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Forum Übersicht » POSITIVE Ausstiegserfolge! » Onlinespielsucht ... WIR HABEN ES GESCHAFFT! » Mut zum Aufhören!
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Mut zum Aufhören!
Scypsisfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
Gruppe: Benutzer
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Beiträge: 1
Mitglied seit: 20.10.2010
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Hallo liebe Community,

bin eher aus Zufall auf eure Seite gestoßen, und auch wenn ich jetz schon seit ca 10 Monaten "Clean" bin, möchte ich euch dennoch meine Geschichte erzählen, zum einen Weil ich anderen Mut machen will, zum anderen weil ich einfach noch nie mit Jemandem darüber gesprochen hab...

um das Ganze nicht allzulang werden zu lassen, übergehe ich die Anfangszeit (oder auch das Leveln) und setze direkt dort an, wo der Alptraum begann....

Pre Wow: Bevor mich diese faszinierende Welt in ihren Bann zog war ich auf meiner Schule ein beliebter Zeitgenosse. Mein Freundeskreis war groß, ich wurde geschätzt, wurd zu jeder Party eingeladen und hatte Spaß am Leben...


Dann fing der Alptraum an. Zu beginn war alles wie bei den meisten Anderen, man levelt mit vielen seiner Freunden, spielt nicht allzuviel, hat noch sein Real life und redet trozdem schon ununterbrochen von dem Spiel wenn man sich mal gerade nicht in Azeroth befindet.
Auf Level 60 angekommen fing es dann an. Mein Ehrgeiz war geweckt. Meine Leidenschaft galt dem Pvp. Ich gründete eine Stammgruppe, die bereits nach kurzer Zeit die besten ( das heisst die, die am meisten Zeit in das Spiel investierten...) des Server beherbergte. Wir machten uns schnell einen Namen. Mit höheren Pvp Rängen kam immer mehr Bewunderung, Respekt, Neid. Massenweise anderer Spieler schrieben mich an was sie tun müssten um auch Mitglied unserer kleinen "Elite" Gemeinschaft zu werden. Die Macht die einem die anderen verliehen war wie eine Sucht. Im reallife mittlerweile zum Tagwandelnden Geist mutiert, war ich sobald ich in die Welt von Azeroth eintauchte einer der berühmtesten Krieger der Horde. Nichts ging mir über mein Ziel, der erste mit Rang 14 auf meinem Server. Dafür musste ich natürlich 24/7 spielen. Einmal die Woche "nam ich mir frei" und fragte einen meiner zahllosen Ingame Freunde ob er ein paar Stunden für mich weiterspielen könne (damit auch ja keine Ehre flöten geht) um meinen einzig verbliebenden Reallife Freund zu besuchen...

Die Schule war mir egal. Mein Leben war mir egal. Alles war mir egal. Sobald ich zu hause war galt der erste Blick meinem Ehrebalken. Bin ich meinem Ziel ein Stück näher? Ja, ich war es. Woche für Woche, Monat für Monat. Irgentwann hatte ich es dann geschafft... Der erste Rang 14 des Servers. Die Glückwünsche überschlugen sich, alle wollten meine neuerworbenen Waffen begutachten. Noch nie wurde mir soviel Respekt, Bewunderung , ja schon verehrung entgegengebracht... ich kann mich nicht erinnern dieses Gefühl irgentwann vorher einmal gehabt zu haben.

Und genau DAS ist es, was Wow in meinen Augen zu einem so gefährlichen Spiel macht. Man ist jemand! Stat sich in den Arsch zu treten und hart dafür zu arbeiten, dass man es im Reallife zu etwas bringt, "arbeitet" man lieber von zu Hause aus. Das verlangen danach uns zu verwirklichen Steckt in jedem von uns, nur ist das in Wow sehr viel leichter als in seinem Konkurenten, dem Reallife.

Meine Zeit als Ehrefarmer ist nur ein Beispiel. So geht es ständig weiter, mit Arena, Mit neuen Dungeons, neuen Items, dem Erfolgssystem, den seltenen Mounts, einfach allem. Alles läuft daraus hinaus, dass man sich von der Masse abheben will, besonders sein Möchte, etwas vollbracht zu haben...

Nachdem ich mit vier Fünfen und einer Sechs die zwölfte Klasse wiederholen musste, und mir doch sehr deutlich klargemacht wurde, dass wiederholen nur einmal möglich war, wachte ich aus aus diesem Alptraum... und da stand ich:
ein verschüchterter Junge, der noch nichts in seinem Leben erreicht hatte. Die Maske des erfolgreichen Kriegers, der so viel erreicht hatte war gefallen. Meine sozialen Kompetenzen waren auf Null geschrumpft. Wann immer ich jemand Fremdes begegnet bin fühlte ich mich Minderwertig. Ich brachte kein Wort raus, war völlig isoliert, hatte Angst, vor Allem und Jedem. Bis ich es irgentwann Satt hatte, mein Leben so durch ein Spiel zerstören zu lassen.

Ich fing an Schritt für Schritt meinen Schweinehund und meine Ängste zu überwinden, ich musizierte wieder, meldete mich in einem Fitnessstudio an um meinen mittlerweile total durch Junkfood und dem ständigen Sitzen vermakelten Körper wieder in Form zu bringen, und tastete mich langsam aber sicher daran neue (und alte) Freundschaften zu schließen und zu erneuern.
Ich bin noch lange nicht da wo ich einmal war und vor allem wo ich gerne wäre. Aber es geht bergauf. Und Jedes mal wenn ich wieder ein mir selbst gestecktes Ziel erreicht habe, habe ich das selbe Gefühl das ich hatte als ich als erster Oberster Kriegsfürst auf dem Bankhaus von Orgrimmar bejubelt wurde.... nur 1000x stärker Zwinkern

Das Leben ist zu kurz um es in einer virtuellen Welt zu vergeuden. Geht raus und stellt euch dem Leben. Auch wenn es hunderte Male härter ist dort etwas zu erreichen, es wird euch hunderte Male mehr belohnen....

Greets und viel Glück und Erfolg allen weiterhin,
Scypsis


20.10.2010 22:49:36   
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Beiträge: 3415
Mitglied seit: 26.03.2006
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Danke, dass Du uns allen Deine Erfahrungen hier mitgeteilt hast und damit auch anderen MUT zum LEBEN machst!

Alles Gute für Dich!
G.


Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

++++ Das Buch "Gefangen im Netz?" ist auch als eBook erhältlich unter
http://www.ciando.com/ebook/bid-240826-gefangen-im-netz-onlinesucht-chats-onlinespiele-cybersex/



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21.10.2010 09:51:55    
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