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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Ich weiß nicht weiter......
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Ich weiß nicht weiter......
Dreafehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hallo, durch Zufall habe ich das Forum entdeckt auf der Suche anch Info`s über Onlinesexsucht. Ich weiß nicht mehr weiter und brauche dringend eure Hilfe, euren Rat. Ich versuch mich so kurz wie möglich zu halten ;).
Heute kann ich aus Erfahrung sagen, dass mein Mann vor ca. 8 jahren Onlinesexsüchtig wurde. Ich hatte es anfangs nicht begriffen, was sich abspielte. Die Veränderungen in unserer Beziehung waren quälend für mich. Mein Mann entzog sich allem körperlichen Kontakt wenn wir allein waren. In der Öffentlichkeit umarmte er mich und gab mir liebevolle Liebeszuweisungen, kaum viel die Haustür hinter uns zu, war es damit vorbei. Ebenso entzog er sich der Sexualität. Ich war verweifelt, habe versucht ihm zu erklären wie sehr ich unter dem Liebesentzug leide. Seine Antworten waren immer: Er liebt mich sehr, will mich nicht verlieren, er sei nur zu kaputt....und ausserdem die vielen Probleme......meistens sagte er mir das in einem scharfen/genervten Ton.
Allerdings ging es im Internet "heiß" her. Die ganzen Jahre über. Es wurden Swingerclubs herausgesucht, Parkplatztreffs, Chats mit heißen Cybersex lustvoll in die Tasten gehauen. Das schlimmste war für mich, als ich eines Tages feststellte (wir hatten gerade unsere erste Digi-cam) das er Fotos von sich an seine Chat-Partner verschickte. Natürlich beim masturbieren und so weiter. Ich war total am Ende. Als ich mit den Kindern so gut wie auf der Türschwelle stand, um mich von ihm zu trennen, hatte ich das Gefühl seiner Einsicht der Sucht. Dennoch hatte ich das Gefühl er reißt mir das Herz aus dem Leib. Daraufhin haben wir uns aber geeinigt eine Paartherapie zu machen. Die ging 1 Jahr.......4 mal in dem Jahr ging er zur Suchtberatung, denn er sah ein Online-sexsüchtig zu sein. 4 Mal!!! Ich fabd es viel zu wenig, aber er war überzeugt davon geheilt zu sein und brach diese Sitzungen ab. Ich atmete erleichtert auf....jetzt wird alles gut, schließlich lieben wir uns!
Die Paartherapie war recht gut, jedenfalls gab sich der Therapeut sehr viel Mühe mit uns......vor allem mit meinem Mann. Zu dem ganzem Onlinesex kam aber auch noch hinzu, dass er Kontaktanzeigen im Internet und Zeitungen durchstöberte und antwortete. Er nahm sein Handy von nun an überall mit hin....telefonierte z.B. in der Garage mit Paaren oder einzelnen Herren und Damen die "offen für alles" sind. Es war die Hölle für mich.
Nach der Therapie kam es zu einem Rückfall, so wie ich es bis heute allerdings weiß, nur über Handykontakte via Kontaktanzeigen aus Zeitungen. Meine Koffer waren mal wieder so gut wie gepackt. Ich litt eigentlich nur noch unter dem Menschen der mich "liebt". Da ich den Kindern aber nicht den bevorstehenden Urlaub verderben wollte sind wir noch einmal gemeinsam verreist. Es folgten viele Aussprachen und Versprechungen, dass das Leid nun ein Ende haben sollte.
Ich ging darauf ein, alles schien sich wirklich zu bessern. Keine Handykontakte, keine sexuellen Kontakte im Internet, weder Pornographien, oder oder oder.
Das war im März 2006. Auch wenn mein Mann trotzdem wie immer(schon seit Anfang unserer Beziehung) auf dem Sofa genächtigt hat und ich immernoch unter Liebesentzug und fehlendem Körperkontakt litt wie ein Hund......ER WAR CLEAN!
Dachte ich zumindest. WIE LANGE??? Ich kann nicht sagen, wann sich das ganze wieder eingeschlichen hat. Mit einmal veränderte sich sein Verhalten. Im Internet sah ich, dass er wieder Sexseiten besuchte, war aber nocht nicht so beunruhigt, da es sich in Grenzen hielt.
Jetzt hatte er am 20.6. einen Herzinfarkt, er hatte sehr viel Glück, dass er ihn überlebt hat.
Wenn man so einen schlimmen Schicksalsschlag erlebt, kommen einem Gedanken in den Kopf, die man aus Selbstverständlichkeit gar nicht mehr kannte. Ich war glücklich dass er den Infarkt überlebte, weinte aus Schock und aus Freude. Er war 4 Tage im Krankenhaus, wir beide hörten spontan auf zu rauchen. Der Entzug machte uns beide etwas sensibel. Er lief schon am 2. Tag nach dem Infarkt unruhig auf der Station hin und her ich hatte viel Ablenkung zu Hause. Am 4. Tag wurde er entlassen, für mich war klar: Das wird unser Abend!...Kerzen, Musik, zärtliches in den Arm nehmen, einfach dankbar und glücklich sein für das neue Leben das ihm geschenkt wurde.
Aber leider sah er das nicht so. Der PC wurde kurz nach dem Eintreffen zu Hause angeschmissen. Naja, dachte ich, das lenkt ihn ab. Abends hab ich mir dann irgendeine Sendung im TV angesehen, er saß am PC......
Und so ging das bis gestern Abend weiter, denn heute Morgen ist er für 3 Wochen zur Anschlußheilbehandlung in eine Kurklinik gefahren (übrigens mit Internetanschluß--30 Min/50 Cent Enttäuscht
Mir lag heute Morgen unser Miteinander der letzten Tage auf der Seele. Ich habe ihm gesagt, dass ich unter den ganzem Entzug sehr leide. Klar, dass es in der Situation für mich nicht um Sex ging da er gerade den Infarkt hatte, ein liebevolles ankuscheln kann sogar mehr oder zumindest ganauso schön sein! Er regte sich jedes mal so auf, dass ich es vorzog nichts mehr zu sagen, aus Angst vor einem weiterem Infarkt. Es waren lieblose Tage, er saß die meiste Zeit am PC ich kümmerte mich um meine Aufgaben des Alltags.
Heute Morgen, entdeckte ich im Internet, das er die ganzen letzten Tage wieder voll "auf Tour" war. Swingerclubs wurden gesucht, Parkplatztreffs, ein Forum mit Profil in dem er Partnertausch, Treffs für Clubbesuche uns Seitensprünge sucht......mir zog es den Boden unter den Beinen weg. Nun ist er wie gesagt 3 Wochen nicht zu Hause......Ich gehe hier die Wände hoch....
Ich kann im Moment keinen klaren Gedanken mehr fassen, es fällt mir schon schwer mich um meine Kinder zu kümmern, alles scheint so weit weg zu sein...nur der Schmerz ganz nah.
Ich brauche dringend euren Rat, denn ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Noch eine Chance? Wieder Gespräche und Reden? Mein Vertrauen ist schon so oft zerstört worden, habe es immerwieder mühevoll aufgebaut...und nun wieder der Bruch.
Ich liebe ihn, aber ich kann nicht mehr. Trennung aus Liebe? Ich bekomme keinen richtigen Gedanken mehr zusammen und wäre über jede Antwort und Rat von euch dankbar.
LG Drea



"Der Weg ist das Ziel"
03.07.2007 21:10:19  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Drea,

schreib ihm in die Klinik, dass er nun auch Zeit hat, sein OSS-Problem in der Reha anzusprechen. Verlange es von ihm und lass es Dir auch beweisen! Auch kardiologische Rehas haben eine psychotherapeutische Abteilung. Setze ihm die Pistole auf die Brust und sage ihm, dass er sonst gar nicht mehr wiederkommen braucht. Biete ihm an, ebenfalls mit dem Psychotherapeuten zu sprechen oder ihn waehrend der Therapie zu begleiten.

JETZT hat er Zeit, seine Sucht zu bekaempfen!

Du musst nicht aus Furcht vor einem erneuten Infarkt nun alles schlucken. Den zweiten Infarkt bekommt er allenfalls, wenn er diese OSS nicht endlich bekaempft!

Es liegt in DEINER Hand, ob sich Eure Situation nun endlich aendert oder nicht.

Alles Gute!

GF


Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

++++ Das Buch "Gefangen im Netz?" ist auch als eBook erhältlich unter
http://www.ciando.com/ebook/bid-240826-gefangen-im-netz-onlinesucht-chats-onlinespiele-cybersex/



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03.07.2007 22:24:30    
Gastfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Drea,

Deine Traurige Geschichte ist Realität, was Gabriele schreibt ist auch Traurige Realität, nur DU kannst es ÄNDERN, in dem DU handelst.

Tue es für EUCH, Für DICH, nur so kann eine Veränderung eintreten.

Fühle Dich hier Willkommen

Ich wünsche Dir, Kraft und alles was dazu gehört.

Chrissy


03.07.2007 23:30:18 
Füchsinfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hall Drea
fühle dich von uns umarmt, du bist damit nicht allein damit, schön das du zu uns gefunden hast. ich bin erschüttert, wieviel leid du ertragen hast, ich muss Lieben und verstehen recht geben,

das was dein mann hat, ist Oss und leider traurige realität, wenn du dich trotz der ganzen leidensjahre nicht von ihm trennen möchtest, respektiere ich das, will dich auch nicht dazu animieren, das ist deine persönliche entscheidung, aber wie Lieben und verstehen und Gabriele schon schreiben, nur DU selbst kannst etwas ändern. ich fand den beitrag von constantin hier sehr hilfreich
du findest ihn wenn du in der forumübersicht auf onlinesexsucht und dann auf das thema "was geht in männern vor die unter dieser sucht leiden?"

kann ich dir wirklich nur empfehlen, lies ihn dir doch mal durch, vielleicht hilft es dir!!

ich wünsche dir viel kraft, lieben gruss Füchsin


04.07.2007 00:15:35  
Sannemäuschenfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Drea,

deine Geschichte ist wirklich schrecklich. Du tust mir unendlich leid.

Ich würde an deiner Stelle auch ein letztes ernstes Gespräch mit ihm führen. Er hat damals die Therapie abgebrochen. Dies bedeutet, dass er eigentlich gar nicht "geheilt" werden möchte.

Wenn er seine letzte Chance nicht nutzt, musst du es akzeptieren oder ihn verlassen.

Ich wünsche dir viel Kraft.

Susanne


04.07.2007 10:44:18  
Dreafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für eure so schnellen und herzlichen Antworten. Es tut sooo gut verstanden zu werden und nicht wie immer (jedenfalls bisher) als das von meinem Mann dargestellte Sensibelchen dazustehen, dass sich Hirngespinnste in den Kopf treibt. Letztentlich fing ich schon an an meinem gesunden Menschenverstand zu zweifeln.
Ich danke euch sehr für die herzliche Aufnahme!!! Lächeln
Es ist nun schon wieder so spät, und mein Wecker klingelt in ein paar Stunden, aber mich lassen die vielen hochinformativen Berichte von euch nicht los. Oft denke ich: "jaaaa, genau so..!" oder "wie bei uns" oder "das könnte mein Mann sein"

Ich erkenne auch, dass wir, obwohl wir von der Sucht schon lange wissen noch GANZ am Anfang von allem stehen. Mir wird erst jetzt (dank eurer tollen Berichte!!!)klar,welches Ausmaß diese Sucht bis jetzt hatte, in welchem Umfang sich diese abspielte. Mit all eurem Wissen und Erfahrungen weiß ich jetzt um so besser, wie wichtig Konsequenz ist. Ich habe meinem Mann gestern Abend (wir telefonierten) eine konsequente Ansage gemacht. Nicht "nur" weil ich jetzt weiß, das es SEINE einzige Chance ist, sondern auch um mich von dieser Quälerei entgültig zu trennen, so oder so. Es geht einfach nicht mehr, zu viele Jahre meines Lebens gingen dahin, indem ich auf IHN und SEINE LIEBE gewartet habe. Jahre in denen er mich gar nicht sehen konnte, da sein Blick nur die eine Richtung kannte und kennt.
Im Moment fühle ich mich, als hätte man mir einen Felsen von Rücken abgeschnallt, ich fühle mich frei für mein Leben. Das soll nicht heißen, dass es unbedingt ohne meinen Mann sein wird, kann gut sein, dass wir es gemeinsam schaffen. Das wird nun seine eigene Anerkennung der Sucht zeigen. Ich habe viele Wunden davongetragen, sehr viel unter der Einsamkeit gelitten, hatte auch in der ganzen Zeit meine Wünsche und Phantasien zum Sex, die ich nicht ausleben konnte, da sie nur ihn und mich betreffen. Doch er schien nicht mehr in meiner Welt zu Leben. Unsere Sprachen schienen sich wie Chinesisch und Plattdeutsch einander nicht zu verstehen.
Streit, Hilflosigkeit, Ratlosigkeit und immer dabei dieser mega Schmerz des "zur Seite geschoben werdens". Ihr und auch das hat mir nun die Kraft gegeben, eine Konsequenz zu zeigen, die mehr als ernst gemeint ist und (das war vorher nicht möglich) das es mir dabei GUT geht!

Ich freue mich in eurer Runde verstanden zu werden. Bin dankbar für jeden Rat und jede Anregeung.
Liebe Grüße
Drea


"Der Weg ist das Ziel"
05.07.2007 00:56:23  
Gastfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Drea,

gerne mache ich Dich darauf aufmerksam, schaue mal bei Topic " Ist mein Freund Internet Sex süchtig vorbei,

Vielleicht möchtest Du auch daran teilnehmen?

Wir müssen und werden es schaffen, weil wir es WOLLEN Lächeln

Alles Nette

Chrissy


05.07.2007 15:50:03 
Füchsinfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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hallo Drea

@Letztentlich fing ich schon an an meinem gesunden Menschenverstand zu zweifeln.


genau solche gedankengänge hatten wir hier auch alle am anfang, bevor wir das forum fanden.
wenn man bei auseinandersetzungen ständig gesagt bekommt, man bilde oder rede sich das alles nur ein, man sei nur eifersüchtig, oder wie bei dir eben ein "sensibelchen" kommt es über kurz o. lang so, das man wirklich anfängt an sich zu zweifeln.

bin ich vielleicht wirklich zu prüde? es sind doch bloss bilder, vielleicht reagiere ich ja wirklich über, ist doch mein mann, mit dem ich schon über jahre zusammen lebe. ist es falsch wenn ich verlange, er soll damit aufhören weil es mich total verletzt? usw.usw

aber wir sind nicht verrückt, wir haben bemerkt, das irgendetwas verändert ist, das der partner sich verändert hat und man sucht natürlich die ursache.

und was man dann findet ist REALITÄT, und eins kann ich dir versichern, das habe ich dank der hilfe diesen forums hier auch erkannt---DU BIST NICHT VERRÜCKT---

UND WAS GANZ WICHTIG IST--DU BIST NICHT ALLEIN DAMIT!!!!

ich umarme dich und wünsch dir weiterhin viel kraft, Füchsin




06.07.2007 00:09:15  
Dreafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Danke liebe Füchsin.....das tut gut!

Ja, GENAU diese Gedanken und noch weitere. Es tut gut, dass mir jemand bestätigt das ich nicht "überreagiere" (um meine ganzen Reaktionen in ein Wort zu fassen)
Das ich mich auf meinen gesunden Menschenverstand verlassen kann, das ich weiß, dass ich in den letzten Jahren noch Herrin meines Verstandes geblieben bin.

Ich liebe diesen "Idiot" sehr (Idiot= Titelsong von Matthias Reim, mein Mann und ich schauen uns bei dem Song immer wortlos an)
Aber ich habe ihm unmissverständlich klar gemacht, dass er in der Klinik nun schon mit einer Therapie beginnen soll, ansonnsten braucht er nicht wieder nach Hause zu kommen. Habe ihm aber auch gesagt, er soll es nur tun, wenn er davon überzeugt dass er OSS hat. Ansonnsten kann ich mit gut vorstellen, dass er der Therapeutin etwas vorspielt und er entweder als "untherpiebar" gilt oder als "nicht süchtig".

Er willigte ein, hat heute Nachmittag auch schon den 1. Termin mit einer Diplom Psychologin in der Klinik.
Nun stellt sich die Frage, ob diese sich mit OSS auskennt, wenn nicht, sehe ich da nicht den Erfolg des immerwährenden heilens. Er muss sich dann zu Hause bemühen jemanden geeigneten zu finden.
Ich habe hier im Forum gelesen, dass das leider gar nicht so einfach ist. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Denn der Weg ist das Ziel.

Nun habe ich nochmal eine Frage:

Kann es sein, dass er wirklich 1 Jahr ohne (Online)Sexsucht war, und dann nach einem Jahr wieder anfängt????
Da er gerade mal durch den Infarkt 10 Tage Zeit hatte und dann gleich wieder damit anfing.....dass macht mich skeptisch.
Allerdings hat er mich auch in dem letzten Jahr mit liebesentzug und körperlichen Entzug gequält.
Was ich auch wieder nicht verstanden hatte.
Ich dachte wirklich, wenn OSS besiegt ist, wird er wieder zu mir finden. Aber nicht einmal Nachts, denn er nächtigt ja auf dem Sofa. Enttäuscht
Oder war die (Online)Sexsucht doch nie besiegt?Durcheinander!

Lieben Gruß
Drea




"Der Weg ist das Ziel"
06.07.2007 12:57:51  
Füchsinfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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hallo Drea,

das mit der OSS o. SS ist wie bei einem alkoholiker, ein trockener alkoholiker bleibt ein leben lang ein süchtiger, er lernt damit umzugehen, sein leben dementsprechend anders zu gestalten, seinem leben eine andere richtung zu geben, doch er darf nie wieder alkohol anrühren, sonst geht das spiel von vorne los. genauso ist es mit einem OSS, vielleicht war dein mann ja wirklich ein jahr lang clean, kann alles sein, doch er hat von sich aus wieder angefangen, also muss sein Kampf dagegen auch wieder von neuem beginnen,wenn er es will.

lieben Gruss und viel Kraft wünsche ich dir von herzen, Füchsin


06.07.2007 19:43:09  
Dreafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Füchsin,
danke für die lieben Grüße und die schnelle Antwort!
Ja, was du schreibst leuchtet mir ein. Genauso muss es sein und ist es auch!
Ich frage mich, warum ich nicht selbst so klare Gedanken fassen kann. Es ist so logisch was du sagst!
Manchmal sehe ich mich doch noch zu sehr in der Schiene der Co-Abhängigen, obwohl ich in diesem Forum nun schon so viel gelernt habe und mich dazu nicht mehr zählen möchte. Na ja, Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut. ;)

Da man im Alltag eher etwas über andere Süchte hört als OSS oder SS könnte ich bestimmte Verhaltensweisen eher deuten und evtl auch darauf reagieren. Wie du es schreibst z.b. mit einem AA. Er greift wieder zur Flasche......jeder weiß was das heißt.....Nur bei OSS oder SS kommt es nicht gleich so zum Vorschein. Da die Person dann weder high noch betrunken ist, finde ich es schwierig sofort und vor allem auch noch richtig zu reagieren. Ich werde mir den Vergleich mit anderen Suchtmitteln mal mehr vor Augen halten.

Wobei ich mich noch immer schwer tue ist, die richtigen Worte zu finden. Das muss ich lernen.....wird Zeit.

Ich möchte Worte finden, die keinen Streit erzeugen, sondern ein gutes Gespräch bewirken. Worte, die klar, unmissverständlich, aber auch nicht angriffslustig sein sollen.
Ich muss noch viel lernen.....Danke für deine Hilfe!Lächeln

Alles Liebe für Dich und LG Drea


"Der Weg ist das Ziel"
06.07.2007 20:10:20  
Phoenixfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Drea,
was Füchsin dir schrieb ist richtig.

Nur: manchmal ist die trockene Phase sehr kurz... Und manche Sucht ist stärker manche weniger stark. Mancher Mensch kann sie schneller beenden und mancher langsamer...

Irgendwie sind alle Süchte schon ähnlich.


Ich brauche auch oft den Vergleich mit einer substanzbezogenen Sucht, weil das andere so "Un-fassbar" ist.

Ich rauche, also bin ich süchtig!!! Und ich kenne, glaube mir, 1.000 Ausreden nicht damit aufzuhören...
- ich rauche nur abends
- sündige ja sonst nicht
- leiste mir sonst keinen privaten Luxus-also so teuer ist es ja nicht
- hab ja alles unter Konrolle
- kann ja aufhören, wenn ich es nur wollte...aber vielleicht in 1 Monat oder so
- schade ja niemand, rauche nur in der Küche, ok, auch manchmal im Bad
- macht ja jeder, auch Ärzte
- meine Nachbarin starb an Lungenkrebs- hat nie geraucht
- rauche mehr bei Streß
- rauche mehr wenn Party ist
- rauche, weil ich was so toll hingekriegt habe
- als mein Freund wg. Rauchen rumschimpfte - na da wurde ich zickig...versprach aufzuhören, rauchte auf dem Balkon, oder abends wenn er schlief
- als meine Zigaretten versteckt wurden- drehte ich durch, wurde aggressiv
- wenn ich aufhörte, mit Ach und Krach, z.B. wg.. Schwangerschaft, rauchte ich paar Tage nach dem Kaiserschnitt, weil ich ja jetzt nicht mehr süchtig war - und rauchte auch nächsten Tag, weil ich so brave Nichtraucherin war...und war wieder in der Sucht...

Ich erzähle vom Rauchen, aber ich denke, dass alle Süchte und deren Verlauf ähnlich ist! Trifft leider auch bei Co-Abhängigkeit zu, nicht zu vergessen!

Auch der Onlinesexsüchtige, wird bei Verbot...Möglichkeit finden es weiter zu betreiben... auch wird er wohl ewig gefährdet sein...

Zitat: Ich möchte Worte finden, die keinen Streit erzeugen, sondern ein gutes Gespräch bewirken. Worte, die klar, unmissverständlich, aber auch nicht angriffslustig sein sollen.
Ich muss noch viel lernen.....

Liebe Drea, du kannst mit dem Süchtigen noch so raffiniert es anstellen, noch so gute Gespräche haben, DU kannst das Problem nicht lösen...bei mir haben Gespräche nichts bewirkt, selbst die Paartherapie hat nichts bewirkt, weil ER es nicht wollte. Er machte zwar mit, aber abends wenn er allein war chattete er weiter...

Da ist der Knackpunkt: Der Süchtige muß alleine einsehen, dass er was ändern muß!!!



"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." Sokrates

Für meine eigenen Beiträge bleibt copy-right bei mir. Danke!
06.07.2007 22:12:37  
tinitusfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Manchmal sehe ich mich doch noch zu sehr in der Schiene der Co-Abhängigen, obwohl ich in diesem Forum nun schon so viel gelernt habe und mich dazu nicht mehr zählen möchte. Na ja, Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut. ;)

Drea so traurig wie das klingt ,Du bist schon Co-Abhängig.
und Du leidest,wie ich aus deinen Thread entnehmen kann, sogar sehr.
Fange an mehr an Dich zu denken und werde egoistischer.

Du wirst jetzt sagen,das muss mir einer schreiben der selbst
Jahrzehnte Süchtig war und auch Rückfälle hatte

Vielleicht schafft dein Mann den Ausstieg.

Gruß tinitus



bearbeitet von tinitus am 06.07.2007 23:31:22
Die Flucht in die virtuellen Traumwelten könnten wie eine Seifenblase platzen.
Der Grund wäre ein Net-oder Stromausfall.Was für eine befreiende Situation.
tinitus
06.07.2007 23:30:19  
Dreafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Du wirst jetzt sagen,das muss mir einer schreiben der selbst
Jahrzehnte Süchtig war und auch Rückfälle hatte


Hallo Tinitus, NEIN, ganz Im Gegenteil! Ich schätze Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sehr. Du hast Recht!!

Ich finde es absolut hilfreich, mit Angehörigen SOWIE Betroffenen oder Ex-Süchtigen Erfahrungen auszutauschen.

Ich muss noch so viel lernen, um die Sucht zu verstehen. Im Moment bricht alles über mich hinein. Mir wird so vieles was war und auch noch ist, bewußt.
Nun gild es, Informationen zu erhalten, weiter zu geben, sortieren, verarbeiten.
Ein harter Weg, aber ich bin froh ihn entlich gefunden zu haben.
Bitte keine Rücksicht nehmen, und weiter mir die Augen öffnen!!Schüchtern!
Ich bin froh, euch gefunden zu haben. Alleine würde ich das nicht schaffen.
Ich habe meinem Mann dieses Forum weiter vermittelt.
Er liest sich ab und zu schon durch die Threads. Ich hoffe, er fängt auch bald an, Einsicht zu haben und Vertrauen zu euch zu finden, dass sich alle zusammen helfen können um aus der Sucht raus zu kommen.
Die Süchtigen aus der Sucht, die Co-Abhängigen aus der Abhängigkeit.

In diesem Sinne, DANKE für deine Antwort!! Lächeln

LG Drea




"Der Weg ist das Ziel"
07.07.2007 23:42:49  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich muss noch so viel lernen, um die Sucht zu verstehen

Drea, bei allem Respekt, aber das ist nicht Deine Aufgabe! ER sollte verstehen, warum er da hineingeglitten ist und was die Sucht fuer ihn ausmacht.

Wir Frauen machen oft den Fehler, etwas unbedingt verstehen zu wollen. Glaubt mir, damit ueberfordern wir uns oft. Wer sagt denn, dass Du alles verstehen musst? Dein Partner ist onlinesexsuechtig, also ist es SEINE Aufgabe, etwas verstehen zu wollen. Du kannst nur bei DIR schauen, was die Sucht mit DIR macht, was DU tust, um ihm die Hand zu reichen, was DU empfindest. Aber bitte hoer auf, IHN oder seine Sucht verstehen zu wollen, denn damit tust Du weder ihm noch Dir einen Gefallen.

Alles Gute,
G.




Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

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08.07.2007 15:39:08    
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