktionen her, was wiederun dem Gegner zuspielt. Ving Tsun unterscheidet nun nicht zwischen Aktion 1a, 1b, 2a, ....etc.. Stattdessen versucht man sich auf die wesentlichen Aspekte eines Angriffes zu beschränken: Der Gegner muß an uns heran, um uns treffen zu können und ist genauso begrenzt durch z.B. Physis und Physik. Beherrscht man also tatsächlich die Faktoren Timing, Distanz, verfügt über eine vorteilhafte Strategie (z.B. Angriff der Achse, Nutzen der kürzesten Verbindung zwischen 2 Punkten, frontal gegen Flanke, etc.)und hat eine 'überzeugende' Schlagkraft entwickelt, spielt die Art des gegnerischen Angriffs keine große Rolle mehr. Viel mehr ist entscheidend, ob man ihn 'sein Spiel' machen läßt, oder ob man in der Lage ist, das Geschehen nach der eigenen Vorstellung zu beeinflußen. Gruß Michael
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10/6/2004 12:06:14 PM |  |
Kaybee |
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 Posts: 538 Joined: 7/17/2004 IP-Address: saved

| Interessant war hier die Theorie eines sog. doppelten Block gegen den angreifenden Arm: Tan-Sao und Fauststoß sollten gemeinsam gegen diesen Arm vorgehen. Da stellt sich einem doch sofort die Frage, warum man nicht sofort den Ving Tsun - Prinzipien entsprechend die Angriffsursache ausschaltet. Wenn man in der richtigen Distanz zum Gegner steht, um ihm auf seinen Arm zu schlagen, warum dann nicht zum Kopf??? Wurde dann damit begründet, man könnte immer noch etwas abbekommen und meine Aktion wäre mit einem Schlag zum Kopf nicht beendet. Ist meine Aktion denn mit einem "Doppelblock" zum Arm beendet????!!!! Der andere hat ja wahrscheinlich auch zwei Arme. Natürlich kann man noch etwas abbekommen. Völlig illusorisch, zu denken, man könnte immer komplett ungeschoren davonkommen.
Gruß Kai
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10/7/2004 12:01:01 PM |  |
martin.schloeter |
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Group: User Level:
Posts: 33 Joined: 7/27/2004 IP-Address: saved

| Hallo Kai,
geschrieben von Kaybee am 07.10.2004 um 12:01:01:
Interessant war hier die Theorie eines sog. doppelten Block gegen den angreifenden Arm: Tan-Sao und Fauststoß sollten gemeinsam gegen diesen Arm vorgehen. [...]
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Ich glaube da ist was mißverstanden worden. Kann zwar nicht ausschließen, dass da irgendjemand in den Thread das tatsächlich geschrieben hat (dann wäre es tatsächlich völliger Quatsch). Die "übliche" Methode im WT bei solchen runden Angriffen ist aber dass ein (! - nicht zwei) Arm eine "last resort"-Absicherung gegen den Angriff macht und der andere mit Schlag zum Kopf kontert. Die Absicherung halt eben für den Fall, dass die Konter nicht knackig genug ausfällt.
Gruss Martin
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10/7/2004 12:17:22 PM |  |
Kaybee |
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Group: Moderator Level:
 Posts: 538 Joined: 7/17/2004 IP-Address: saved

| Hi, Martin. Hat einer wirklich so geschrieben. Tan-Sao und Fauststoß auf den angreifenden Arm, da Tan-Sao allein den Schwinger nicht von mir abwenden könne, mein Fauststoß zum Kopf des Angreifers nicht ausreiche (habe nie gesagt, dass ich nach einem Fauststoß meine Aktion beenden würde), das Verletzungsrisiko an meinen Händen bei einem Schlag zum Kopf zu groß sei und man im allgemeinen eine solche Schwingersituation vorher nicht einschätzen könne. Das einzig richtige, was dann von der betreffenden Person gepostet wurde war die Feststellung, dass es um eine *ing *un - spezifische Diskussion ginge und er als Nicht *ing *un - Betreibender da nicht mitreden könne. Habe versucht, ihm die Absurdität eines sog. Doppelblocks klarzumachen, der Andere hat ja auch zwei Arme, mit denen er mich angreifen kann. Da kann ich ihm hundertmal auf den Schwingerarm schlagen, der greift mich trotzdem an. Und was die kaputten Finger betrifft: Lieber kaputte Finger als mit Schädelbruch im Krankenhaus, leicht ünberspitzt formuliert. Aber ich denke, das siehst du genauso.
Du sagst es ja selbst: Der Fauststoß kontert zum Kopf! Damit ist er die eigentliche Absicherung. Tan-Sao als zusätzliche Absicherung.
Gruß Kai
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10/9/2004 11:59:12 AM |  |
martin.schloeter |
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Group: User Level:
Posts: 33 Joined: 7/27/2004 IP-Address: saved

| Hi Kai, (cool, ein Reim ) also hat ein Nicht-Wing-Chun-ler den Wing-Chun-Leuten klar gemacht, dass man im Wing-Chun bei einem Schwinger mit Doppeldeckung arbeiten muss. Cool, soll er auch mal den Boxern erklären. :D Erinnert mich an die Kickboxer beim letzten Sparringtreff die meinten, dass wir die Deckung doch höher halten müss. War das ein Spaß. :D
Gruss Martin
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10/9/2004 10:18:44 PM |  |
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