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Forum Übersicht » WOW - World of Warcraft und andere PC-Spiele » WOW und andere PC-Spiele: Hier sprechen die Betroffenen und aktiven Spieler » WOW - Meine Erfahrung mit der Sucht
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WOW - Meine Erfahrung mit der Sucht
Mav_1979fehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hi !

Möchte mich hier auch kurz äußern und ich hoffe es lesen viele was ich zu berichten habe, es soll ein Aufruf an alle sein die mit WOW in Kontakt geraten sind und schon ein kleines / großes Suchtpotenzial entwickelt haben.

Zu meiner Person:

Ich bin 29 Jahre alt, behaupte von mir, daß ich sicher kein labiler Mensch bin der soziale Schwächen hat, ich bin immer mit beiden Füßen fest im Leben gestanden, habe viel Sport gemacht, hatte viele Freunde und bis vor kurzem eine wunderhübsche Freundin und wir schmiedeten schon Pläne um eine Familie zu gründen. Auch hatte und habe ich einen sehr guten Job, ich arbeite seit 9 Jahren in der Versicherungsbranche und war in diesem Beruf auch sehr erfolgreich...

Bis ich den größten Fehler meines Lebens begangen habe und mich im April 2008 auf das Online Rollenspiel World of Warcraft eingelassen habe. Anfangs spielte ich hin und wieder abends ein paar Stunden wenn die Freundin auf Arbeit war. Mit der Zeit entwickelte sich das Spiel zu einem neuen Hobby von mir und ich spielte öfter und öfter, lernte andere Spieler kennen und je mehr ich in das Spiel involviert wurde desto mehr wollte ich davon, ich wollte endlich "groß" werden Level 70 erreichen und viele neue Sachen erforschen... In dieser Zeit kamen einige private und berufliche Probleme keine allzu großen man hätte sie durch Kommunikation leicht aus der Welt schaffen können aber ich schob das einfach vor mich her und setzte mich an den PC um ein bißchen Dampf abzulassen. So zog sich das hin die Probleme wurden immer größer aber ich wurde immer erfolgreicher im Spiel und anstatt die Probleme zu lösen verkroch ich mich im Spiel und war ein anderer Mensch. WOW wurde bald zu meinem einzigen Hobby ich verabredete mich nicht mehr mit Freunden setzte meine Termine im Beruf so das ich möglichst viel spielen kann und später hatte ich schon gar keine Termine mehr.

Ich war auf dem Weg ein angesagter Spieler zu werden, mein Name war schon ein Begriff und es erfüllte mich teilweise mit Stolz wenn man mich um Hilfe bat, Mitspieler grüßten mich respektvoll oder salutierten vor mir...

Mit der Zeit scharten sich auch viele gute Spieler um mich und ich entschloss mich einen Schritt weiter zu gehen und eine eigene Raidvereinigung aufzumachen. Raids sind Zonen, die man nur mithilfe von 10 oder 25 Mann betreten und bewältigen kann. Nun als Leiter dieser Vereinigung bildete ich mir ein noch öfter online sein zu müssen, ich managte viele Sachen und mit der Zeit nahm ich in meiner realen Umgebung immer weniger wahr.

Meine Freundin, zuerst noch verständnisvoll, wurde immer wütender weil ich teilweise wenn ich vorm PC saß nicht mehr ansprechbar war. Sie kocht für ihr Leben gern und ich bemerkte nicht mal das sie aufgehört hatte zu kochen da ich immer seltener bei Tisch gegessen habe sondern mein Essen mit zum Schreibtisch genommen habe. Ich nahm das reale Leben immer weniger wahr und bei Treffen mit Freunden oder Familienfesten drängte ich schon nach kurzer Zeit wieder nach Hause um mich wieder vor den PC zu setzen.

Im September verbrachten wir einen wunderschönen Urlaub in Thailand, kaum war ich zurück schaltete ich den PC ein ich war einfach schon dieser Sucht verfallen und konnte mich nicht mehr dagegen wehren.

Sämtliche Versuche meiner Freundin prallten an mir ab sie hat ihr bestes gegeben aber ich bemerkte sie mit der Zeit nicht mehr. Sie hat mich angefleht das Spiel zu beenden, ich versprach es zu reduzieren – aber ich hielt mein Versprechen nicht.

Irgendwann im Jänner hat sie es aufgegeben mit mir zu reden und dann im Feber war es soweit. Sie packte ihre Sachen und verließ mich unter Tränen. Erst in diesem Moment als mir bewusst wurde was ich verspielt habe erwachte ich aus meiner Sucht und mir wurde klar das ich vor einem Scherbenhaufen stand den ich ganz allein zu verantworten habe.

Als ich jetzt vor kurzem meine Spielzeiten in Erfahrung gebracht habe glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen.

Ich spielte 11 Monate davon hatte ich eine reine Spielzeit von 106 Tage 6 Stunden und 24 Minuten !!! Das sind ungefähr 30 % der gesamten Zeit.

Die Frau die ich geliebt habe, meine Freunde die sich ja schon seit geraumer Zeit nicht mehr gemeldet haben, mein Job alles habe ich durch dieses Spiel zerstört.

Am gleichen Tag noch als sie mich verlassen hat löschte ich das Spiel, ich kündigte meinen Account zerstörte die Spiel DVDs und beseitigte alles was mich an dieses Spiel erinnert und machte mich dran die Scherben zu sortieren und so gut es geht wieder zu flicken.

Die Freunde sind wieder da, den Job nehme ich wieder ernst und er ist jetzt Mittelpunkt meines Lebens nur den Menschen den ich am meisten geliebt habe der ist nicht mehr da.

Es ist nur ein Spiel habe ich mir am Anfang gedacht und ein kleiner Zeitvertreib aber wenn ich gewusst hätte zu was solche Arten von Spielen in der Lage sind, es wäre mir nicht im Traum eingefallen es zu kaufen.

Schmerzlich habe ich den Weg zurück gefunden, mit Gewalt wurde ich aufgeweckt ich habe das wichtigste in meinem Leben verloren aber dafür mein Leben zurückerhalten.

Es bleibt euch überlassen wie ihr mit der Geschichte umgeht, ob ihr spielen wollt oder nicht nur mein Rat an euch ist: Finger weg von solchen Spielen ! Lasst euch euer Leben nicht nehmen, es gibt bei weitem schönere Dinge im Leben als vor dem PC zu sitzen.

Meine Geschichte mag sicher traurig sein aber für mich ist es nicht zu spät ich habe gerade noch die Kurve erwischt aber es hätte auch schlimmer ausgehen können.



06.03.2009 16:52:03   
Baribal1991fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich würde sagen das ist ein Typischer Wow ein und Ausstieg.
Ohne Scherben kommt man über wow eben meiner Meinung nach nicht weg.

Sehr schön geschrieben übrigens. Und Glückwunsch zum ausstieg.


06.03.2009 23:26:16   
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