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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » OnlineSEXsucht » ich bin onlinesexsüchtig und habe mich geouted
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ich bin onlinesexsüchtig und habe mich geouted
rogavifehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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liebe forumsgängerInnen,

zu meiner Person: ich bin männlich, 48, bin seit 4 Jahren glücklich verheiratet und habe eigentlich erst jetzt verstanden, dass ich onlinesexsüchtig bin.
Angefangen hat das alles vor etwa 12 Jahren -damals noch nicht online- vor allem damit, dass ich auf der Straße Frauen nachgeguckt habe, sie mir nackt vorgestellt habe und das Ganze erregend (auch weil vor meiner eigenen Moral verboten) fand. Später bin ich über die freenet-erotikseiten in die onlinepornograghie eingestiegen, zuerst die jugendfreien bilder, bald dann andere Kanäle gesucht, um an den "Stoff" zu kommen.
Mein Einstieg lief über google.com (natürlich mit abgeschaltetem Filter) zuerst mit Bildern, später dann bis zuletzt mit Videos. Das Ganze verlief langsam steigernd, aber es gab Tage, an denen ich mindestens 5 Stunden vor dem Rechner gehangen habe. Die Sessions fanden ausschließlich in meiner Werkstatt statt, zum Arbeiten bin ich manchmal tagelang nicht gekommen. Ende 2006, noch nicht ein Jahr nach unserer Hochzeit, hat mich meine Frau (ohne es zu ahnen) überrascht, als ich gerade eine pornoseite offen hatte und masturbierte. Sie war total erschrocken, und im ersten Moment auch abgestoßen, auch deshalb, weil dies in einer Pause von meiner regulären Arbeit stattfand, ich also mal kurz zwischendurch an den Computer musste. Dazu kommt, dass wir damals schon seit längerem häufiger Auseinandersetzungen hatte, weil ich ständig Frauen nachguckte oder
Wir haben dann darüber geredet und ich habe gesagt, dass mich das selber nervt und dass ich das aufhören will. Aber natürlich ging das nur ein paar wochen "gut", danach saß ich wieder vorm Rechner....Ich war zu der Zeit schon in einer therapie, habe aber nicht wirklich einen Weg gefunden, eine Ursache herauszuschälen und dann damit aufhören zu können. Nachdem ich den therapeuten gewechselt hatte, habe ich mir mein ständiges Scheitern dann damit erleichtert, dass ich mir gesagt habe, dass es bei mir anscheinend nicht klappt, es ganz zu lassen, also muss ich wohl einen Weg finden damit zu leben. Ich habe dann bestimmt ein halbes Jahr in der Therapie gar nicht mehr darüber geredet, bis zur letzten Sitzung, in der ich darüber gesprochen habe, dass ich Erektionsprobleme bei der Liebe mit meiner Frau bekommen habe, und wo mir plötzlich klar geworden war, dass meine ständigen Pornosessions wirklich eine Sucht sind. Wie gesagt, ich habe diese Sachen nur in meiner Werkstatt gemacht, in der ich zwei volle Tage und drei halbe in der Woche bin, die übrige Arbeitszeit arbeite ich woanders.
Am letzten Wochenende habe ich dann meiner Frau gesagt, dass ich glaube, die Ursache für meine Probleme bei unserer Liebe liegt darin dass ich onlinesexsüchtig bin. Das war für sie erstmal ein Schock, auch wenn sie sich natürlich dachte, und das auch andeutete, dass ich nach dem Vorfall 2006 trotzdem weitermachte...Für sie war verletzend, wie das ja ganz oft von Angehörigen hier geschildert wurde, dass sie sich ständig selbst in Frage gestellt hat, was sie falsch macht, was ich von ihr brauche etc... und ich habe mich geschämt, dass ich mit diesem Scheiß nicht aufhören konnte.... Und trotzdem hatte sich bei mir etwas dadurch verändert, dass ich mich als onlinesexsüchtig verstand. Mir war es auf eine Art immer unverständlich, warum ich dem Drang anch Pornos nicht widerstehen konnte, obwohl ich von meiner Einstellung her, Pornos vom Kopf her ablehnte.... Ich verstehe auf einmal, warum ich mich gar nicht nehr richtig steuern konnte, ich entgegen meiner Überzeungungen und Einstellungen handelte und mir damit natürlich auch mein ohnehin labiles Selbstbewusstsein (oder besser Selbstwert) noch weiter untergraben habe.
Auf der Suche nach Rat bin ich Montag auf dieses Forum gestoßen und habe mich in vielen Berichten und auch in den Aussagen von den Angehörigen wiedererkannt und bin sehr dankbar für diese Art der Spiegelung.
Ich habe Monatag als ersten Schritt sämtliche Filter im Computer hochgefahren und habe viel über diese Sucht gelesen. Einen Drang danach, irgendwelche Sexseiten zu besuchen habe ich seither überhaupt nicht, aber ich bin mir bewusst, dass ich mich nicht darauf verlassen kann... Ich werde wohl als nächstes eine Kisi installieren, um einfach gar nicht mehr in die Lage zu kommen, auf diese Seiten zu kommen.
Ein interessanter Punkt, auf den mich meine Frau (die von Fach ist) aufmerksam gemacht hat, ist, dass ich wahrscheinlich an dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) leide, was sich neben einem chaotischen Arbeitsstil und -platz und vielen anderen Dingen auch in Suchtverhalten(!) manifestiert. Ich finden diesen Aspekt bedeutsam, da ich glaube, dass hier eine Quelle für dieses Suchtverhalten liegt und mir eine Behandlung beider Problematiken notwendig erscheint...

Meine Güte, das ist ein bisschen eine Abhandlung geworden, aber ich hoffe, dass ich Euch einen Einblick in meine Situation geben konnte.
Ich bin sehr gespannt auf die online-SHG am 3. August, an der ich gerne teilnehmen würde, wenn das für mich als "newcomer" möglich ist und muss gleich auch noch ein großes Lob an die MacherInnen aber auch an die NutzerInnen dieser Seite, die mit viel Engagement und Ehrlichkeit Menschen wie mir einen Anknüpfungspunkt bieten, ihre Sucht zu überwinden und an einer Gesundung ihrer Selbst zu arbeiten.

Ich danke Euch sehr und freue mich auf eine fruchtbare Zusammenarbeit.... ;)Lächeln


14.07.2010 11:02:30   
Rollo13fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo und herzlich Willkommen bei uns . Du hast ja bereits den ersten Schritt gemacht und für dich erkannt das Du onlinesexsüchtig bist . Die SHG am 03.August 2010 ist eine gemeinsame , d.h. an diesem Abend tauschen sich ANgehörige sowie Betroffene aus . Ansonsten findet immer am Donnerstag ab 20.oo Uhr die SHG der Betroffenen statt und am Dienstag ab 20.oo Uhr die SHG der Angehörigen .Jeder ist Willkomenund es hat nichts mit Newcommer zu tun ..... Jeder Abend wird von einem Moderator betreut und geleitet..
Also wir sehen uns am 03.AUgust .....
noch einen schönen Abend.



LG Rollo




Wende dein Gesicht der Sonne zu und lass die Schatten hinter dir.




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20.07.2010 21:32:33   
rogavifehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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an Rollo13: Danke für die Antwort.

Ich habe gleich auch noch eine Frage an alle:

In unserer Nachbarstadt gibt es eine Gruppe von AS (Anonyme Sexoholics)und eine Gruppe von S.L.A.A. Hat jemand von Euch Erfahrungen mit diesen Gruppen? Für Rückmeldungen wäre ich Euch dankbar.


21.07.2010 11:24:37   
Little Billfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo rogavi,

bin selber süchtig nach Pornografie und möchte dir gerne ein paar Ratschläge geben, die mir dabei geholfen haben, das gesamte Ausmaß meiner Sucht zu begreifen.

Süchtige Menschen neigen dazu Entscheidungen aufgrund emotionaler Bedürfnisse zu treffen. Sie sind nicht in der Lage, die Dinge auf eine rationale Ebene zu reduzieren und ihre Emotionen vollkommen außen vor zu lassen. Die Sucht ist zu einer Verhaltensweise geworden, um überhaupt im alltäglichen Leben bestehen zu können. Stress, Wut, Trauer, Erschöpfung und viele weitere Emotionen werden durch das Ausleben der Sucht kompensiert. Die Sucht ist zu einem Teil unserer Identität geworden, es fühlt sich normal an gewisse Umstände des Lebens mit kurzfristigen Genüssen zu verdrängen.

Das bedeutet das nicht die Sucht die Ursache für die Probleme im Leben eines Süchtigen ist, sondern ein fehlerhaftes Lifemanagement. Sucht ist nur das Symptom eines ungesunden Lebensstil.

Viele Süchtige machen den Fehler und denken, durch die bloße Abstinenz von Pornografie würden sich ihre Probleme automatisch beseitigen. Nur wenige schaffen es durch kalten Entzug von einer Sucht los zu kommen. Doch solche Menschen entwickeln meistens in einem anderen Bereich ihres Lebens eine Sucht, eben weil sie nur die Symptome ihrer schlechten Lebensweise bekämpft haben, nicht aber die Ursache.

Ziel eines erfolgreichen (Selbsthilfe-)Therapieprogramms soll also nicht sein, das Suchtverhalten abzustellen, sondern ein gesundes Lifemanagement zu entwickeln, dass einem ermöglicht, jederzeit nach seinen eigenen Wertevorstellungen zu leben und seine Lebensziele zu erreichen. Natürlich spielt das Beenden der Sucht dabei eine Rolle, aber das primäre Teil ist die Übergang zu einem gesunden Lebensstil.

Was ist überhaupt ein gesunder Lebensstil?

Ein gesunder Mensch ist sich über seine Werte im klaren. Er hat geistige und emotionale Tiefe in einigen bestimmten Bereichen entwickelt (z.B. Beziehung mit dem Partner, als Elternteil, Freundschaften, Beruf, Hobbys, Sport oder Religion, etc). Dadurch hat er Sicherheit und Beständigkeit in seinem Leben. Emotionale Ausnahmesituationen wie Scheidung, Todesfälle oder Unfälle werfen ihn nicht aus der Bahn. Alltägliche negative Erscheinungen wie Misserfolg, Krankheit oder einfach unvorhergesehene Zwischenfälle werden durch die Sicherheit, die er in den anderen Bereichen seines Lebens hat, ausbalanciert. Er trifft seine Entscheidungen aufgrund sorgfältiger Überlegungen und lässt sich dabei nicht von Emotionen beeinflussen. Er macht Handlungen, weil er denkt, dass sie sein Leben verbessern und nicht weil sie kurzzeitigen emotionalen Komfort mit sich bringen. Ein gesunder Mensch lebt im Einklang mit den Menschen um sich herum. Er wird niemals Handlungen eingehen, Entscheidungen treffen oder Äußerungen machen, die andere körperlich oder emotional Verletzen können. Außerdem verbirgt er nichts vor seinen Mitmenschen, teilt mit ihnen seine Wertevorstellungen und ist für seine Erfahrung in bestimmten Lebens- bzw. Themenbereichen bekannt, die er sich durch die Tiefe in diesen Bereichen erworben hat.

Ein süchtiger Mensch mit ungesundem Lebensstil wird niemals in seinem Leben eine Tiefe in bestimmten Lebensbereichen erlangen. Er begeht Handlungen und trifft Entscheidungen aufgrund der emotionalen Befriedigung. Solche Menschen sind dafür bekannt, dass sie häufig ihre Hobbys wechseln, sich Dinge vornehmen und nach ein paar Wochen wieder aufhören an diesen Sachen zu arbeiten. Das liegt daran, dass sie durch die emotionale Stimulation, die sie anfangs gespürt haben zwar stark motiviert wurden, aber da Emotionen endlich sind, verblasst diese Motivation wenn das Ausleben des Hobbys oder die Arbeit an bestimmten Bereichen nicht mehr ausreichend emotional befriedigt.
Solche Leute besitzen auch oft ein Schwarz/Weiß-Denken und eine Alles-oder-Nichts-Mentalität. Das äußert sich dadurch, dass die ihre gesamte Energie in bestimmte Bereiche stecken oder relativ radikale Meinungen zu den verschiedensten Themen besitzen, die sie anhand kleiner Details begründen ohne wirklich viel Ahnung zu haben. Graustufen existieren für solche Leute nicht, auch wenn sie das selber von sich behaupten.
Süchtige Menschen haben oft ein Problem, ihre Wertevorstellungen festzulegen. Meistens haben sie keine Lebensziele, die sie mal erreichen wollen. Und wenn doch handeln sie sehr oft gegen ihre eigenen Vorstellungen oder machen nichts, um dieses Ziel zu erreichen.
All das verhindert, dass ein Süchtiger Stabilität in seinem Leben entwickeln kann und führt dazu, dass er bei besonders starken Emotionen wie Liebe, Trauer, Wut etc. nicht mehr Herr seiner Lage ist und häufig Sachen macht, die sich sehr schlecht auf sein Leben auswirken.
Viele Süchtige sind deshalb auch nicht selbstbewusst und unsicher in ihrem Auftreten. Sie leben in ständiger Angst, dass die Sucht von anderen entdeckt wird. Daher können sie auch nie vollkommen ehrlich zu anderen Menschen sein und müssen sich ein Lügenkonstrukt aufbauen, um weiterhin ihre Abhängigkeit ausleben zu können.

geschrieben von rogavi am 14.07.2010 11:02:30
Angefangen hat das alles vor etwa 12 Jahren -damals noch nicht online- vor allem damit, dass ich auf der Straße Frauen nachgeguckt habe, sie mir nackt vorgestellt habe und das Ganze erregend (auch weil vor meiner eigenen Moral verboten) fand. Später bin ich über die freenet-erotikseiten in die onlinepornograghie eingestiegen, zuerst die jugendfreien bilder, bald dann andere Kanäle gesucht, um an den "Stoff" zu kommen.
Mein Einstieg lief über google.com (natürlich mit abgeschaltetem Filter) zuerst mit Bildern, später dann bis zuletzt mit Videos. Das Ganze verlief langsam steigernd, aber es gab Tage, an denen ich mindestens 5 Stunden vor dem Rechner gehangen habe. Die Sessions fanden ausschließlich in meiner Werkstatt statt, zum Arbeiten bin ich manchmal tagelang nicht gekommen. Ende 2006, noch nicht ein Jahr nach unserer Hochzeit, hat mich meine Frau (ohne es zu ahnen) überrascht, als ich gerade eine pornoseite offen hatte und masturbierte. Sie war total erschrocken, und im ersten Moment auch abgestoßen, auch deshalb, weil dies in einer Pause von meiner regulären Arbeit stattfand, ich also mal kurz zwischendurch an den Computer musste. Dazu kommt, dass wir damals schon seit längerem häufiger Auseinandersetzungen hatte, weil ich ständig Frauen nachguckte


Es ist besonders wichtig, dass du verstehst, warum Pornografie nicht dein wirkliches Problem ist. Als Pornosüchtiger begegnet man im Alltag den unterschiedlichsten Auslösern, die bewusst oder unbewusst zur eigentlichen zwanghaften Handlung des Pornokonsums und Masturbation führen. Das Bedeutet man muss sich als Süchtiger über diese Auslöser im Klaren sein und passende Antworten auf sie finden. Denn leider kann man den meisten Auslösern nicht einfach so aus dem Weg gehen.

Mögliche Auslöser in deinem Leben, die ich aus diesem Abschnitt herauslesen konnte, sind:

- Du begegnest einer attraktiven Frau auf der Straße
- Langeweile/Unlust bei der Arbeit
- Die Beziehung mit der Frau verläuft gerade nicht so gut

Bei Süchtigen spricht man im allgemeinen von Ritualen, die aus Ketten von destruktiven Handlungen bestehen. Sie alle beginnen mit einem Auslöser. So eine Kette könnte zum Beispiel so aussehen.

1. Man sieht eine attraktiven Frau
2. Man hat Fantasien und stellt sich diese Frau nackt vor
3. Man erreicht den Arbeitsplatz und wird sofort von der Art der Arbeit demotiviert
4. Man lenkt sich ab, in dem man wieder an die Frau denkt.
5. Die Gedanken werden so stark, dass man sich während der Pause auf Erotikbereichen von Interentportalen wie z.B Freenet herumtreibt.
6. Die Bilder stimulieren einen und man hat das Verlangen nach mehr
7. Man sucht auf einschlägigen Seiten nach härterem Material
8. Man findet ein Bild oder Video und beginnt sich selbst anzufassen
9. Man masturbiert.
10. Man hat einen Orgasmus und erlebt kurzzeitig das positive Gefühl, dass man wieder mal seine emotionalen Bedürfnissen nachgegangen ist
11. Das positive Gefühl schwindet und man fühlt sich minderwertig und macht sich Vorwürfe nicht die Arbeit gemacht zu haben.

Punkt 11 kann dann wieder die eine neue Kette starten, da dadurch negative Emotionen freigesetzt werden, die der Süchtige kompensieren möchte.

Ich hoffe du kannst nachvollziehen, dass der bloße Pornokonsum nur ein kleiner Teil des Problems ist. Die ganze Zerstörungswut einer Sucht zieht sich durch das gesamte Leben eines Abhängigen. Man muss viel mehr machen, als nur von Pornografie los zu kommen. Man muss ein gesunden Lebensstil entwickeln.

geschrieben von rogavi am 14.07.2010 11:02:30
Wir haben dann darüber geredet und ich habe gesagt, dass mich das selber nervt und dass ich das aufhören will. Aber natürlich ging das nur ein paar wochen "gut", danach saß ich wieder vorm Rechner....Ich war zu der Zeit schon in einer therapie, habe aber nicht wirklich einen Weg gefunden, eine Ursache herauszuschälen und dann damit aufhören zu können. Nachdem ich den therapeuten gewechselt hatte, habe ich mir mein ständiges Scheitern dann damit erleichtert, dass ich mir gesagt habe, dass es bei mir anscheinend nicht klappt, es ganz zu lassen, also muss ich wohl einen Weg finden damit zu leben. Ich habe dann bestimmt ein halbes Jahr in der Therapie gar nicht mehr darüber geredet, bis zur letzten Sitzung, in der ich darüber gesprochen habe, dass ich Erektionsprobleme bei der Liebe mit meiner Frau bekommen habe, und wo mir plötzlich klar geworden war, dass meine ständigen Pornosessions wirklich eine Sucht sind. Wie gesagt, ich habe diese Sachen nur in meiner Werkstatt gemacht, in der ich zwei volle Tage und drei halbe in der Woche bin, die übrige Arbeitszeit arbeite ich woanders.


Was du beschrieben hast durchleben die meisten Süchtigen, die zwar ihre Sucht beenden wollen, aber bei der Ausführung nur halbherzig dabei sind. Das bedeutet, nicht dass du irgendwie ein schlechter Mensch bist oder weniger Intelligenz besitzt. Seine Sucht wirklich ernsthaft zu bekämpfen benötigt Hingabe, Energie, Zeit und dauert mehrere Monate oder sogar Jahre. Es erfordert eine Umstellung der Lebensweise und man muss Dinge aufgeben, die einem emotionalen Komfort bereiten.

Bevor man sich wirklich mit seiner Sucht beschäftigt, sollte man erst seine Motivation für Veränderung bestimmen. Hierbei gibt es drei Gruppen:

1. Motivation stammt von außen

Das betrifft Leute, die zum Beispiel von ihrer Frau erwischt worden sind und versprochen haben sich zu verändern, weil sie Angst vor der Scheidung haben. Diese Menschen werden so gut wie immer scheitern und weiterhin ihre Sucht ausleben. Externe Motivation ist nicht dazu fähig, ein so starkes Bedürfnis nach Veränderung zu erzeugen, um das Verlangen nach Pornografie über ein längeren Zeitraum zu unterdrücken.

2. Motivation aufgrund der Angst vor den Konsequenzen der Sucht

Viele Süchtige erreichen in ihrem Leben irgendwann den Punkt, an der sie sich wirklich dreckig fühlen. Die Sucht verursacht so starke negative Gefühle, dass sie sich zur Suchtbehandlung entschließen. Oder anders gesagt: Die Emotionen, die durch das Ausleben der Sucht erzeugt werden, reichen nicht mehr aus um negative Gefühle zu kompensieren und emotionale Bedürfnisse zu befriedigen.
Sie melden sich in Foren wie dieses hier an, lesen sich ein paar Internetseiten durch und zwingen sich zur Abstinenz. Doch sie machen das nicht weil sie wirklich ihr Leben verändern wollen. Es sind die Gefühle und Emotionen, die freigesetzt werden, während sie sich mit der Suchttherapie beschäftigen. Sie sind dafür verantwortlich, dass man anfangs so stark motiviert ist. Man fühlt sich toll, weil man ja endlich was gegen seine Sucht unternimmt und eine längere Zeit ohne Pornos ja eigentlich als Erfolg zu verbuchen ist. Aber wie schon erwähnt sind Emotionen endlich und irgendwann, vielleicht nach Tagen


25.07.2010 16:23:10  
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...vielleicht nach Tagen, Wochen oder Monaten, werden sie schwächer. Der Süchtige wird wieder nach etwas suchen, was ihn von negativen Aspekten seines Lebens ablenken kann. Fast immer endet er bei seiner ursprünglichen Sucht, die bedingt durch die lange Abstinenz wieder dazu fähig ist, besonders starke Gefühle auszulösen. Einzige Ausnahme sind Leute, die dann woanders eine Sucht entwickeln.

Menschen aus dieser Kategorie befinden sich in einem ewigen Kreislauf von Suchtbekämpfung, Rückfällen und Rückkehr zur Sucht. Aber es besteht die Möglichkeit aus diesem Teufelskreis auszubrechen und sich ein gesundes Lebensstil zu entwickeln. Aber auch aus dieser Gruppe schaffen es nur wenige sich langfristig zu verändern.

3. Motivation, weil man seine Lebensweise verändern möchte

Mit so einer Motivation ist anhaltende Veränderung möglich. Es ist nicht leicht und auch nicht jeder schafft es, aber es ist wahrscheinlicher als wie mit den anderen beiden Gründen.

Obwohl es die unterschiedlichsten therapeutischen Maßnahmen gibt, bleibt Suchtbehandlung hauptsächlich ein sehr persönlicher Kampf mit einem selbst. Niemand wird kann einen dazu bringen, ehrlich und offen mit sich selbst zu sein. Keiner kann Verantwortung für deine Handlungen, Gedanken und Wünsche übernehmen. Niemand wird dich auf die inneren Gedankenspiele aufmerksam machen, die du haben wirst um irgendwie eine Verbindung zu deiner süchtigen Vergangenheit aufrecht zu halten. Oder wenn die Sucht versucht zurück zu kommen. All diese Fähigkeiten sind entscheidend für permanente Heilung von der Sucht. Die einzige Möglichkeit um das zu entwickeln ist Hingabe und Verpflichtung. Verpflichtung für ein neues Leben, weil du es willst und nicht weil du musst.

Es gibt zwei Formen von der Suchtbehandlung:

passiv

Das beinhaltet häufig ein Suchtberatungsprogramm, welches von einem Therapeuten vorgeschlagen und überwacht wird. Der Erfolg bei der Genesung misst sich an den eigenen Handlungen: Nehme ich die Therapiestunden war? Die Gesprächsgruppen? Habe ich das Infomaterial durchgelesen? Die Übungsaufgaben erledigt? Kann man alle Fragen mit Ja beantworten, erlaubt es einen die Illusion des Erfolges vor anderen aufrecht zu erhalten. Aber in einem selber bleibt das Gefühl von Chaos bestehen. Die Gedanken haben sich nicht verändert. Das Verlangen hat sich nicht verändert. Alles was sich verändert hat, ist das Ausmaß der Vertuschungsversuchen sowie die überwältigende Hoffnungslosigkeit, was einen Konflikt zwischen deinen Gedanken und deinen eigentlichen Handlungen mit sich bringt. Eine passive Suchtbekämpfung sieht toll aus und fühlt sich auch für eine Weile gut an. Doch sobald die innere Euphorie verschwunden ist, werden die chaotischen Gefühle zurückkehren. Sowie die zwanghafte Verhaltensweisen und Gedanken, von denen man gedacht hat befreit zu sein.

aktiv

Aktive Suchtbekämpfung bedeutet mehr als seine zwanghaften Gedanken und Handlungen unter Kontrolle zu bringen. Es bedeutet süchtige Verhaltensweisen von seinem Leben vollständig und für immer zu entfernen. Das mag sich schlimm anhören. Einerseits hat einem die Sucht emotionalen Schmerz bereitet, andererseits bringt sie, wenn auch nur für kurze Zeit, Behaglichkeit und Wohlbefinden. Es ist schrecklich an ein Leben ohne solche Gefühle zu denken, die durch das Ausleben der Sucht erzeugt werden. Man ist sich sogar nicht sicher, ob so ein Leben überhaupt möglich ist. Man glaubt, die schlechten Gedanken und süchtigen Handlungen repräsentieren wer man wirklich ist und dass man einfach fehlerhaft sei. Solche Zweifel sind normal, auch wenn sie auf niemanden zutreffen.
Eine Aktive Suchtbekämpfung bedeutet, dass man Verantwortung für sich selbst und wer man ist übernommen hat. Und viel wichtiger: Dass man Verantwortung darüber genommen hat, in welche Richtung sich sein Leben entwickelt. Dass man Suchtbekämpfung zu seiner absoluten Priorität gemacht hat. Vor Arbeit, vor Religion, vor Entspannung und Erholung, sogar vor seiner Familie (natürlich werden sich diese Prioritäten mit dem Fortschritt der Suchtbehandlung ändern).
Diejenigen, die eine aktive Verpflichtung zur Veränderung eingegangen sind, werden ihr zwanghaftes Suchtverhalten hassen. Sie werden die resultierenden verheerenden Folgen erkennen und sich schwören, die Sucht zu besiegen. Sie sehen die Suchtbekämpfung nicht als Strafe für ein gescheitertes Leben, sondern eher als außergewöhnliche Herausforderung, um die Person zu werden, die sie gerne sein wollen. Eine Herausforderung, auf die man mal stolz sein kann, sie gemeistert zu haben.

geschrieben von rogavi am 14.07.2010 11:02:30
Am letzten Wochenende habe ich dann meiner Frau gesagt, dass ich glaube, die Ursache für meine Probleme bei unserer Liebe liegt darin dass ich onlinesexsüchtig bin. Das war für sie erstmal ein Schock, auch wenn sie sich natürlich dachte, und das auch andeutete, dass ich nach dem Vorfall 2006 trotzdem weitermachte...Für sie war verletzend, wie das ja ganz oft von Angehörigen hier geschildert wurde, dass sie sich ständig selbst in Frage gestellt hat, was sie falsch macht, was ich von ihr brauche etc... und ich habe mich geschämt, dass ich mit diesem Scheiß nicht aufhören konnte.... Und trotzdem hatte sich bei mir etwas dadurch verändert, dass ich mich als onlinesexsüchtig verstand. Mir war es auf eine Art immer unverständlich, warum ich dem Drang anch Pornos nicht widerstehen konnte, obwohl ich von meiner Einstellung her, Pornos vom Kopf her ablehnte.... Ich verstehe auf einmal, warum ich mich gar nicht nehr richtig steuern konnte, ich entgegen meiner Überzeungungen und Einstellungen handelte und mir damit natürlich auch mein ohnehin labiles Selbstbewusstsein (oder besser Selbstwert) noch weiter untergraben habe.


Ich denke nicht, dass die Ursache deiner Probleme in der Beziehung zwischen dir und deiner Frau zu suchen sind. Die Ursache ist wie bei allen Süchtigen ein schlechtes Lifemanagement. Ich glaube, dass mit der Zeit die emotionale Stimulation durch die Ehe mit deiner Frau abgenommen hat und du andere Wege gesucht hast, um deine emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen. Wege, die du schon vor der Ehe gegangen bist. In diesem Fall Pornografie und Masturbation.

Auch dein geringes Selbstbewusstsein ist eine Folge von fehlender Tiefe in deinem Leben. Egal ob in deiner Beziehung, deinem Beruf, deinem Hobby, deiner Religion, etc. Selbstwertgefühl entwickelt man durch Bestätigung. Bestätigung, dass man sich in bestimmten Lebensbereichen gut auskennt oder viel Erfahrung und Sicherheit gesammelt hat. Dadurch dass man als Süchtiger ständig in Bewegung ist und nie länger als maximal ein paar Monate bei einer Sache bleibt oder sich nur oberflächlich mit etwas beschäftigt, wird man nur sehr schwer zu einem gesunden Selbstbewusstsein kommen.


Abschließend hoffe ich, dass mein Text ein paar Gedankenanstöße liefern konnte. Leider lässt sich das gesamte Ausmaß einer Suchtbekämpfung nicht innerhalb eines Forenbeitrags beschreiben. Ich selbst stecke gerade noch in der Wandlung zu einem gesunden Lebensstil und muss mir noch viel Wissen über Sucht aneignen. Ich wollte dir erst Mal einen Anfang liefern, damit du nicht wie ich monatelang in falsch verstandener Suchtbehandlung stecken bleibst.


25.07.2010 16:24:36  
rogavifehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo, Little Bill!

ich bin sehr glücklich, dass Du mir Deine Gedanken zu meiner Sucht so ausführlich und eindringlich mitteilst.
Ich glaube, Du hast schon einen entscheidenden Punkt getroffen mit dem schlechten Lifemanagement. Dass ich so oft nicht in der Lage bin, meine Gefühle spüren oder benennen zu können, dass ich mich oft als getrieben fühle von Impulsen und von Genervtsein und Selbsthassattacken, macht mir mein Leben (und anderen das Leben mit mir) oft schwer. Es ist zwar schon so, dass ich mit dem was ich mache im Leben, auch Anerkennung bekomme, aber diese Anerkennung wird in meinem eigenen Gefühlschaos ganz schnell wieder aufgerieben und weicht sehr schnell einer großen Unzufriedenheit und Leere. Wahrscheinlich ist es dieses Gefühl der Leere, dem ich versuche durch den Pornokonsum zu entkommen bzw. die diese Leere irgendwie zu füllen.
Mit den Motivationskriterien hast Du, glaube ich auch den Punkt getroffen. Meine Versuche, diese Sucht zu lassen, hatten hauptsächlich etwas zu tun mit dem, wie ich fühlte, wie Andere über mich denken oder mich wahrnehmen. Und das trifft, wenn ich ehrlich bin, auch nicht nur für die Sucht zu, sondern zieht sich als ein Faden durch meine Geschichte.

Ich sehe, dass sehr viel in dem was Du schreibst, etwas in mir eine Resonanz auslöst und möchte mir jetzt nochmal etwas mehr Zeit nehmen, Deinen Beitrag nochmal in Ruhe zu lesen und zu verstehen.
Ich danke Dir sehr für Deine offenen Worte und dass Du Deine Erfahrungen mit mir teilst und sende Dir ganz herzliche Grüße

Roland


25.07.2010 18:23:02   
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