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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » kein vertrauen mehr...
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kein vertrauen mehr...
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Gewissensfrage an die Partnerinnen von OnlineSexsuechtigen: Habt Ihr noch nie an etwas oder jemand anderes gedacht, waehrend Ihr Sex mit ihm hattet?


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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05.10.2007 16:54:33    
Ai_Kisugifehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nicht bei meinem jetzigen Partner.
-----------

Nachtrag: Soweit ich mich erinnern kann, davor auch noch nie.



bearbeitet von Ai_Kisugi am 09.10.2007 17:30:21
05.10.2007 17:16:54   
Aquamarinfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nein. Weder bei meinem jetztigen, noch bei meinem früheren Partner (aber wohl bei meinem ersten Ehemann..... Und von dem bin ich ja nicht ganz grundlos getrennt...)

Wenn ich gedanklich nicht mehr "dabei" bin, dann aus dem Grund, dass ich gefühlsmässig auch nicht dabei bin - und dann kann ich die Uebung abbrechen, weil dann klappt es bei mir nicht.

Ich glaube, es ist für mich kein Thema, dass mein Partner beim Sex an was anderes denkt. Was mich nur jetzt im Nachhinein verletzt, ist das Gefühl, dass ich nicht mehr weiss, ob er gefühls- und gedankenmässig auch in unserem Schlafzimmer war, oder ob er sich dabei grad Tante Nr. 58 vorstellte....

Und die Tatsache, dass ich als Partnerin nicht gut genug bin, dass er sich bei mir nicht entspannen kann, sondern sich fremde Frauen aus dem Netz holt und sich die anschaut zum "entspannen"..

Aber wie auch immer - das ist für mich eh Vergangenheit. Ich werde mir vorerst bestimmt keine Gedanken mehr machen müssen, was er künftig beim Sex denkt. Darauf kann ich denn nun auch grad ganz verzichten

Aquamarin







Der Verlust von Beziehungsfähigkeit macht krank.
05.10.2007 18:14:58  
Aquamarinfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Mein Partner hat mir heute Mittag mitgeteilt, dass er letzte Woche "damit" aufgehört, alles aufm PC gelöscht - und sein "Zubehört" weggeworfen hätte.

Hm - soweit waren wir vor 4 Monaten schon mal - und ich hab ihm damals glauben wollen und auch geglaubt - damit er mir vor einer Woche sagen konnte, es sei alles gelogen gewesen. Mein Partner ist offenbar nicht in der Lage, ehrlich zu sein - das muss ich zwar akzeptieren, nicht aber tolerieren.

Und ich weiss halt, dass es nun wieder gelogen ist. Diesmal HAB ich nämlich kontrolliert - und hab gesehen, dass er die Tage jetzt, als er allein daheim war, wieder onlinesex hatte - zumindest sein "Zubehör" dazu benützte... Und in der Mülltonne heute morgen war nichts, was er gestern weggeworfen haben soll. Hab ich auch kontrolliert.

Furchtbar! Entwürdigend und beschämend - ich fühle mich nicht gut dabei und will nicht wieder in diese Situation kommen müssen. Es ist Scheisse, den eigenen Partner zu kontrollieren - auch wenn es *nur* die Mülltonne war. Wer in der Sch... anderer Menschen wühlt muss sich nicht wundern, wenn er nach Sch... stinkt.

Aber noch viel schlimmer ist das Gefühl und die Gewissheit, dass ich ihm nicht mehr vertrauen kann. Er sieht überhaupt nicht ein, dass er online-sexsüchtig ist, und er würde nur mir zuliebe aufhören... Aber er brauche keine Hilfe, da er ja nicht krank ist - und überhaupt, das sei seine Privatsache!

Wie ein nasser Alkoholiker, der zwar seiner Frau zu Liebe mal eben die volle Flasche wegkippt, aber sich nicht die Sucht eingestehen kann. Und nicht einsehen will, dass Sucht nicht "Privatsache" ist, wenn man in einer Partnerschaft lebt.

Und ich habe für mich beschlossen, dass ich nicht mit einem Süchtigen zusammen leben kann, der nicht einsieht, dass er krank ist und Hilfe braucht.

Und ich kann nicht mit der Gewissheit leben, dass er weiterhin die Möglichkeit nützen kann, über Tauschbörsen sich Filme runter zu laden. Wenn er mich jetzt über die letzte Woche angelogen hat, wird er das immer weiter, immer wieder tun. Ich glaube ihm nicht mehr.

Ich habe das genauso meinem Mann mitgeteilt und ihm gesagt, dass ich die Konsequenz aus seinem Verhalten ziehe und die Beziehung beende. Sobald wir unsere finanziellen Dinge geregelt haben, werde ich ausziehen - bis dahin haben wir, wie im in den letzten 12 Monaten, eine Wohngemeinschaft.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Ich habe die letzten Monate genug gelitten, mich hinterfragt, mich innerlich verbogen, gezweifelt, ausgehalten. Wird Zeit, dass ich mich nun besser um mich kümmere. Seine Krankheit, seine Sucht ist sein Ding.

Seit ich diesen Entscheid nicht nur gefasst, sondern auch ausgesprochen habe, gehts mir besser, ich fühle mich erleichtert und merke, wie ganz viel Last von mir wegfällt.

Ich brauche mir nicht mehr Gedanken um Vertrauensmissbrauch machen, nicht mehr um Kontrolle, um Lügen, um seine ganzen Pornofilme (über die er mir auf keinen Fall Auskunft geben will, WAS er sich anschauen musste...)

Er wird seine virtuelle Sexualität wieder aufnehmen - das ist so sicher wie ein nasser Alkoholiker wieder zur Flasche greift, sobald er ungestört saufen kann. Aber das wird MICH nicht mehr belasten.

Ab heute werde ich mich um MEIN Wohlergehen kümmern und schauen, dass ich mich auch innerlich abgrenzen, und innerlich die Trennung vollziehen kann.

Es wird ein schmerzhafter Prozess werden - weil ich diesen Mann aus Liebe geheiratet habe und voller Zuversicht und Vertrauen mein bisheriges Leben im Süden aufgegeben und 850km weiter nördlich mit ihm zusammen gezogen bin.

Ich bereue es trotz allem nicht! Und wer weiss, welche Erfahrung ich daraus ziehen kann... wer weiss, was ich daraus zu lernen habe - und welche neuen Lebenschancen auf mich warten, wenn ich wieder allein lebe und meine Energie für mich nützen und einsetzen kann.

Für irgendwas wird es gut sein - auch wenn es im Moment sehr schmerzhaft ist...

LG
Aquamarin


Der Verlust von Beziehungsfähigkeit macht krank.
06.10.2007 18:31:47  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ach, liebe Aquamarin,

das tut mir sehr leid fuer Euch und Eure urspruengliche Liebe. Aber Du hast ganz recht, solange er sich seine Sucht nicht eingesteht, wirst Du IMMER damit rechnen muessen, dass er heimlich weitermacht. Er hat wahrscheinlich einfach noch nicht erkannt, was er damit alles aufs Spiel setzt.

Warum muessen so viele Beziehungen wegen dieser Onlinesexsucht den Bach runtergehen? Das ist so beschaemend!

Aquarmarin, nur jeder selbst kann fuer sich entscheiden, was das Richtige ist. Wenn es bei Euch Trennung bedeutet, dann ist es richtig fuer Dich! Ich wuensche Dir, dass Du gut zurecht kommst und endlich wieder Vertrauen fassen kannst, vor allem zu Dir selbst!

Alles Gute fuer Dich und Kopf hoch, es kommen wieder bessere Zeiten!

G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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06.10.2007 19:43:30    
Ai_Kisugifehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich kann mich Gabriele nur anschließen.

Auch mir tut es sehr leid, dass Dein Partner seine Sucht nicht einsieht und er nicht sieht, was er verlieren wird.
Auch ich wünsche mir, dass Du es schaffen wirst und es Dir wieder gut gehen wird.

Liebe Grüße
Ai


07.10.2007 10:32:04   
Eisbärinfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Aquamarin

ich habe schon lange nicht mehr geschrieben und kann nicht viel berichten weil ich immer noch nur vermute und interpretiere.......
Gabriele hat mich zum Nachdenken gebracht .... ich bin hier gar nicht so ganz richtig. in diesem Forum.......mein Partner ist eher Sexsüchtig als onlinesexsüchtig.......klar spielt sein Computer, die Bilder und die Webcam ein Rolle, aber er sucht zumindest die Phantasie des Realensex...... Parkplatz, Gangbangveranstaltungen, er sucht sich ähnliche Frauen des realen Lebens im Internet.
Eigendlich ist er Wichssüchtig - kein schönes Wort - aber so ist es.
Normaler Sex klappt nicht, klappte nicht..... er sprach von besonderen "sauberenOrgasmen" die viel schöner seien als alles andere...... aber nach einigen Jahren waren wir beim gemeinsamen Selbstbefriedigen angekommen, meistens nur auf "Wunsch" von mir.
Meine gefühlte Kränkung wurde als Eifersuchtsdrama abgetan.........meine Vorwürfe galten als hysterisch. Ich habe nie ein besonders großes Selbstwertgefühl gehabt und diese "Liebe" hat mir den Rest genommen.

So wie du dich fühlst hab ich mich gefühlt
verletzt
verarscht
vertrauen missbraucht
ich hatte mich hingegeben, habe Rollen gespielt mit Leidenschaft und musste feststellen nicht die 1te Besetzung zu sein

es tut so weh!!!!!!!!!

Aber du hast recht....... du hast diese Beziehung gelebt - und so schmerzhaft wie es ist, du musst wohl etwas von dir lernen.
Das was du zugelassen hast, hätte nicht passieren dürfen.

Sexualität ist etwas ganz intimes zwischen zwei Menschen die sich verbunden fühlen. Sex und Leidenschaft und Zärtlichkeit sind ein Bestandteil einer Liebesbeziehung.......soviel du zur Zeit berichtet hast, war aber an diesem Punkt in eurer Beziehung keine Harmonie..... du hast es geduldet....hast vielleicht gehofft, es wird besser......manchmal muss man sich erst kennenlernen usw. aber das ist nicht Liebe.
Es gibt bestimmt Gründe warum ihr zusammen geblieben seid - aber das ist nicht Liebe.......
du hast etwas gesucht......... ein Süchtiger hat dich gefunden, er hat dich mitgenommen in sein Leben........du hast gehofft ihr seit auf dem Weg der Gemeinsamkeit.....aber er war und ist auf einem ganz anderen Weg unterwegs zumindest im sexuellen.

Es tut so weh zu erkennen das man eigendlich nur benutzt wurde ,aber du hast dich benutzen lassen und du hattest deine Gründe, so wie du jetzt genug Gründe hast zu sagen:
Ich lass das nicht mehr zu !!!!!
Du musst dir umbedingt Zeit nehmen dich wieder zu finden. Wieder heile zu werden, stark zu werden......vielleicht musst du erstmal zu Eis werden um in Zukunft wieder schmelzen zu können.......
Es wird eine Reise zu dir selbst!!!!!
Was dein Partner draus macht warte ab........vielleicht wie Woda, oder der Mann von Ratlos oder der von sohappy ......
EGAL Du bist wichtig! Du hast deine Notbremse gezogen!

Es wird sich viel zum Guten wenden aber du wirst Geduld mit dir haben müssen wie Amalia/Phönix
Es ist nicht wichtig zu wissen was er dir alles angetan hat
wichtig ist, was du gespürt bzw. nicht spüren konntest und warum......

Ich habe aus "Gründen" auch die Wohngemeinschaft wählen müssen und ich lerne in kleinen Schritten mich kennen
und ihn lass ich gehen..... vor seine Webcam, an seine Pics und auf seine Parkplätze
aber nicht mehr mit mir!

Oh gott,
so lang........sorry
Irgendwo hab ich eine kleine Genugtuung gelesen:
Das Gefühl nach dem einsamen "samen" ist grausam...... sorry aber auch eine
Eisbärin
hat Lust auf Genugtuung


08.10.2007 22:09:34   
Aquamarinfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Guten Morgen

Das Schlimme für mich ist wohl nicht mal in erster Linie seine Online-Sexsucht, sondern die ganzen Lügen darum herum.

Selbst jetzt lügt mein Partner mich noch an, jetzt, wo ich ihm gesagt habe, dass ich weiss, dass er seine Sachen nicht weggeworfen hat. Er streitet alles ab, so, als würde es die Vergangenheit damit ungeschehen machen. Wie ein Kind, das abstreitet, die Schokolade geklaut zu haben und es selbst noch abstreitet, wenn man es mit vollem Schokomund ertappt!

Aber mein Mann ist kein Kind mehr, sondern ein erwachsener Mann, der für sein Verhalten die Verantwortung und damit die Konsequenz tragen muss.

Gestern Abend sagte er mir, er würde seinen PC über Nacht laufen lassen, weil er seinen iPod aufladen müsse, und bei mir kommt an "ich lade mir neue Videos runter".

Es ist so viel Vertrauen zerstört worden - selbst wenn er nun von heute auf morgen mit allem aufhören würde - in mir drin ist das Grundvertrauen in unsere Partnerschaft verloren gegangen. Ich stelle grad fest, dass ich ihm eigentlich überhaupt nichts mehr glaube. Schlimm, sowas beim eigenen Ehepartner erkennen zu müssen.

Ich sehe nun zurück auf die letzten paar Jahre und erkenne immer öfter das Verhalten - all die Ungereimtheiten, die nun plötzlich nachvollziehbar sind - all seine Schulden, trotz seines hohen Einkommens, seine "Abwesenheiten", wenn ich versuchte, ihn telephonisch zu erreichen, seine Urlaubstage unter der Woche... War ja auch seine einzige Zeit, wo er dann ungestört war, während ich auf der Arbeit war....

Alles Lügen - unsere Ehe, unsere Beziehung, unsere Heirat: nichts daran ist echt gewesen, alles Spiel, vielleicht sogar sein Versuch, mit mir eine normale Ehe führen zu können, um sich selber seine Krankheit zu verharmlosen?

Keine Ahnung - ist auch nicht mehr wichtig. Ich sitze heute da, sehe den Mann an, den ich aus Liebe geheiratet habe, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollte und stelle fest: er ist ein Fremder! Ich kenne ihn nicht.

Was mich heute besonders schmerzt ist wohl nicht mal mehr, ihn zu verlassen, sondern unsere resp. meine Träume vom gemeinsamen Glück loszulassen. Die Vorstellung von unserer Zukunft, all unsere Träume, Pläne, Wünsche - all das muss ich loslassen. Und erkennen, dass ich mir wohl die ganze Zeit was vorgemacht habe, an uns geglaubt habe, an IHN geglaubt habe.

All die vielen Anzeichen für seine ziemlich verklemmte Sexualität, seine Abneigung gegen körperliche Nähe, sein Unvermögen, sexuelle Bedürfnisse auszudrücken, darüber überhaupt zu reden - ich wollte sie nicht wahrhaben, habe es immer wieder auf seine Depressionen und so geschoben.

Ich kann es nicht rückgängig machen - ich kann meine Entscheidung, meinen Job im Süden aufgegeben zu haben, um mit ihm im Norden mein Leben zu verbringen, nicht rückgängig machen.

Also bleibt mir nichts anderes übrig, als hier neu anzufangen - meinem Leben hier neuen Sinn zu geben, vorwärts zu schauen. Und das alte möglichst rasch hinter mir zu lassen.

Zumindest brauche ich mich nicht mehr mit Fragen zu quälen - vielleicht ist es zu meinem eigenen Schutz wirklich besser, wenn ich gar nicht erst weiss, WAS genau er sich die ganze Zeit über reingezogen hat.

Ich werde es schaffen - auch wenn ich jetzt wohl ne Weile brauche, um das zu verarbeiten...

LG
Aquamarin


bearbeitet von Aquamarin am 09.10.2007 10:39:34
Der Verlust von Beziehungsfähigkeit macht krank.
09.10.2007 10:36:52  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Aquamarin,

bitte mach jetzt nicht den Fehler, ALLES in Frage zu stellen. So ist es ganz sicher nicht. Natuerlich hat Dein Mann Dich geliebt und es ernst gemeint mit Dir (wahrscheinlich tut er das sogar immer noch). Rede Dir jetzt nichts ein, denn das macht Dich krank und hilft niemandem!

Du hast Dein Vertrauen verloren, das ist normal nach diesen ganzen Luegen, die ein Onlinesuechtiger seinem Partner auftischt. Aber Du stehst jetzt an einem Punkt, wo Du nicht direkt alles wegwerfen solltest, weil Du momentan sehr enttaeuscht bist. Es werden viele Traenen geweint, aber bitte nimm Dir die Zeit, erst einmal zu Dir zu kommen. Versuche doch, ein paar Tage mal weg zu kommen. Einfach weg. Abstand suchen.

Und in dieser Zeit, liebe Aquamarin, wirst Du Antworten finden. Die Frage ist, ob Du MIT IHM einen neuen Weg einschlagen willst (ohne Onlinesexsucht und mit Therapie)oder ob Du diesen Mann wirklich nicht mehr willst. Zerstoertes Vertrauen ist etwas ganz Furchtbares, ich weiss. Und oft ist es wirklich fuer immer verloren. Aber wenn Du nur eine Sekunde zoegerst und denkst, dass Du diesen Mann doch noch liebst, dann gib Euch eine Chance. Dann naemlich koenntest auch Du eine Theraepie machen oder eine Beratung in Anspruch nehmen, um nichts zu ueberstuerzen.

Es ist so wahnsinnig schwer fuer die PartnerInnen, zu begreifen, dass Onlinesex nicht personengebunden ist. Diese Frauen dort koennten Monster sein, meist interessieren sie den Betroffenen nicht die Bohne. Sie haben keinen emotionalen, keinen menschlichen Bezug zu diesen tippenden oder sich vor einer Webcam raekelnden Wesen.

Du aber, Aquamarin, bist aus Fleisch und Blut. Dein Mann hat in seiner Krankheit nicht mehr wahrgenommen, dass es Dich gibt. Er hat nicht einmal gemerkt, wie weh er Dir tat. Maenner und Frauen denken anders, Aquamarin, das ist nun mal so. Er begreift gar nicht, warum Du Dich so aufregst und kapiert es schlichtweg nicht. Das kann er erst in einer Beratung/Therapie so langsam erahnen. Frag mal Baer40 oder all die anderen hier, wie lange es gedauert hat, bis sie auch nur einen Hauch von Ahnung davon bekamen, was in der Partnerin vorging in der Zeit der OSS. Das wird vielen wirklich erst klar, wenn sie hier z.B. davon lesen.

... in guten und in schlechten Zeiten ... Du weisst. Und Ihr seid momentan in einer schlechten Zeit - zweifellos. Wenn Du jetzt weglaeufst, dann fliehst Du. Eine Therapie ist ein langer Weg, sie kostet sehr viel Kraft. Wenn Dein Mann so eine Therapie endlich als notwendig erachten wuerde, dann KOENNTET Ihr es schaffen. Hand in Hand. Egal, wie gross Deine Wut und Deine Trauer heute ist. Ich bitte Dich, auch darueber nachzudenken, wieviel Selbstmitleid dabei ist. Sei nicht boese oder empoert, ich bin einfach nur traurig ueber jede Beziehung, die wegen eines Hirngespinstes (die Onlinesexsucht ist nichts anderes, denn der Betroffene gaukelt sich selbst etwas vor) auseinandergeht.

Gibt es fuer Euch noch einen kleinen Strohhalm? Ich wuensche es Euch!

Alles Gute,
G.



bearbeitet von gabriele_farke am 09.10.2007 13:55:22
Gabriele Farke (HSO e.V.)

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09.10.2007 13:53:26    
Reisebaerfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Aquamarin,

ich habe Deine Zeilen hier gelesen. Ich kann dich als selbst mal OSS verstehen. Meine Frau weiß über mich auch Bescheid. Sie hat mir endlos geholfen einen neuen Weg zu finden. Sie hat mir die Hand gestreckt und ich habe sie festgehalten. In den letzten Monaten haben wir uns geliebt wie Jahrelang zu vor nicht mehr, trotz aller mit der OSS zusammenhängenden Probleme.

Ich weiß selbst, hätte ich ihre Hilfe nicht angenommen und hätte ich weiter gelogen und betrogen, so wäre sie 100 % nicht mehr an meiner Seite. Sie bedeutet mir mehr als die 1oote von GB an Daten die ich mal besaß und ich weiß heute das ich überhaupt keinen PC brauche, da er mich eigentlich nur beim Leben behindert.

Ich kann nicht für Deinen Mann sprechen, aber so wie ich es aus Deinen Zeilen lese, ist er immer noch in seiner Sucht verfangen.

Es wird nur gehen, wenn er es will, er es will einen Schlußstrich zu ziehen.

Gabriele hat schon recht, sammel Deine Gedanken, habe mal etwas Abstand, und treffe dann eine wohlüberlegte Entscheidung.

Eine Beziehung die man über Jahre hatte aufzugeben ist ein großer Schritt. Ich wünsche Euch dennoch das irgendwo noch ein Funke Liebe und Zuversicht vorhanden ist.
Grüße
Reisebär




09.10.2007 16:08:47   
Aquamarinfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi Gabriele und Reisebär

Vielen Dank für eure offenen Worte. Ja, natürlich merke ich auch, dass ich Gefahr laufe, in Selbstmitleid abzutriften - und ich versuche täglich, das eben nicht zu tun, nach vorne zu schauen und mir selber Mut zu machen, dass ich mein Leben wieder in Griff kriege und mit der Situation jetzt nicht krank werde.

Ich hätte mir auch einen anderen Ausgang gewünscht - im vergangenen Frühling ebenso wie heute auch. Und ich wäre nur zu gerne bereit gewesen, ihm beizustehen in seiner Genesung.

Aber ich sehe für mich kein Weiterführen dieser Beziehung mehr, solange mein Partner nicht einsieht, dass Onlinesexsucht eine Krankheit ist, die nur ER zum Stillstand bringen kann.

Er hat lange genug Sucht- und Therapieerfahrung und weiss, wo und wie er sich Hilfe holen könnte. Aber dazu ist erst mal die Einsicht notwendig. Und der eigene Wille, an sich und seinem Verhalten was zu ändern.

Solange mein Partner noch in dieser (Selbst-)Lüge verharrt, habe ich keinen Platz mehr in dieser Beziehung. Auch ich bin lange genug als Suchtkranke in Selbsthilfegruppen, so dass ich weiss, ab wann ich nur noch für mich sorgen kann, und ab wann der Zeitpunkt gekommen ist, wo ich nur noch loslassen kann...

Wer weiss, ob wir je im Leben wieder ne Chance haben, zusammen glücklich zu werden - wer weiss, was morgen ist, wenn er bereit ist, an SEINEM Verhalten was zu ändern. Ich kann nur bei mir hinschauen und bei MEINEM Verhalten was ändern (Loslassen - keine Kontrolle mehr - nicht seine Verantwortung übernehmen - für mich sorgen und rechtzeitig Grenzen setzen).

Und das muss ich jetzt tun, sonst gehe ich mit ihm zusammen kaputt. Ja, es besteht das Risiko, dass er dann sein Leben ganz zerstört mit seiner Sucht, dass er ganz versumpft und abtriftet... Und ja - es ist SEINE Verantwortung, wie er mit seinem Leben umgeht.

Es IST furchtbar, wenn Vertrauen zerstört wird. Aber das kann nicht wieder hergestellt werden, indem ich weiterhin bei ihm bleibe, weiterhin mich verletzen und anlügen lasse.

Zu lange und zu oft habe ich gebeten, gehofft, das Gespräch gesucht, Vertrauen gegeben, investiert - immer mit der Hoffnung, dass er sich bewusst wird, dass ER auch was in die Beziehung reinbringen muss.

Es ist genug jetzt. Jetzt ist er an der Reihe, was zu tun.

Abstand ist gut - und ich werde den Zeitpunkt nützen, um mein Leben neu zu regeln, und innerlich zur Ruhe zu kommen.

Was er mit seiner Zeit dann tut ist sein Ding und interessiert mich nicht mehr. Vielleicht führen wir halt wirklich schon viel zu lange nur noch eine Wohngemeinschaft statt einer liebesvollen Ehe.

LG
Aquamarin


bearbeitet von Aquamarin am 09.10.2007 16:41:36
Der Verlust von Beziehungsfähigkeit macht krank.
09.10.2007 16:37:06  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Aquamarin, ... lege ihm doch mal einen kompletten Ausdruck dieses threads von Dir und mit den versch. Antworten auf seinen Rechner, und wenn es um Abschied ist.

Du scheinst Dir sehr sicher zu sein, dann ist es auch unvermeidbar und gut so, wie Du es entschieden hast.

Alles Gute!!
G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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09.10.2007 16:47:42    
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Gabriele - ich habe ihm den Link zum Thread hier geschickt....

Wenn er Interesse hat, wird er ihn lesen. Er ist ein Meister in Verdrängung und Flucht - ob es was nützt, wenn er hier liest? Keine Ahnung...

Aquamarin


Der Verlust von Beziehungsfähigkeit macht krank.
09.10.2007 17:02:25  
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liebe leute

ich bin das 1.mal hier,und ihr kennt mich noch nicht.........
lese seit 2 tagen auf dieser seit,und könnte echt heulen...........
was haben wir frauen verbrochen,dass man uns auf ein kleines pin minimiert ????????
ich werde auch meine geschichte aufschreiben,bin aber noch nicht ganz soweit,bin glaube ich noch zu gelähmt,und habs noch garnicht ganz realisiert...drück euch trotzdem....

bis bald
L.G.bine


09.10.2007 17:02:31  
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liebe gabriele,auf deine frage von ganz oben:

leider nicht EnttäuschtEnttäuschtEnttäuscht


09.10.2007 17:04:38  
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