Trauerbegleitung-Die Onlinecommunity

gewidmet meinem Bruder Michael
SearchSuchen CalendarKalender GalleryGalerieAuktions-PortalAuktionen GlobalGlobal Top-ListeTopMembersMitglieder StatisticsStats
get your RSS-Feed
Language/Sprache:  Admin  
 Login: ChatChat (0) new User-MapUser-Mapsend PasswordPasswort zusenden RegisterRegistrieren

Forum Übersicht » Trauer » Professionelle Hilfe » Gesprächstherapie
Seiten: (1) [1] »
Registrierung notwendigRegistrierung notwendig
Gesprächstherapie
Nicole24fehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
Gruppe: Administrator
Rang:


Beiträge: 238
Mitglied seit: 18.12.2005
IP-Adresse: gespeichert
offline


Sie ist eine Kombination von Konfrontation und emotionaler Ausdruckstherapie.
Das Ziel ist, intensive Gefühlsebenen zu erreichen,und diese lange Zeit aufrechtzuerhalten, um den Emotionen zu erlauben, sich selbst zu erschöpfen.
Wichtige Vorbedinungen sind eine gute Therapeut-Klient Beziehung und dass der Klient weiß, dass die Behandlung schmerzvoll sein wird.
Die Erfahrungen zeigen, dass die Sitzungen zwischen 1,5 und 2 Stunden dauern und mehrmals in der Woche stattfinden sollen.

Beispiel für eine Sitzung
der Therapeut bittet den Klienten sich es im Sessel bequem zu machen, die Augen zu schließen und die geliebte Person mit Worten zu beschreiben.
Sein Aussehen, sein Verhalten, was sie gemeinsam taten...
Der Zweck dessen ist,dem Klienten, die geliebte Person so lebendig als möglich nahe zu bringen.
Dadurch erfährt er Einzelheiten, die später genutzt werden können.
Nach einigen Minuten beginnt der Therapeut, die Verleugnungzu unterbrechen, indem er z.B. sagt: "Aber jetzt ist er tot,das ist alles zu Ende, sie werden ihn nie wieder sehen."
Meistens bricht der Trauernde in Tränen aus und der Therapeut ermutigt in zu weinen, wartet bis das weinen abnimmt und fährt dann fort, den klienten über die geliebte Person weiterzufragen und konfrontiert in dann wieder mit der Tatsache, dass die Person tot ist.
So eine Sitzung sollte so lange gemacht werden, bis der Klient nicht mehr zu weinen beginnt, wenn der therapeut koppelt mit frasen:"aber jetzt ist er tot".
Der Therapeut bleibt so lange dabei, bis er mehr einzelheiten aus dem Leben des verstorbenen weiß, wie: Gemeinsame Ferien, stille Abende zu Hause, gemeinsame Abende außer Haus, gemeinsame Interessen, Sex-Kontakte,...

Wenn der Klient Mühe hat, zu weinen od. Trauer zu spüren, wird er gefragt, was beim Begräbnis los war, sich an alle Leute dort zu erinnern, sie weinen zu sehnen und es zu probieren sich selbst zu erlauben, so wie die anderen zu fühlen.
Wenn das weinen beginnt, weniger zu werden, wid der Klient warscheindlich einige Zeit depressiv sein.
Der Therapeut sollte so schnell wie möglich vor gehen um die dauer der Depression zu verringern.
Die nächste Stufe ist, Agression gegen sich selbst und andere hervorzuholen.
Der Therapeut ermutigt zu Wut gegenüber anderen,wie Ärzten, die nicht genug getan haben, Freunden, die nicht hilfreich genug waren, Eltern, die nur an sich dachten, er Klient, der sich Situationen erleichtern hätte können....
Der Therapeut wird dabei bleiben, bis die wut erschöpft ist.Manchmal muß der Therapeut dabei Modell spielen.
Der letzte Teil, der nicht immer in Erscheinung tritt und nicht notwendig ist, - Agressionen gegen den Verstorbenen.
Gegangen zu sein, tot zu sein. Zum Schluß muß man den Schmerz noch ergründen, um den Verlust zum erlahmen zu bringen.
Die Angst wird auch da sein, während der Schuld und Agressionsphase. Die meisten Klienten schwanken zwischen Depressionen, Angst, Schuld und Agressionen vor und zurück.
Der Klient sollte am Ende der Therapie fähig sein Zukunftspläne zu schmieden.

Die Wiedereingliederungsphase ist die letzte und ist gewöhnlich ein langsamer Prozess ohne Intensivtherapie.Vielleicht ist der Klient fähig , diese Phase allein zu machen oder sonst mit Therapeuten.




bearbeitet von Nicole24 am 27.12.2005 20:31:41
http://www.cyberlord.at/?rf=3523


20.12.2005 18:05:40    
Lestatfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:

Beiträge: 8
Mitglied seit: 13.09.2006
IP-Adresse: gespeichert
offline


Viel zu krass! Diese Therapie ist ja glatter Selbstmord!


Wait for me on the other Side
14.09.2006 04:24:00  
Nicole24fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Administrator
Rang:


Beiträge: 238
Mitglied seit: 18.12.2005
IP-Adresse: gespeichert
offline


Ja, sie ist gnz sicher nicht leicht! Die Gefühle werden aufgewühlt. Aber es hilft!


http://www.cyberlord.at/?rf=3523


14.09.2006 06:52:40    
Lestatfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:

Beiträge: 8
Mitglied seit: 13.09.2006
IP-Adresse: gespeichert
offline


Aber es hilft erst dann,wenn man Monate lang durch die Hölle gegangen ist.
Ich glaube, da setze ich weiter auf die Verdrängungsmethode.das würd ich mir nicht antun sowas.
Gibt es hier welche die das schon mal durchgemacht haben?


Wait for me on the other Side
14.09.2006 16:18:58  
eva63fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 2
Mitglied seit: 23.08.2007
IP-Adresse: gespeichert
offline


Hallo bin über ein anderes Forum auf dieses hier aufmerksam geworden.
Zunächst einmal find ich es super, dass hier diese Austauschmöglichkeit geschaffen wurde.
Ich selbst bin Psychotherapeutin (systemische (Familien-)therapie)und arbeite sehr viel mit Menschen (vor allem Eltern), die mit einem Todesfall konfrontiert sind.
Den Beitrag über Gesprächstherapie kann und will ich hier daher so nicht stehen lassen.
Würde mich interessieren, was für eine Therapie für dich Gesprächstherapie ist, da in den allermeisten Therapieformen hauptsächlich gesprochen wird.
Die klassische Gesprächstherapie (auch klientenzentrierte Psychotherapie) nach Carl Rogers - siehe www.google.at -läuft jedenfalls sicher nicht so.
Überhaupt kenne ich keine Therapieform, die in einer Krise oder bei einem Trauma so arbeitet.
Es gibt wohl machesmal Gründe dafür, konfrontativ zu arbeiten, aber sicher nicht, wenn es um akute Trauerbewältigung geht. Ziel kann es auch keinesfalls sein, dass ein Mensch lernt, bei der Erinnerung an ein für ihn schmerzhaftes Erleben nicht mehr zu weinen. (Vielleicht hätte das die Gesellschaft zwar gerne, aber das ist ein völlig anderes Thema.

Liebe Grüße
eva63


24.08.2007 23:37:20    
Nicole24fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Administrator
Rang:


Beiträge: 238
Mitglied seit: 18.12.2005
IP-Adresse: gespeichert
offline


Hallo liebe Eva!

Ich habe diese Form von Gesprächstherapie im Internet gefunden.Natürlich dachte ich mir, dass sie so abläuft. Ich war ja selbst nie bei einer.
Wenn du aber sagst, das einen Gesprächst. nicht so abläuft, glaub ich dir das natürlich!

Wenn du Zeit und Lust hast, könntest du ja aufschreiben, wie sie abläuft. Würde mich freuen.

Danke für deinen Beitrag!


http://www.cyberlord.at/?rf=3523


25.08.2007 06:39:24    
eva63fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 2
Mitglied seit: 23.08.2007
IP-Adresse: gespeichert
offline


Hallo Nicole,

es gibt in Österreich eine ganze Menge verschiedener anerkannter Therapieformen und auch einige, die gerade dabei sind, anerkannt zu werden. Bei näherem Interesse bitte googeln, da das jetzt zu umfassend wäre.
Wie schon erwähnt, laufen die meisten davon hauptsächlich über "Gespräche" ab. Es gibt aber z.B. auch solche, die sehr viel Körperarbeit beinhalten (z.B. Tanz) oder auch Mal- und Gestaltungstherapie, Musik etc.
Egal warum auch immer jemand eine Therapie beginnt, ist das finden der(des) richtigen TherapeutIn wohl das wichtigste, da eine gute vertrauensvolle Beziehung entstehen muss. Jeder von uns weiß, dass es Menschen gibt, die uns einfach nicht liegen - sollte ich bei einem Erstgespräch an sojemanden kommen, dann unbedingt überlegen, ob ein Wechsel nicht günstig wäre.
Bei jeder Therapie ist es unumgänglich wichtig, dass der Klient sich akzeptiert, und verstanden fühlt. Besonders in einer Therapie mit Trauernden ist es wichtig, dass der Therapeut einfühlsam und geduldig ist. Es muss okay sein, wenn jemand seine Gefühle zeigt (weint, schreit) oder was auch immer, genauso okay muss es aber sein, wenn jemand besonders am Anfang einer Therapie scheinbar keine Gefühle zeigt und über einen Todesfall spricht, als würde es ihn gar nicht wirklich betreffen.Alles, was auch immer hilft, ist in Ordnung.
Du hast in irgendeinem anderen Beitrag ein Modell über die verschiedenen Trauerphasen vorgestellt und auch kommentiert, dass diese Phasen unterschiedlich stark ausgeprägt, unterschiedlich lang anhaltend sein können bzw. manche davon vielleicht auch ganz ausbleiben. Am Therapeuten liegt es, soviel Gespür zu haben, was der Klient aktuell gerade braucht. Das kann von Sitzung zu Sitzung unterschiedlich sein und es darf z.B. wenn die Situation danach ist, auch gelacht werden.
Ziel ist es natürlich, mit der geänderten Lebenssituation umgehen zu lernen, Perspektiven für das weitere Leben zu finden, zu sehen, welche Ressourcen der oder die Betroffene zur Verfügung hat.
Trauer muss von jedem Betroffenen auf seine Weise durchlebt werden. Man kann und sollte die Zeit der "Depression" nicht versuchen abzukürzen - das könnte sich später rächen.Man sollte aber auch niemanden vermitteln, dass er nach einem Schicksalschlag eigentlich viel intensiver trauern müsste.

Du siehst schon an der länge des Mails, dass es "den Therapieweg" nicht gibt. Es ist immer ein individeller Weg.

Sollte es noch konkrete Fragen zu diesem Thema geben, so stehe ich gerne zur Verfügung.

Liebe Grüße
Eva


27.08.2007 23:12:52    
Registrierung notwendigRegistrierung notwendig
Seiten: (1) [1] »
alle Zeiten sind GMT +1:00
Thread-Info
ZugriffModeratoren
Lesen: alle
Schreiben: Benutzer
Gruppe: allgemein
keine
Forum Übersicht » Trauer » Professionelle Hilfe » Gesprächstherapie

liste


.: Script-Time: 0,059 || SQL-Queries: 6 || Active-Users: 769 :.
Powered by ASP-FastBoard HE v0.8, hosted by cyberlord.at