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Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Tagebuch Karamba68 (OSS) - Start 05.01.2008
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Tagebuch Karamba68 (OSS) - Start 05.01.2008
karamba68fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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aldo,

vielen Dank für deine Gedanken....Ich glaube nicht an den Menschen als klar strukturiertes Wesen, das immer gleich tickt. Ich denke, dass ich, wie andere auch, verschiedene auch widersprüchliche Persönlichkeiten, Charaktere in mir trage. Jede sucht sich Raum; gleichzeitig kann im Handeln kein Widerspruch entstehen. Ich suche die Geborgenheit meiner Familie, schaue aber auch einer vorbeistolzierenden Barbieblondine auf den Hintern. Das sind Welten, die sich manchmal nicht vereinbaren lassen, die aber in mir sind, die ich kennenlernen möchte und die ich in ein Gleichgewicht bringen möchte. Da gehört für mich auch das Spiel mit dem Feuer dazu.

Wenn ich hier abkotze, zweifle, meine Frau angreife, ist das für mich auch ein Ventil, eine Wahrnehmung, die ich aus einem ganz bestimmten Blickwinkel habe und die sich sonst nirgends Raum schaffen kann. sie wäre in dieser Form zerstörerisch und destruktiv. Ich lasse hier Luft ab, schaffe damit Platz für unausgegorene Dinge, verhindere dass sie am falschen Ort explodieren. Ich habe auch andere Blickwinkel und Züge, die sanfter sind und mit denen ich es besser schaffe, mit mir umzugehen und auf meine Frau zuzugehen. Ich erlebe das gerade in der Therapie. gerade rückt die Trennung wieder weg, weil sich emotional etwas zwischen uns bewegt. Darauf setze ich und manchmal gibt es Wutstau, den ich nicht abbauen kann, den ich dann wahrscheinlich hierhin trage, zurücklasse und dann mit Herz und Verstand neu an eine Situation heranzugehen.

ich hoffe, ihr fühlt euch dadurch nicht benutzt...

lg

karamba


29.04.2008 18:41:28  
littlegeorgefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Karamba,

laß Dich durch nichts entmutigen. Ich finde Du bist auf dem richtigen Weg. Wenn Euer Therapiegespräch heute, Dir gebracht hat, alles ein bischen lockerer zu sehen, so ist das doch klasse und ich denke Du fühlst Dich im moment auch entspannter. Wirklich schön, wenn der Trennungsgedanke dadurch wieder wegrutscht und Du neue emotionale Gemeinsamkeiten mit Deiner Frau findest.

Auch ich schaue mal einer Frau auf den Hintern und finde das voll in Ordnung, denn auch andere sind attraktiv. Problematisch wäre, wenn ich dran hängen bleibe und nicht mehr den Blick davon weg kriege und ich anfange diese Frau zu begehren. Ich denke das ist auch Dir bewußt und Du verhälst Dich entsprechend.

Es ist für mich voll ok wenn Du Deinen Emotionen, Gefühle und Gedanken hier rein schreibst. Das ist nur ehrlich, denn nur wenn wir schonungslos ehrlich sind, mit uns selbst, kommen wir auch weiter.
Nein ich fühl mich von dir keinenfalls benutzt.

Ich wünsch schon mal einen schönen Feiertag. Macht etwas, was Euch als Familie gut tut.

Liebe Grüße
Jörg



bearbeitet von littlegeorge am 29.04.2008 22:23:59
29.04.2008 22:19:27  
karamba68fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi Jörg,

bei mir setzt mit dem Wegfallen der Sucht auch ein Nachgrübeln über meine Rolle als Mann ein....

Ich wollte mal nicht so sein wie mein permanent abwesender Patriarchenvater...lach...meine Frau hat den Karrierejob und bringt das Geld nachhause und ich bin oft für die Kinder zuständig und Ansprechpartner, so weit hat das geklappt. Geschlagen habe ich wie er und gesüchtelt auch... so ganz weit weg von ihm bin ich wohl doch nicht.

aber zurück zur Männlichkeit:

Die fremden Frauen und das Begehren. Ich schau hin, aber der Reiz zu mehr ist auch da. Verboten, verboten im einen Ohr, wäre schon geil im anderen. Ich bin meiner Frau seit 13 Jahren körperlich treu, frage mich aber, ob diese versteckte Geilheit nicht gerade ein Einstieg in die Sucht war, eben genau diese Kombination aus "verstecken" und "Geilheit". Mir geht es darum zu erkunden, an welchen Stellen ich Weichen "falsch" gestellt habe und damit in der Sucht gelandet bin. Für solche Situationen möchte ich einfach andere Optionen (die nicht heißt sofort in die Kiste springen) bereit halten; deshalb muss ich die Weiche schon frühzeitig sehen.

Die zweite Überlegung dreht sich um mein Leben als Mann: Ich fühl mich ein Stück weit als Eunuch, mitten im Frauenharem, aber abgetrennt von seiner Männlichkeit (real sind meine Hoden noch da....zwinker). Ich hab bewußt mehr Verantwortung in der Familie übernommen, Spielplatzvater eben. Ich fühle mich aber von meiner Frau seit der Schwangerschaft mit unserer zweiten Tochter nicht mehr für voll genommen. Sie liebt mich, wir geben nach außen das perfekte Paar ab, aber Zärtlichkeit und Sex zu suchen...Hilfe; jede Initiative von meiner Seite führt mit einer Wahrscheinlichkeit von sagen wir mal 80 % zu einer Zurückweisung....immer natürlich mit nachvollziehbarer Begründung. Das ganze gewürzt mit meinen manchmal unklaren Vorstellungen, wie etwas zu laufen hat, führt zu einer völligen Verunsicherung in mir selbst. Ich komme mir vor wie schmückendes Beiwerk. Ich bin nun mal nicht nur Vater, Partner, Mitbewohner sondern Mann. Wir schreiben hier viel von den Onlinebildern, die wir mit ins Bett bringen, bei mir kommen die aus der geilen Zeit in unserer Beziehung dazu....

Nicht dass hier das jemand falsch versteht: Dies ist keine Rechtfertigung der Sucht! Onlinesex war und ist kein Weg aus dieser Situation. Ich überlege, wie ich mit meiner Ausgangssituation umgehe, die für mich in einigen Punkten unbefriedigend ist, in der ich mich selbst verleugnet habe, mich selbst nicht zugelassen habe, ich den einen oder anderen Dämpfer bekommen habe. Suche nach Handlungsoptionen, die mir entsprechen, mir ermöglichen zufrieden in meiner Familie zu leben und Sex ist für mich nun mal ein wichtiges Element in meinem Leben.

Ansonsten arbeite ich gerade zu langsam, aber das solls ja geben, schaue ab und an in den harmlosen communities vorbei und habe es endlich geschafft mit jemandem außerhalb des Forums und der Selbsthilfegruppe über meine OSS zu sprechen, einer Ex-Freundin und nach wie vor sehr sehr guten Freundin....und die Überraschung: Sie hat absolut cool reagiert, etwas geschmunzelt (ich bin als großer Moralist verschrien), über eigene Onlineerfahrungen erzählt und dass es ihr einfach zu langweilig wurde. Danach hatten wir einen langen Kneipenabend....

euch nen schönes Wochenende

lg

karamba


02.05.2008 12:17:13  
littlegeorgefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi Karamba,

mal sehen, ob ich heute noch eine Antwort zustande bekommme.

Was Du schreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Was ich nicht so ganz verstehe. Wieso hat Deine Frau den Karierejob? Ich meinte immer, Du bist doch Selbstständiger und bringst den größten Teil des Familienunterhaltes herbei? Hab ich da was nicht kappiert?

Ja, das mit der Männlichkeit. Es ist schon schwierig heute seine Rolle als Mann zu finden. Aber was bedeutet denn für Dich "Mann" sein. Definiere das doch mal mit Deinen Worten. Wir alle (Ob Mann oder Frau) haben maskuline und feminine Anteile, der eine etwas mehr der andere etwas weniger.
Wenn ich an mich denke, ich war auch schon immer der "familienmensch", "frauenversteher" usw. Als meine Kinder geboren wurden war ich ganz happy und habe mich sofort in die Erziehung reingeschmissen. Ich hab meinen Kindern den Hintern abgewischt, ihnen was zu essen gemacht, den Haushalt geschmissen, war mit ihnen auf dem Spielplatz, beim Arzt usw. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir bestimmt mehr wie 2 Kinder, aber meine Frau hatte genug. Nungut, ich will mich nicht beschweren, inzwischen genießen wir auch wieder zum Teil die gemeinsame "Zweisamkeit".
Ich hätte mir auch total gut vorstellen können, als "Hausmann" zu Hause zu bleiben. Aber leider, gab es dort, wo wir dann letztendlich hingezogen sind, für meine Frau beruflich keine weitere Zukunft, also mußte ich das Geld für den Lebensunterhalt beibringen.

Hast Du eigentlich einen Freund? Ich hab auch lange nach meiner Männlichkeit gesucht. Ich bin auch ein begeisterter Anhänger von "Männer"-Seminaren. Eine zeitlang habe ich auch selbst Männerfrühstücks-Treffen organisiert. Verschiedene Kirchen bieten so was an. Dabei hab ich festgestellt, das sich mein "Mannsein" von den anderen meiner eigenen Art, gar nicht so gravierent unterscheidet - ich bin halt nur in manchen Dingen etwas anders, aber dadurch keineswegs weniger oder nur ein halber Mann. Ja, ich bin Mann (ganz und gar) und das ist gut so!!!
Bei den Seminaren und Treffen, einen richtigen Freund habe ich dabei auch nicht gefunden, aber zu einigen pflege ich ein freundschaftliches Verhältnis und ich weiß das ich von diesen auch gemocht werde. Das tut mir gut. Das gibt mir auch Bestätigung in meinem Mannsein.

Ich weiß nicht was ich Dir raten soll (ist vielleicht auch gut so). Du schriebst einmal, das Du kein "gläubiger" Mensch seist. Noch nie gewesen, oder gab es etwas, woran Du den "Glauben" verloren hast o. ä.? Gibt es etwas woran Du glaubst in Deinem Leben? Es interessiert mich einfach mal. Wenn Du magst kannst Du was drüber erzählen. Mir hat der Glaube u.a. geholfen mich selbst zu akzeptieren, mich so anzunehmen wie ich bin, neuen Mut zu haben und ein Ziel vor Augen zu haben. Aber auch für mich war das ein langer Weg und letztendlich ist er auch noch nicht zu Ende, nur das ich schon ein paar kleine Erkenntnisse hinzugewonnen habe.

So, nun habe ich aber endlich genug geschrieben, nicht das Du beim lesen "einschläfst" - grins, grins.

Wünsch Dir ein gutes Wochenende.
Einen Schönen Gruß
Jörg


02.05.2008 23:02:24  
F.J.fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Zum Thema Männlichkeit, da finde ich mich auch irgendwie wieder. Ich bin immer wieder mit mir am hadern, ob ich überhaupt ein "richtiger Mann bin",was auch immer das heißt. Diese Selbstzweifel verunsichern mich dann auch oft gegenüber Frauen. Ich hab vor zwei Wochen angefangen, Kickboxtraining zu machen. Die Leute dort sind eigentlich absolut nicht meine Welt. Polizist, Berufssoldat, Werkzeugmacher, Ingeneursstudenten. Völliger gegensatz zu dem gutmenschen- und Studentenkreis, in dem ich mich sonst bewege. Aber ich habe da s Gefühl, dass mir dieser Kontakt gut tut, v.a. da ich glaube dass die mich dort akzeptieren. Das wird mich sicher nicht zum Idioten machen, aber vielleicht ein bißchen mehr zu einem Macho, was in begrenzter vieleicht gut ist, irgendwie habe ich halt das Gefühl, dass das halt meine Rolle ist und ich mich in der zu einem gewissen Maße auch wohl fühle. Gibt natürlich grenzen, aber insgesamt tut es mir gut. Vielleicht wär das ja was für euch?


10.05.2008 22:29:32   
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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release, ich habe Deine Antwort unter die allgemeine Kategorie "OnlineSEXsucht" verschoben (Titel: Wann ist ein Mann ein Mann?), weil sonst hier im Tagebuch von Karamba eine Grundsatzdiskussion losbricht, die mit Karamba dann nicht mehr direkt und speziell zu tun hat.

Hier in den Tagebüchern bitte nur direkt zu dem Betroffenen Stellung nehmen. Die globalen Themen besser für alle sichtbar in den einzelnen Katgorien des Forums einordnen. Danke!!!



bearbeitet von gabriele_farke am 11.05.2008 10:24:30
11.05.2008 00:10:02  
karamba68fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo zusammen,

war jetzt ja länger schweigsam...das reale Leben hatte mich wieder.

Gabriele hat den Beitrag von Release zu Männlichkeit in das allgemeine Forum verlegt, da habe ich direkt angeknüpft (sogar ohne zu wissen, dass er hier entnommen worden ist). Ich bin auf die Diskussion dort gespannt.

De facto ist es bei mir gerade so: keine Rückfälle auf Pornoseiten oder in Erotikchats, leichtsinnig bezüglich anderer Communities, die für mich aber nicht dieses Suchtpotenzial haben.

Aus dieser Position heraus fängt die Suche nach den Fundamenten an, den Weichenstellungen, die auf meinem Weg falsch liefen und die Aufbauarbeit in unserer Beziehung. Ich schreibe gerade eher aus der Sicht eines Menschen, der sich das größte Übel vom Hals hält (auch dank euch, der Selbsthilfegruppe und immer mehr Gesprächen mit Menschen über das Thema), gleichzeitig aber verhindern möchte, in andere Fallen hineinzutapsen, deshalb die Auseinandersetzung mit Männlichkeit, mit Beziehung, mit Selbstbewußtsein, nicht mehr nur Sturmschäden beschäftigen, sondern nach dauerhafter Zufriedenheit suchend.

In der Paartherapie haben wir jetzt schon drei Termine gehabt. Das ist gerade mein wichtigstes Forum der Auseinandersetzung. Ich werde deshalb wahrscheinlich auch öfters mal Lücken hier lassen. Ein Gespräch zu OSS bis halbvier Uhr morgens in der Kneipe ums Eck ist für mich dann auch hilfreicher als der Austausch hier, autentischer, realer, all das führt zu größeren Lücken hier, aber ich bleibe dran und hoffe auf eurer Verständnis, Jörg, Aldo, Release, Annelie und all die anderen, die mir hier beim Loslösen aus der aktuten Sucht so oft unter die Arme gegriffen haben.

Ohne Süchteln entsteht etwas mehr Klarsicht und damit gilt es plötzlich so viel zu tun, zu ordnen, voranzutreiben. Bin ich davor davongelaufen?

Jörg, du hattest nach dem Glauben gefragt: Ich würde mal sagen ich bin ein religiöser Mensch, der sich keiner Glaubensgemeinschaft zugehörig fühlt, war mal Christ und habe da auch kulturelle Wurzeln, habe mir dann aber im Lauf des Lebens bei vielen Religionen geholt, was ich brauchte. Somit habe ich mein eigenes Mischmasch: Ich nehme in der Kirche die Mütze ab, setze in der Synagoge eine Kopfbedeckung auf, ziehe in der Moschee die Schuhe aus, drehe die Trommeln an der Stupa, füttere die Tempelratten im Hindutempel, gehe behutsam durch die Wohnung eines Jains und teile mir ein paar Tage später mit einem Sikh das gebratene Hühnchen. Eine geschlossene Gemeinschaft ist dabei nie entstanden.

euch ne gute Zeit

lg
karamba


12.05.2008 14:28:24  
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Quote De facto ist es bei mir gerade so: keine Rückfälle auf Pornoseiten oder in Erotikchats, leichtsinnig bezüglich anderer Communities, die für mich aber nicht dieses Suchtpotenzial haben.


Hallo Karamba!

Du kämpfst trotzdem mit dem blauen Suchtteufel im Rücken gegen den roten Suchtteufel. Kommt mir vor wie ein Alkoholiker, der vom Schnaps auf Bier wechselt, weil das weniger Magenschmerzen macht.

Nur so zum Nachdenken.Lächeln

lG,R


bearbeitet von release1 am 14.05.2008 00:53:37
14.05.2008 00:48:02  
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das zitieren von teilen geht hier zumindest nicht AngryLook

Ein Gespräch zu OSS bis halbvier Uhr morgens in der Kneipe ums Eck ist für mich dann auch hilfreicher als der Austausch hier, autentischer, realer

Hallo karamba,
du schriebst anfang mai von ner exfreundin, mit der du in der kneipe warst. vermutlich spielst du auf dieses gespräch an.
du schriebst ja mehrfach, daß du deine frau sehr liebst. wie denkt sie darüber, wenn du mit ner ex bis morgens halb vier in der kneipe hockst und die dich dann auch noch so toll versteht?
ich möchte dir weder was unterstellen noch damit anspielungen machen (ist das nicht dasselbe? egal)
nicht immer muß richtiges auch richtig sein, soll heißen, wenn es für den partner unangenehm ist, ist es falsch selbst wenn es richtig (ohne hintergedanken - beiderseits ... dir und der ex) ist.

in deinem letzten beitrag schriebst du nichts mehr über deine frau, euer verhältnis. klar, du entscheidest selbst, was du schreiben magst u. was nicht.

jetzt hab ich viel geschrieben über fragen, die ich hätte.
dabei wollte ich dir ja hauptsächlich vermitteln, daß es ok ist, wenn du nun andere prioritäten setzt, quasi im reellen leben mehr fuß faßt.
du darfst dich aber gerne jederzeit hier mal wieder ausko..en, wenngleich ich natürlich nicht hoffe, daß das nötig wird.
da f.j. es auch schrieb in seinem tagebuch, daß sein männlicher stolz es lang nicht zuließ, daß er sich hier wieder meldet, nach einem rückfall, so hoffe ich doch, daß du deinen weg weiter gehst aus der oss und immer mutig bist, dir auch rückschläge einzugestehen u. trotzdem weiter zu gehen.
naja soll jetzt kein abschiedsschreiben sein ... denke ja, daß du dich schon gelegentlich blicken läßt.

lg
Aldo

PS: ich hoffe karamba, es ist keine flucht, ich werde aus deinem letzten posting ehrlich gesagt nicht so ganz schlau.
bzw. diese trendwende zu deinen postings davor. sorry. ich wünsche dir, wie jedem/r hier nur das beste...


16.05.2008 00:02:18  
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Karamba.

Entschuldige wenn ich das sage, aber dein Beitrag ist etwas rätselhaft. :rolleyes:

=geschrieben von karamba68 am 12.05.2008
Quote .... leichtsinnig bezüglich anderer Communities, die für mich aber nicht dieses Suchtpotenzial haben.

Das Wort leichtsinnig hat hier irgendwie seine Bedeutung, hm? Süchtige verwenden dieses Wort gerne.
Quote Ich schreibe gerade eher aus der Sicht eines Menschen, der sich das größte Übel vom Hals hält (auch dank euch, der Selbsthilfegruppe und immer mehr Gesprächen mit Menschen über das Thema), gleichzeitig aber verhindern möchte, in andere Fallen hineinzutapsen, deshalb die Auseinandersetzung mit Männlichkeit, mit Beziehung, mit Selbstbewußtsein, nicht mehr nur Sturmschäden beschäftigen, sondern nach dauerhafter Zufriedenheit suchend.

Bist du sicher, dass dir nur das GRÖSSTE ÜBEL schadet??
Wie stellst du dir DEINE dauerhafte Zufriedenheit denn vor??
Was sind für dich im Moment ANDERE FALLEN??

Quote Ein Gespräch zu OSS bis halbvier Uhr morgens in der Kneipe ums Eck ist für mich dann auch hilfreicher als der Austausch hier, autentischer, realer, all das führt zu größeren Lücken hier, aber ich bleibe dran und hoffe auf eurer Verständnis, ...die mir hier beim Loslösen aus der aktuten Sucht so oft unter die Arme gegriffen haben.

Ohne Süchteln entsteht etwas mehr Klarsicht und damit gilt es plötzlich so viel zu tun, zu ordnen, voranzutreiben. Bin ich davor davongelaufen?

Auf Verständnis diesbezüglich brauchst du nicht hoffen, denn wenn du soweit bist, dieses Forum nicht mehr so nötig zu brauchen, dann hast du ja deinen Weg auf andere Weise gefunden, und das ist ja gut für dich, oder??
Kann ich nur wünschen, dass aus "etwas mehr Klarsicht" sehr viel Klarsicht wird, denn dazu kann dir niemand unter die Arme greifen und dich HINTRAGEN, dahin mußt du dich schon selbst hinbegeben, mit deinem eigenen Spiegel in der Hand.

Nun ich wünsche dir weiterhin sehr viel Kraft, denn die wirst du brauchen..

lG, R.



bearbeitet von release1 am 16.05.2008 10:41:09
16.05.2008 10:39:08  
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Hallo meine lieben Vorschreiber, hallo Karamba,

ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, jeden Satz, den wir in unser Tagebuch schreiben, zu analysieren und auseinander zu pflücken, zu philosophieren wie er es denn gemeint hat. Muß denn alles hinterfragt werden?

Ich denke Karamba, dass Du Deinen Weg gewählt hast und dieser heißt: Heraus aus der Sucht, hin zu einer besseren Partnerschaft. Wie dieser Weg dahin aussieht ist bei jedem individuell anders. Und der Weg wird nicht geradlienig sein, er wird kurven, ecken und kanten haben. Wir werden feststellen, dass wir auf diesen Weg Entscheidungen getroffen haben, die uns nicht gut tun, andere Entscheidungen waren wiederum total das richtige. Auf unserem Weg dürfen wir auch Fehler machen! Wichtig ist, dass wir aus diesen Fehlern auch lernen und es beim nächsten mal besser machen!

Ich weiß auch nicht mit wem Du bis halb vier in der Kneipe warst. Ich dachte nur, naja es war bestimmt jemand aus Deiner Selbsthilfegruppe. Wenn es jemand anders war, dann ist es für mich auch ok. Wichtig ist doch, dass Dir dieses Gespräch gut getan hat (vielleicht auch gut in der Beziehung zu Deiner Frau???). Ich denke mal, dass Du doch Deine Prioritäten gesetzt hast. Paargespräch, Selbsthilfegruppe und dieses Forum zur Unterstützung der beiden ersteren.

Vielleicht bist Du in anderen Sachen auch noch zu Gleichgültig. Ich kann das aber nicht beurteilen. Ich meine, dass es völlig legitim ist, manches auch wirklich auszuprobieren. Du selbst setzt die Grenzen, wenn etwas nicht klappt, dann muß man diese Grenzen vielleicht enger ziehen. Aber ich denke, Du gehst mit offenen Augen voran und siehst wenn man etwas enger eingrenzen muß.

So nun aber genug geschrieben. Eigentlich wollte ich Dir nur viel Erfolg auf Deinem Weg (gemeinsam mit Deiner Familie) wünschen, Karamba. Ist halt jetzt etwas länger geworden.

Lieben Gruß
Jörg


17.05.2008 22:01:57  
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ich würde das eher "sich Sorgen machen" nennen wollen, als jedes Wort auf den Prüfstand stellen/setzen/legen oder was auch immer.
falls sich sorgen machen der falsche ausdruck dafür ist, dann eben: anteil nehmen, für den anderen das beste wünschen o.ä.
ich hatte ein ungutes Gefühl - ich weiß Gefühle können täuschen, einen auch in eine Sackgasse führen etc.
dieses gefühl versuchte ich dann doch noch in meinem PS zum ausdruck zu bringen.
wenn es karamba gut geht, er seinen weg geht, von mir aus absolut gerne, auch ohne dieses forum, alles ist ok. ist es eine flucht o.ä. finde ich es schade, aber klar, bleibt es auch dann immer noch die entscheidung von karamba, was er wie macht.

nun dürfen wir weiter spekulieren oder einfach warten, bis karamba sich äußert.
bis dahin wünsch ich dir karamba, wie schon erwähnt, nur das beste, möglichst gemeinsam mit deiner frau u. deinen kids.

vielleicht bis bald
Aldo


17.05.2008 23:25:45  
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Zurück von der Ostsee!

Also erst mal mußte meine Frau letzte Woche arbeiten, die Kinder hatten Schulferien. Da gab es zwar den Schulclub, aber meine Arbeitszeiten hatten sich einfach minimiert und aus diesem Grund auch die Onlinezeiten für alles andere.

Ihr hattet schon recht: Das letzte Posting mag verwirrend gewesen sein, was auch daran liegt, dass ich hier geschrieben habe und mir mein Gegenüber aber unklar blieb. Da ich hier mit verschiedenen Menschen unterschiedliche Gesprächsfäden aufgenommen habe, blieb einiges in der Luft hängen.

Erste Aufklärung:

Das Kneipengespräch war mit einem Mitglied der Selbsthilfegruppe. freuendes Smilie, wenn du gerade hier vorbeischaust....

Aldo, du versetzt sich in die Rolle meiner Frau. Ich kann dir sagen, was passiert: Sie ist eifersüchtig. Was mache ich damit? Ich werde mich trotzdem weiter mit ihr treffen. Das hört sich jetzt vielleicht ignorant an, aber an diesem Punkt muss nicht ich an mir arbeiten. Ich habe einfach das Recht eine gute Freundin zu haben. Ich schade damit niemandem.


Release,
Mit den Fallen und Gefahren meine ich eine bei mir vorhandene Suchtdisposition, sprich die Gefahr bei jedweder Situation mit Suchtpotential da reinrutschen zu können. Das eine ist, sich das bewußt zu machen und damit vorsichtiger zu sein als andere. (Damit lebe ich seit über 20 jahren und bis OSS habe ich das auch gut gebacken bekommen) Das zweite ist an dieser Disposition zu arbeiten.

Release, du hast Recht mit Schnaps (Erotikchats)und Bier (communities). Für einen Alki ist beides nicht weg von der Sucht und nur ein fauler Kompromiß. Ich denke weiter drüber nach und fühl in mich. Ich suche immer noch die Grenze zwischen, um im Bild zu bleiben, Bierkonsum (süchtig) und Kneipenbesuch mit antialkoholischen Getränken (nicht-süchtig). Ich baue im Internet auch Communities auf, zwar zu Fachthemen, aber der Übergng zu sog. sozialen communities ist da fließend. Tagged, hi 5, netlog...in welche Schublade schiebe ich sie?

Ich bin noch nicht so weit, ohne externe Hinweise und Kontrollen einen suchtfreien Weg zu gehen. Deshalb bleiben Slbsthilfegruppe und das Forum hier für mich wichtige Elemente. Gleichzeitig merke ich aber, dass die Paartherapie und die Auseinandersetzung mit und über die Beziehung, die diversen Kneipenabende (hier sind das oft so was wie erweiterte Wohnzimmer) und auch das Mehr an Zeit für meine Kinder für mich an Bedeutung gewinnen.

Ich mache hier noch lange nicht den Absprung, wollte aber erklären, warum und wie ich andere Prioritäten setze und wo ich auch noch ein wackliges Gefühl habe....und eine Sache habe ich aus den Communities hierher herüber gerettet: Für mich haben auch online-Bezihungen (und das haben wir hier) ein gewisses Maß an Verbindlichkeit. Da möchte man nicht einfach wegtauchen.

Bei mir steht in nächster Zeit auch beruflich einiges an. Wahrscheinlich geht es im Juni mal wieder zwei Wochen auf Achse hat mir gerade ne mail erzählt.

Ich hoffe, ich hab jetzt nicht noch mehr verwirrt....

grüße euch

karamba


18.05.2008 00:55:59  
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Quote Ich habe einfach das Recht eine gute Freundin zu haben. Ich schade damit niemandem.

Jeder soll und darf gute Freunde haben. Nur kann man das auch so gestalten, wenn man WILL, daß der Partner nicht eifersüchtig wird und sich ausgeschlossen fühlt. Ich denke nicht daß es im Moment gut ist, wenn du deiner Frau so ein negatives Gefühl vermittelst. Und ob es dir wirklich hilft, hat sich ja noch nicht erwiesen wie man sieht.
Quote Mit den Fallen und Gefahren meine ich eine bei mir vorhandene Suchtdisposition, sprich die Gefahr bei jedweder Situation mit Suchtpotential da reinrutschen zu können. Das eine ist, sich das bewußt zu machen und damit vorsichtiger zu sein als andere. (Damit lebe ich seit über 20 jahren und
bis OSS habe ich das auch gut gebacken bekommen) Das zweite ist an dieser Disposition zu arbeiten.

Genau das meine ich und das lese ich zwischen deinen Zeilen.Du glaubst mit "Vorsicht" einen Teil deiner Sucht noch möglichst lange behalten zu können, so wie du statt 30 Zigaretten nur noch 15 rauchst. Du weißt aber genau daß das nie klappen wird, und du so nie frei von Sucht wirst und auch nie frei von deiner "Suchtdisposition", auf die du dich ausredest.
Quote Ich baue im Internet auch Communities auf, zwar zu Fachthemen, aber der Übergng zu sog. sozialen communities ist da fließend. Tagged, hi 5, netlog...in welche Schublade schiebe ich sie?
Ich bin noch nicht so weit, ohne externe Hinweise und Kontrollen einen suchtfreien Weg zu gehen.

Die Frage ist nicht welche Schublade, denn da würd ich die unterste nehmen.., die Frage ist ob du eine Schublade dafür vorgesehen hast. Welche externen Hinweise benötigst du noch?
Quote Für mich haben auch online-Bezihungen (und das haben wir hier) ein gewisses Maß an Verbindlichkeit. Da möchte man nicht einfach wegtauchen.

Natürlich mußt du so denken als Chatsüchtiger. Nur je mehr du dich an online-Beziehungen und Online-Freunde bindest, desto entfernter bist du vom realen Leben, desto bindungsunfähiger im realen Leben, du versagst dir weiterhin reale Nähe, die nicht mit einem Mausklick zu erreichen ist, gibst den Kampf auf, sie zu erreichen und die Mischung, die du anstrebst, genau die ist die Falle, die du fürchtest.
Ich bin nicht chatsüchtig, und egal mit wem ich mich hier unterhalte, wir haben Gemeinsamkeiten und versuchen, uns mit Hinweisen und Erfahrungen zu helfen, um UNSEREN eigenen Weg zu finden, und ich wehre mich wehement, wenn du das hier mit Chats vergleichst, denn im Chat vergißt du deine Sucht, hier gibts wen, der dich damit konfrontiert! AngryLook
Und ich habe bei keinem hier das Gefühl, eine Beziehung aufzubauen, das setzt persönliches Kennenlernen für mich voraus, wobei ich mich aber auch ein wenig sträuben würde, weil dann eben viel Persönliches ins Spiel kommt, das vielleicht die sachliche Unterhaltung behindert. Denn wenn ich dich kennen würde, und du wärst mir gar nicht sympathisch, würde ich mich auch vielleicht nicht mehr gern mit dir unterhalten, oder auch umgekehrt. VerärgertErst ist es nötig, mit sich selbst ins Reine zu kommen, dann kann ich die passenden Freunde und Beziehungen erst wählen, sonst wähle ich vielleicht wieder die Falschen.
Und hier denke ich doch, daß mich keiner vera..., überall anders in den Communities wäre das online möglich.
Hi 5 hab i mir angeschaut. Kein Kommentar. Breites Grinsen

Lg, R







18.05.2008 22:16:48  
karamba68fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Jetzt bäumt sich doch etwas auf:

Release, sorry, ich kann Einfluß darauf nehmen, ob meine Frau eifersüchtig wird oder nicht, aber ich kann es nicht vermeiden. Es hängt nicht nur von mir ab, sondern auch von der Chemie zwischen den anderen beiden. Ich schließe meine Frau nicht aus, auch wenn ich mich bewußt ohne sie mit anderen Menschen treffe. Paar sein heißt nicht zu einer Einheit zu verschmelzen. Ich treffe auch keinen, damit er oder sie mir hilft, sondern um einen schönen Abend zu haben.

Release mit Suchtdisposition meine ich etwas, was weit vor der OSS liegt und mit meiner Familiengeschichte zu tun hat. Ich bin OSS und werde immer OSS bleiben. Punkt. Ich kann lediglich den Konsum sein lassen, das setzt die Vorsicht voraus, die der Alki beim Verzehr von Pralinen benötigt. Sag mal wie das anders gehen soll. Sucht und Suchtdisposition werden für mich Begleiter bleiben. Die Frage ist, ob ich mein Leben auslebe oder in der Sucht dahinsieche.

Mit den Communities hast du einen Treffer gelandet. Keine Schubladen mit unterschiedlichen Abstufungen. Alles was zur Sucht gehört, blocken. Alles andere bewußt nutzen. Externe Hinweise haben mir hier einige immer wieder gegeben. Ohne diese Hinweise packe ich es im Moment noch nicht, clean zu bleiben, bin einfach zu schwach.

Beim Satz zu Beziehungen ging es mir vor allem darum zu erläutern, dass ich mich hier nicht einfach unkommentiert zurückziehe, sondern einen Hinweis hinterlasse, dass ich gerade andere Schwerpunkte setze. Wir haben, glaube ich, sehr unterschiedliche Beziehungsbegriffe. Ich setze mich hier mit Gefühlen und Gedanken anderer auseinander, nehme sie ernst, lasse mich auf sie ein und fühle auch mit. So entsteht für mich Beziehung und keine reine Zweckgemeinschaft. Es wird eine zeitlich begrenzte Beziehung sein, aber die beginnt mit einer Begrüßung und endet mit einer Verabschiedung. Nicht mehr und nicht weniger meine ich mit Beziehung.

Was die Unterscheidung Chat und hier betrifft, denke ich, dass du recht hast, wenn du von letztendlich sinnlosen Erotichats sprichst. Ich habe mich aber auch schon außerhalb dieses Forums im Internet ernsthaft mit anderen auseinander gesetzt und hier im Forum im Chatjargon rumgeflunkert. Diese klare Grenze gibt es nicht; ich halte das für eine Illusion.

Du unterscheidest zwischen einer sachlichen und einer persönlichen Ebene. Mir geht es hier um die persönliche Ebene; die sachliche Ebene würde mir nicht viel weiterhelfen, auf der weiß ich, wie Sucht funktioniert, hat mich aber nicht vor dem Abgleiten bewahrt. Ich nehm dir die Trennung auch nicht ab, dafür spielt bei dir zu viel persönliches mit rein....und mir hat deine persönliche Ebene und die Direktheit auch immer gefallen und auch weitergeholfen.

Du schreibst einmal, dass jede Onlinebindung von realen Bindungen fernhält (bin 100% einverstanden), dann aber, dass du dich gegen ein reales Kennenlernen sträubst, weil das die sachliche Unterhaltung behindern könnte. Für mich beißt sich da was, vielleicht, weil ich gerade das persönliche suche, was du eher außen vorhalten möchtest. Die heftigste Zäsur war für mich nicht hier, sondern der Einstieg in die Selbsthilfegruppe und da sitze ich Menschen gegenüber, die aus unterschiedlichsten Welten kommen, die ich besser oder schlechter leiden kann....reales Leben eben, und alle arbeiten sich an ähnlichen Punkten ab.

Dann schreibst du es ist nötig, mit sich selbst ins Reine zu kommen, dann kann ich die Beziehungen erst wählen...Wer bitteschön ist mit sich im Reinen? Wer schleppt keine Macke mit sich rum, keine Neurose? Sucht ist nicht gleichbedeutend mit Beziehungsunfähigkeit. Die Sucht macht es schwerer im realen Leben Bindungen aufzubauen und vor allem aufrecht zu erhalten, aber erst bereinigen dann Beziehungen aufbauen; das geht an der Realität vorbei. Ich bekämpfe die Sucht ja nicht im luftleeren Raum, sondern in einem Umfeld, in dem ich Beziehungen habe zu meiner Frau, meinen Kindern, Freunden.

Bei deinem Nichtkommentar zu hi 5 mußte ich gerade schmunzeln. Die Plattform kann wie ein Scheunentor zurück in die Sucht wirken; ich nutze die Plattform, um Kontakt zu zwei Arbeitsnetzwerken zu halten. Das ist dann doch eine etwas andere Ebene.

Was ich aber mitnehme, ist, dass fünzehn Zigaretten keinen Nichtraucher ausmachen, Bier keinen Antialkoholiker und der Aufenthalt in Onlinecommunities keinen cleanen OSS. Da triffst du den Nagel auf den Kopf und mich an einer Stelle, wo ich noch klarer Grenzen ziehen muss.

jetze ist aber mal schlafenszeit!

lg Karamba




19.05.2008 23:22:38  
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