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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » OnlineSEXsucht » 12 lange Jahre und leider nur ein bischen weise..
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12 lange Jahre und leider nur ein bischen weise..
michael12fehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hallo zusammen,

bislang habe ich Foren immer nur "konsumiert" und mich nie aktiv daran beteiligt. Nun bin ich vor kurzem in großer Not auf dieses Forum gestossen und habe erfahren dürfen, wie sehr einem die Berichte von Mitbetroffenen helfen können. Seit etwa 12 Jahren konsumiere ich (36J.alt) nun phasenhaft exzessiv Pornographie aus dem Internet und bin stark beeindruckt, was man noch über eine Störung, die einen so lange begleitet, durch die Erfahrungen anderer lernen kann.

Deshalb möchte auch ich hier für alle (die es interessiert) meine Erfahrungen mit all den Misserfolgen und Teilerfolgen schildern. Sozusagen anonym aus der Anonymität heraustreten ;-)

Nach einem gesunden pubertären Interesse an blanken Brüsten (Seite 1 der Bildzeitung etc.) habe ich mit 15 Jahren die ersten Pornohefte in die Hände bekommen. Eine neue Welt tat sich auf und ich lernte, dass ich noch mehr onanieren konnte als zuvor. Fand ich gut und mein Interesse an Mädchen war dadurch noch nicht wesentlich gestört, wenn auch sicher schon etwas verzerrt. Bis ich mit 17 von meiner damaligen Freundin nach 6 Monaten verlassen wurde. Zu meinem Leidwesen noch bevor wir miteinander geschlafen haben. Ich fühlte mich schon reichlich spät dran!

Darauf folgten viele Jahre ohne Beziehung und ich fand mich plötzlich neben alten Männern in den Pornoecken der Videotheken wieder. Mein Komplex, niemals richtigen Sex haben zu werden und ein pornogeiler, ekliger Typ zu sein war geboren. Mein Mut, mich auf eine echte Beziehung einzulassen, war erloschen. Ich war dann immer der ohne Freundin, von dem keiner verstand, warum das so ist.

Dann kam das Internet. Die Anfänge mit einem 14k Modem waren zäh, aber auch extrem aufregend. Bilder bauten sich nur langsam auf (Spannung!), an Filme war noch gar nicht zu denken. Die schier endlose Verfügbarkeit der Bilder fand ich wahnsinnig aufregend. Die ersten 4-5 Std.-Sessions fanden statt und mein schlechtes Gewissen wurde nur von der Euphorie über diese Verfügbarkeit unterdrückt.

Mit der ersten ISDN-Leitung (später nat. DSL) und einem stetig steigenden Angebot im Netz (Filme!) wurden die Sessions exzessiver und häufiger. Ich begann, Sammlungen anzulegen, lernte nach und nach die Namen der Pornostarlets kennen (und diese in die einschlägigen Suchmaschinen einzugeben) und verlor immer häufiger die Kontrolle. Immer auf der Suche nach dem perfekten Bild oder dem perfekten Film von der jeweiligen Darstellerin. Aus 4 Stunden wurden 6-8, ich war der Welt entrückt und ging teilweise nach nur einer Stunde Schlaf in die Uni. Dies ging dann ca. jede Woche 1-2 Nächte so und ich gewöhnte mir an, nach meinem X-ten Orgasmus vor dem Rechner aus lauter Verzweiflung und schlechtem Gewissen die erstellten Sammlungen zu vernichten und den Rechner jedesmal komplett neu zu formatieren. Die meisten werden wissen, dass dies zu den nervigsten Beschäftigungen überhaupt gehört. Für Bestrafung war also gesorgt und ich bildete mir immer wieder ein, damit einen virtuellen Neuanfang gestartet zu haben... nur um wenige Tage später wieder dort anzuknüpfen wo ich aufgehört hatte. Leere!!

Dann habe ich meine heutige Frau kennengelernt. Meine größte Sorge damals war, dass sie mitbekommt, dass ich noch Jungfrau bin und nicht der coole Typ für den sie mich halten sollte. Meine Fassade stand wie eine Mauer. Und, wie befürchtet, habe ich in den ersten Wochen trotz höchster Erregung keine Erektion bekommen. Ich war am Boden. Nun hatte ich so lange auf diesen Moment gewartet und mir meinen Pornokonsum damit erklärt, dass ich keine Freundin habe. Und nun das!! Vor allen Dingen habe ich Arsch durch meine Verschlossenheit in Kauf genommen, dass sie dachte, die Probleme liegen an ihr. Unverzeihlich!! Ein Jahr lang schafften wir trotzdem soetwas wie ein Sexualleben aufzubauen, ich bekam immer häufiger eine Erektion und lernte rasch, sie zum Orgasmus zu bringen. Der Orgasmus bei mir blieb dagegen eigentlich immer aus. Wenn überhaupt habe ich es mir selbst besorgt nachdem wir miteinander geschlafen haben und sie streichelte mich dabei. Die Situation war verfahren und wir litten still und leise vor uns hin. Da es anfänglich eine Fernbeziehung war, konsumierte ich unter der Woche fleißig weiter Pornos und verschwendete tatsächlich keinen Gedanken daran, dass ich damit meinen Erektions- und Orgasmusstörungen weiter Vorschub leistete.

Sie machte das einzig richtige und trennte sich enttäuscht von mir um sich Männern zuzuwenden, die ihr die sexuelle Bestätigung gaben, die sie als eine wundervolle und höchst attraktive Frau verdiente. Aber, unsere Liebe war damals schon sehr stark und wir kamen wieder zusammen. Ich schaffte es endlich, mich als derjenige zu präsentieren, der ich war: Pornosüchtig und bis zu unserer Beziehung noch Jungfrau. Sie hörte mir zu und vollbrachte es, mir zu verzeihen, dass ich sie so lange in der Unwissenheit belassen und damit belastet habe (obwohl ich dafür mehrfach von ihr einen hochverdienten Anschiss kassiert habe). Dieser Tag, an dem ich ihr alles sagen konnte, war einer der schönsten Tage meines Lebens! Wir machten dann gemeinsam eine Sexualtherapie, lernten uns und unsere Körper neu kennen und ich entwickelte das erste Mal soetwas wie ungebremste Leidenschaft in der Zweisamkeit. Wir heirateten.

Und doch kann ich nicht von den Pornos lassen! Immer wieder surfe ich leichtfertig einschlägige Seiten an und... Zack... hängengeblieben, um dann Stunden später wieder zur Besinnung zu kommen. Dann folgen häufig (natürlich nicht immer!) Geständnisse meiner Frau gegenüber. Aber was soll die Arme denn damit anfangen?? Sie ist ja schließich kein katholischer Priester, der mir die Beichte abnimmt! Sie sagt dann: "Ist doch nicht so schlimm, wenn Du ab und zu das Bedürfnis dazu hast.." Aber so funktioniert das eben nicht! Das spüre ich ganz deutlich! Ich nehme in Kauf, dass damit auch immer wieder meine Leidenschaft für wirklichen Sex abstumpft, ich mich vor ihr und dem Sex verkrieche. Und ich spüre ihre unerfüllte Sehnsucht, abgesehen davon, dass sie diese natürlich auch anspricht.

Ich hasse mich dafür. Ich habe schon einige Erfolge erreichen dürfen. Die Sessions werden seltener, manchmal ist 3 Wochen Ruhe, aber mein Selbsthass wird immer größer. Ich bin mit dieser Frau beschenkt, jeden Morgen sehe ich sie im Bett nach dem Aufwachen an und denke mir "Du Glückspilz!".... Um so verzweifelter bin ich ob der Erkenntnis, mein Verhalten bislang nicht konsequent geändert zu haben.

Trotz dieses langen Leidensweges habe ich erst durch dieses Forum endgültig 2 wesentliche Dinge begriffen: 1) Es ist für mich nur durch vollständige Abstinenz von Pornographie möglich, eine gesunde Sexualität zu erlangen, 2) Meine Erektions- und Orgasmusstörungen sind einzig und allein dem Pornokonsum geschuldet.

Oh, Mann... Dafür habe ich nun mehr als 10 Jahre gebraucht... Ich fasse es nicht!!

Verzeiht den langen Text, aber ich habe kein Detail gefunden, was nicht zur Entstehung der heutigen Situation gehört. Wer sich gelangweilt hat kann sich ja beschweren (oder sich ärgern, nicht eher mit dem Lesen aufgehört zu haben...). Freue mich über jeden Kommentar.

Nun hoffe ich, mit meinen "neuen" Erkenntnissen endlich konsequent von diesem Mist lassen zu können und bin guten Mutes, dass dieses Forum mir dabei eine wichtige Unterstützung sein kann.

Und zum Schluss noch ein Appell an die Mitbetroffenen, die sich in einer Partnerschaft befinden: Wenn ihr eine Chance haben (verdienen) wollt, sprecht mit Eurer Partnerin darüber! Sie verdient es unter allen Umständen! Selbst die Angst vor dem Verlassen werden rechtfertigt nicht, eine Frau der schrecklichen Selbstwahrnehmung zu überlassen, sich nicht begehrt und unattraktiv zu fühlen! Das ist nicht fair! Ich schäme mich heute sehr dafür, so lange so feige gewesen zu sein.

Herzlichst,
Euer Michael


13.01.2008 22:43:01   
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Michael,

willkommen hier in unserer Gemeinschaft!

Hier im Forum wirst Du - so gut es geht - unterstützt und motiviert, so dass Du hoffentlich bald schon erste Erfolge siehst. Informiere Dich bitte auf www.onlinesucht.de unter dem Punkt "OnlineSEXsucht" und versuche, die für Dich in Frage kommenden Empfehlungen umzusetzen.

Viel Erfolg und alles Gute,
GF


bearbeitet von gabriele_farke am 14.01.2008 09:26:05
Gabriele Farke (HSO e.V.)

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14.01.2008 07:20:40    
Sammy1980fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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geschrieben von michael12 am 13.01.2008 22:43:01
Trotz dieses langen Leidensweges habe ich erst durch dieses Forum endgültig 2 wesentliche Dinge begriffen: 1) Es ist für mich nur durch vollständige Abstinenz von Pornographie möglich, eine gesunde Sexualität zu erlangen, 2) Meine Erektions- und Orgasmusstörungen sind einzig und allein dem Pornokonsum geschuldet.

Hallo Michael,

willkommen im Forum. Das Zitierte sind zwei ganz wichtige Dinge, die du da vollkommen richtig in ihrer ganzen Schlichtheit erkannt hast. Es ist nicht mehr und nicht weniger. Auch ich hatte lange für diese Erkenntnis gebraucht. Das Ziel der vollständigen Abstinenz MUSS am Ende stehen. Sonst bringt alles nichts. Aber du bist auf einem guten Weg dahin, hast dich gut aus dem schlimmen Abgrund wieder hochgearbeitet. Bleib dran!


14.01.2008 09:23:11  
michael12fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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@ Gabriele Farke
Vielen Dank für die freundliche Begrüßung. Die Texte von onlinesexsucht.de waren für mich der erste Anhaltspunkt und auch der Zugang zu diesem Forum. Ich war sehr sehr erleichtert, mein Problem dort so gut beschrieben zu sehen. Selbst die nahezu durchgehend positive Beantwortung des "Online Sexual Addiction Questionnaire (OSA-Q)" empfand ich als große Erleichterung.

@Sammy
Vielen Dank für Deine Antwort. Gerade Deine Beiträge zum Problem Erektions-und Orgasmusstörungen haben mir erheblich zu dieser schlichten Einsicht verholfen. Bin seit Tagen ziemlich fassungslos, wie ich trotz wirklich schlimmer Leidensphasen (wie gesagt auch für meine Frau) nicht zu dieser letzten Konsequenz kommen konnte. Eine Dosisreduktion bringt eben nur wenig und auch seltene Sessions werfen einen gerade bezüglich dieser Störungen ewig zurück. Aber besser spät als nie!!


14.01.2008 21:15:40   
Sammy1980fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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@Michael:

Ja, bei mir hat es auch ewig gedauert...aber ich glaube fast, es war vielmehr so, dass ich das nicht wahrhaben wollte. Auf die Vermutung, dass die Fehlschläge im Bett mit der Pornosucht zu tun haben könnten, bin ich sofort beim ersten Mal gekommen damals. Aber irgendwie konnte ich es da dennoch nicht ernsthaft sein lassen.

Das Problem ist, dass einem die Pornos die sexuellen Gedanken völlig versauen. Nach jahrelangem Konsum machen einen nur noch die harten Sachen in den Filmen an, und man kennt Sex überhaupt nicht mehr als ein sinnliches Erlebnis. Man kennt nur noch diese vorgespielte, unersättliche Geilheit, die die Pornodarstellerinnen einem präsentieren, als würden die ganzen teilweise wirklich schon fast unappetitlichen Dinge ihnen unglaublichen Spaß machen.

Es ist sehr schwer aus dieser völlig fehlgeleiteten Sexwelt wieder herauszukommen. Härter geht's immer...aber die Kunst besteht darin, wieder herunterzukommen von dem Trip.


14.01.2008 21:54:56  
michael12fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Wahnsinn, oder? Exakt diese von Dir so richtig beschriebene dargestellte "unersättliche Geilheit" der Pornodarstellerinnen, dieser angeblich unglaubliche Spaß, der Ihnen all die Sachen bereiten, das Lächeln in die Kamera am Schluss der Szene... einfach auf die gewünschten Stellen im Film in der Play-Leiste klicken, ab und zu ein Standbild... Immer verfügbar... Der Sex wird all den (guten und sinnvollen) Regeln der Realität beraubt und unterliegt Deiner totalen und dadurch so verheerenden Kontrolle.

Natürlich habe ich auch früh einen Zusammenhang mit meinen Störungen vermutet, aber ich habe mir wirklich eingebildet, verbieten und schlechtes Gewissen bringen nichts. Eine Dosisreduktion reicht usw. Dadurch habe ich das ganze Gespenst einfach nur am Leben erhalten. Wie ich schon sagte: Unfassbar, dass mir so lange die Konsequenz für diese simple Einsicht gefehlt hat.

Vielen Dank! Du fasst die Sachen wirklich genauso zusammen wie ich sie auf meinen Streifzügen empfunden habe. Dadurch fühle ich mich endlich mal ""normal"".


14.01.2008 22:44:46   
michael12fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Noch etwas: Gerade um diese von mir so ersehnte Sinnlichkeit mache ich mir große Sorgen. Auch wenn ich Porno-abstinent bin kann ich mir kaum vorstellen, mich z.B. ohne Gedanken an Pornoszenen (leider durch die jahrelange Konditionierung fest eingespeichert..) selbst zu befriedigen. Auch das wäre ja ein ständiger Verstärker für diesen Mist im Kopf. Natürlich kann ich sagen "Sex nur noch mit meiner Frau" aber meines Erachtens gehört Selbstbefriedigung zur Sexualitität dazu (wie bei ihr auch..)

Tipps und Tricks?


14.01.2008 22:54:47   
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Michael, diese Bilder werden blasser werden. Ob sie je ganz verschwinden, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Aber je "normaler" Dein Sexleben wird, desto mehr wirst Du die Gedanken an diese harten Szenen im Internet schwinden sehen.

Dennoch, ... dass Du irgendwelche Bilder im Kopf hast, während Du Dich selbst befriedigst, das ist so normal wie nur was. Wie sollte es sonst funktioniern? Die haben Frauen auch im Kopf, das gehört einfach dazu.

Beim Bekämpfen der Onlinesexsucht geht es nicht darum, dass Du Dir die Selbstbefriedigung "abgewöhnst", sondern darum, dass Du nicht mehr selbst aktiv diese Pornoszenen herbeiführst und ihnen aktiv hinterherjagst, Dich aktiv an ihnen beteiligst. Dein "Sättigungsgrad" (auch der der Masturbation) wird im und mit dem Internet nie erreicht sein!

Du hast den richtigen Weg eingeschlagen! Mach weiter so!
G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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15.01.2008 06:22:53    
Eisbärinfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Lieber Michael

es sind Tage vergangen seit deinem Eintrag hier...vielleicht bist du schon weiter gekommen......

Es dir im Moment nicht vortstellen können das es auch anders geht ist bei allen Süchten so.
Stelle dir eine Magersüchtige vor, wenn sie aufhört zu hungern findet sie sich nicht sofort körperlich schön - nein ganz im Gegenteil - man spürt sogar einen Groll gegen den "anderen Blick auf sich selbst" ....
es wird langsam gehen - so wie Gabriele schreibt.
Beziehe deine Frau mit ein damit ihr euch gemeinsam weiter entwickeln könnt. Das ihr gemeinsam eine Sexualtherapie gmacht habt war bestimmt sehr hilfreich.



23.01.2008 12:05:05   
Sammy1980fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Michael,

du wirst erstaunt sein, aber schon nach einigen Tagen Abstinenz von dem Pornokram wirst du merken, dass dich auch - ich sage mal - "sanftere" sexuelle Fantasien erregen können. Du solltest dich bemühen, bei der Selbstbefriedigung einfach mal an "normalen" Sex zu denken. Stell dir vor, wie du ganz normal mit einem Mäödchen (Vielleicht eine, die du kennst und die du gut findest?) Sex hast. Ganz normalen Sex, keinen Pornodreck hereindichten!

Anfangs wird das sehr unspektakulär wirken. Du wirst es vermutlich total langweilig finden. So ging es mir. Aber wenn du stark bleibst, und das stur so machst, wirst du dich dran gewöhnen. Der Erregungslevel sinkt mit der Zeit spürbar, je länger du die Pornos hinter dir gelassen hast.

Du kannst es drehen und wenden, wie du willst: Du kommst aus der ganzen Show nur mit einer unglaublich simplen und doch wahnsinnig schwer einzuhaltenden Regel heraus: Pornos weglassen. Pornos darf es in deinem Leben nicht mehr geben, an den Gedanken musst du dich anfreunden.

Ein normaler Mensch nimmt sich von Pornos vermutlich nicht viel an. Aber für den Pornosüchtigen sind sie die Essenz seiner Sexualität. Indem du sie wegnimmst, nimmst du deine alte Sexualität weg. Und die ist ein Teil von dir, vermutlich einer der wesentlichsten und tiefsitzendsten Teile eines Menschen. Und das ist das Schwierige daran. Der alte Dreck muss da weg und was ganz Neues muss von Grund auf da hin.


23.01.2008 17:15:48  
michael12fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Vielen Dank für Eure aufmunternden Beiträge! Ja, es sind tatsächlich einige Tage vergangen und ich habe das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, die Tür zur Pornowelt geschlossen zu haben. War die Tür doch vorher nur angelehnt und die Pornos lange nicht mehr so präsent in meinem Leben, so hatten sie doch weiter meine Sexualität fest im Griff. Auch die selteneren Sessions hatten ja nichts an Heftigkeit und Kontrollverlust eingebüßt. Der Unterschied war nur, dass ich mich danach noch viel beschissener als zu früheren Zeiten gefühlt habe. Wahrscheinlich hatte ich schon lange gespürt (und deswegen die Tür auch schon angelehnt), dass in meinem Pornokonsum meine gestörte Sexualität begraben liegt.

Wirklich geschnallt habe ich es tatsächlich erst durch Eure Beiträge in diesem Forum! In erste Linie bin ich momentan wahnsinnig erleichtert, weil ich das erste Mal das Gefühl habe, meine gestörte Sexualität kapiert und einen Ausweg gefunden zu haben: Absolute Abstinenz.

Das ist deswegen ein gutes Gefühl weil ich weiss, was ich zu tun habe und nicht nach jedem Misserfolgserlebnis im Bett an mir rumanalysieren muss. Zum Glück kann ich diese Erkenntnisse mit meiner Frau teilen. Auch sie hat sich durch die Plausibilität der Forumsbeiträge sehr entlastet gefühlt und ich spüre ihren Rückhalt. Sie macht das sehr unaufgeregt und das tut gut. Ist sicher auch ein Ergebnis dessen, dass ich in den letzten Jahren offen zu ihr war und ich sie spüren lasse, dass ich sie will.

@Eisbärin: Sehr tröstender Vergleich mit der Selbstwahrnehmung bei Magersucht. Mein Groll gegen mich ist tatsächlich noch sehr stark.

@Gabriele: Leider bin ich beruflich stark eingespannt und nicht in der Lage ein vernünftiges Ausstiegstagebuch zu führen. Aber ich würde gerne ein paar Tagebücher lesen und auch darüber hinaus das Forum finanziell unterstützen. Habe diesem Forum und Euren Beiträgen wirklich viel zu verdanken! Was kann ich tun?

@Sammy: Tatsächlich spüre ich schon nach den wenigen Tagen Veränderungen an meinen Phantasien, schrecke aber immer noch davor zurück mich darauf einzulassen. Ist ne gute Idee, sich beim Gedanken an Sex wieder auf Nicht-Porno-Sex zu konditionieren. Schließlich ist dieser Sex ja auch eine starke Sehnsucht. Aber, wie Du schon sagst: Das System ist überreizt und es ist wohl zu viel verlangt, dass die Pornophantasien von heute auf morgen verschwinden. Ich muss Geduld mit mir haben und weiß endlich, was ich zu tun habe: Pornos weglassen.

Nun wird es in den nächsten Wochen spannend. Es werden Momente kommen, in denen ich mir beweisen will, dass Pornos mir einfach nur noch gleichgültig sind und mir nichts mehr anhaben können. Die Sucht kennt alle Tricks! Das war schon so oft ein Grund für leichtfertiges Ansurfen von Pornoseiten, um dann stundenlang hängenzubleiben und wieder ewig Angst vor echtem Sex zu haben. Allerdings waren mir diese Zusammenhänge auch noch nie so klar und das stimmt mich sehr zuversichtlich.




bearbeitet von michael12 am 23.01.2008 23:16:59
23.01.2008 23:13:59   
joseph80fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Michael,

ich habe heute deinen Beitrag gelesen und kann voll mit dir mitfühlen. Mir geht es ähnlich. Man liebt seine Partnerin und kommt von der Onlinessexsucht trotzdem nicht los.

Ich hoffe du schaffst es. Partnerinnen haben es einfach verdient nicht betrogen (auch wenn es nur online ist) zu werden.

lg
Joseph


28.01.2008 11:51:09   
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Michael12,

ich habe Dich für einige Tage zum Lesen freigeschaltet, so dass Du Dich in den Tagebüchern in Ruhe umsehen kannst.

Alles Gute,
G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

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28.01.2008 14:44:16    
michael12fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Gabriele,

vielen Dank, habe mich gleich ein wenig umgesehen - und jetzt auch kapiert, womit man dieses Forum unterstützen kann: Einfach HSO-Mitglied werden!

Viele Grüße,
Michael


28.01.2008 21:29:25   
michael12fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Oh Mann... heute ist es schwer!! Muss am Computer arbeiten, Abgabetermin morgen... Über Bikini-Modelle zu nackten Frauen zu unzensierten nackten Frauen zu ... STOP!! ... Keine Pornos. Das war knapp, gerade noch rechtzeitig.

Es ist wie ein Sog! Ohne das Forum wäre der Tag schon verloren gewesen und ich wieder um Wochen zurückgeworfen. So habe ich "nur" 60 min. gekämpft. Gutes Gefühl, zu erleben, dass ich dem Sog widerstehen konnte. Ich werte es mal trotzdem als Rückfall.


02.02.2008 13:04:03   
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