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Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Tagebuch von Anawak (OSS) - Start: 05.10.07
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Tagebuch von Anawak (OSS) - Start: 05.10.07
Anawakfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Clean seit 26.09.2007, aber der Reihe nach.

Ich denke ich trage meine (O)SS schon sehr lange mit mir rum, so geschätzt mal seit 18 Jahren, also quasi seit meinem mehr oder weniger schleichendem Übergang von Pupertät ins (O)SS.
Das O ist erstmal in Klammern, da es am Anfang ja noch kein Internet gab, dafür aber einige Zeitschriften, Videos (zu irgendwas müssen ältere Stiefgeschwister ja gut sein) und irgendwann auch die Segnungen des (Privat-)Fernsehens.

Vielleicht war es auch die Möglichkeit für mich ein Ersatz für eine andere "Sucht" zu finden, da ich vorher einiges an Geld, welches in der Zeit nicht mein eigenes war, in Spielautomaten (Defender, wenn das noch jemand kennt) gesteckt habe.

Auf jeden Fall ging irgendwann das Studium los und dann kam auch das Internet. Auch hier fing es, soweit ich mich errinnern kann, erst langsam an. Ich hatte ja noch eine kleine Sammlung von früher. Aber es wurde eben immer mehr und es wurde erstmal fast alles geguckt, gespeichert und gehortet.
Ich hatte schon früher auch immer zu den Bildern in den Zeitschriften und zu den Videos masturbiert und das ist bei den Bildern und Videos aus dem Netz so geblieben. War ja alles da was man(n) braucht und so einfach zu bekommen. Das ging über Jahre so und beanspruchte eigentlich immer einen recht großen Anteil meiner Festplatten und später auch CD Sammlungen.

Vor über 5 Jahren lernte ich dann meine jetzige Patnerin kennen, die mir in dieser Zeit auch sehr hilft, trotz dass ich sie über 5 Jahre hintergangen, betrogen, benutzt und belogen habe.
Wie ihr schon sehen könnt, hat sich durch meine Beziehung, in der ich eigentlich glücklich war und jetzt richtig bin, nichts an meiner OSS geändert. Ich habe weiter Bilder und Videos gesucht, gefunden, runtergeladen, gehortet, angeguckt und dazu mastubiert.
Es lief alles, aus meiner Sicht soweit gut. Ich hatte in der Regel sogar mehr Lust auf Sex als sie. Allerdings war es, wenn ich es aus der jetzigen Sicht sehe, denke ich eher eine Art Ersatzbefriedigung oder vielleicht sogar einfach nur ein anderer Weg meinen Orgasmus zu bekommen, als es selbst machen zu müssen. Und wenn wir mal keinen Sex hatten, oft eher weil Sie nicht wollte, gab es ja noch tausende von anderen willigen Frauen auf meinem Rechner und im Netz.
Errektionsprobleme hatte ich in dem Sinne eigentlich auch nicht oder selten. Wenn es mal nicht so geklappt hat wie ich wollte, ich also lange und viel Mühe gebraucht habe, um zum Orgasmus zu kommen, wenn ich mit meiner Partnerin schlief, dann habe ich mir wieder die Bilder und Videos im meinem Kopf vorgestellt und dann ging es.
Wie gesagt, es ging die Jahre immer so weiter. Klar war da die Befürchtung oder Angst, sie könnte etwas mitbekommen, aber die habe ich so gut ich konnte unterdrückt und mich mit "Vorsichtsmaßnahmen" abgesichert. Sie wird schon nicht auf die Idee kommen die externe Festplatte mal etwas genauer zu untersuchen oder mal die versteckten Dateien einzublenden um die ganzen Ordner zu finden.

Es kam sogar der Zeitpunkt, an dem mir selbst irgenwas auffiel, dass ich sehr oft die Bilder suche, angucke und dazu ornaniere. Ich wollte trotzdem meistens Sex mit meiner Partnerin, aber wenn ich ehrlich bin, nicht unbedingt ihretwillen und alles führte dazu, dass ich den Verdacht hatte und auch äusserte, dass etwas nicht stimmt und ich sexsüchtig bin. Wir hatten ein längeres Gespräch darüber und kamen nach ca. 2 - 3 Tagen zu dem Schluss, dass es nicht so ist, sondern alles ganz normal.
Ok, nicht verwundert sein, es stimmte natürlich nicht, da ich ihr nicht mal die Spitze des Eisberges erzählt habe. Mit diesen Informationen wäre der Schluss sogar nachvollziehbar.

Es ging sogar soweit, dass ich ihre "Erlaubnis" hatte es weiter zu machen, also mir Bilder, von den Videos hab ich ihr schon gar nichts erzählt, angucken durfte und mich dazu befriedigen durfte. Sie kannte wie gesagt die Ausmaße nicht.
Eigentlich hatte ich alles was ich wollte.

Aber natürlich hat diese Wissen und die Erkenntnis trotzdem an ihr genagt und sowohl mir als auch ihr war es unangehm, wenn ich vor dem Rechner saß, mir die Bilder anguckt und dazu mastubierte. Bei mir war es denke ich eher das ungewohnte. Jahrelang hat man alles mehr oder weniger im Verborgenen gemacht und nun durfte man es, in aller Öffentlichkeit der Partnerschaft?

Sie konnte es dann aber doch nicht ertragen und bat mich, es nicht mehr in ihrer Gegenwart zu machen, aber die generelle Erlaubnis blieb.

Irgendwann suchte sie ein paar Musikdateien auf meinem Rechner und stieß dabei auf einen Order mit Bildern, auch heftigeren Bilder, als ich ihr damals gezeigt hatte.
Sie äusserte dann die Bitte, dass ich die Bilder auf dem Rechner lösche. Wollte mich aber auf der anderen Seite nicht verletzen und mir die Bilder, an denen ich so hänge, wegnehmen. Ich habe zugestimmt und das gelöscht, was sie kannte, allerdings sprach mein Blick bei der Zusage wohl Bände. Widerwillen ist wahrscheinlich noch zu nett als Beschreibung. Sie fand dann nochmal ein paar vergessene, die ich wirklich einigermaßen vergessen hatte. Diese wurden auch gelöscht.

Das hielt natürlich nicht lange. Ich machte recht schnell weiter mit dem Sammeln, gucken und mastubieren. Es war eh schon fast ein Ritual.
An vielen Tagen schlief sie ein paar Minuten länger und ich sollte sie wecken. Super, also Zeit zum Surfen und masturbieren. Ich bin eigentlich immer früher von der Arbeit zu Hause gewesen als Sie, also Zeit genug.
Als sich ihre Arbeitszeiten geändert haben, habe ich z.T. meinen Rhythmus angepasst.

Geendet hat es dann darin, dass sie mich am Freitag den 21.09. erwischt hat, während ich gerade voll dabei war. Eigentlich wollte Sie länger arbeiten und später nach Hause kommen. Aber sie war früher da und ich habe alle Anzeichen, die mir spätestens anschließend sehr bewusst waren, ignoriert. Ihre Entäuschung war entsprechend groß.
Wir haben dann den Abend noch viel und lange darüber gesprochen und es endete mit einem Versprechen, es nicht mehr zu machen, keine Bilder mehr zu laden, anzugucken, dazu zu mastubieren etc.
Ich legte ihre Worte damals so aus, wie sie mir passten und brach sie am Montag drauf schon, als ich neue Bilder geladen habe. Ich speicherte sie in den selben Ordner, in welchem sie damals bei der MP 3-Suche die auch härteren Bilder gefunden hatte.
Am Dienstag war sie dann an meinem Rechner, ist sie öfters, also eigentlich nichts besonderes und fand natürlich die Bilder. Sie hatte zwar auch nachgeguckt, ob welche drauf sind, aber ist das nicht verständlich nach den was war? Ich muss dazu sagen, dass ich die Bilder damals in diesem Ordner auf Ihre Bitte hin löschte, den Ordner jedoch bestehen ließ und da fand sie dann auch die Bilder vom Montag.

Ihre Welt lag in Trümmern und das Gute an der Sache, meine auch. Sie war verletzt, tief verletzt. Sie fühlte sich leer und auch die Liebe und Zuneigung, die Sie mir in all der Zeit entgegengebracht hatte, war weg. Das hat mich sehr getroffen. Wir haben versucht den Abend noch zu reden, aber es kam nicht viel dabei rum. Ich hatte diesmal keine Erklärung, keine Ausrede, kein gar nichts, wie sonst immer.
Die Nacht war nicht besonders lang und nicht besonders erholsam, für sie dreimal nicht, aber auch für mich nicht.
Ich hatte das erste Mal richtige (und berechtigte) Angst sie zu verlieren.

Am nächsten Tag habe ich mal wieder bei der Arbeit auf den Newsticker von Heise.de gesurft, wie öfter, da ich in der IT arbeite. Dabei ist mir ein Artikel über Online-Sucht aufgefallen und ich klickte, mehr aus allgemeinem Interesse an dem Thema als aus persönlichem, drauf. (Der Artikel ist auch im entsprechenden Board verlinkt, soweit ich weiss).
Aber was ich da las, traf sehr auf mich zu, gerade der Abschnitt über OSS. Und ich denke, auch dadurch, dass ich durch den letzten Abend noch so aufgewühlt war, konnte ich das, was ich da las, glauben, annehmen und auf mich projezieren. Ich druckte den Artikel aus und gab ihn abends meiner Partnerin mit den Worten :
"Es ist keine Entschuldigung, aber vielleicht eine Erklärung".

An dem Mittwoch habe ich alles, von dem ich wusste, auf meiner Festplatte gelöscht. Um die 100GB an Daten.
Bei den CDs habe ich schon vor längerer Zeit einmal einige weggeworfen, da die Daten eh mittlerweile auf der Externen HD waren. Aber auch den Rest, haben wir am nächsten Tag gemeinsam entsorgt.

Mir war klar, dass es nur diese eine Möglichkeit gab, davon wegzukommen, dass ich alles lösche und nichts neues dazu kommt.

Wir haben noch den ganzen Abend darüber gesprochen und sind dabei, vielleicht auch einen Tag später, auf die Seite onlinesucht.de und dieses Forum gestoßen und uns wurde noch viel mehr klar. Ich habe ein Problem und noch dazu kein kleines.
Ich bin den Fragenkatalog zu OSS durchgegangen und konnte die Fragen, die ich mit nein beantwortet habe fast an einer Hand abzählen. Ich war das erste Mal in der ganzen Zeit ehrlich, zu mir, aber auch zu meiner Partnerin.

Wir haben die letzten Tage noch viel darüber gesprochen, z.T. mehrere Stunden und bis tief in die Nacht. Sie will und soll alles wissen. Es trifft und verletzt sie sehr, aber nur so kann sie es verarbeiten und damit umgehen. Und so lange ich meinen Weg, weg von der OSS, konsequent weitergehe, und das tue ich, weil ich es will und ich ein Leben ohne OSS führen will, werden wir diesen Weg gemeinsam gehen.

Ich bin ehrlich froh, dass die Liebe zu meiner Partnerin größer ist, als meine OSS. Zumal ich erkannt habe, dass mir die OSS nie wirklich was gebracht hat. Klar war da die Flucht vor dem Alltag und den Problemen, aber nur für die kurze Zeit, um sich danach innerlich nur noch leerer den Problemen und seinem Leben stellen zu müssen.

Meine Partnerin, und auch diese Forum hier, in dem ich in den letzten Tagen viel gelesen habe, haben mir schon jetzt viel geholfen.

Und mein Tagebuch wird mir auch dabei helfen, gerade wenn die Zeiten schwerer werden, das Verlangen groß wird und sich die Gelegenheit ergibt, in das alte Verhalten, welches ich nicht meh


05.10.2007 19:44:38  
Anawakfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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mehr will, zu fallen.

Ok, der Text oben, war dann wohl doch sehr lang ;)


05.10.2007 19:45:40  
tinitusfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Anawak
Dein Text war nicht zu lang ,es spiegelt genau die OSs wieder wie wir Abhängigen sie jeder auf seiner Art erlebt haben.
ich hatte heute Nacht ein Flasch ,alles noch mal zurück verfolgen wie es anfing mit 12 Jahren ,bis heute nach 36 1/2 Jahren .Ich war so aufgewühlt in der Nacht ein hin und her.
Ich könnte von meinen Wxx-Erlebnisen ein Roman schreiben,oder einen 6 Teiler drehen lassen.Liebe Co-Abhängigen Ihr könnt Euch nicht vorstellen ,was es bedeutet mit dem Feind zwischen den Beinen zu Leben,der Einem die Lebensfreude raubt ,mit jeder abnormaler Erleichterung.Ich will auch ein Normales Leben führen und nicht von Ihm diktiert werden.
Anawak kämpfe und nicht aufgeben ,ich wünsche Dir viel Kraft.
tinitus




bearbeitet von tinitus am 05.10.2007 22:47:22
Die Flucht in die virtuellen Traumwelten könnten wie eine Seifenblase platzen.
Der Grund wäre ein Net-oder Stromausfall.Was für eine befreiende Situation.
tinitus
05.10.2007 22:45:07  
Ratlosfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hey Tinitus,
das war jetzt mal eine wirklich ergreifend ehrliche Antwort von Dir. Finde ich gut!
Ist noch nicht 100%ig vorbei, oder? Erwartet doch auch keiner nach so vielen Jahren, dass Du auf einen Schlag ALLES bewältigst - nur rede halt ehrlich drüber, das hilft.
Mach Dir keinen Kopp, das kriegst Du hin! "ER" ist nämlich eigentlich machtlos - der echte Kampf findet sowieso im Kopf statt und der lügt eben manchmal gerne den Rest des Körpers an, weil er es so gewohnt ist.
Vielleicht verstehen Dich manche Co's besser als Du denkst?!

Ich mag ja falsch liegen, aber: Wenn was los ist, dann solltest Du es auch sagen. Du hilfst Dir doch nicht, wenn Du dir selbst zu hohe Ziele steckst oder etwas unbedingt für abgeschlossen erklären willst, was eben doch noch manchmal wütet. Du kannst auch anderen nicht gut helfen, wenn Du mit Dir selbst nicht ganz im Reinen bist, es aber hier verschweigst. Sowas setzt einen doch eher unter inneren Druck und davon gibt es "da draußen" genug... Das ganze Forum hilft nur durch eins: Ehrlichkeit. Sich selbst und anderen gegenüber. Ist meine Meinung und so versuche ich es hier auch mit mir zu halten.

Und: Die schleichenden/langsamen Happy Ends sind oft die besten und langandauernsten ;-)

Liebe Grüße
Ratlos


Foto einschicken, dem HSO beitreten, Leserbriefe schreiben... - JEDER kann was tun!
http://www.cyberlord.at/forum/?id=4062&thread=1757
05.10.2007 23:35:22  
tinitusfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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hallo Ratlos
leider gibt es am Pc kein rotes Lämpchen,wenn man mal wieder ein Rückfall hatte. Wäre eine abschreckende Wirkung,wenn es so wäre.Reflektierende Blitze ,die einem signalisieren ::::Stop::
Die Zeit ohne Rückfall ist wie ein Frühling der Sinne.
Es gab Momente da hatte ich es gewollt ,zu schauen und den Kick erlangen und was hat es mir gebracht,nix,die Uhr dreht sich wieder auf Null.Wieder ein Neuanfang. So geht das nicht.Bedingungslos auf Null das ist der Weg.

Danke Ratlos





Die Flucht in die virtuellen Traumwelten könnten wie eine Seifenblase platzen.
Der Grund wäre ein Net-oder Stromausfall.Was für eine befreiende Situation.
tinitus
06.10.2007 00:22:53  
Ratlosfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Es wissen doch alle hier, dass es nicht leicht ist.
Die Null ist sicherlich deprimierend, aber vielleicht auch eine Chance? Du kannst doch jetzt sehr gut überlegen, wo es hing oder ob es vielleicht andere Wege gibt, auf denen Du es probieren möchtest?
Nimm jetzt mal die Null an und beguck sie Dir genau. Irgendwas will sie von Dir oder Dir was sagen, sie hat sozusagen 'ne Rückseite, die entdeckt werden will.

Gut, dass es raus ist. Jetzt kannst Du loslegen.

Hau rein, Tinitus! Ich wünsche Dir, dass DU und das was Du eigentlich willst, wieder die Regie übernehmen.
Ratlos


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06.10.2007 00:59:31  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich freue mich auch sehr. Erstens, dasss Du, Anawak, den Weg zu uns gefunden hast und zweitens, dass tinitus nun an einem Punkt zu sein scheint, der vor einigen Wochen noch in weiter Ferne lag.

Zuzusehen (und zu spueren), wie Ihr hier alle kaempft, wie Ihr versucht, Euren Verstand ueber den Trieb siegen zu lassen, sind die Fruechte der Vereinsarbeit. Jeder Mensch kann so unglaublich stark sein! Und jede winzige Minute, in der Ihr Euch bewusst seid, wie wertvoll und einzigartig Eure (reale) Beziehung ist - und wie sehr sie bei OSS mit Fuessen getreten wird - ist ein gewonnener Moment, ein Meilenstein zum Gesamtwerk "Leben".


Ich wuensche Eurch Kraft und Energie, Verstand, Einsicht und Widerstandskraft! Ideal ist es dann noch, wenn Euer Partner/ Eure Partnerin MIT Euch kaempft, aber das funktioniert nur, wenn der Betroffene selbst es gnadenlos ehrlich meint mit seiner Bekaempfung der Verhaltenssucht!

G.



Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

++++ Das Buch "Gefangen im Netz?" ist auch als eBook erhältlich unter
http://www.ciando.com/ebook/bid-240826-gefangen-im-netz-onlinesucht-chats-onlinespiele-cybersex/



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06.10.2007 08:47:41    
Anawakfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nachdem wir gestern einen kompletten Tag ohne PC gemacht haben, melde ich mich mal wieder.

Der Tag gestern war echt schön, sich mal wieder um sich, seine Partnerin und seine Beziehung kümmern zu können. Klar dreht sich noch vieles um meine OSS und die Folgen für mich und meine Partnerin, aber es tut auch gut darüber zu reden und sich über einige Sachen klar zu werden.

Und ja, zu sehen was die OSS alles kaputt machen kann und kaputt gemacht hat, ist manchmal schon sehr erschreckend. Wie wichtig doch manchmal ein paar Bilder und Videos sein können und wie unwichtig dadurch in den Momenten der reale Partner wird.
Aber wenn man mal an den Punkt kommt, die scheinbare Erfüllung durch die OSS mit der echten, einer Partnerschaft vergleichen zu können, weiss man wieder, wofür man kämpft und bekommt neue Motivation und Stärke für diesen Kampf, auch gerade wenn man mitbekommt, wie es anderen ergeht, deren Partner es nicht sehen, dass sie OSS sind.


07.10.2007 10:47:52  
tobsfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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ja wenn man an so einen punkt kommt und merkt was man alles versäumt und verschlampt hat muss man umdenken oder man macht weiter bis man sich nicht mehr rausziehen kann aber denke auch nach so langer zeit wie du schafft du es aus dem sumpf heraus durch deine selbsterkenntniss.wünsche euch beiden alles gute und keine probleme mehr mit oss


07.10.2007 11:50:23  
Anawakfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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danke tobs.
Aber der Weg aus dem Sumpf ist trotzdem nicht einfach. Aber ich will ihn gehen und es fühlt sich auch gut an.


07.10.2007 15:44:38  
Anawakfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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so wieder mal 3 Tage weiter ;)
Immer noch clean, aber das ist ja auch mein Wille und mein Ziel.

Dennoch ist es nicht immer einfach. Mein Unterbewußtsein und meine alten Gewohnheiten wollen mir öfters immer noch einflüstern, dass es zu den OSS Zeiten alles besser war. Zum Glück weiss ich es besser, dennoch ist es ein zäher Kampf gegen sich selbst, den man immer wieder aufs neue antreten muss und den ich gewinnen will.

Ich habe aber auch das Glück, dass meine Partnerin hinter mir steht und mich unterstützt. Wir sprechen immer noch viel und oft über das was in den letzten 5 einhalb Jahren die unsere Beziehung nun schon andauert passiert ist und wie die OSS die Dinge beeinflusst hat.
Diese seelischen "Aufräumarbeiten" tuen zwar weh, sind aber notwendig um das Vertrauen welches die OSS vernichtet hat, wieder aufzubauen.
Und es gibt noch einige andere Dinge, die durch die OSS gelitten haben und sicher auch noch brauchen werden, bis sie sich verbessern, angefangen vom Selbstbewußtsein und Selbstwertgefühl bis hin zu dem was die OSS im Hinblick auf die Wahrnehmung der Mitmeschen, gerade vom weiblichen Geschlecht mit einem gemacht macht.


10.10.2007 19:37:29  
Anawakfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ui, über ne Woche ist vergangen seit meinem letzten Eintrag.

Die gute Nachricht, ich bin immer noch clean, keinen Rückfall.
Die schlechte, das Verlangen ist natürlich noch da. Nicht immer präsent aber es meldet sich immer mal wieder.

Gerade wenn man merkt, dass es Situationen gibt, auf die man sich früher gefreut hätte, da man eine längere Zeit alleine zu Hause ist. Damals wären sicher am Ende der Zeit einige MB weniger freier Festplattenplatz zu verzeichnen gewesen und man hätte sich richtig gut gefühlt, wenn man seine Sucht mal wieder so richtig hätte ausleben können.

Aber wenn man weiss, das man diese Sucht hat und dagegen ankämpft, ist das Verlangen zwar noch da, aber man kann es schaffen sich nicht mehr zu belügen und glaubt einfach nicht mehr, dass es einem wirklich etwas bringt und auch dass es einem früher eigentlich nichts gebracht hat. Man hat sich in die Sucht geflüchtet und die Welt drum herum vergessen können. So gerne man das vielleicht manchmal oder auch öfters möchte, hab ich für mich erkannt, dass es nicht der richtige Weg ist. Man kann mit seiner Zeit sehr viel sinnvolles anfangen, als ständig nur neue Bilder zu suchen ohne wirklich zu finden was man sucht (sucht man eigentlich wirklich etwas was man finden kann, oder bildet man sich das auch nur ein).

Die Zeiten in denen sich mein Verlangen und meine alten, schlechten Gewohnheiten melden sind immer noch recht schwer für mich. Aber ich habe mich dagegen entschieden und werde meinen Weg weg von der OSS weiter gehen.
Ich gehe meinen Weg und bin so froh, dass mich meine Partnerin dabei begleitet und wir uns so gegenseitig Kraft geben können, denn auch Sie hat immer noch mit dem zu kämpfen, was die OSS bei Ihr angerichtet hat.

Mal gucken, vielleicht schaffe ich es öfters zu schreiben.
Anawak


20.10.2007 10:15:40  
tobsfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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hallo anahawk.
die sache ist wann man merkt das dieser weg zu nichts führt.bei mir hat es 6-7 jahre gedauert bis ich begriffen habe was für mist ich da eigentlich mache.aber alles braucht halt seine zeit und jeder muss für sich selbst wissen wann.
als du geschrieben hast das man mit der zeit viel sinvolleres anstellen kann als sich pornos anzuschauen bzw.bilder zu suchen zu telefonieren (0900)oder was weiss ich hab ich gestern im bett gelegen und überlegt was ich so in den 5 monaten oder wenn man die anderen 3 monate weiterbildung zurechnet so erlebt hat.es ist ne menge.alleine die launen von meinen chef u nd der spaß mit den kollegen.es ist 1000 sachen die ich zu meiner arbeitslosen zeit nicht erlebt habe.und es hat mir doch gezeigt das es doof ist zu lange einsam vorm pc zu sitzen oder im bett zu liegen und mp3-Player zu hören sondern aufstehen und seine zeit sinvoll zu nutzen .bist auf dem besten weg und man zeigt jedem anderen das es besser ist in der realität zu leben statt sich zu isolieren.viel glück und kraft auf deinem weiteren weg.


20.10.2007 12:27:39  
Anawakfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi Tobs,

es ist immer die Frage ob man sieht, dass einem die OSS eigentlich zu nichts führt und viele tun sich auch sehr schwer damit. Wenn man einige der Geschichten, gerade was angehörige schreiben, anguckt sieht man, dass viele davon ziemlich weit entfernt sind. Bei mir war zwar denke ich latent schon ein einsehen da, aber richtig habe ich es erst gemerkt, als einiges vor mir schon in Trümmern lag.
Nun geht es eben an den Weg aus den Trümmern raus und die wichtigen Dinge wieder aufzubauen.


20.10.2007 18:59:00  
Anawakfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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So, meinen ersten Monat habe ich mittlerweile rum und es ist ein Gutes Gefühl.

Mein Verlangen, nach dem Bildern und Videos und mich dazu selbst zu befriedigen ist zwar immer noch da, aber nicht mehr so ausgeprägt und nicht mehr so häufig wie am Anfang. Gerade die Situationen die früher regelmäßig dazu geführt haben, sind immer noch die schlimmsten. Aber ich bleibe standhaft.

Ein bißchen Angst habe ich vor dem November, da meine Partnerin dann wieder arbeiten geht und ich 2 Wochen Urlaub haben werde, in denen Sie arbeiten muss. Aber auch wenn ich arbeite bin ich habe ich früher als Sie Feierabend. Also genug Zeit und Gelegenheit die ich früher sicher sehr exzessiv genutzt hätte. Und nicht nur ich habe Angst, meine Partnerin auch.
Ich denke aber, dass die Angst auch gut ist, da sie wachsam macht. Ich weiss, was ich nicht mehr will und kann mich daher in den Zeiten in den das Verlangen kommen wird, und davon gehe ich im November aus, dagegen entscheiden und mir Alternativen suchen und es gibt bei uns in der Wohnung auch genug zu tun ^^
Ansonsten gibt es ja auch noch eine Welt da draussen, in der man spazieren gehen oder Sport treiben kann. Man kann da seinem Körper wenigsten was richtig gutes tun und nicht stupide vor dem Monitor sitzen, Bilder und Videos laden und nur einen Arm bewegen ohne das es einem wirklich etwas bringt, weder Befriedigung noch Erfüllung.

Und hier hab ich natürlich auch noch eine Anlaufstelle um mich bewusst mit der Situation auseinander zu setzen.

Bis die Tage.
Anawak


bearbeitet von Anawak am 28.10.2007 10:45:24
28.10.2007 10:42:31  
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