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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Der Mann, den ich liebe...
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Der Mann, den ich liebe...
Biene73fehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Soll ich das schreiben - ich weiß es nicht aber die Gedanken die in meinem Kopf schwirren zerreißen mich.

Wie wir uns kennen lernten...

eigentlich kannten wir uns schon lange und ich habe ihn immer als liebevollen Menschen angesehen mit Prinzipien und Vorsätzen.
Als unser Kontakt enger wurde tel. wir viele, viele Stunden miteinander und so bildete sich ein genaues Bild von einem Mann.
Einem Mann, der seiner Partnerin immer treu war, der nicht von einer Beziehung in die nächste sprang, der Frauen achtete und verstand.
Der guten Sex liebte und gerne seiner Partnerin die Wünsche von den Augen las, der keine Pornos oder Hefte brauchte weil, wenn es mal zur SB kam hat "Mann" ja schließlich Phantasie und braucht keine Vorlage!
Der sich fast lustig über die "Armen" machte die das wohl nötig hätten.
Ein Mann der mich umgarnte, mir Komplimente machte, mich verstand und mich so nahm wie ich war. Der wusste, was mit mir los war, wenn er mir nur in die Augen sah. Ein Mann mit dem ich reden, lachen, weinen und romantische Zeiten erlebt.
Für mich war es DER Mann! Mein Mann! Ich wollte ihn und "verfiel" ihm mit Haut und Haaren.

Mittlerweile weiß ich, dass wir uns wunderbar ergänzt haben ohne es zu wissen. Ich (wie ich nun weiß) konnte meine Co-Abhängigkeit an ihm stillen, da er sich gerade getrennt hatte von seiner Frau und er hatte einen ehrlichen, "blinden" Partner an seiner Seite.
Blind vor Liebe lebte ich für diese Beziehung und riss schnell alles an mich um die perfekte Beziehung zu haben.

Er war zu der Zeit beruflich oft wochenlang unterwegs auch um die Schulden zu begleichen, welche aus der Scheidung entstanden waren. Und ich dachte mir wenn ich zu ihm stehe, ihm den Rücken frei halte wird er mich mindestens so sehr lieben wie ich ihn und wir werden für immer und ewig glücklich sein.
Zwei Jahre vergingen so und wir tel. und tel. und tel. und wenn er dann mal ein Wochenende da war, war es der Himmel auf Erden auch wenn es manchmal nur Stunden waren, die wir für uns hatten.
Ich war noch nie so glücklich in meinem Leben und es lief immer besser. Ich kümmerte mich um die Sachen zuhause und er tat alles dafür seine Schulden loszuwerden.
Ich hatte echten Respekt davor wie konsequent er die Sache durchzog obwohl diese Trennungen, meist über Wochen doch arg an mir nagten. Ich vermisste ihn soo sehr. Seine Zuneigung, seinen Körper, seine Hände, die mich zur Extase brachten. Mir war so klar, dass das der Mann war mit dem ich mein ganzes Leben teilen wollte!

und nun weiß ich, dass es diesen Mann nie gab. Er hat mir von Anfang an die Hucke voll gelogen und sich in mein Leben gezeckt.

Denn so war es wiklich...

Eine krankhafte Ein- und Vorstellung zum Tema Sex und damit meine ich nicht die bi- Neigung die da ist und die mich als offene, tolerante Partnerin auch nicht störte (zumindest am Anfang). War ja nur eine Phantasie, pah Pustekuchen...

In der ganzen Zeit, wo wir schon zusammen waren (und er beruflich unterwegs war) suchte er Parkplätze auf, auf denen er sich das reinziehen konnte, was er immer wollte. Puren Sex egal mit wem und wieviel. Befriedigte sich dann und schickte mir MMS'n in den denen neben dem Bild stand, schau mal wie scharf "wir" auf dich sind.
Könnt jetzt noch kotzen.

Hatte Kontakt zu einem Mann und legte sich, als er wieder da war in mein Bett und ich merkte nichts.
Und nun erfuhr ich auch noch, dass er auch schon seine Frau mit Nutten hinterging um das "Verbotene" auszuleben...
Ich denke, die Oss hat ihn nur davon abgehalten wieder aktiv zu werden.

Den Mann, den ich liebe hatte es NIE gegeben es war alles nur auf Lügen aufgebaut, alles eine Illusion!

Und trotzdem leide ich nun wie ein Hund und lecke meine Wunden nach der Trennung.
Jede "normale " Frau würde sagen, abschießen nen gesunden suchen und glücklich sein.

Aber das kann ich nicht. Ja, die Trennung ist endgültig aber innerlich zerreisst es mich. Möchte mit ihm reden, in den Arm genommen werden und die Zeit zurückdrehen... aber wohin?
Er war nie der Mann, den ich liebte. Und hätte ich auch nur einen Bruchteil davon geahnt, was ich nun weiß währe diese Beziehung nie zu stande gekommen. Ich hätte mich nie in diesen Mann verliebt. Denn er verkörpert all das, was ich verabscheue. Lügen, Betrügen und nicht zu seiner Sch... stehen, die man verzapft hat.

Und trotzden könnte ich wahnsinnig werden bei der Vorstellung, dass er nun wohl seiner Sexsuche nachgehen wird und sich anfassen lässt und andere berührt egal ob Mann oder Frau! Sex haben wird ohne Gefühl einfach nur zur Befriedigung! Ich könnt heulen und schreien bei der Vorstellung, dass jemand diesen Körper, diesen Menschen anfasst und er sich nehmen läßt und nehmen wird.

Warum? ich weiß es nicht meine Gefühle fahren Achterbahn und ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich kenne den Mann nicht, der er in Wirklichkeit ist und ich möchte ihn auch nicht kenne lernen. Ich liebe wohl einfach noch die Illusion, in der ich lebte!

Die Illusion, der großen Liebe in der Ehlichkeit und Vertrauen oberstes Gebot sind und jeder für den anderen da ist. In der man geliebt wird, sich anlehnene kann, angekommen ist, sich auf den anderen verlassen kann, in der man keine Angst haben muß immer und immer wieder verletzt und verarscht zu werden.

LG, Biene








bearbeitet von gabriele_farke am 02.12.2010 10:11:42
02.12.2010 00:12:36  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Biene,

ich habe überlegt, ob ich Deinen Beitrag hier stehen lassen oder löschen soll, denn sie sind sehr privat und sollten eigentlich nicht öffentlich sein. Deine Zeilen sind eine einzige Anklage! Was willst Du erreichen? Den Mann, der in Deiner Vorstellung herumgeistert, gibt es offensichtlich nicht. Dass Dein Partner krank ist, geht hier völlig unter, Du erwähnst es mit keinem Wort, und ich gehe davon aus, dass Du "es" immer noch nicht als Krankheit siehst bzw. verstanden hast.

So lange Du in dieser Situation hin- und hergerissen bist, so lange solltest Du diese öffentliche Anklage unterlassen, Biene. Du würdest es auch nicht gerade sehr taktvoll finden, wenn DU krank wärst, Dich aufgrund dessen falsch verhältst und von Deinen nächsten Angehörigen und Freunden in einem öffentlichen Forum bloßgestellt würdest, oder?

Trenne Dich, wenn Du ihn so sehr verurteilst, nicht verstehen und nicht verzeihen kannst! Oder bleibe bei ihm und hilf ihm, wenn Du ihn wirklich liebst! Eine Alternative dazu gibt es nicht!

So long,
G.




bearbeitet von gabriele_farke am 02.12.2010 10:22:36
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02.12.2010 10:21:58    
Dormarthfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo ihr beiden!

Also ich kann Biene gerade verstehen. Sie ist mitten in der Trauerarbeit, da bereits die Trennung erfolgt ist.
Und man weiß, dass Trauer verschiedene Phasen durchmacht, die nicht gerade positiv sind. Es ist Verarbeitung und niederschrieben dessen, was man fühlt. Ich finde sowas sollte man nicht vorgeworfen bekommen.
Wenn es unerwünscht ist, sollte man dies vielleicht irgendwo im Forum festhalten. Denn nicht alle Paare schaffen den Absprung.

Biene, kannst du gerade darüber mit jemanden sprechen, außer der SHG und dem Forum? Verwandte oder Freunde?
Ich drück dich mal, wenn ich darf!

lg Dormarth





Eine Partnerschaft ist keine "One-Man-Show".
02.12.2010 11:47:53  
SoSadfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo,

ganz vorneweg:

Bienchen, wenn Dormarth fertig ist, drück ich Dich auch ganz dolle

Ansonsten möchte ich mich Dormarth anschließen:

Ich glaube, nachdem Bienes Wut nun verraucht ist, kommt der Schmerz und die Traurigkeit mit voller Wucht über sie hereingestürzt. Selbst wenn ihre Zeilen anklagend klingen mögen und auch sehr privat und intime Details vorhanden sind, so sind sie nicht persönlich beleidigend geschrieben, sondern spiegeln einfach ihre momentane Gemütslage.

Wenn man sich zum Vergleich mal ein paar Beiträge von Betroffenen durchliest, die auch erst jüngst hier im Forum geschrieben wurden..... auch hier trifft "man" und "frau" auf ziemlich intime Details, wie sie was wann und wo tun bzw. getan haben. Selbst wenn der Beitrag nicht vom eigenen Mann geschrieben ist, ist das Lesen solcher Details auch für Angehörige nicht gerade "angenehm", denn der Phantasie-Teufel der Angehörigen kann auch hier gleich zuschlagen und sich den eigenen Mann in der gleichen Situation recht bildhaft vorstellen......

Hier hat sich bisher niemand über solche Details beschwert geschweige denn über das Löschen der Beiträge nachgedacht.
Gleiches Recht also für alle, finde ich!

Ich dachte bisher immer, dies ist auch ein Angehörigen-Forum, warum sollte sich also eine Angehörige nicht hier auch auskotzen, ausheulen oder auch ihre momentanen negativen Gedanken niederschreiben dürfen? Wenn nicht hier, wo denn dann? Wie Dormarth schon richtig bemerkt hat: es gibt leider nicht nur Paare, die den Absprung gemeinsam schaffen, warum sollten wir vor dieser Tatsache hier die Augen verschließen?

Gleichzeitig meine ich mich zu erinnern, dass einer der Betroffenen (ich glaube es war Rollo, bin mir aber nicht sicher) schonmal gesagt hat, dass ihm auch die Beiträge der Angehörigen, in denen der Schmerz, die Wut und Enttäuschung offen zutage traten, ihm als Betroffenen geholfen haben, besser zu verstehen, wie viel Leid er seiner eigenen Frau zugefügt hat. Diese Reflektion wiederum konnte er bei seinem Ausstieg und beim Aufbau von Vertrauen bei seiner Frau für sich positiv nutzen und wie die meisten wissen, ist Rollo einer derjenigen, die es wirklich geschafft haben.

Also allein schon dafür lohnt es sich, auch solche Beiträge stehen zu lassen, finde ich.

Natürlich ist Bienes Ex-Partner krank! ABER: er hatte ALLE Möglichkeiten, jeglichen Rückhalt seitens Biene, das Forum und die Betroffenen-SHG hier, Beratungsangebot und Therapeutenliste von Gabi, um davon loszukommen. Und was davon hat er genutzt?

Ne halbherzig durchgeführte 4-wöchige Beratung bei Gabi, ansonsten.... Fehlanzeige.... nada, niente, absolutely nothing.

Sorry, aber jemand, der ernsthaft von dieser Sucht wegkommen WILL, tut von sich aus ein bißchen mehr, meine Meinung!

Wir Angehörige, die wir in den meisten Fällen einen scheinbar ewig langen Atem und Geduld mit uns bringen und uns nach Bewußtwerden der Sucht auch noch ein scheinbar ewig dauerndes Verständnis mit aufbürden (sollen?), sind auch mal am Ende unserer Kräfte, am Ende unserer Geduld und vor allem am Ende unseres Verständnisses.

Irgendwann GEHT es einfach nicht mehr, dass wir alles, was er tut mit der Krankheit, der Sucht entschuldigen, um dann sofort wieder in unsere Co-Abhängigkeit zurückzufallen, indem wir schon wieder fast ein schlechtes Gewissen bekommen, weil wir uns überhaupt aufregen, weil wir Wut empfinden, Groll, Ärger etc.

Auch hier im Forum bekommt "frau" als Angehörige in letzter Zeit öfters mal eine auf die Mütze, nur weil sie ihren Gefühle, ihrer Wut, ihren Schmerz, ihrer Enttäuschung freien Lauf lässt.
Doch all das sind doch nur allzu menschliche Gefühle, die eben nunmal aufkommen, wenn der eigene Mann oss ist/war.

Und selbst, wenn man sich entschieden hat, ihn bei seiner Suchtbekämpfung zu unterstützen, können solche Gefühle während der gemeinsamen "Arbeit" hochkommen.
Für mich wäre es völliger Quatsch, diese Gefühle unterdrücken zu müssen, das Ende der Beziehung wäre vorausprogrammiert.
Ich finde, auch solchen Gefühlen muss Raum gegeben werden, sicherlich nicht ewig und anhaltend, aber solange sie eben da sind und ich bin davon überzeugt, wenn "frau" auch diese Gefühle spüren darf, sie nicht unterdrücken muss, verblassen die auch schneller, als wenn sie unterdrückt werden und latent unter der Oberfläche brodeln.

Biene hat sich nun getrennt, doch allein diese Tatsache heißt ja nicht gleichzeitig, dass sie keinen Schmerz mehr, keine Enttäuschung mehr empfindet oder empfinden darf und da dies alles mit der OSS Ihres Ex-Partners zu tun hat, ist es doch völlig logisch, dass sie ihre Gedanken eben HIER niederschreibt!

Oder nicht?

@Bienchen: Du weißt, wo Du Dich melden kannst!

LG
SoSad


02.12.2010 12:54:23  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich möchte dann doch gern darauf hinweisen, dass wir hier nur Bienes Sicht lesen, nicht die des Partners! Und mit Verlaub, ich möchte mir doch schon als Admin dieses Forums und Onlinesuchtberaterin vorbehalten, auch mal kritisch darauf hinweisen zu dürfen, dass es immer zwei Seiten einer Medaille gibt!

In einem Onlinesucht-Forum sollte NIEMAND angeklagt werden wegen seiner Sucht! Und was wir alles von Biene hörten, ist doch eine sehr einseitige Sicht der Dinge, als dass sich hier irgendwer ein Urteil erlauben könnte, etwa ob der Betroffene wirklich alles und was er getan hat, um seiner Sucht zu entkommen! Woher willst Du wissen, SoSad, ob die Beratung bei mir von ihm "halbherzig" war? Wieso behauptest Du hier so etwas? Mit welchem Recht wird hier jemand an die (An-)Klagemauer genagelt?

Natürlich verstehe ich den Schmerz und den Kummer der Angehörigen, das stellt wohl niemand wirklich in Frage. Jeder hat hier das Recht, seine Ängste, Sorgen und Nöte niederzuschreiben. Aber mit Umärmelchen und Drückerchen ist noch niemand aus seinem Selbstmitleid befreit worden, nicht wahr? Solche Beiträge jedenfalls gehen mir zu sehr an die Intimspäre und Persönlichkeitsrecht des Partners, auch wenn dieser hier anonym bleibt. Es wäre doch sinnvoller, wenn jemand über sein eigenes Empfinden schreibt. Sicher finden sich auch einige Fehler, die man selbst gemacht hat, aber davon lese ich hier nicht viel. Es ist einfacher, auf andere mit dem Finger zu zeigen, nicht wahr?

Habt Ihr jemals darüber nachgedacht, dass es auch sensible Partner gibt, die solche öffentliche Anklagen nicht einfach so wegstecken und gerade dadurch gar keine Chance haben, ihren Suchtausstiegswillen ernsthaft zu realisieren? Habt Ihr jemals davon gehört, wie verletzend solche Worte sein können im öffentlichen Internet?

Ich frage ja nur ....

G.






Gabriele Farke (HSO e.V.)

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02.12.2010 13:34:56    
SoSadfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Gabi,

dass ich jetzt so dermaßen in ein Wespennest stechen würde, hätte ich tatsächlich nicht gedacht, möchte es aber auch nicht unbeantwortet lassen:

Du schriebst:
Und mit Verlaub, ich möchte mir doch schon als Admin dieses Forums und Onlinesuchtberaterin vorbehalten, auch mal kritisch darauf hinweisen zu dürfen, dass es immer zwei Seiten einer Medaille gibt!?

Das ist Dein gutes Recht, das Dir sicherlich niemand absprechen will. Allerdings vermisse ich das ein wenig bei den Beiträgen, die von Betroffenen geschrieben wurden

In einem Onlinesucht-Forum sollte NIEMAND angeklagt werden wegen seiner Sucht! Und was wir alles von Biene hörten, ist doch eine sehr einseitige Sicht der Dinge, als dass sich hier irgendwer ein Urteil erlauben könnte, etwa ob der Betroffene wirklich alles und was er getan hat, um seiner Sucht zu entkommen!

Jeder einzelne Beitrag ist eine einseitige Sicht der Dinge von demjenigen, der diesen Beitrag schreibt und gibt dessen Meinung, Gefühle, Ängste etc. wider.

Woher willst Du wissen, SoSad, ob die Beratung bei mir von ihm "halbherzig" war? Wieso behauptest Du hier so etwas?

Da nehm ich mir meinen gesunden Menschenverstand zur Hilfe und gebe auch nur meine persönliche Meinung wider: Jemand der meint, nach einer mehrwöchigen Beratung von seiner jahrelangen Sucht geheilt zu sein und sich mit (meiner Meinung nach) dürftigen Ausreden vor der Teilnahme an SHG's drückt bzw. weitere therapeutische Behandlung als nicht nötig empfindet und im gleichen Atemzug aber "alles für den Erhalt der Beziehung" tun möchte (ich weiß, es ähnelt sich ja auch bei mir), dem unterstell ich, dass das, was er bisher getan hat, eher halbherziger Natur war, denn "alles" ist für mich eben mehr.
Und was bei Biene nun letztendlich zur Trennung geführt hat, bestätigt meine Meinung, sorry.

Natürlich verstehe ich den Schmerz und den Kummer der Angehörigen, das stellt wohl niemand wirklich in Frage. Jeder hat hier das Recht, seine Ängste, Sorgen und Nöte niederzuschreiben. Aber mit Umärmelchen und Drückerchen ist noch niemand aus seinem Selbstmitleid befreit worden, nicht wahr?

Das stimmt, da hast Du recht!
Ebenso ist mit Umärmelchen und Drückerchen, behüttel und betüttel auch noch niemand von seiner Sucht befreit worden.
Und hören wir nicht als Angehörige auch immer wieder den Satz, dass wir knallhart und konsequent dem Süchtigen gegenüber sein müssen?

Es wäre doch sinnvoller, wenn jemand über sein eigenes Empfinden schreibt.

Meiner Meinung nach hat Biene nichts anderes als eben dies getan.

Sicher finden sich auch einige Fehler, die man selbst gemacht hat, aber davon lese ich hier nicht viel. Es ist einfacher, auf andere mit dem Finger zu zeigen, nicht wahr?

Sind jetzt gemachte Fehler von Biene oder allgemein den Angehörigen schuld daran, dass sich die Männer in ihre Sucht flüchten müssen?

Habt Ihr jemals darüber nachgedacht, dass es auch sensible Partner gibt, die solche öffentliche Anklagen nicht einfach so wegstecken und gerade dadurch gar keine Chance haben, ihren Suchtausstiegswillen ernsthaft zu realisieren? Habt Ihr jemals davon gehört, wie verletzend solche Worte sein können im öffentlichen Internet?

Ich glaube, alle Süchtige haben den sensiblen Charakterzug gemeinsam. Sie sind so sensibel, dass sie ihr Leben mit all seinen Höhen und Tiefen oftmals nicht ohne Sucht bestreiten können. (Das ist keine Anklage, sondern eine neutrale Feststellung)

Wenn ich jetzt aber anfange, schon wieder ein schlechtes Gewissen bekommen zu müssen, weil ich mit Ehrlichkeit und Direktheit möglicherweise gerade wieder jemanden in seine Sucht treibe, dann erliege ich wieder der Co-Abhängigkeit, aus der ich eigentlich heraus möchte. D.h. für mich, ich muss dann auch mal egoistischer sein und nicht IMMER an die Gefühle anderer denken, wenn ich meine Meinung sage, denn geschwiegen, beschwichtigt und entschuldigt, das habe ich viel zu lange getan und genützt hat es mir am Ende nicht wirklich.

So long

SoSad


02.12.2010 14:57:50  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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QuoteDa nehm ich mir meinen gesunden Menschenverstand zur Hilfe und gebe auch nur meine persönliche Meinung wider: Jemand der meint, nach einer mehrwöchigen Beratung von seiner jahrelangen Sucht geheilt zu sein und sich mit (meiner Meinung nach) dürftigen Ausreden vor der Teilnahme an SHG's drückt bzw. weitere therapeutische Behandlung als nicht nötig empfindet und im gleichen Atemzug aber "alles für den Erhalt der Beziehung" tun möchte (ich weiß, es ähnelt sich ja auch bei mir), dem unterstell ich, dass das, was er bisher getan hat, eher halbherziger Natur war, denn "alles" ist für mich eben mehr.


Und das alles weißt Du, ohne IHN jemals gehört zu haben? Ich denke, einige Betroffene können hier belegen, dass sie keinesfalls die Beratung halbherzig erlebt haben und auch durch sie von der Sucht losgekommen sind! Du weißt sicher, dass eine HEILUNG von einer Sucht eh niemals möglich ist?

Als "halbherzig" empfinde ich im Gegenteil zu Deinen Ausführungen oft die Beteuerung von Angehörigen (ich weiß, ich pauschalisiere, sorry), doch alles tun zu wollen, um dem Betroffenen beizustehen und ihm helfen zu wollen. "Halbherzig" deshalb, weil immer noch das eigene Leid im Vordergrund steht, aber keine wirkliche Bereitschaft zum Verstehen, Verzeihen und für einen erneuten Vertrauensvorschuss zu erkennen ist.

QuoteUnd was bei Biene nun letztendlich zur Trennung geführt hat, bestätigt meine Meinung, sorry.


Kannst Du sicher sein, dass es "nur" die OSS war, die letztlich zu einer Trennung führte?


QuoteEbenso ist mit Umärmelchen und Drückerchen, behüttel und betüttel auch noch niemand von seiner Sucht befreit worden.


Ich habe hier selten (wenn überhaupt) erlebt, dass ein Betroffener in seinem Selbstmitleid mit Knuddelchen und Drückerchen bestätigt und hier betüddelt worden wäre.

QuoteUnd hören wir nicht als Angehörige auch immer wieder den Satz, dass wir knallhart und konsequent dem Süchtigen gegenüber sein müssen?


Richtig, dem Betroffenen gegenüber, aber nicht in der Öffentlichkeit an einem Pranger! Konsequenz hat m.E. nichts mit Anklage zu tun!

LG, G.





Gabriele Farke (HSO e.V.)

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02.12.2010 15:12:58    
Biene73fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Na das hat sich ja aufgebauscht...

Ich möchte nur einmal kurz was klar stellen.

Ja, er ist krank und das steht auch in dem Beitrag und in den anderen die ich bis jetzt geschrieben hatte.
Doch, ich weiß dass Oss und Sexsucht Krankheiten bzw. Süchte sind und ich lass mir nicht vorwerfen, dass ich das wohl nicht verstehe.

Und ja, auch ich habe Fehler gemacht ich bin von einer Co- Abhängigen Beziehung in die nächste gerutscht und habe alle meine Bedürfnisse in dieser Beziehung stillen können.
Habe meine Stärken ausgespielt und meine Position genossen. Das weiß ich nun auch!

Auch gab es noch andere Probleme, ist doch wohl klar in welcher Beziehng gibt es die nicht?!

Was mich so maßlos ärgert ist einfach, dass durch dieses verquerte Verhältnis zum Sex (Krankheit) es nicht möglich war ehrlich zu sein und mir falsche Tatsachen untergejubelt wurden. Das ist das einzige, was ich anpranger!

Wäre das nicht gewesen und ich hätte gleich gewußt woran ich bin währe es nicht zu dieser Liebe gekommen. Aber es passte für beide Seiten eben alles.


Ich wollte in diesem Beitrag meine Gefühle sortieren weil ich nicht verstand, wie es passieren konnte das diese nun so ein Wirrwar veranstalten können.
Bin angefangen Lektüre zum Thema co Abhängigkeit zu lesen und ich musste feststellen, dass ich alles andere als gesund bin.
Hab mir ne Überweisung zur Psychterapie geben lassen und bin nun auf der Suche nach einem Therapeuten.

Vielleicht ist es auch besser, wenn ich mich hier zurück ziehe denn die Oss hat mir zwar vieles genommen aber es ist nicht meine Krankheit. Meine Krankheit ist eine andere Baustelle.

Wenn "ihm" der Artikel zu persönlich ist braucht es einer SMS und ich werde ihn löschen!

Danke, Dormi und Saddy

LG, Biene


02.12.2010 17:32:21  
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Hallo,

ich habe es mir sehr lange überlegt ob ich mich zu diesen Beitragen äußern soll.

OK, fange ich mal an.

Ich bin ein OSSler und JA ich bin ... war der Partner von Biene73 und nein ich möchte nicht das Ihr Beitrag gelöscht wird.

Ich glaube NICHT das hier irgendjemand wegen seines Problems angeklagt wird.
Im Gegenteil es wurde mir heute viel mehr helfen wenn mehr von diesen Beiträge eingestellt würden. Denn ich habe das Gefühl das wir (Betroffene) zu schnell und zu sehr mit Samthandschuhe abgefasst werden.

Sie müssten noch viel mehr und vor allem deutlicher werden in dem Sie beschreiben und zum Ausdruck bringen wie Sie sich fühlen, was Sie für schmerzen bei diesen Gedanken daran erlitten und erleiden mussten. Ansonsten werden wir (Begriffe) nie wach gerüttelt und immer so weiter machen.
Ich weiß wovon ich schreibe.
Zu Dir SoSad, ich kenne Deine Geschichtenicht aber ich nehme mal an, laut Deiner Beschreibung das Du auch Deine Erfahrung mit einem OSSler hast oder hattest.

Was ich heute von mir sagen kann und Dir dabei Recht geben will ist, das es doch ein halbherzig Versuch war mit Frau Farke zu kommunizieren um mir Hilfe zu holen oder diese zu bekommen. Ich war mir deren Konsequenzen die durch mein Handeln und meinem verhalten geschehen sind, nie bewusst bzw. habe sie immer weit weg geschoben.

Ich wollte und konnte mir nie ehrlich eingestehen das ich wirklich ein Riesen Problem habe, nicht nur mit OSS auch mit Sex allgemein.

Ja ich habe ein Problem um nicht zu sagen viele Probleme und nein ich werde diese Ursache und die Schuld meiner Probleme nicht auf meine Jugendzeit beziehen, ob wohl ich der Meinung bin das da die Wurzel meiner Probleme liegen.

Laut Gesetz bin ich ja volljährig und für mein handeln selbst verantwortlich, schließlich war ich bei jeder Art von Befriedigung selbst mit dabei.

Jetzt werden viele Angehörige und auch Betroffene sagen " stimmt, es hat dich keiner dazu gezwungen, dies zu tun" ihr habt ja so Recht aber ich habe mich auch nicht freiwillig in diese Rolle hinein gezwängt.
Glaubt mich war und bin es immer noch nicht glücklich danach gewesen zu sein, im Gegenteil zum kotzen habe ich mich gefühlt und vor mich selbst geekelt. Ich wusste danach genau das dass falsch gewesen war und es ist.

All das was Vorne73 in Ihren Beitrag hinein geschrieben hat entspricht der Wahrheit, ich werde und kann es nie wieder leugnen. Was Sie nicht hinein geschrieben hat ist dies das ich Ihr 6 1/2 Jahre Ihres Leben gestohlen habe.

Ich hätte diese Beziehung nie eingehen dürfen, Ihr diese Hoffnung die Sie in ihr hatte, in mir hatte, schenken dürfen. Denn ich wusste damals schon und weiß es heute um so mehr, das eine Bombe in mir ist die nur darauf wartet zu explodieren.

Auch bin ich, das ist jetzt meine Meinung, noch lange nicht in der Lage überhaupt eine Beziehung zu führen, auf jeden Fall keine gesunde und ehrliche Beziehung die auf vertrauen auf gebaut wird bzw. aufgebaut werden soll und muss.

Für die Paare die es ohne fremde, fachlicher Hilfe geschafft haben gratuliert ich von ganzen Herzen und den anderen sage scheine schwere Zeit voraus. Aber von dieser Sucht los zu kommen müsst ihr kämpfen.

Was ich noch sagen will ist, das diese Satz " ein Rückfall kann immer passieren, danach musst du hält noch mehr aufpassen" mich tierisch nervt, das klinkt für mich wie, eine Einladung zum Rückfall, wie war ja nicht so schlimm, es ist hält vorgekommen aber das nächste mal wird es schon ... so eine Ka...

Ich sage nur, ohne Adäquate dauerhaftehilfe wird es immer wieder geschehen.
Um dies bei mir zu verhindern werde und habe ich mir Hilfe geholt und bin zu einer Suchtberatung gegangen. Nächste Woche habe ich meine erste Therapiestunde. Auch habe ich eine medizinische Reha in einer Suchtklinik beantragt um dort eine fachliche und Stationär behandlung zu bekommen ohne dies werde ich meine Sucht nicht Herr werden. Der kleine teil in mir der gesund war und ist, dieser Teil hatte nie gelogen und dieser Teil hatte Sie geliebt obwohl er auf einer gewissen Weise auch schon wider krank war. Sende wusste genau was das kranke in mir getan hat, es aber nie sagen konnte aus Scham, Feigheit und der Angst Sie zu verlieren.


02.12.2010 21:34:54  
SoSadfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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QuoteDa nehm ich mir meinen gesunden Menschenverstand zur Hilfe und gebe auch nur meine persönliche Meinung wider: Jemand der meint, nach einer mehrwöchigen Beratung von seiner jahrelangen Sucht geheilt zu sein und sich mit (meiner Meinung nach) dürftigen Ausreden vor der Teilnahme an SHG's drückt bzw. weitere therapeutische Behandlung als nicht nötig empfindet und im gleichen Atemzug aber "alles für den Erhalt der Beziehung" tun möchte (ich weiß, es ähnelt sich ja auch bei mir), dem unterstell ich, dass das, was er bisher getan hat, eher halbherziger Natur war, denn "alles" ist für mich eben mehr.


QuoteUnd das alles weißt Du, ohne IHN jemals gehört zu haben? Ich denke, einige Betroffene können hier belegen, dass sie keinesfalls die Beratung halbherzig erlebt haben und auch durch sie von der Sucht losgekommen sind!



STOP! Ich habe NIE behauptet, dass ein Betroffener eine Beratung als halbherzig ERLEBT HAT (und damit Deine Kompetenz angezweifelt).
Ich habe behauptet, dass ein Betroffener eine Beratung halbherzig DURCHGEFÜHRT hat, weil er z.B. nur der Forderung seiner Partnerin nachgegeben hat, um z.B. wieder Ruhe und Harmonie zuhause zu haben. Es ging hier um SEINE Motivation, die meiner Meinung nach halbherzig war, nicht um die Art und Weise wie er eine Beratung von Dir ERLEBT hat.

QuoteDu weißt sicher, dass eine HEILUNG von einer Sucht eh niemals möglich ist?


ICH weiss das! Doch auch hier lebt der eine oder andere Betroffene im Wolkenkuckucksheim und meint, ein paar Tage oder Wochen dies und das machen, und schon ist alles wieder in Butter, die Sucht geheilt, das Vertrauen wieder da und die Liebe wieder unendlich tief.
Welch ein Schock, wenn "mann" dann merkt, dass es eben doch nicht so einfach ist, die Beziehung wieder aufzubauen.....

QuoteAls "halbherzig" empfinde ich im Gegenteil zu Deinen Ausführungen oft die Beteuerung von Angehörigen (ich weiß, ich pauschalisiere, sorry), doch alles tun zu wollen, um dem Betroffenen beizustehen und ihm helfen zu wollen. "Halbherzig" deshalb, weil immer noch das eigene Leid im Vordergrund steht, aber keine wirkliche Bereitschaft zum Verstehen, Verzeihen und für einen erneuten Vertrauensvorschuss zu erkennen ist.


Nun, ich frage mich, ob ein Nicht-Süchtiger überhaupt je die Sucht eines anderen verstehen kann?

Und wegen der Bereitschaft zu verzeihen und zu vertrauen: Ich denke schon, dass z.b. nach einem Rauswurf es der Betroffene als eine solche Bereitschaft verstehen kann, wenn er wieder in die gemeinsame Wohnung kommen darf, sich beide wieder einigermaßen vernünftig unterhalten, wenn gemeinsam wieder was unternommen, mehr Zeit miteinander verbracht wird, sich beide auch wieder körperlich näher kommen und beide wieder etwas näher zusammenrücken.

Dennoch hat und braucht jede Angehörige ihren eigenen "Zeitrahmen", wie lange es eben dauert, dass sie wieder etwas Vertrauen fassen und dann auch aufbauen kann.

Daran lässt sich auch durch Betroffene nichts ändern, die meinen, nach ein paar Wochen müsse sich das doch wieder eingestellt haben und dies der Angehörigen auch so -direkt oder indirekt- zu verstehen geben.

Außerdem lässt sich doch feststellen, dass in der Angehörigen-SHG deutlich mehr Angehörige regelmäßig teilnehmen, als Betroffene in der Betroffenen-SHG.
Damit meine ich, dass z.B. von ein paar Angehörigen die Partner nicht mal im Forum angemeldet sind geschweige denn an der Betroffenen-SHG teilnehmen.

Bei vielen Protokollen lässt sich nachlesen, dass verschiedene Angehörige berichten, ihr Partner sieht das ganze nicht als Problem an, etc.
Es scheint da wirklich so, dass sich die Angehörigen VIEL MEHR mit der Sucht ihres Partners beschäftigen und nach Lösungen suchen, als der Partner selbst...

Wenn Angehörige also keine echte Bereitschaft hätten, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, um ihren Partner zu kämpfen, es mit ihm gemeinsam durchzustehen, damit sie dann irgendwann verzeihen und wieder vertrauen können..... wenn sie also diese Bereitschaft nicht wirklich hätten, WARUM sollten sie dann quasi ihre Zeit damit "verschwenden", sich hier im Forum zu tummeln, zu posten, an der SHG teilzunehmen etc.?
Glaubt wirklich jemand, dass sie mit ihrer Zeit nichts besseres anfangen könnten?

QuoteEbenso ist mit Umärmelchen und Drückerchen, behüttel und betüttel auch noch niemand von seiner Sucht befreit worden.


Quote Ich habe hier selten (wenn überhaupt) erlebt, dass ein Betroffener in seinem Selbstmitleid mit Knuddelchen und Drückerchen bestätigt und hier betüddelt worden wäre.


Sorry, wenn ich jetzt total direkt werde und ich hoffe, Du wertest das nicht als einen Frontalangriff, aber schon allein Dein Umgangston gegenüber Angehörigen unterscheidet sich teilweise gewaltig vom Umgangston, den Du mit den Betroffenen pflegst, zumindest in den letzten Wochen.

Oder vielleicht kommt das auch nur bei MIR so rüber...., da wären wir dann wieder bei der subjektiven Wahrnehmung, die nun mal ein jeder hat.

LG

SoSad


02.12.2010 23:02:18  
dreamcatcherfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo,

vorausgeschickt, dass ich hier im Forum bis vor ca. 1,5 Jhr. auch "aktiv" war, (Anmeldedaten hatte ich schon vergessen : )...ja,ja, ich habe auch einen OSS-Partner, wobei "wir" inzwischen -zum Glueck- aus der Sache raus sind, auch wenn ich nat. weiss, dass eine Sucht nie "geheilt" werden wird...aber um diese, "unsere" Geschichte geht es mir heute nicht) habe ich heute, nach langem einfach mal wieder "vorbei geschaut" UND...muss sagen, ich war bei diesem Beitrag hier schon etwas erschrocken !

Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich zynisch, Biene Selbstmittleid zu unterstellen und ihren Beitrag als eine einzige Anklage zu bezeichnen.
Was Sie hier schreibt ist eine Darstellung ihrer Gefuehlslage unter Beruecksichtigung der Gruende, die dazu gefuehrt haben. Das muss in einem Forum wie diesem moeglich sein, im Besonderen in der Sparte "Angehoerige", Frau Farke !

Uebertriebenes Selbstmittleid kann ich da auch nicht erkennen. Trauer, Wut, das ja und das halte ich nach jahrelanger Beziehung, in der sie systematisch belogen und betrogen wurde auch fuer normal und legitim.

Bei allem Verstaendnis fuer den Krankheits-Aspekt (den hier ja wohl kein Angehoeriger, der sich ernsthaft mit der Materie beschaeftigt, leugnen wird) - man muss m.E hierbei aber auch ein wenig aufpassen. Diese "Ich bin ja krank und kann nichts dafuer Atituede" birgt naemlich durchaus auch Gefahren in sich, damit kann man sich naemlich auch ganz gut "einrichten" - und ich weiss wovon ich spreche !

Ich bin uebrigens auch kein Freund von "Drueckerchen" etc. - aber ich denke, das ist schlicht eine Persoenlichkeitsfrage und wenn damit Sympathie und "Verstehen" signalisiert werden soll, dann halte ich es nicht fuer angebracht, das in der Form wie hier geschehen zu kritisieren.

Nach wie vor sollte dies hier, wie gesagt, eine Seite fuer die Sorgen und Noete der Angehoerigen sein und bleiben.

In diesem Sinne !

Schoene Gruesse


03.12.2010 08:04:14  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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SoSad, auch wenn Dir mein Umgangston mit Angehörigen hier nicht gefallen sollte, möchte ich Dir eins noch sagen:

Quote Ich denke schon, dass z.b. nach einem Rauswurf es der Betroffene als eine solche Bereitschaft verstehen kann, wenn er wieder in die gemeinsame Wohnung kommen darf, sich beide wieder einigermaßen vernünftig unterhalten, wenn gemeinsam wieder was unternommen, mehr Zeit miteinander verbracht wird, sich beide auch wieder körperlich näher kommen und beide wieder etwas näher zusammenrücken.


Schreibst Du hier etwas von Verzeihen? Für mich klingt es eher nach "Gnade"! Auch wenn ich jetzt wieder Protestwellen auslösen sollte, so bin ich doch häufig der Ansicht, dass die angehörige Partnerin sich zum Teil als "Scharfrichter" versteht, aber weniger als liebende Wegbegleiterin.

Ich verstehe mich durchaus als Vermittlerin zwischen Betroffenen und Angehörigen, SoSad. Da aber die Betroffenen weitaus weniger verstanden werden und ich sehr genau weiß, was ein Betroffener mitmacht, wie eine Sucht entstehen kann und was typisch für diese OSS ist, sehe ich es als meine Hauptaufgabe an, Verständnis zu wecken und die Angehörigen in das Thema OSS einzuweihen. Dass dies von manchen Partnerinnen missverstanden werden kann, ist mir nicht neu.

Den Ausstiegswillen eines Betroffenen an seiner Teilnahme hier im Forum oder in unserer SHG ausmachen zu wollen, ist absoluter Humbug und zeigt, dass Du Dir nicht im Geringsten vorstellen kannst, wie sehr sich die meisten Betroffenen bemühen, gegen ihre Sucht anzugehen! Und bevor Du Dich am Wort "bemühen" aufhängst, sei gesagt, dass es 80 - 90 % der Betroffenen auch gelingt! Die haben dann aber auch meist Partnerinnen, die zu ihnen stehen und ihnen neues Vertrauen schenken, bereit sind, einen wirklichen Neuanfang zu machen, statt sie anzugreifen!

LG, G.




bearbeitet von gabriele_farke am 03.12.2010 09:19:22
Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

++++ Das Buch "Gefangen im Netz?" ist auch als eBook erhältlich unter
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03.12.2010 09:17:42    
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hallo frau farke,

leider muss ich ihnen -aus erfahrung und nicht nur meiner- etwas widersprechen....
ich konnte erleben, dass der leidensdruck bei vielen oss-lern sich durchaus in grenzen haelt, zumindest so lange es keine konkreten, schmerzhaften konsequenzen aus dem direkten umfeld gab/gibt !
viele dieser (i.d.r maenner) haben und entwickeln auch kein unrechtsbewusstsein bis zum "finalen gau", das ist eine tatsache und viele der dann einsetzenden bemuehungen basieren (zumindest anfaenglich) mehr auf dem erhalten wollen des i.d.r angenehmen status-quo, als auf wirklicher einsicht.
da wird bereut, geschworen, versprechungen gemacht und und und - aber konkret nichts unternommen, weil sie oftmals schlicht gar nichts aendern WOLLEN, sondern wie gesagt nur die situation wieder entschaerfen wollen.die zahl von oss-lern, die diese schiene fahren ist weit groesser als man/sie evtl. annehmen (wollen) !

ich weiss, wovon ich spreche, denn ganau das hat mein partner, nach langem, langem ringen gegenueber seines psychologen zugegeben (was im uebrigen ein knackpunkt zur wende war !)und der hat ihn alles andere als mit glacee-handschuhe angefasst.
eine tatsache, die mein partner heute uebrigens auch als absolut richtig ansieht und selbst sagt, die ganzen anderen, "verstaendnisvollen" gespraeche und versuche von therapeuten (er war vorher bei 2 !) hat er einfach gar nicht ernst genommen !

das sollte man bei dieser diskussion auch nicht ausser acht lassen.


03.12.2010 10:56:06  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo dreamcatcher,

sicherlich gibt es eine Masse von Beroffenen, auf die das zutrifft, was Du hier durchaus zu Recht aufführst. Ich persönlich habe allerdings ausschließlich mit DEN Betroffenen zu tun, die diesen Leidensdruck nicht mehr aushalten und ERNSTHAFT von ihrer Sucht loskommen WOLLEN!

Es ist fatal, wenn hier der Eindruck entstehen sollte, die meisten Betroffenen würden sich in ihrer Sucht wohlfühlen und nur so tun, als ob sie aussteigen wollten! Damit tut Ihr der Mehrzahl der Betroffenen UNRECHT!

LG, G.


bearbeitet von gabriele_farke am 03.12.2010 13:45:07
Gabriele Farke (HSO e.V.)

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03.12.2010 13:44:26    
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Das habe ich noch vergessen zu erwähnen.
Es wird hier bestimmt Person geben die dies hier durchlesen und sich sagen ... "hey Mann sei doch froh, nun bist du solo und kannst tun und lassen was du möchtest", und hey, ich muss Euch sagen "Ihr habt verdammt noch mal Recht" ich bin solo und kann meiner Sucht, meinem Verlangen nach der schnellen Befriedigung, dem Zwang nach dem Kick, freien Lauf lassen. Kein schlechtes Gewissen mehr, immer der Lust frönen und niemand ist da der dich kontrolliert, dem man Rechenschaft ab legen muss. "Ist doch echt SUPER" ein irre Gefühl.

Ich muss Euch jetzt aber enttäuschen denn ich weiß nicht ob ihr das auch schon einmal erlebt habt oder erleben durftet, nach dem man/Mann sich die Befriedigung, den Kick geholt und bekommen hat sich so mies und Sch... fühlt das einem das Innere heraus kommt, so erging es mir das letzte mal wie ich einen Rückfall hatte.
Zeit diesem Trip war ich ohne P., natürlich habe ich diese Bilder in meinem Kopf in meinen Gedanken, diesen sch... Zwang etwas für meine Befriedigung tun zu müssen, ich würde lügen wenn ich dies abstreiten würde.

Ich frage mich auch, was ist ein Rückfall, ab wann ist man rückfällig geworden????
Ist es sich wieder im geheimen mit irgendwelchen Personen zutreffen? Ist es sich Bilder, Filme im Inet.an zu schauen? oder sich, wie mir schon einmal geraten wurde, ein P. Heft zu zulegen und dann wenn es wirklich nicht mehr geht, wenn das kranke Verlangen, der Zwang zu groß wird, sich da mit Erleichterung zu beschaffen? Oder nur sich selbst zu befriedigen oder nur alleine der Gedanke daran es machen müssen?????

Ich habe noch so viele Fragen an mich, warum ich dieses zwanghafte kranke verlangen nach Sex habe, oder warum ich so bin wie ich bin. Diese fragen kann mir nur eine Person beantworten die vom Fach ist.

Wenn ich mir im Forum einige Tagebücher durchlesen ... EHRLICH, da kann ich nur darüber lachen und sagen "jeder Süchtige hält sich immer eine Hintertür auf" ich selbst habe es immer so getan und habe damit die ganze Zeit meine Freundin und auch mich belogen und betrogen. Zu dieser Zeit war ich nie wirklich gewillt meine Sucht zu bekämpfen oder sie ernsthaft in irgend einer weise an zugehen.
Ich hatte mir lieber Gedanken darum gemacht wie ich es am besten anstellen kann um es zu leugnen, habe es einfach von mir geschoben und zu mir gesagt dass, das nicht so dramatisch ist wie man mir es einreden will.
Ja ich habe diese Beratung bei Frau Farke zwar ernst gemeint .... aber in Wirklichkeit nur halbherzig durchgeführt. Um eine Ruhe und Frieden in meine Beziehung zu bekommen und um gotteswillen ja kein Zoff vom Zaun zu brechen.
Ein süchtiger wird es immer leugnen das er süchtig ist, er wird alles abstreiten und er wird es auch nicht einsehen das er genau mit diesem verhalten seinem Partner schmerzen zufügt.
Und nein, ein angehöriger wird es niemals verstehen können das ein betroffener so handelt, oder so nach seiner Sucht gelebt hat. .... niemals.
Und nein es kann niemand, eine Zeitangabe machen wann das ehrlich gemeinte vertrauen, wenn es dieses jemals wieder geben sollte in der Beziehung hergestellt wird.
Und ja, falls es in einem Fall zu einer neuen Beziehung kommen sollte wird es niemals so werden wie es einmal war.
Sorry es tut weh, auch mir tut es weh so schreiben zu müssen. Die Wahrheit ist bekanntlich schmerzhaft.

Ich frage mich heute auch wie hätte ich es ihr sagen sollen, was hätte ich ihr sagen sollen?
Wir kennen uns schon länger als diese Beziehung bestand hat und ich muss sagen das ich diese Frau schon immer toll, begehrenswert, ehrlich und sexy fand auch heute noch.
Sie wollte eine ehrliche, vertrauensvolle Beziehung, das wusste, aber meinte ich auch das gleiche oder war es nur mein krankes Verlangen nach dem Kick der Grund sie haben zu wollen?

Es ist wirklich ein einfaches schnell die Schuld bei anderen zu suchen und auf andere zu zeigen. Um dies nicht mehr tun zu müssen werde ich die fragen stellen.

Und das sind nur einige Fragen die ich mir stelle und die mir nur ein Fach bezogenes Personal beantworten kann.
Alea iacta est.

LG mj01


bearbeitet von gabriele_farke am 03.12.2010 17:57:31
03.12.2010 17:14:38  
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