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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » OnlineSEXsucht » Ich weiß nicht mehr weiter
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Ich weiß nicht mehr weiter
fleuriefehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Manche von euch haben sicherlich schon mal vor Monaten von mir gelesen. Ich, die in einer Fernbeziehung lebt zu einem Mann, der onlinesexsüchtig ist.

Ich dachte, wir haben es endlich geschafft... Er hatte seine Sucht schon vor einiger Zeit eingesehen, war bereit zu einer Therapie... schrieb sein persönliches Tagebuch, las ich Büchern, die das Thema betrafen. Ich allein kannte nur sein Passwort und er konnte nicht mehr an seinen PC.

Ich bin ein Mensch, der über sehr viel Intuition verfügt. Und irgendwie hatte ich seit einiger Zeit den Verdacht, dass er vielleicht doch wieder mit dem Mist angefangen hat. Zwar kann er wirklich nicht an seinen PC, aber in seinem Haushalt sind noch zwei weitere von seinen Geschwistern. Er hatte mir gesagt, er hätte die Geschwister gebeten, ein Passwort auf den PC zu machen.

Nun musste ich heute leider erkennen, dass er doch wieder im Internet war. Er war am PC seiner Schwestern immer dann, wenn sie nicht da waren oder er sagte, lass den doch noch an, ich will grad was nachgucken.

Er hat mich nun schon wieder seit 3 Monaten betrogen. Sich in einem Chat angemeldet, wo er auf der Suche nach Frauen ist, die Cybersex mit ihm machen, die ihm Fotos schicken, die sich vor der Cam zeigen oder ihn vor der Cam sehen wollen.

Heute habe ich also erfahren, dass er gestern mit einer 48jährigen (er ist 26) Cybersex machte und sie sich vor der Webcam zeigte. Er hat mir immer wieder beteuert, noch nie im Leben eine Cam benutzt zu haben, aber seine Schwestern haben eine. Eindeutige Angaben musste ich nachlesen, dass er sie jetzt gut vor der Cam sehen kann usw.

Als ich das sah, dachte ich, gleich sterbe ich. Gestern noch beteuerte er mir, wie sehr er alles verabscheut und wie sehr er mich liebt. Wir hatten gerade eine Bewerbung geschrieben, kurz bevor ich wieder zum Zug musste. Denn er will zu mir ziehen und sucht sich hier Arbeit.

Abends dann, als ich sagte, ich sei zuhause, dauerte es ein wenig, bis er mich dann zurückrief. Nachweislich ist das die Zeit, in der er vor der Cam saß und mit einer fremden Frau wer weiß was tat.

Was soll ich nur machen? Ich bin so verzweifelt.






Tiefe Brunnen muß man graben, wenn man klares Wasser will.
14.05.2007 18:39:37  
einsamer engelfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nun, ganz so krass würde ich es nicht sagen: aber lass ihn eine Weile fallen. Er muss es von sich aus wollen und schaffen. Wenn er Dich wirklich so sehr liebt, wacht er auf und tut was. Wenn nicht, kannst Du ihm leider auch nicht mehr helfen, so hart es auch klingt.

Ich wünsche Euch, daß er die Chance ergreift.



14.05.2007 21:09:27  
tinitusfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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genau einsamer engel ,Er muss es wollen.
@ bomcat wenn man einen Menschen liebt ,gibt man die Hoffnung nicht so schnell auf,das sich noch alles zum positiven wendet.
Wie weit die Sucht geht ,zeigt doch mal wieder der Thread von
fleurie .
also meine persönliche Meinung dazu


Die Flucht in die virtuellen Traumwelten könnten wie eine Seifenblase platzen.
Der Grund wäre ein Net-oder Stromausfall.Was für eine befreiende Situation.
tinitus
14.05.2007 21:23:57  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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bombcat, nein, das kannst Du so pauschal nicht sagen! Jeder einzelne "Fall" ist anders gelagert und wir hoeren hier immer nur einen kleinen Ausschnitt von der ganzen Tragoedie. Aber es hat auch jeder Mensch eine Chance verdient, vielleicht auch eine zweite. ....

Allerdings rate ich Dir auch zur Vorsicht, fleurie. Klaert diese Sache, bevor er zu Dir zieht!

Alles Gute,
GF


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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14.05.2007 22:07:10    
fleuriefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Wenn mein Freund hier bei mir leben würde, hätte er gar kein Internet. Er will sich hier erst einmal eine eigene Wohnung in meiner Nähe nehmen und dann überhaupt kein Internet anmelden. Wenn er e-mails nachsehen wollte o.ä., hätte er es bei mir getan... Das war der Plan.

Er sagt, er will alles dafür tun, um von der Sucht loszukommen. Er sagt auch, dass er, sobald er vor einem PC sitzt,"dran denkt". Daher wollte er seinen eigenen PC nicht mehr nutzen können und deshalb war jetzt auch schon seit längerem ein Passwort drauf, das nur ich kenne.

Wie ich schon sagte, ist er heimlich an dem PC seiner Schwestern gewesen - das hat leider schon wieder vor drei Monaten angefangen, ohne dass ich es bemerkte. Befürchtet hatte ich es schon, aber ich wollte ihm und mir die Peinlichkeit ersparen, sich seinen Familienmitgliedern gegenüber zu outen. So nach dem Motto: "Lasst ihn bitte nicht an den PC."

Für mich ist es so wahnsinnig enttäuschend, dass ich nahezu mein ganzes Vertrauen verloren habe. Ich kann doch nicht jede Möglichkeit ausschalten! Nun sitze ich hier um viertel nach 3 nachts und kann nicht schlafen. Sitze vor einem PC und schreibe im Forum Onlinesexsucht. Wie tief bin ich gesunken?

Christi Himmelfahrt wollte ich ihn für mehrere Tage besuchen und wir hatten uns so drauf gefreut, da wir uns sonst nur von Freitagabend bis Sonntagabend sehen. Als ich schlaflos im Bett lag, dachte ich darüber nach, ob es nicht besser ist, ihn vorerst nicht mehr zu sehen. Ich will heute morgen um 8 Uhr gleich zum Bahnhof gehen und meine Fahrkarte zurückgeben. Wie immer, wenn ich solche Gedanken hatte in der Vergangenheit, bekomme ich Zweifel, ob das richtig oder falsch ist.

Denn wenn wir zusammen sind, können wir über alles reden - gut reden sogar. Wir verstehen uns wirklich toll. Bin ich hier allein und er bei sich zuhause, bin ich ja doch nur schlaflos und kann mit dem Grübeln nicht aufhören.

Andererseits kann es so nicht weitergehen. Diesmal hat er ganz offensichtlich eine Webcam eingesetzt, ich glaube das erste Mal. Das macht mich total fertig. Im Grunde ist es dieses Mal fast das schlimmste Mal. Und daher denke ich darüber nach, ob ich es überhaupt richtig gemacht habe, immer und immer wieder Verständnis aufzubringen. Vielleicht sollte ich mich wirklich von ihm abwenden und ihn allein lassen?

Ich wüsste zu gern, was andere darüber denken. Soll ich ihm gewissermaßen die Pistole auf die Brust setzen und sagen, dass ich ihn verlasse? Oder soll ich ihm noch ein einziges Mal eine Chance geben? Das könnte nur in der Weise geschehen, dass er sich den anderen Familienmitgliedern gegenüber outet und sie bittet, ihm zu helfen, indem sie gewissermaßen ihren eigenen PC bewachen und ihn nicht mehr dran lassen.

Wenn ich sowas denke, wird mir immer so richtig schlecht. Ich habe dann das Gefühl, man könnte denken, ich sei noch bei ihm, weil ich es nötig hätte. Zumindest würden Außenstehende das denken. Dabei sind es die Gemeinsamkeiten, die uns zusammenhielten. Wir sind beide Anhänger der Gothic-Szene und interessieren uns für Mittelalter und verschiedene andere gleichgelagerte Dinge. Für solche Menschen ist es nicht so einfach, einen passenden Partner kennen zu lernen. Daher war es für uns ein Wunder, dass wir uns kennen- und lieben lernten. Wir hatten uns immer als besonderes Liebespaar angesehen und jetzt das!








Tiefe Brunnen muß man graben, wenn man klares Wasser will.
15.05.2007 03:35:54  
fleuriefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nun habe ich die ganze Wahrheit erfahren. Er war nicht am PC seiner Geschwister, sondern hat sich eine zweite Festplatte eingebaut. Eine Webcam hat er sich auch zugelegt. Dann ließ er mich Dumme immer großartig ein Passwort eingeben, damit ich weiterhin denke, er könne nicht seinen eigenen Computer benutzen.

Gabriele, kann jemand, der soviel Gewissenlosigkeit besitzt, wirklich geheilt werden? Besteht da überhaupt eine Chance?

Übrigens sagt er, ich sei an allem Schuld, da ich ihm keine Bestätigung geben würde. Ja, ich habe mal gesagt "Ach du schläfst ja immer ein". Das war aber einfach nur eine Feststellung, denn er schläft wirklich sofort ein... Nun sagt er, mit dieser Aussage hätte ich gemeint,er sei ein schlechter Liebhaber und deshalb hätte er sich seine Bestätigung im Internet holen müssen. Die Onlinesexsucht bestand allerdings schon b e v o r wir uns kennen lernten. Er meint, wenn ich ihm jedoch genug Bestätigung gegeben hätte, hätte er davon loskommen können.

Gibt es auch welche unter euch, die uns noch eine Chance einräumen? Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen - und das nicht zum ersten Mal. Soll das Bestandteil einer Beziehung sein? Nächtelanges Weinen, ständiges Misstrauen? Oder ist das das Los der Angehörigen von Suchtkranken?


Tiefe Brunnen muß man graben, wenn man klares Wasser will.
15.05.2007 05:30:26  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Fleurie ...

"geheilt" werden kann KEIN Suechtiger, egal ob Du einen Alkoholiker nimmst oder einen Drogenjunkie, einen Raucher oder einen Essgetoerten ... HEILUNG in dem Sinne gibt es bei Suchtkranken nicht, da ein ehemals Suechtiger immer gefaehrdet bleibt, der gleichen oder einer Parallelsucht zu verfallen. In einem suchtkranken Menschen sind nicht nur die Suchtanlagen (die jeder von uns hat) ausgepraegter als bei Nicht-Suchtkranken, sondern er ist meist auch ein sehr emotionaler und labiler Mensch. Dies sind zumindest meine Beobachtungen aus der Praxis.

Fleurie, einige von uns haben es Dir schon wiederholt gepostet: Ihr haettet eine Chance, aber eben nur, wenn DEIN MANN diese Chance und einen Suchtausstieg WILL. Aus Deinen Zeilen geht hervor, dass in Eurer Beziehung massive Missverstaendnisse aufgebaut und Kraenkungen stattgefunden haben.

Frag doch IHN mal, ob Ihr noch eine Chance habt.

Alles Gute,
GF


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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15.05.2007 07:56:32    
baer40fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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geschrieben von fleurie am 15.05.2007 05:30:26
Übrigens sagt er, ich sei an allem Schuld, da ich ihm keine Bestätigung geben würde. Ja, ich habe mal gesagt "Ach du schläfst ja immer ein". Das war aber einfach nur eine Feststellung, denn er schläft wirklich sofort ein... Nun sagt er, mit dieser Aussage hätte ich gemeint,er sei ein schlechter Liebhaber und deshalb hätte er sich seine Bestätigung im Internet holen müssen. Die Onlinesexsucht bestand allerdings schon b e v o r wir uns kennen lernten. Er meint, wenn ich ihm jedoch genug Bestätigung gegeben hätte, hätte er davon loskommen können.


Klar doch, jetzt hat er ja einen Grund gefunden um weiterhin Online-Sex zu machen. Meine Frau hat keine aufreizenden Dessous angezogen........

Als ich Deinen Beitrag zu Beginn gelesen habe, dachte ich, "Mensch, gib ihm noch eine Chance". Es ist manchmal so verdammt schwer dieser blöden Sucht zu widerstehen. Aber nach dieser Aussage und der Tatsache, dass er einen Mords- Aufwand betrieb mit zweiter Festplatte, Webcam usw. würde ich sagen das das gerade nicht so toll aussieht, als das Ihr dann eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen könnt. Zumindestens eine "Auszeit" wäre vielleicht gar nicht so schlecht.

Gruß
baer40
(Der sich eigentlich mal in nächster Zeit mit Forumsbeiträgen zurückhalten wollte aber halt doch wieder seinen Senf abgeben musste)



bearbeitet von baer40 am 15.05.2007 08:06:30
15.05.2007 08:02:54  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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bombcat, bei aller Wut, allem Verstaendnis, aber ich moechte wirklich NICHT, dass hier irgendein Onlinesuechtiger als "Versager" bezeichnet wird. Das ist respektlos und nimmt einem Onlinesuechtigen den Mut. Und genau DAS wollen wir hier nicht!!

Die "wirklichen Versager" sind naemlich leider oft die Angehoerigen, Eltern, Partner, Lehrer, ... die Gesellschaft! Bitte betrachtet das auch mal von dieser Seite!

Onlinesuechtige sind keine Versager, sie sind KRANK! Eine Sucht ist kein neues Hobby, das sich jemand zugelegt hat!

GF






Gabriele Farke (HSO e.V.)

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15.05.2007 08:09:07    
fleuriefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Baer40, gerade das ist es ja, was mich fassungslos macht. Wir haben uns wirklich gut verstanden und unser Liebesleben war wirklich außergewöhnlich gut. Er hat immer wieder betont, wie zufrieden er mit seinem jetzigen Leben ist, nachdem er endlich eine Freundin gefunden hat, die ihm ähnlich ist.

Einerseits sah ich den Grund in seiner Langeweile. Als ich ihn kennen lernte, ging er eigentlich nur arbeiten, sah stundenlang fern und saß dann halt vor dem PC. Mittlerweile hat er sich einen kleinen Garten angelegt, werkelt oft am Motorrad, macht Hausarbeit, liest sogar ab und an. (Er hatte kein einziges Buch.) Andererseits ist es sicherlich ein ungeheurer Kick, Onlinesex zu betreiben - in jeglicher Form. Und er hat ja auch mit Frauen aus normalen Chats gechattet. Zwar immer in der Hoffnung, dass es dann zu Sexgesprächen und Übersendung von Nacktfotos kommt...

In meiner heutigen schlaflosen Nacht habe ich mir überlegt, ob vielleicht einfach die Sucht wieder hochkam. Er hat für meinen Sohn an seinem eigenen PC eine Festplatte getestet und anschließend bemerkt, dass das eingerichtete Passwort immer noch drauf war. Als er wieder mal ein gebrauchtes Elektronikteil kaufen wollte, gab es beim Händler eine Webcam für 10 Euro. Und so kam eins zum anderen, irgendwann hockte er vor dem Bildschirm, dann loggte er sich mit einem neuen Nick ein usw.usw.

Ich weiß jetzt wirklich nicht, ob ich mir das alles schönrede. Er sagt aber auch, dass er sehr unter unserer Trennung innerhalb der Woche leiden würde. Wäre er bei mir, wäre alles anders. Nur ich denke mittlerweile, wer weiß, was dann wäre. Wie Gabriele sagt, kann man nicht geheilt werden. Soll denn alles nur auf lebenslange Unterdrückung eines Triebes hinauslaufen? Und ich bin die Unterdrückerin?

Ich danke euch sehr für eure Antworten.




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15.05.2007 08:22:31  
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Hallo Bombcat, mein Freund wollte eigentlich direkt bei mir einziehen, ich war diejenige, die sagte, besser du wohnst in einer eigenen Wohnung. Wie schon Gabriele sagte, war es wohl nur ein Teil dessen, was ich berichtet hatte:

Ich habe drei Kinder, bin alleinerziehend von Montag bis Freitag. Freitag bis Sonntag kommt der Papa hier zu mir in diese Wohnung, ich fahre dann zu meinem Freund. Ich weiß, das hört sich für einen Außenstehenden merkwürdig an. Aber so haben die Kinder wirklich beide Eltern.

Mein Mann hat sich von Bielefeld, wo ich wohne, nach Hamburg versetzen lassen. Teilweise aus Wut, teilweise weil die Arbeitsmarktsituation dort besser ist. Er lebt dort über die Woche allein und hat eigentlich nur Freunde in Bielefeld. Ich bin mit meinem Ehemann sehr sehr lange zusammen. Und wenn von Liebe nicht mehr zu reden ist, so ist da doch ein Band, das ich nicht trennen kann. Ich sorge mich um ihn, weil er so allein in der großen Stadt ist und ich finde es auch wirklich gut, wie er für mich und die Kinder sorgt. Denn finanziell ist es in ungefähr beim Alten geblieben.

Wenn ich jetzt nicht mehr zu meinem Freund fahre, wird mein Mann nicht mehr nach Bielefeld kommen. Denn er ist so verletzt, dass er es innerhalb von 3 1/2 Jahren nicht geschafft hat, mich noch einmal persönlich zu treffen. (Meinen Freund habe ich erst ein Jahr nach dem Auszug meines Ehemannes kennengelernt.) Mein Ehemann sagt, er gönnt mir, dass ich einen Gleichgesinnten gefunden habe. Natürlich geht auch oft die Wut mit ihm durch und er beschimpft mich.

Nun ja, worauf ich hinaus will ist, dass ich das Gefühl habe, nicht frei entscheiden zu können, weil da so viele Sachen dranhängen. Ich und mein Freund hatten in der Tat vor, am Wochenende, wenn mein Ehemann zu mir in die Wohnung kommt, in der Wohnung meines Freundes zu leben und in der Woche dann zusammen in meiner. Auch da spüre ich schon, wie sich die Stirn einiger, die das jetzt lesen, kräuselt. Aber ich hielt das für durchführbar.

Ich bin kein Mensch der schnellen Entschlüsse. Nur- wenn ich einmal etwas getan habe, gibt es bei mir kein Zurück mehr. Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Daher bin ich die ganze Zeit am Grübeln. Klar würde ich am liebsten meinen Freund vor dem Monitor versauern lassen. Aber da sind dann noch die Kinder, die ihren Vater sicherlich vermissen würden, da ist dann mein Ehemann, der ziemlich labil ist und ich Angst habe, dass er irgendwann in der Gosse landet. Denn er fängt meistens an zu trinken, wenn er sich einsam und sinnlos fühlt. Von Liebe spreche ich hier absichtlich nicht! Dieses Wort kann ich momentan nicht ertragen. Denn dann kommt mir in den Sinn, wenn mein Freund mich lieben würde, hätte er mir das alles nicht angetan.

Ach Gott, was ist das nur für ein Mist, in den ich hineingeraten bin. Daher plane ich, mir irgendeine Krankheit auszudenken, damit ich die nächsten vier Tage einfach hier zu Hause bleiben kann. Mein Ehemann wird das hoffentlich glauben und mein Freund hat dann genug Zeit zum Nachdenken.

Ich persönlich bin der Ansicht, dass es eigentlich an der Reihe meines Freundes wäre, aktiv zu werden. Z.B. indem er plötzlich vor der Haustür steht und seine Verzweiflung dokumentiert. Aber das ist wohl nicht zu erwarten? Würde das ein Mann tun? Die werden doch einfach nur sprachlos und machen gar nichts mehr?






Tiefe Brunnen muß man graben, wenn man klares Wasser will.
15.05.2007 09:07:46  
baer40fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Du hast zwei Aspekte angesprochen, die auch bei mir auffällig waren bzw. sind.

1.Dieser Kick! Ich weiß nicht was da richtig dahintersteckt.
Vielleicht der Kick etwas heimlich zu tun, etwas verbotenes
zu tun. Das ist aufregend, so ganz anderst als dieser langweilige Alltag mit seinem immer wiederkehrend Trott.


geschrieben von fleurie am 15.05.2007 08:22:31

Ich weiß jetzt wirklich nicht, ob ich mir das alles schönrede. Er sagt aber auch, dass er sehr unter unserer Trennung innerhalb der Woche leiden würde. Wäre er bei mir, wäre alles anders. Nur ich denke mittlerweile, wer weiß, was dann wäre. Wie Gabriele sagt, kann man nicht geheilt werden. Soll denn alles nur auf lebenslange Unterdrückung eines Triebes hinauslaufen? Und ich bin die Unterdrückerin?


2. Das allein sein und die Langeweile. Ich bin da immer in so eine Art Selbstmitleid gefallen nach dem Motto "Ich bin ja soooo allein, niemand mag mich". Das ich aber alleine
bin, weil ich nur vor der Kiste saß und mir einen nach dem
anderen "runterholte" , darauf bin ich nicht gekommen!

Aber hör bloss auf Dir deswegen Vorwürfe zumachen. Dein
Partner ist ein erwachsener Mensch und Du bist kein Babysitter! Du kannst nicht immer da sein, Du brauchst auch Deine Freiheiten!


Ich habe immer die Alternative etwas anderes zu tun und sei es nur die Wohnung aufzuräumen, spülen oder ein gutes Buch lesen, Musik hören usw. Aber das ist ja ganz und gar nicht aufregend.... Und wenn meine Frau nicht da ist, was sollte da passieren wenn man sich die Pornos im Internet reinzieht.

Nicht Du bist schuld an dieser ganzen Misere! Ganz alleine er!!!

Gabriele hat recht, wenn man einmal süchtig war, steckt das immer drin. Aber wie auch "tinitus" an anderer Stelle schon geschrieben hat, kann man lernen damit umzugehen. Manchmal ist es so verdammt schwer zu wiederstehen, dagegen anzukämpfen, aber ich lerne gerade langsam wie ich das am besten schaffe und dazu muss Dein Partner auch bereit sein.Und natürlich muss er einsehen, dass niemand anderes Schuld an dieser Situation ist wie er selbst.





15.05.2007 09:08:20  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nun ja, Baer ,,, aber die andere Seite sollte nicht ganz ausser acht gelassen werden. Ich denke, dass fleurie ihrem
Freund auch einges zumutet. Ich weiss nicht, ob ich es sooo toll faende, wenn die Ex meines Freundes am WE in meine Wohnung ziehen wuerde. Ganz echt nicht. Ich glaube, dass das auch fuer fleuries Freund keine leichte Situation ist.

Es ist immer leicht zu sagen, der andere ist "schuld". In fleuries Leben herrscht schon etwas Chaos, nicht wahr? Also bitte immer beide Seiten im Auge behalten. Es gibt fuer eine Flucht aus dem realen Leben oft auch eindeutige Gruende, und da waere es zu leicht, mit dem Finger auf den Suechtigen zu zeigen!

LG, G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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15.05.2007 09:17:04    
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Ups, das hab ich anscheinend überlesen....

Es ist wird wohl wirklich besser sein, wenn ich hier mal Pause mache.......Enttäuscht


15.05.2007 09:42:53  
adventurerfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Also ich würde es nicht ertragen, wenn meine Freundin eine Wohnung mit ihrem Ex-mann teilt. Wenn er damit klar kommt, halte ich das schon mal für ne grosse Leistung.

Dann halte ich es für wichtig, einen Unterschied festzuhalten. Hier hat er scheinbar nur übers Netz geflirtet / gepornot. OK das ist nicht schön. Aber im Gegensatz zu anderen Geschichten hat er keine Frauen getroffen, oder ?

Ich halte das für einen ganz wichtigen Unterschied.




15.05.2007 10:05:33  
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