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Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Tagebuch von Ich40 (OSS) - Start 30.05.08
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Tagebuch von Ich40 (OSS) - Start 30.05.08
Eddyfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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geschrieben von karamba68 am 01.07.2008 22:11:52
Bleib dran, es lohnt sich....

und bleib stark, wenn die Verlockung an dir zupft....

und schau hier vorbei, wenn die Anfangseuphorie verfliegt...

[...]

Schaff dir ein positives Gegengewicht zur OSS, etwas was stärker ist als die Sucht...



karamba, das ist genau das, worum es geht. Ich hab deinen Beitrag gelesen und finde einfach nur, dass du den Nagel auf den Kopf getroffen hast!

Lass uns also an unseren Gegegengewichten arbeiten und unser Ziel weiter verfolgen!



02.07.2008 16:28:42  
ich40fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Tag 47 im neuen Leben

Heute möchte ich wiedermal ein paar Gedanken hier schreiben. Ich habe viel in den anderen Tagebüchern gelesen. Es scheint ja richtiges Rückfallwetter zu sein. Es ist total wichtig darüber zu lesen, es stärkt die Aufmerksamkeit ungemein. Es tut mir abaer auch leid, was Ihr durch diese Rückfälle durchmachen müsst. Ich lese viel vom Dämon, es kann sogar sein, das ich den Begriff hier eingebracht habe. Wir kämpfen gegen den Dämon, der Dämon lauert, er will uns kriegen...
Wer ist dieser Dämon, meine Alarmglocken klingeln...Es wäre zu leicht wenn der Dämon irgendetwas externes wäre... Nein Mir ist klar geworden, der Dämon ist ein Teil von mir, ich bin der Dämon. Sein Name ist Suchtanfälligkeit und er ernährt sich von meiner Inkonsequenz. Ich habe es jetzt geschafft, ihn 47 Tage nicht zu füttern. Aber ich habe auch eins ganz deutlich gelernt, ich kann mich nicht von der Sucht entfernen. Ich kann sie nicht hinter mir lassen. Ich kann nicht geheilt werden von der Suchtanfälligkeit. Ich muss damit leben. Ich muss es kontrollieren, damit aus dem Potential was ich in mir trage nicht wieder ein Leben in der Sucht wird. Ich kann vieleicht einen ganz kleinen Abstand zwischen mich und die Sucht bringen durch Willen und Konsequenz. Der Dämon ist ein Teil von mir, Irgendein hinterer Teil, denn er schlägt immer aus dem Hinterhalt und überraschend zu, bzw er versucht es. Ich spüre es immer wieder, es ist so einfach, es kommt so plötzlich als ob mann ständig gerade erst den Tag 0 hinter sich gebracht hat.
Ich mache mir auch deganken über meine Kinder, 2 Jungs 5 und 8. Ich überlege immer, ob ich etwas machen kann, das sie nicht so enden wie ich. OK, sie haben nicht die Erziehung und Vergangenheit die ich hatte, aber ich möchte meine Suchtanfälligkeit nicht auf meine Erziehung oder Vergangenheit schieben. Gibt es eigentlich einen Prototyp für einen OSS gefährdeten? Rein subjektiv meine ich schon einiges hier im Forum zu erkennen. Wir sind nett, haben Angst wir sind / waren inkonsequent wir haben Probleme mit Grenzen ...

lg
ich40


07.07.2008 11:36:44  
karamba68fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi Ich 40,

genau das habe ich mich auch mal gefragt: Wie sorge ich dafür, dass meine Kids nicht in den gleichen Schlamassel reingeraten, die die jetzt in einer noch viel virtuelleren Welt aufwachsen.

Du lieferst die Antwort mit: Lass sie stark sein, mache Ihnen Mut zu leben, nimm dir Zeit, mit Ihnen Ihre Welt zu erkunden. Am Chatten haben sie dann vielleicht auch mal Spaß, aber sie lassen sich nicht in diesen Sog ziehen, drehen dem Dämon eine Nase und leben weiter ihr Leben.

ne gute zeit Karamba


07.07.2008 16:45:19  
alleswirdgutfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo ich40,

ich hab viel in Deinem Tagebuch gelesen und eines macht mich nachdenklich: Deine Äußerung zum Suchtpotenzial, das wir in uns tragen.

Irgendetwas stört mich daran, ich kann es aber nicht genau ausdrücken... Das hört sich irgendwie so an, als wären wir alle Aussätzige oder zumindest krank.
Das empfinde ich aber nicht so, vielmehr habe ich meine kleinen (Süßes) und großen (OSS) Schwächen als Produkt meiner teilweise recht inkosequenten Lebensweise gesehen bzw. die OSS als Realitätsflucht aufgrund einiger sehr unschöner und einschneidender Erlebnisse (s. mein Tagebuch). Es gibt also endogene und exogene Suchtauslöser bzw. -verstärker und beide lassen sich beeinflussen, wobei die endogenen wohl oftmals die schlimmeren sind.

Durch die Vorstellung, ein bestimmtes Suchtpotenzial in mir zu tragen, fühle ich mich aber recht belastet. Vielleicht kommt die Erkenntnis, daß da was dran ist noch und ich kann das akzeptieren...? Vielleicht bin ich einfach noch nicht so weit und kann mir diese persönliche Schwäche nicht eingestehen...?


Ein Sprichwort sagt zumindest: Disziplin macht frei! Das stimmt...!


bearbeitet von alleswirdgut am 08.07.2008 16:42:20
"Der Mensch ist im Grunde ein zielstrebiges Wesen. Nur strebt er meist zu viel und zielt zu wenig."
08.07.2008 16:36:00  
Moralapostelfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo,

ich möchte mal was aus der Bibel zitieren...
QuoteMatthäus 15:19:
Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen.

und grundsätzlich denke ich wirklich, daß jeder Mensch zu allem fähig ist, wenn die Umstände entsprechend sind.
Schwieriges Thema, ich denke, jede/r hat all diese negativen Neigungen in sich, aber jede/r hat es auch in der Hand, was er tut, für oder gegen diese Neigungen.
Und das für mich befreiende am Glauben ist, daß wenn ich mal wieder "versagt" habe, daß ich mich eben dennoch geliebt und angenommen weiß.
das steht im ersten Brief des Johannes Kapitel 1, Vers 9
Quotewenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigeit.


von Luther stammt scheinbar dieses Zitat, daß man den Vögeln zwar nicht verbieten kann, daß sie einem über den Kopf fliegen, aber man ihnen verbieten (es verhindern) kann, daß sie auf meinem Kopf ein Nest bauen.
Oder eine andere Geschichte, die mir grad einfällt:
Ein junger Mann war zu einem Gespräch bei seinem Pfarrer. Ihn bedrückte seine immer wiederkehrende "Lieblingssünde". Sie liefen durch den Wald. Der Pfarrer sagte zu dem Mann als sie an einem jungen kleinen Bäumchen vorbeiliefen, er solle mal versuchen dieses junge Pflänzchen auszureißen. Das war für ihn kein Problem. Einige Meter weiter sagte der Pfarrer zu ihm, er solle nun mal versuchen, diesen ausgewachsenen Baum auszureißen...

also ich denke, das was hier als Dämon bezeichnet wird, kommt wirklich von außen, jedoch schon genau für denjenigen maßgeschneidert sozusagen, daß ihm vorgegaukelt wird, es sei erstrebenswert, wieder zurückzukehren. also letztlich hab dann schon ich die entscheidung, welche gedanken ich nun aus meinem herzen kommen lasse ...
so lange der dämon sich seiner sache bzw. seiner "Untergebenen" sicher ist, braucht er auch nicht aktiv zu werden, geht ihm aber einer verloren, dann läßt er den nicht so einfach ziehen.
obwohl: ich bin mir doch nicht mehr so sicher wie das ist, ob das in meiner person begründet liegt od. mir das quasi eingeredet wird.

wie auch immer ... letztlich bin ich derjenige, der für das ergebnis letztlich die verantwortung trägt, denn der dämon wählt sich nicht ins internet ein, klickt nicht auf diese seiten etc.

wünsche allen einen weiteren Tag im neuen Leben ohne OSS.
Aldo


bearbeitet von Moralapostel am 09.07.2008 01:21:41
09.07.2008 01:11:52  
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo ICH40

Also wenn du deinen Weg weiter so toll gehst, brauchst du dir um deine Jungs keine Sorgen zu machen. Denn die brauchen einen VATER, ein Vorbild, und zwar dringend eins, das real ist, dem sie Vertrauen und der für sie da ist, wenns brennt und nicht brennt. Du endest nicht, du bist mitten im Anfang, und deine Kids sind ein toller Einstieg in eine Welt die noch natürlich, gradeaus und voll Liebe ist, verbringe Zeit mit ihnen und du wirst es spüren, du wirst merken, wie du alles was du gibst zurückbekommst.
Mein Sohn ist 7, ich kann ihm den Vater nicht ersetzen, aber er soll alles ehrlich sagen können und besprechen können was ihn bedrückt und wissen, daß ich immer für ihn da bin und sein werde. Ich glaube, daß Kinder, deren Persönlichkeit sehr unterdrückt worden sind, zum Rückzug, zum Lügen und später zur Sucht neigen. Es ist auch schwierig, einerseits Grenzen zu setzten, andererseits aber die Persönlichkeit nicht zu verletzen, die sie ja entwickeln sollen.
Wünsch dir weiter alles Gute!

@Moralapostel

Ich bin auch nicht mit der Zigarette im Mund auf die Welt gekommen! Es liegt nichts in der Person zugrunde, es sind übernommene, eingelernte Muster, Und jedesmal wenn du dich mit deiner Kindersicherung spielst, forderst du dich selbst heraus, suchst deine Schwächen und deine Grenzen. Ungefähr so, als balanciere ich jetzt eine Zigarette auf meiner Nase und stell ein Feuerzeug daneben. Tu ich nicht, weil ich mich eben nicht herausfordere, weil ich mir SICHER bin, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Weil es SINN macht.
Willst du dir beweisen, ob du schwach bist oder ob du stark bist?
Aber ich hab da wo in deinem Tb gelesen, daß du mal wegen der Freundin die Bescheid weiß, schlimmstes verhindert hast können. Find ich toll, daß du deinen Wert als Freund siehst und nutzt, und vor allem weißt.
Und ob du a paar Kilo zuviel hast oda Sport betreibst, is egal, wichtig ist, daß du Dinge im Leben findest, die dich positiv denken lassen, an denen du Freude findest, und die dich weg von der Sucht ziehen können.So weit weg, daß sie dir nichts mehr anhaben kann, weil du sie nicht mehr brauchst.
Wünsch dir, daß die Vögel eines Tages nur mehr über dich hinwegfliegen!
Machts gut und noch besser, lG, R.







09.07.2008 02:04:56  
ich40fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Tag 49 im neuen Leben

@karamba @release

Vielen Dank fürs Mut machen. Wäre nur zu schön, wenn mann wie das 1x1 Üben seine Kinder auch "einfach" fit gegen die Sucht machen könnte. Das lustige an der Sache ist ja: Ich habe ja schon geschrieben, das ich denke das sich die Sucht von Inkonsequenz ernährt. In meiner Elternrolle bin ich der konsequent konsequente und fühle mich deswegen manchmal schlecht, weil ich Angst habe zu streng zu sein. Es ist auch ein verdammter Eiertanz mit der Konsequenz. Und Konsequenz ist sehr harte Arbeit. Aber meine Kinder Danken es mir wirklich. Meine Konsequenz gibt ihnen Klarheit und Richtung und vor allem Sicherheit. Sie könne sich auf das verlassen was ich sage. Dadurch das die Grenzen so klar sind, könne sie sich viel besser darauf einstellen, anstatt versuchen zu müssen erst durch viele Aktionen die Grenze erst selbst herauszufinden. Ich erklärs mal am besten an einem Beispiel. Es gibt eben die klare Grenze, das am WE eine Stunde Computer gespielt wird. Nach der Stunde machen sie selbstständig aus, und suchen sich gleich eine neue Beschäftigung (lesen oder frische Luft). Weil die Grenze so klar ist, kommen sie gar nicht auf die Idee, erstmal zu quengeln und zu betteln, ob mann nicht noch länger Computer spielen dürfte. Ich habe den Eindruck das sie damit zufriedener sind, als wenn sie erst jedesmal selbst rausquengeln müssten, wieviel Minuten sie denn jetzt länger machen dürfen.
Tja, nur bei mir selbst hat es 16 jahre nicht geklappt. Es ist unendlich schwerer, zu sich selbst konsequent zu sein. Meine OSS hat von meiner Inkonsequenz gelebt.

@alleswirdgut

Stör Dich nicht an meiner Begriffswahl, die ist subjektiv und entspricht nur meiner Sicht auf meine OSS. Du spricht von exogenen und endogenen Suchtauslösern. Diese Auslöser lösen aber bei dem einen ein suchtartiges Verhalten aus, beim anderen aber nicht. Und genau das meine ich mit Suchtpotential in mir. Diese Auslöser fallen bei mir auf fruchtbaren Boden und lösen ein suchtartiges Verhalten aus.
Mit dem Suchtpotential wollte ich uns nicht als krank oder aussätzing markieren. Der eine spricht halt mehr darauf an als der andere.
Mit dem Wort Disziplin hab ich irgendwie ein Problem, es ist für mich! irgendwie negativ besetzt, so in Richtung blinder Gehorsam oder Selbskasteiung. Ich würde Dein Sprichwort abwandeln in: Konsequenz schafft Freiheit Zwinkern

@moralapostel:

Trotz das ich bekennender Atheist bin, stimme ich dem zu, was Du in die Worte des Matthäus interpretierst. Ich denke es steckt in jedem von uns, und es ist unsere Aufgabe zu kontrolieren und zu steuern, was daraus wird.
Aber was ich hier als Dämon bezeichne, kommt nicht von aussen, es ist in mir, es ist ein Teil von mir. Der Dämon ist meine Sucht. Diese Sichtweise ist für mich ganz wichtig, damit mir klar wird, das nur Ich die Verantwortung für meine OSS habe. Dadurch habe ich aber auch den Schlüssel gegen meine OSS allein in der Hand. Versuchungen kommen von aussen, aber sie werden eigentlich erst durch meine Sucht zur Versuchung.

lg
ich40


09.07.2008 11:59:02  
release1fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo ICH40
"Und Konsequenz ist sehr harte Arbeit."
Da geb ich dir recht. Nun machst du dich ja fit gegen die Sucht, schaffst dir klare Grenzen. Es ist eine Freude und gibt Kraft, dich zu lesen, deine Schlussfolgerungen und Reflexionen sind die eines sehenden und denkenden Menschen und nicht eines Diktators, Disziplin ist vielleicht ein Retter vor dem Chaos, aber eher eine Art Notbremse, keine Lösung. Konsequenz ist eine Lösung, denn klare Grenzen schaffen Sicherheit und Bewegungsfreiheit innerhalb derer, und wenn sie flexibel sind und immer wieder intelligent angepasst werden, sind sie eine wahre Stütze im Leben und je weniger Sorge und Angst, desto freier ist man.. Ich seh das auch so.
Genau da will ich auch hin. :)

Weiterhin gute Sicht und guten Halt!

lG, R.







09.07.2008 13:20:26  
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Hallo ich40,

leider hab ich bei meinen kids nicht so viel miterzogen, naja vielleicht auch zum glück Lächeln
es sind eher negative erinnerungen daran, als meine kids noch klein waren u. wie uneinig ich mit meiner ex (damals frau) war, was mich manchmal eher aus wut noch mehr in diese ecke drängte, der zu sein, der Grenzen setzt, der streng ist. Letztlich war das auch mit ein Trennungsgrund.

ABER eigentlich wollte ich ja positives schreiben, nämlich, daß ich es ansich wirklich den besseren weg ansehe, wenn man grenzen setzt. dies halte ich auch klar für den besseren weg für die kids. (Damals vor gut 15 Jahren war vermutlich zu viel Egoismus da mit dabei u. Ärger u. Kampf mit der Ex).
All die Jahre kamen meine kids ja trotzdem regelmäßig zu mir u. haben mich auch weiterhin so erlebt, daß es bei mir Grenzen gibt, daß ich vielleicht auch "strenger" bin. Und es ist so, daß mir mein Sohn meist noch am selben Abend ne mail schreibt, wo er fragt, wann ich wieder frei habe, kaum daß ich ihn heimgebracht habe.
Auch auf unserer beschützten Station für eher schwer psychisch Kranke war es auffallend, daß es relativ wenig Diskussion darüber gab, als wir vor 3-4 Jahren oder so allgemeingültige Stationsregeln einführten. Zuvor mußte man über viele Dinge diskutieren, und immer wieder diskutieren.

Letztlich ist es meiner Ansicht nach immer irgendwann so weit, daß man Grenzen setzen muß, weil man nicht mehr zuschauen kann, weil der Punkt erreicht ist, ob ich das nun z.b. nach 8 Std. Fernsehkonsum mache oder bei Horrorfilmen oder ob ich gleich sage, nach meinetwegen 2-3 std. ists genug u. dies und jenes will ich nicht, daß angeschaut wird.

Ob aus unseren Kids mal glückliche, lebensfähige, soziale Erwachsene werden, die möglichst wenig Suchtpotential in sich haben, dafür gibts wohl keine Garantie, auch nicht durch noch so vieles Sorgen. Letztlich können wir sie nicht überbehüten, dann würden sie niemals selbständig werden. Die Grundlagen sind bei dir/Euch ja ganz gut gelegt worden für Eure Kids, denk ich mal.

Bei meiner Tochter hatte ich als die so 16 war die Befürchtung, daß sie zu viel trinken könnte, ihren Lebensinhalt in den Samstagen sieht wenn sie sich mit Freunden betrinkt. Achja das mit den Freunden war die andere Angst...daß sie das auch übertreiben könnte Lächeln
Aber das waren nur Sprüche, zumindest zum größten Teil. Jetzt ist sie 19 u. ich hab diese Angst nicht mehr. Sie ist doch recht vernünftig u. arbeitet nun im Krankenhaus, bis sie nächstes Jahr die KP-Ausbildung anfangen möchte.

Ich denke mir, daß Kids auch ein sicheres Gespür dafür haben, daß sie geliebt sind vom Dad und/od. der Mum.

lg
Aldo



10.07.2008 02:23:09  
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Hi Ich 40,

du bist hier so still geworden. Ich frage mich gerade: gutes Zeichen oder schlechtes?

Halt durch und bleib dran

karamba


16.07.2008 01:13:59  
ich40fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Tag 56 im neuen Leben (und ich spüre die Freiheit)

Keine Angst, bei mir ist noch alles im Lot, bzw clean. Habe im Moment etwas Stress auf Arbeit, fahre am Freitag in den Urlaub mit meinen 2 Jungs. Am Do habe ich noch einen Zertifizierung meiner Firma durchzuziehen, heute hat mein kleiner Geburtstag. Das übliche halt ;)
Aber danke der Nachfrage karamba, es gibt mir ein schönes Gefühl, als ob jemand auf mich aufpasst. (das ist ernst und nicht ironisch gemeint)
Oben habe ich geschrieben, das ich die Freiheit spüre. Das ist auch so. Ich denke ohne OSS gewinnt man wirklich an Freiheit. Ich spüre aber trotzdem immer noch die Sucht. Wenn ich alleine im Auto unterwegs bin, sind meistens meine "Nachdenk" Zeiten. Und letztens habe ich wieder über die Bilder nachgedacht. Ich musste feststellen, das das Bilder Ansehen und Sammeln immer noch mit einem positiven Gefühl verknüpft ist. Ich kanns nicht so genau beschreiben irgendwie Neugier, Befriedigung , Aufgeregtheit. Keine Ahnung, jedenfalls dachte ich mir eben, wenn ich die Bilder ansehe bekomme ich dieses positive Gefühl. Ich habe mir dann versucht wieder bewusst zu machen, das es das Gefühl bei den Bildern schon ewig nichtmehr gibt, und ich ja deswegen früher auf der Jagd und am Sammeln war, es war halt immer die Suche nach dem positiven Gefühl, was nie kam, und wenn etwas kam, dann ging die Suche weiter, weil es ja noch besser werden könnte. Eben dann das zwanghafte Verhalten in der Sucht. Wahrscheinlich sind durch meinen Abstand zur OSS auch die Erinnerungen an die negativen Seiten der OSS etwas verblasst.
Es war nun nicht so, das ich sofort real in die OSS zurückgefallen bin, da stehe ich knallhart dazwischen. Aber es war überschend für mich, diese Verknüpfung (Bild -> gut/schön) in meinem Kopf so deutlich zu spüren. Es ist wie eine Art latente Erwartungshaltung. Aber ich habe ja hier und auch in meiner eigenen Erfahrung gelernt, das diese Erwartung eh nie erfüllt wird.
Also wie man sieht, ich trage es noch ganz massiv in mir. Aber ich bin stark, und ich lass mir das Steuer nicht mehr aus der Hand nehmen von meiner Sucht. Dafür finde ich meine neues Leben viel zu schön. Freiheit ist wirklich ein gutes Wort.

lg
ich40


16.07.2008 11:49:29  
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Hallo.

Großartig, daß du dein neues Leben als "Freiheit" bezeichnest!
Manche wissen gar nicht, was das wirklich ist.
Wünsch dir weiterhin das Steuer in der Hand!Lächeln
lG,R.



18.07.2008 18:08:02  
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Tag 75 ( und immer noch frei!!!!!)

Ich wollte mich mal kurz melden. Bin gerade aus dem Urlaub wieder da und versuche krampfhaft nicht von der Arbeit erschlagen zu werden. 75 Tage und ich bin stolz auf mich. Ich weis, das es einen nach 3 oder auch nach 2788 Tagen noch raffen kann. Aber trotzdem bin ich stolz auf mich. Im Urlaub habe ich immer mal hier gelesen, was so das Handydisplay hergab. Aber ich werd in den nächsten Tagen erstmal wieder aufholen. Wenn ich an den letzten Urlaub vor einem Jahr denke, wo ich selbst mit dem Handy Bilder runtergeladen hab und in eine mehrstündige Sammelstarre verfallen bin...
So ist's mir lieber, ohne OSS.

lg
ich40


04.08.2008 14:26:27  
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Hallo ich40,

es ist schon klasse, wenn man den Wandel bedenkt zu deinem letzten Urlaub.
Ich habe größte Achtung u. empfinde eigentlich alle, die ich hier "kennenlernen" konnte, wirklich und ohne zu heucheln, als wertvolle Menschen. (Übrigens macht das Gott ja auch).
Bzgl. Stolz sein, da muß vielleicht jeder für sich selbst das für ihn noch verträgliche Maß finden, ansich bin ich auch gelegentlich stolz, vermutlich eher zu oft... jedenfalls möchte ich es dir nicht ausreden/schreiben, im Gegenteil ich freue mich echt über jeden, der seinen Ausstieg angeht, wie auch immer er dies macht.
Und vermutlich werde ich mich doch auch weiterhin zumindest in etwa daran erinnern, wann bei mir ein halbes Jahr u. vielleicht mal ein ganzes Jahr im neuen Leben voll sein wird...und darüber werde ich mich dann auch freuen ...

lg
Aldo


04.08.2008 17:26:31  
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Tag 79

Aldo, ich denke für ein Lob ist es noch zu früh. Klar bin ich nicht mehr in der OSS Falle drin,aber im Urlaub (am Strand) wars z. Teil schwer für mich. Sobald eine Frau oben ohne rumlief, war mein visuelles Interesse geweckt. Ich bin total verunsichert, ich weis auch nicht wie ich das einordnen soll. Es war halt nicht so ein beiläufiges. " och gugg mal da..." Nein, Es war mehr, zwar kein Glotzen, aber eben doch irgendwie Hirnmäßig eingeklinkt. Ich hab mich selbst stellenweise irgendwie dressiert gefühlt, als ob ich nur noch auf zwei Hirnzellen laufe. Ich hatte sogar den Gedanken: Komm mach doch einfach ein Foto, dann hast Du nachher Bilder zum Anschauen. Ich habs natürlich nicht gemacht, denn ich bin und will von den Bildern weg. Aber ich weis nicht wie ich das bewerten soll. Ist es OK, ist es normal, hab ich einen Knall ... Ich weis es nicht. Vieleicht bin ich auch durch den Kampf gegen OSS total sensibilisiert, und mir fallen Sachen auf, wo sonst kein Hahn danach krähen würde. Keine Ahnung. Interessant war noch, das meine Partnerin uns einige Tage am Strand besuchte (wir machen getrennt Urlaub), und als sie oben ohne neben mir saß, hatte ich kaum noch Interesse für die anderen. Ich bin verunsichert, ob bei mir nicht noch tieferliegend was defekt? ist.

lg
ich40


08.08.2008 12:50:12  
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