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 | www.onlinesucht.de/shg-gruenden.pdf
 
 HSO e.V.
 Hilfe zur Selbsthilfe bei Onlinesucht
 
 
 Wie gründe ich eine Selbsthilfegruppe?
 Eine passende Selbsthilfegruppe zu finden, gestaltet sich nicht einfach, aber das liegt auch immer noch daran, dass es kaum (reale) Selbsthilfegruppen zum Thema „Onlinesucht“ gibt! Wenn Sie sich motiviert fühlen, eine eigene Selbsthilfegruppe zu gründen, sind einige wichtige Punkte zu beachten.
 
 Wir möchten hier erste Tipps geben, wie so ein Vorhaben
 in die Tat umgesetzt werden kann!
 
 
 1.
 Zunächst sollten Sie Personen finden, die in gleicher Weise von Onlinesucht betroffen und/oder angehörig sind:
 
 Informieren Sie Suchtberatungsstellen, Ärzte, Sozialarbeiter und andere Einrichtungen, dass Sie Betroffene und/oder Angehörige suchen.
 
 Nutzen Sie die "schwarzen Bretter" in Geschäften, Büchereien, Gemeindehäusern, Supermärkten, Apotheken und Arztpraxen.
 
 Fragen Sie beim Pfarrer oder Pastor nach, ob er Betroffene und/oder Angehörige in der Gemeinde kennt, die evtl. ein Problem mit Onlinesucht haben.
 
 Inserieren Sie in einem lokalen Anzeigenblatt. Viele Anzeigenblätter bieten für Selbsthilfegruppen sogar einen kostenlosen Service. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, kostenlos einen kleinen Artikel zu veröffentlichen. Informieren Sie die Presse über Ihr lobenswertes Vorhaben!
 
 Betonen Sie jeweils, dass die TeilnehmerInnen anonym bleiben können!
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 2.
 
 Wo sollen die künftigen Gruppentreffen stattfinden?
 
 Das erste Treffen kann durchaus privat zu Hause oder in einem ruhigen Nebenzimmer in einer Gaststätte stattfinden. Auf Dauer gesehen ist das aber keine gute Lösung, denn in einer Gaststätte besteht meist Verzehrzwang und einige Onlinesüchtige können sich das auf Dauer nicht leisten. Besprechen Sie doch in der Gruppe, welcher Raum sich gut eignen könnte. Fragen Sie auch mal in folgenden Einrichtungen, ob man Ihnen kostenlos einen Raum für die SHG zur Verfügung stellen kann:
 
 Volkshochschulen oder anderen Bildungsinstituten
 kirchliche Gemeindehäuser
 Bürgerhäuser oder andere Einrichtungen der Gemeinde
 Verbänden der freien Wohlfahrtspflege (AWO, Caritas, DRK, Diakonie etc.)
 Schulen Kindergärten, Jugendfreizeitheimen
 Krankenhäuser und Kliniken
 Suchtberatungsstellen
 Arztpraxen
 Gesundheits-, Sozial- und Arbeitsämtern
 psychosoziale Beratungsstellen
 Diplompsychologen
 
 Auch die Selbsthilfekontaktstellen können bei der Raumsuche behilflich sein.
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 3.
 Auch das leidliche Thema des „schnöden Mammons“ muss geklärt werden. Auch Selbsthilfegruppen brauchen Geld, wofür eigentlich?
 
 Evtl. Miete für den Gruppenraum (meist ist kostenlose Nutzung möglich)
 Kopier- oder Druckkosten von Informationsmaterialien, Einladungen etc.
 Schaltung von Inseraten
 Telefon- und Portokosten
 Teilnahmekosten von Fortbildungsveranstaltungen
 Anschaffung von Fachliteratur
 Fahrtkosten
 Gruppenfreizeiten
 
 Das sind keine Kosten, die von Anfang an anfallen, aber wenn die Gruppe sich etabliert, werden sie evtl. doch finanzierbar sein müssen. Überlegen Sie sich also bereits im Vorfeld, wie sich die Gruppe später finanzieren soll.
 
 Beim Treffen eine Sammelbüchse herumreichen?
 Soll ein regelmäßiger Mitgliedsbeitrag erhoben werden?
 Besteht die Möglichkeit von öffentlichen Fördermitteln (öffentliche Hand, Krankenkassen, andere Organisationen)? Wenden Sie sich diesbezüglich an den HSO e.V.
 Besteht die Möglichkeit einen passenden Sponsoren (evtl. aus der Region) zu finden? Die Spende für IHRE SHG könnte über den HSO e.V. abgewickelt werden, so dass Spendenquittungen erstellt werden können!
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 4.
 
 Erstellen Sie ein Konzept, wie die Gruppentreffen ablaufen sollen.
 
 Hier nur ein Beispiel wie ein Gruppentreffen gestaltet werden könnte:
 
 19.30 – 20.00 Uhr: Treffen der Gruppenmitglieder, gemeinsames Plaudern
 20.00 - 21.15 Uhr:  Intensive Gespräche in der Gruppe (bei vielen Teilnehmern evtl. in Kleingruppen aufteilen)
 21.15 – 21.45 Uhr Abschlussrunde, allgemeiner Kurzbericht über den Ablauf in der Gruppe. Denkanstoß und Vorschläge für die kommende Woche, Verabschiedung
 
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 5.
 
 Eine Selbsthilfegruppe ist aber viel mehr, als nur ein wöchentliches Treffen. Die Ziele sind:
 
 Suchtspezifische Probleme in der Familie oder mit Gleichgesinnten besprechen
 Aus der Verzweiflung herausfinden und neuen Mut fassen
 Der Wunsch, sich selber in der Begegnung mit anderen Menschen kennen lernen
 Steigerung des Selbstvertrauens
 Beziehungsprobleme lösen
 Informationen bekommen
 Unterstützung und Verständnis bei Menschen finden, die eine ähnliche Lebenssituation aus eigener Erfahrung her kennen
 einen neuen Kreis von gleichgesinnten Freunden zu finden
 Gemeinsame Aktivitäten planen und durchführen
 
 In der Gruppe sollte sich ein starkes "Wir"-Gefühl entwickeln. Durch gegenseitige Hilfe ist das zu realisieren!
 
 Auf Wunsch:
 Austausch von Telefonnummern und Adressen für den Notfall (wobei die Anonymität immer akzeptiert und toleriert wird!)
 Gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Grillabende, Radtouren und Ausflüge
 Verabredungen untereinander
 Besuch und Austausch mit anderen Selbsthilfegruppen
 Besucht und Austausch mit der Hauptorganisation HSO e.V.
 Besuch und Austausch mit Therapie-Einrichtungen, Kliniken, Ärzten und Psychologen
 
 Bei der NAKOS finden sich ausführliche, konkrete Tipps und Anregungen für das Gründen einer Selbsthilfegruppe:
 
 http://www.schon-mal-an-selbsthilfegruppen-gedacht.de
 
 Schaut rein!
 
 Auch ich helfe gern weiter, wenn Ihr Fragen habt!
 
 Gabriele Farke
 HSO e.V. - Hilfe zur Selbsthilfe bei Onlinesucht
 Kottmeierstr. 12
 21614 Buxtehude
 www.onlinesucht.de
 
 
 
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