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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » OnlineSEXsucht » Ich schaffe es nicht alleine...
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Ich schaffe es nicht alleine...
Danzelotfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hallo alle miteinander,

vor zwei Tagen ist mir klar geworden, dass mit meinem Leben irgendetwas nicht stimmt.

Ich musste an besagtem Abend meiner Verlobten eine Erklärung dafür liefern, warum das dieses Semester (wieder) nichts mit meinen Prüfungen wird. Zuerst habe ich es mit einer fadenscheinigen Erklärung versucht. Doch mit dieser hat sie sich - zum Glück - nicht abgefunden. Die einzige ernsthafte Erklärung, die ich ihr geben konnte, war die, dass mein InternetSEXverhalten nicht normal ist... dass es irgendwie süchtige Züge annimmt. Natürlich ist es zu einem großen Krach gekommen. Noch in dieser Nacht hat sie das Sorgentelefon angerufen und dort vom Begriff Internet-Sucht erfahren. Direkt am nächsten Tag habe ich mich - bezeichnenderweise im Internet - schlau gemacht mit der Erkenntnis: ich bin onlinesexsüchtig...

... und damit nicht alleine. Erst einmal vielen Dank an alle hier. Es ist ein gutes Gefühl zu erkennen, dass man mit seinem Problem nicht alleine da steht. Mir ist nämlich relativ schnell klar geworden, dass ich meine Sucht nicht alleine besiegen kann. Vor einem halben Jahr habe ich das schon einmal ernsthaft versucht und bin dabei kläglich gescheitert. Schnell bin ich wieder auf meine gewohnten Verhaltensweisen verfallen.

Daher kann es für mich nur eine Konsequenz geben: Ich muss diese Sucht schnell und effektiv in den Griff bekommen. Nur dann kann ich mein - momentan ein bißchen in Scherben liegendes - Leben neu ordnen. Ich hoffe Ihr könnt mir dabei ein wenig helfen.

Mein erster Schritt ist natürlich der Entzug. Ich denke ohne Entzug kann man eine Sucht nicht bekämpfen. Da mir der Entzug mit Sicherheit nicht leicht fallen wird, habe ich zusammen mit meiner besseren Hälfte gerade eben die Salfeld-Kindersicherung installiert.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir zum weiteren Vorgehen ein paar Tipps, Ratschläge und Meinungen mit auf den Weg geben könntet.

Ich habe in einem Artikel zu Sexsucht gelesen, dass man zu Beginn 90 Tage zölibatär leben sollte. Haltet ihr das für sinnvoll, oder reicht es, wenn ich "nur" in Bezug auf Selbstbefriedigung enthaltsam bin?

Wie sieht es mit einer Therapie aus? Grundsätzlich würde ich gerne mit einer Therapie beginnen. Wie und wo finde ich den Geeigneten? Oder ist die E-Mail-Beratung durch Frau Farke eine Alternative?

Wie geht ihr bezüglich der Sucht mit eurem Umfeld um? Sprecht ihr offen darüber?


27.01.2007 20:00:38   
Michel44fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Danzelot,
auch ich habe am 1. Weihnachtstag dadurch das meine Frau mich erwischte und ich dann nachdachte, das ich Onliesexsüchtig bin.
Ich bin zu meinem Hausarzt gegangen der mich zum Neurologen überwiesen hat. Diese hat ganz klar festgestellt das diese Sucht (bei mir) einer Therapie bedürfe.
Ich habe mich selber auf die Suche gemacht und habe mit Hilfe von Frau Farke das Fachkrankenhaus Nordfriesland ausfindig gemacht die Onlinesexsucht behandeln.
Laut Aussage meiner Krankenkasse gibt es nicht viele Kliniken die dies behandeln.
ich weiss ja nicht in wie weit Deine Sucht fortgeschritten ist, aber auf der Seite von Frau Farke,"Onlinesucht.de" findest DU Kliniken und auch Therapeuten die dies behandeln.
Also ich kann nur für mich sagen das ich da niemals alleine von weg komme. Denn in der Vergangenheit hatte ich immer ausreden das es ja nicht so schlimm ist.
ich hoffe Deine Freundin hat das Passwort für Deine Kindersicherung , bei mir hat es die Tochter.
Ich für mich selber habe gemerkt das es zwar schwer ist darüber mit Ärzten oder so anfzuangen zu reden aber es hilft.
Je mehr Du drüber redest umso "einfacher" ist es damit umzugehen.
Ich selber beginne am 15.03.2007 eine Therapie in der Nordfrieslandklinik.
Ich wünsche Dir und besonders deiner Partnerin viel Kraft, denn die brauchst Du und ganz besonders Sie


27.01.2007 20:42:05   
Gastfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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jeder "fall" ist wohl unterschiedlich. ich war auch heftig onlinesexsüchtig, eigentlich beherrschte dieser mist mein ganzes leben. seit einem halben jahr bin ich jetzt "clean", es sind schon 7 monate, merke ich gerade. es ist vorbei. endgültig und für immer!

ich habe keine therapie gemacht, sondern es mit beratung bei gabriele geschafft, allerdings über einen zeitraum von 6 monaten, die nicht immer leicht waren, klar. aber ich hatte auch einiges zu verlieren, da man mich in meinem wohnort kennt und ich nicht riskieren wollte, dass jemand davon erfährt. das hat nichts mit feigheit zu tun. soweit ich es sagen kann, war das bei mir die optimale sache, aber das kann nur jeder für sich selbst entscheiden, je nachdem wie extrem es ist oder war. auf jeden fall kannst du es schaffen. die enthaltsamkeit ist gar nicht so schlimm, wie man(n) glaubt.

mach was, sonst biste deine freundin bald los.

viel erfolg für die zukunft,
paul


27.01.2007 22:14:50 
Danzelotfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Erst einmal ein großes DANKE für die Antworten.

@Michel44: Den Zugriffscode hat tatsächlich meine Verlobte. Ich wüßte nicht so recht, wie ich die Situation ohne sie durchstehen würde.

Ich habe mich gerade bei Frau Farke für die E-Mail-Therapie angemeldet. Vielleicht reicht mir ihre Hilfe ja schon, um meine Sucht in den Griff zu bekommen - das hat ja bei Paul auch geklappt.

Ernsthaft "süchtig" bin ich nach eigener Einschätzung erst seit 1 bis 1,5 Jahren. Vorher habe ich zwar auch schon regelmäßig Pornografie konsumiert - sobald ich Internetzugang hatte online. Trotzdem würde ich mein Verhalten früher nicht als süchtiges Verhalten einstufen. Da hatte ich meine online-Zeiten noch im Griff und mein onlineSEX-Leben hat mein reaes Leben nicht beeinträchtigt. Im letzten Jahr habe ich jedoch nichts mehr zu Wege gebracht und auch nichts mehr für mein Studium getan. So kann und darf das nicht weitergehen. Wenn ich den im letzten Jahr eingeschlagenen Weg weiterverfolge ende ich wahrscheinlich in einer Sozialwohnung und bei Hartz IV...

Ich hatte heute einen ziemlich schweren Tag. Ich habe letzte Woche Donnerstag mit meinem Ausstieg aus der OSS begonnen. Jetzt also vor vier Tagen. Die ersten beiden Tage waren noch recht einfach. Ich war so sehr mit dem Thema, mit dem Nachdenken über meine Zukunft und mit Gesprächen mit meiner Verlobten beschäftigt, dass ich keine große Zeit hatte an anderes zu denken. Das Wochenende war auch noch recht einfach. Da war ich einfach viel unterwegs.

Heute kamen sie dann. Die Entzugserscheinungen. Ich hatte schon fast zu hoffen gewagt, dass es halb so schlimm werden würde. Das ich einfach so über meine Sucht hinwegkommen würde. Weit gefehlt. Eigentlich hätte mir das aber auch klar sein müssen, schließlich habe ich schon einige erfolglose Versuche hinter mir "nur" mit dem Rauchen aufzuhören...

Ich habe gerade vorlesungsfreie Zeit und bin daher den ganzen Tag zu Hause. Bis zur Mittagszeit war ich auch noch recht gut beschäftigt - Studienorganisation und Lebensplanung. Dann hat mich eine Unruhe gepackt. So ein merkwürdiges Bauchgefühl. Eigentlich weniger sexuelles Verlangen sondern vielmehr der schon fast als Imperativ empfundene Drang mich an den Rechner zu setzen und meiner Sucht nachzugeben.

Zum Glück bin ich standhaft geblieben. Ich habe den PC gescheut wie der Teufel das Weihwasser, bin unruhig durch die Wohnung getigert, habe ferngesehen und PS2 gezockt. Alles um meinen Kopf mit irgendetwas anderem zu beschäftigen. Momentan geht es mir wieder ein bißchen besser. Ich fühle mich nur regelrecht körperlich erschöpft. Und viel zu Wege gebracht habe ich heute auch nicht. Ich denke mal, dass ich mir unbedingt einen Ausgleich (Sport?) suchen muss.

Was macht Ihr denn so, wenn Euch die Sucht überfällt?


29.01.2007 18:55:11   
tinitusfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Die Symptome waren bei mir die gleichen,diese Unruhe.
Danzelot Du hast glücklicher Weise noch mal die Kurve gekriegt.
Heute ist Tag 2 nach Null und ich beginne von vorn.
L.Gr.t.



Die Flucht in die virtuellen Traumwelten könnten wie eine Seifenblase platzen.
Der Grund wäre ein Net-oder Stromausfall.Was für eine befreiende Situation.
tinitus
29.01.2007 20:55:09  
Danzelotfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Für alle die es interessiert: In der Süddeutschen Zeitung Nr. 25 vom 31.01.07 gibt es auf S. 25 ein Interview mit dem Berliner Psychiater Werner Platz zum Thema Online-Sex als Sucht.


01.02.2007 17:44:23   
hinzfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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meinst du den?
http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/39/99939/


01.02.2007 21:46:57  
constantinfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo!

Am Anfang - dickes Lob für die Erkenntnis des Problems, kannst stolz auf Dich sein!

Dann aber würde mich wahnsinnig interessieren, wer Dir diesen Blödsinn von 90 Tagen Zölibat erzählt hat. Breites GrinsenIch lasse mich von jedem Fachmann gerne vom Gegenteil überzeugen, aber sowohl ich als auch meine Frau (die ja Psychologie studiert hat) halten es für einen frommen Wunsch nach einer heftigen Zeit der Sucht 90 Tage durchzuhalten. Aber warum nicht versuchen? :-) Nur schaue Dir bitte davor unbedingt den Film "40 Tage 40 Nächte" an.Zwinkern Und vor allem: WARUM?! Du hast ja eine Freundin.

Und jetzt mal kurz zur Therapie: obwohl ich die Beratung von Frau Farke nie in Anspruch genommen habe, bin ich davon überzeugt, dass diese sehr wertvoll ist - darauf schließe ich aus den Beiträgen anderer Kollegen. Aber für den Erfolg einer Therapie sidn auch ein paar Faktoren ausschlaggebend, welche sich in einer Onlinetherapie nur sehr schwer verwirklichen lassen:
* Regelmäßigkeit der Sitzungen: ich kann es mir nicht erlauben am festgelegten Tag zu festgelegter Zeit beim Therapeuten nicht zu erscheinen weil es gerade viel geiler ist zu chatten. Es könnte sein, dass ich einen weiteren Termin nicht kriege. Gerade das bedeutet bereits, dass ich ein bißchen Verantwortung übernehmen muss, ist bereits eine Übung. Montag um 10.30 zum Therapeuten. Andermal wird es dann heißen: Montag um 10.30 für die Prüfung lernen.
* Für den Therapeuten ist es wichtig, sein gegenüber direkt zu sehen, weil er auch an der Körperhaltung, Mimik, Tonfall etc. erkennt, was im Inneren des Klienten passiert.
* Wir alle suchen den leichteren Weg. Breites GrinsenDas ist normal und menschlich. Aber es ist mittlerweile statistisch nachgewiesen, dass die Suchttherapien den größeren Erfolg aufzeigen , welche es dem Klienten nicht möglichst einfach machen. Der Weg aus der Sucht soll mit einem Aufwand verbunden sein, als Zeichen hierfür dass wir es wirklich ernst meinen. Dieser Aufwand kann eben der Weg zu einem Therapeuten sein. Und von diesen gibt es mehr als hier im Forum angegeben. Einfach bei der Suchtberatung der Diakonie/Caritas oder was auch immer nachfragen - auch da gibt es manchmal Therapeuten, welche Erfahrung im Bereich Sexsucht haben. Auch Therapeuten sind Menschen und manchmal ist der erste Therapeut nicht unbedingt der beste, assber es gibt schon audch wirklich gute.
* Ich würde nicht mit allen Freundin über dieses Thema offen reden, weil 1. viele sich unter Sexsucht nicht vorstellen können und sich dann weiß Gott was vorstellen, 2. weil viele Pornographiekonsum einfach nur cool finden und dich sehr komisch anscauen werden,wenn Du Dich plörtzlich als süchtig in diesem Zusammenhang bezeichnest.

Viel Erfolg auf Deinem Weg! Constantin


bearbeitet von constantin am 04.02.2007 01:16:09
04.02.2007 01:04:46  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Constantin,

danke fuer Deine wichtigen Beitraege hier. Du sprichst meine "Online-Therapie" an, und dazu moechte ich sagen, dass ich diese gar nicht anbiete und nie angeboten habe. Alles was ich leisten kann, ist eine Beratung. Sie beruht auf eigenen Erfahrungen und auf der jahrelangen Beratungspraxis mit Betroffenen und deren Angehoerige. Oft hilft es schon, dem Menschen Mut zu machen und ihnen zuzuhoeren. Wenn darueber hinaus noch ein "Werkzeug" an die Hand gegeben wird, womit sie sich selbst helfen koennen, dann nenne ich das "Hilfe zur Selbsthilfe", und ich bin fest davon ueberzeugt, dass das der richtige Weg ist!

Tatsache ist, dass ich sehr vielen Menschen helfen kann, eben gerade durch den E-Mail-Kontakt, da dies das Metier des Betroffenen ist und dadurch wahrscheinlich viel ehrlicher mir gegenueber, als einem Therapeuten gegenueber ist. Ich muss einem Betroffenen nicht ins Gesicht sehen, denn da spiegelt sich heute in 2007 leider immer noch Scham. ABer ich kann zwischen den Zeilen lesen und SPUEREN, was den Betroffenen belastet. REAL waere der ein oder andere Hilfesuchende wahrscheinlich niemals SO ehrlich! Und dass die Betroffenen, die eine Online-BERATUNG in Anspruch nehmen, es ernst meinen und nicht unbedingt noch zusaetzliche Huerden ueberwinden muessen (Termine beim Therapeuten), ist hier und in meinen Beratungen taeglich aufs Neue bewiesen! HIER meint es manch einer ernster mit seinem Ausstieg, als beim Therapeuten um die Ecke.

Dennoch, und da gebe ich Dir zu 100 % recht, ist es gut und sinnvoll, wenn der ein oder andere Betroffene sich auch "ganz real" einer Therapie unterzieht. Das ist aber im Einzelfall azbzuwaegen, denn lange nicht jede/r Onlinesuechtige braucht zwangslaeufig eine Therapie.

Dazu kommt, dass die Therapeuten, die sich mit Onlinesucht wirklich auskennen, immer noch rar sind. Auf einer Fachtagung neulich in Schwerin wurde von einem Referenten mal konkret abgefragt, wer von den Fachleuten (Suchtberater, Therapeuten, Aerzte) noch nie in einem Chat war. Es waren weit mehr als die Haelfte der ca. 100 Teilnehmer. Das allein ist ja noch nicht gar so schlimm, weil ein Therapeut, der Drogenabhaengige behandelt, ja auch nicht unbedingt drogenabhaengig gewesen sein muss. Dennoch, VERSTEHEN bzw. sich mit der Materie intensiv befassen, nun, das kann ein Onlinesuechtiger doch wohl voraussetzen duerfen?

Bei Sexsucht allerdings ist es wirklich oft so, dass hier weit zurueckgegangen werden muss und das erfordert ganz klar sehr haeufig eine reale und konkrete THERAPIE bei einen Sexualtherapeuten.

Ich sehe taeglich, dass es sich vor allem bei Onlinesucht durchaus bewaehrt hat, dieses Onlineangebot zu manifestieren, und waehrend alle anderen noch darueber nachdenken, ob es Onlinesucht ueberhaupt gibt, findet der Betroffene HIER wenigstens Antworten und erfaehrt, dass er/sie nicht alleine ist! Ich kann die Betroffenen nur da abholen, wo sie sind. Und besser, ich erreiche HIER Tausende von Onlinesuechtigen, als in einer realen Praxis nur Vereinzelte. Ausserdem ist diese onlinesucht.de-Seite mit seinem Forum wohl die einzige, groesste und erfolgreichste Selbsthilfegruppe in Deutschland. Ich bin jeden Tag stolz auf alle, die hier ernsthaft versuchen, ein neues Leben zu beginnen! Deshalb waere es aus meiner Sicht sehr wichtig, dass hier auch Therapeuten (die sich auch als solche "outen") mitarbeiten und vielleicht auch mal auf mich zukommen, statt immer noch umgekehrt.

90 Tage Therapie sind nicht auf meinem Mist gewachsen ;-) Das halte auch ich fuer nicht realisierbar und waere, davon mal ganz abgesehen, ja auch nicht gesund! Betroffene, die meine Beratung in Anspruch nehmen oder genommen haben, koennen dies wohl bestaetigen.

Trotzdem danke fuer Deine Hinweise!!
LG, G.


bearbeitet von gabriele_farke am 04.02.2007 10:22:31
Gabriele Farke (HSO e.V.)

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04.02.2007 08:39:41    
hinzfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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fühl dich nicht angegriffen gabriele. ich denke du leistest hier gute arbeit und es sollte hier keine konfrontaton geben wie sie so lange tradition war etwa im streit zwischen verschiedenen therapierichtungen der psychotherapie. natürlich macht man da witze im privaten aber es bringt ja wohl wenig sich in der öffentlichkeit zu streiten.

ich denke jeder ansatz hat seine stärken. dieser hat die des niederschwelligen zugangs. jeder onlinesüchtige ist online und es ist daher die möglichkeit nur eine eingabe entfernt. das ist ideal und sicher in dem bereich unverzichtbar. ein wenig wie aufsuchende sozialarbeit nur das wir nicht auf den sexseiten des webs erscheinen können - leider.

es wird immer eine reihe von sich ergänzenden angeboten geben und je mehr es gibt desto besser - vor allem im moment wo die auseinandersetzung mit dem theama noch so jung ist und alle von den erfahrungen der anderen profitieren können.

Zur Abstinenz:
"...wird zu Beginn eine sexuelle Totalaustrockung von - eine Abstinenzphase von ein bis drei Monaten - empfohlen"
[Kornelius Roth, 2004, Wenn Sex süchtig macht, Christoph Links Verlag, S.102]
Allerdings lifert er dazu keine Quellen. Ich habe das Buch ansonsten eigentlich ganz gut gefunden - als Überblicksliteratur - aber solche Dinge oder auch andere in denen er sehr stark wertet und einseitig erscheint oder auch meint auf Moral zurückgreifen zu müssen - führen zu einem über einige Strecken sehr unwissenschaftlichen Eindruck. So eine Behauptung wie eben diese ohne eine Quelle ist ja wohl ein Hohn.



04.02.2007 20:31:48  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hinz, nein, nein, ich habe mich nicht angegriffen gefuehlt. Tut mir leid, wenn das so ruebergekommen ist. Mag sein, dass es mit den vielen Mails von Angehoerigen zu tun hat, in denen immer wieder geschrieben wird, dass zig Stellen aufgesucht wurden, die alle nicht Bescheid wussten und "darum bitten, dass die Betroffenen ihnen Infos ueber Onlinesucht beschaffen, wenn sie denn fuendig geworden sein sollten". Ich reagiere da inzwischen wirklich schon allergisch, sorry.

Constantin hat jedenfalls sehr sachlich argumentiert und ich bin dankbar fuer seine Anregungen.

LG, G.



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04.02.2007 20:56:11    
hinzfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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mir kam ein wenig vor als hättest du das gefühl du müsstest dich rechtfertigen.

und sicher cornelisu hat wohl recht wenn ermeint im endeffekt hilft es oft wenig es den süchtigen leicht zu machen.


bearbeitet von hinz am 04.02.2007 21:01:20
04.02.2007 20:59:20  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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... war vielleicht der falsche Fuss heute ...



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04.02.2007 21:01:50    
Danzelotfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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geschrieben von hinz am 01.02.2007 21:46:57
meinst du den?
http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/39/99939/

Genau den habe ich gemeint.

Erst einmal ein grosses SORRY, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich bin ein rechter Kommunikationsmusffel. Zumindestens was Online-Kommunikation angeht. Passt zwar eigentlich nicht so ganz zu einem Onlinesüchtigen, ist aber halt bei mir so. Ich tausche mich viel lieber im real life aus. Ich gelobe aber was dieses Forum angeht auf jeden Fall Besserung.

@Constantin: Vielen Dank für deinen konstruktiven Beitrag. Das war genau die Art von Beitrag, auf die ich gehofft habe. Jetzt habe ich zumindestens auch noch eine andere Meinung zum Thema Therapie/ keine Therapie gehört.

Ich habe mich erst einmal dazu entschieden, die Beratung von Frau Farke in Anspruch zu nehmen. Ich bin jetzt seit dem 04.02. in der Beratung. Bisher läuft es eigentlich ganz gut bei mir. Auf Empfehlung von Frau Farke eröffne ich jetzt auch gleich einmal mein Ausstiegs-Tagebuch.

Gruß,
Danzelot


12.02.2007 22:57:20   
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geschrieben von constantin am 04.02.2007 01:04:46
Dann aber würde mich wahnsinnig interessieren, wer Dir diesen Blödsinn von 90 Tagen Zölibat erzählt hat.


"Was ist nun spezifisch für die Therapie der Sexsucht?

Zunächst steht bei allen mir bekannten Programmen die vollständige Abstinenz aller sexuellen Handlungen mit sich oder anderen für 90 Tage."

[Quelle: BERNHARD MÄULEN, Schriftenreihe der DGDS e.V. Band 3
Suchtmedizin - aktuell, ISBN 3-86135-112-9, http://www.aerztegesundheit.de/sex1.htm]




13.02.2007 20:50:29   
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