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Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » "Ich bin die Sucht!" Tagebuch PeterHoffnung, Start 02.12.2010 - OSS
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"Ich bin die Sucht!" Tagebuch PeterHoffnung, Start 02.12.2010 - OSS
PeterHoffnungfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich nehm den Kampf wieder auf. Es ist wahnsinnig schwierig.
Mein Lustzentrum ist irgendwie von der OSS verseucht. Ich bin grad total niedergeschlagen. - Heut Abend mehr


13.07.2016 11:46:34  
Lividifehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Oh. Da haben wir wohl fast zeitgleich geschrieben Breites GrinsenWas ein lustiger Zufall nachdem ich schon vor Tagen gelesen habe was du geschrieben hattest und erst JETZT den Impuls hatte drauf einzugehen weil ich mir schon denken konnte dass es länger werden würde was ich dir zu sagen habe Zwinkern


Hier findet ihr das Ausstiegstagebuch meines Freundes:
http://www.cyberlord.at/forum/?id=4062&thread=3840

Ich bin (im Normalfall) montags bis freitags von 15-17 Uhr im Chat!

Da ich (aus welchem Grund auch immer) zwar PNs EMPFANGEN, nicht aber VERSENDEN kann, schreibt mir doch bitte eine mail wenn ihr privat mit mir Kontakt aufnehmen wollt!
13.07.2016 11:48:16   
PeterHoffnungfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Bin gerade in Berlin.
Ich will wieder aufhören mit dem OS.
Mit Sex an sich und auch mit SB will ich mich hier gar nicht beschäftigen. Ich nehme mir vor, jeden Tag wieder hierher zu kommen, obwohl ich mich hier nicht ganz akzeptiert fühle wegen meiner Unentschiedenheit. Trotzdem ist es gut zu schreiben und sich selbst wenigstens dieses Schreiben zur Aufgabe zu machen.
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Meine Form der OSS ist die Chatsucht mit gleichzeitiger SB. Zum Glück (??!!) bin ich beim Anbahnen der Chats total direkt. Das gefällt nur wenigen Frauen, sodass ich viel Zeit bei der OSS verbrauche, aber eigentlich immer wieder merke, dass das nichts für mich ist.
Wie mehrfach gesagt, habe ich dabei keine moralischen Bedenken. Ich habe mich auch vor dem Einstieg ins Netz im Jahr 2000 eigentlich fast jeden Tag, an dem ich nicht mit meiner (jetzt Ex)Frau geschlafen habe, selbst befriedigt. Dafür brauchte ich max. 10 Minuten und dann noch mal 20 Minuten, um aus der NachSexDepression wieder aufzutauchen (Omne animal triste post coitum wussten schon die Römer.)
Ich finde es auch normal, dass man bei der SB auch an andre
Frauen denkt. Ich bin schließlich mit der Idee der "Freien Liebe" groß geworden, aber ich glaube inzwischen, dass sich in dieser Hinsicht die Gedanken der meisten Frauen von denen der meisten Männer radikal unterscheiden.
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Ich merke immer deutlicher, dass die OS eine reine Kopfsache ist: Wenn ich mir vorstelle, dass sich Frauen oder Mädchen, die ich kenne als "FetteStute32" oder "GeileSchlampe18" outen würden, wird mir fast schlecht. Umgekehrt merke ich, wie gerne ich inzwischen die Gesichter von Mädchen oderFrauen ansehe, die mir gefallen, OHNE dabei irgendwie an Sex zu denken. Es gibt eben schöne Gesichter und schöne Körper! Wenn meine Gedanken da weiter laufen, erscheint in meinem Kopf und Herzen meine Freundin, ich denke an ihre Art mich zu berühren, an ihren wunderbar festen Körper, an ihr Verlangen nach mir usw. und kann die Erscheinungen, die mich umgeben, genießen, so wie (ganz profan) ein Koch das Gemüse oder das Obst auf dem Markt sieht und weiß, wie köstlich es zubereitet schmecken wird, selbst wenn er heute gar nicht zum Kochen kommt. (oh Gott, ich hör schon die Feministinnen rasen...)
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Am vergangenen DO fuhr ich mitztags in der U3 Richtung Kranke Lumme. Es war eine ältere U, in der die Sitzbänke mit Platz für je 5 Personen gegenüber eingebaut sind. Als ich einstieg, war kein Platz mehr frei, aber auf den beiden nächsten Bänken links und rechts saßen jeweils 5 Mädchen, alle mit extrem kurzen Pants, sodaß sich vor mir 20 straffe, weiche, wohlgeformte Mädchenbeine in den Gang streckten. Mein Herz hüpfte vor Freude über diesen wunderbaren Anblick, ein Hauch von sexueller Erregung flatterte durch meinen Kopf und verschwand. Ich sah mir die munteren Gesichter der Mädchen an und hoffte, dass keins von ihnen in einem meiner Chatportale aktiv sein möge.
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Ich will die Sucht nieder ringen.
















29.07.2016 13:32:39  
PeterHoffnungfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Bin gestern und heute nicht auf "meine" Chatseiten. Habe heut früh Milch beim Supermarkt geholt und mir überlegt, ob ich jetzt eine einzige der Frauen vor und hinter der Theke fragen würde, wie im Chat: "Hast du Lust auf ganz direkten, ungenierten Sex mit mir?" - Bei vielen hats mich vor mir selbst geschaudert, bei manchen auch vor ihnen.
Das heißt, dass diese OSex-Welt sich auf einer anderen Galaxis abspielt, auf der HirnGalaxis eben.OSex ist künstlich wie Marmelade aus Plastik. Das einzig echte ist der eigene Schw... in der Hand.
Leider ist das Gefühl bei der Errektion und beim Org. für mich ein Zeugnis für meine Vitalität, das ich als 67-jähriger schön finde.
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Habe was über NoFap gelesen und finde den Ansatz gut, grad weil er nicht so radikal ist. Vielleicht wäre LessFap die
bessere Maxime!
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Ich freu mich drauf, dass ich morgen meine schwierige Liebste wieder sehe und spüre.





30.07.2016 11:49:51  
PeterHoffnungfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Bin zurück aus Berlin.
Habe große Schwierigkeiten mit der Abstinenz,
will aber jeden Tag hier schreiben.
Ich würde gerne Hilfe in Anspruch nehmen,
will aber den Sachverhalt nicht meiner Freundin
offenbaren.
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Wenn ich den Ablauf umkehren könnte, mir das schlechte
Gefühl speichern könnte, das ich nach den CamChats habe,
würde ich gar nicht die nächsten Chats machen. Das Scheißgefühl danach wird aber von der nächsten Lust nach spätestens 5 oder 6 Stunden, auf jeden Fall am naächsten Tag einfach weggespült. Ich bin lernunfähig, das muss ich mir gestehen.
Die nächste Lust wird dann noch bestätigt durch die Maxime der 68er, dass Sex (und also auch Onanie) nichts Schlechtes und möglichst viel davon erst Recht was Gutes ist. Und dazu bin ich noch stolz drauf, dass ich in meinem Alter noch so gut einen hoch bekomme.
Einen Nachteil hat die Chatwixerei (neben dem Zeitaufwand) ganz praktisch: Ich bin inzw. sehr stark dran gewöhnt, es mir selbst zu machen. Mit der Freundin kann ich den Ablauf nicht so steuern und komme inzwischen oft nicht zum Org.. Sie schon, was mich freut, aber ich empfinde mich ohne den krönenden Abschuss am Ende doch immer als Versager. Das passiert mir im CamChat nie. Es ist eine Falle.


03.08.2016 12:00:02  
PeterHoffnungfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Auch so ein möglicherwerise ungutes Relikt aus den 68er Jahren: Keine Reue!
Ich überlege, ob mir Reue in einem ganz pragmatischen Sinne weiterhelfen könnte:
Ich bereue, dass ich heute der Versuchung zum CamChat nicht widerstanden habe. Aber: Kann Reue funktionieren, wenn ich sie gewissermaßen als Hebel einsetze? Ich glaube nicht.
Meine Reue muss also aus einer Einsicht kommen. Einsicht darein, dass mein Tun bisher falsch war und ich das richtige sehenden Auges NICHT getan habe.
Also spielt wieder die Frage die Hauptrolle: Was genau ist denn falsch an meinem Tun und welchen Wertmaßstab lege ich an?
Ich weigere mich nach wie vor, den Maßstab der SexualMoral anzulegen ("Auch durch CamChats bist du untreu!") Trotzdem spielt Moral eine Rolle: Ich vernachlässige meine Verantwortung meinem eigenen Leben gegenüber, weil ich zu viele Zeiträume und zu viele Gedankenräume mit einem Tun belege, dass mich von einem sinnvollen Lebensweg abbringt.
Das bereue ich und versuche aus der Reue eine neue Haltung mir selbst gegenüber zu entwickeln. Ich hoffe, dass ich den Reue-Ofen bis morgen früh im Gang halten kann und dann immer weiter.


03.08.2016 13:09:27  
PeterHoffnungfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Vorauseilende Reue:
Angelehnt an den allenthalben übel dargestellten Begriff "Vorauseilender Gehorsam" - Was ist so schlimm daran, einer Maxime gehorsam zu sein, bevor man dazu gezwungen wird?
Ich stelle mir das Scheißgefühl vor, das ich nach dem OS-
Chat mit dem fälligen Org. haben werde und vermeide dieses
Scheißgefühl, das ich dann bereuen werde, indem ich das überspringe, was dazu führt.
Ich hüpfe gewissermaßen von jetzt 10.10 Uhr auf 12.00 Uhr, habs hinter mir, brauche nichts wirklich bereuen und habe noch 2 Stunden gewonnen!
Mal sehen, ob es funktioniert, heute, morgen, immerdar?


04.08.2016 10:15:32  
Wirklichfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Was hat die freie Liebe der 68 mit dem zwanghaften anwi.. des Bildschirmes zu tun? Du möchtest weg davon, in den 68 gab es kein Internet. 10 Minuten und du hast das Internet gekündigt und das auf deinen Handy auch, und bitte keine Ausreden, warum das nicht geht. Wenn du was im Internet machen mußt geh in ein Internetcafé mit ganz vielen Leuten herum. Du willst los davon, dann setzt es um, für ein befreites sinnliches Leben. Liebe Grüße, Alexandra


bearbeitet von Wirklich am 09.08.2016 22:51:01
09.08.2016 22:36:25   
PeterHoffnungfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Alexandra!
Vielen Dank für den Tipp, den ich aber aus beriflichen Gründen nicht umsetzen kann. Ich arbeite mit und im Internet.
Inzwischen habe ich mich per Salfeld selbst von den gefährlichen Seiten ausgesperrt und einer freundlichen MitUserin hier mein Passwort für die KiSi und für das BIOS zugeschickt, als letzten Notnagel, falls mein System hier zusammenbricht, und alle Spuren davon hier vernichtet.
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Zwischenzeitlich hatte ich einen (immerhin nur einen!) dicken Rückfall. Heute früh gabs im SZ-Magazin ein wunderschönes Interview mit Simon Rattle. Ich liebe klassische Musik.
Er schaut mich auf dem Foto an, als wolle er sagen: Was machst du da mit deiner Lebenszeit? S.R. beschreibt in dem Interview, wie sehr ihn Musik auch körperlich richtig beutelt, gerade z.B. Wagners Opern, von denen ich völlig fasziniert bin.
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Gestern kam im DLF ein Feature zum Parsifal in Bayreuth und
mir kam die Assoziation, dass dieses ganze Drama um Sünde und Mitleid einen Urgrund in Wagners Versuch haben könnte, sich selbst von seinen überbordenden sexuellen Fantasien und Wünschen zu befreien. Amfortas' sich nie schließende Wunde = der unstillbare Zwang zur Onanie? Für mich bekommt die Sache genau eine solche Dimension:
Ich infiziere und verderbe mein eigenes Leben durch die OOS.
Ich wehre mich aber nach wie vor, das irgendwie motralisch zu sehen. Es ist genau wie bei den Grenzüberschreitungen der 68er hinsichtl. Rauschgift: Sie habens probiert und bei
den Schwachen, Ungefestigten wurde es zur Sucht.




12.08.2016 10:27:14  
Clarity13fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Peter,

mit Deiner letzten Zeile stellst Du Dich - meiner Ansicht nach - bloß ... mit den Worten "...und bei den Schwachen, Ungefestigten wurde es zur Sucht..." Siehst Du Dich SO und Deine Sucht entspringt allein diesem Quell, ohne ein Stück Verantwortung fürs eigene Handeln in diesem Bereich? (Selbstmitleid des Schwachen?)

Ich habe hier nicht alle, jedoch viele Deiner Beiträge gelesen: interessant, klug, vor allem aber im Kern aussagekräftig hinsichtlich des Gefängnisses, in dem Du seit Jahrzehnten sitzt.

Zum Beispiel Dein Satz "...Ich infiziere und verderbe mein eigenes Leben durch die OOS ..." müsste Dir doch täglich - als Mantra "genossen" - im Halse stecken bleiben und Dich endlich wach rütteln! Du selbst siehst doch die Dinge klar und deutlich, wie sie sind - TU WAS DAGEGEN, gib Deiner Sucht nichts zu fressen, füttere sie nicht immer wieder - lass sie verhungern!
Guck Dir z.B. den Film an, der vor ein paar Tagen im TV lief "Alki Alki" - klasse umgesetzt das Thema Sucht, vor allem der Schluss (als Bild: 2 kämpfende Wölfe in Dir: das "Gute" vs. das "Schlechte" - die Frage: wer gewinnt wohl den Kampf... der, den Du regelmäßig fütterst!!!)... wirklich sehenswert!

Ich vermag mir nur schwer vorzustellen, wie es Dir geht, wenn Dich die Sucht im Griff hat - Deine zerstörten Web Cams sprechen ja eine deutliche Sprache, wie es Dir danach ergeht...

Ich selbst lebe mit einem Süchtigen zusammen und bin insofern praktisch täglich mit den "Auswirkungen" konfrontiert.

Mittlerweile bin ich aus eigener Erfahrung zu der Überzeugung gelangt, dass gerade Menschen, die eine Stärke im Denken haben, ganz besonders schwer von Süchten loskommen. Der Kopf weiß "Bescheid", hat fast alles kristallklar parat - aber eben auch jede Rechtfertigung für das eigene (Sucht)verhalten. Natürlich: moralische "Bedenken" werden dabei ausgeblendet - ich kenne all das von meinem Mann. Es wird verdreht, gespiegelt, verharmlost, umgeleitet, geschönt, versteckt, evtl. sogar gelogen... so lange, bis das keine Beziehung mehr trägt.

Selbsterkenntnis allein ist zwar ein wichtiger Schritt, reicht aber nicht aus, das wirst Du selbst wissen. Wenn Du es also nicht allein schaffst, loszukommen, such Dir Hilfe und nimm sie an!

Liebe Grüße
Clarity13


12.08.2016 15:25:55  
PeterHoffnungfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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[QUOTE=geschrieben von Clarity13 am 12.08.2016

Mittlerweile bin ich aus eigener Erfahrung zu der Überzeugung gelangt, dass gerade Menschen, die eine Stärke im Denken haben, ganz besonders schwer von Süchten loskommen. Der Kopf weiß "Bescheid", hat fast alles kristallklar parat - aber eben auch jede Rechtfertigung für das eigene (Sucht)verhalten.
Clarity13[/QUOTE]

Liebe Clarity,
das ist gut beobachtet. Bei mir (und sicher vielen anderen "intellektuell" Interessierten kommt noch dazu, dass wir uns in der Rolle der Ironiker wohl fühlen. Letztlich kann der geschulte Ironiker alles lächerlich machen: Die eigenen Fehler, die Vorwürfe anderer dagegen, die Selbstvorwürfe. Die grundsätzliche Ironie dem Leben gegenüber aufzugeben ist dasselbe wie: den Panzer ablegen. Wohin der gepanzerte Mensch kommen kann, zeigt der Käfer in der "Verwandlung":
Er kommt vor lauter Panzer nicht mehr auf die Beine. Der Ironiker zieht das kommende Unglück und den eigenen Weg dorthin ins Lächerliche und verachtet alle, die es Ernst (mit ihm) meinen, eingeschlossen den eigenen Willen zum Positiven. So geschwächt kann man sich dann mit Selbstmileid betrachten und auch das ironisieren.
Ich will das nicht mehr so!
Schönes WE wünscht P.H.



12.08.2016 16:57:47  
Clarity13fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Peter,

das könnte wortgleich von meinem Mann kommen:

"...dass wir uns in der Rolle der Ironiker wohl fühlen. Letztlich kann der geschulte Ironiker alles lächerlich machen: Die eigenen Fehler, die Vorwürfe anderer dagegen, die Selbstvorwürfe. Die grundsätzliche Ironie dem Leben gegenüber aufzugeben ist dasselbe wie: den Panzer ablegen...."

Ich schreibe Dir dazu noch eine PN...


12.08.2016 21:52:38  
PeterHoffnungfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich werde wieder aufhören mit dem OS.
Ich habe gerade gesehen, dass ich immerhin 2016 noch mal hier war. Es ist ein Kampf v.a. gegen die Selbstverachtung.
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Was ist?
Ich bin seit über 10 Jahren OSsüchtig und habe schon einige
Ausstiege hinter mir. Die Vorstellung, in den OSChat zu gehen (mit Cam) macht mich immer innerlich sehr lebendig. Aber ich verliere regelmäßig, also täglich meine realen Pflichten aus dem Auge. Ich denke fast ununterbrochen an die nächste Möglichkeit zum OSChat, das ist pervers, aber wenn diese Gedanken kommen, empfinde ich das nicht so.
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Was soll werden?
Ich werde hier wieder täglich schreiben.
Ich werde mir wieder die Salfeld KiSi installieren, auf beiden PCs, mit denen ich arbeite. Ich werde an meine Freundin denken, die ich regelmäßig mit dem OS betrüge. Ich habe vorher schon meine Frau damit betrogen und ich rede diesen Betrug regelmäßig klein, aber er ist groß, denn meine Gedanken werden davon absorbiert. Sie einzuweihen wäre ein großer Fehler.
Ich werde an mein Einkommen denken und es für das Alter sichern. Seit Wochen liegt hier eine Anleitung für die Optimierung meiner finanziellen Situation. Ich werde mich damit beschäftigen, statt in die OSChats zu gehen.
Meine Schwäche gegenüber der Sucht lässt mein Selbstbewusstein völlig schrumpfen.
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Überall, wo jetzt "ich werde" steht, stand gerade noch "ich muss", aber ich denke, dieser Zwang im Jetzt ist hinderlich. Mit "ich werde" sehe ich in die Zukunft.
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Ich werde mich beim Schreiben konzentrieren. Nach den vielen Anläufen kann ich kaum verlangen, dass ich in den ersten Tagen oder Wochen hier Ernst genommen werde.






25.01.2017 18:26:18  
PeterHoffnungfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Bin voller Unruhe aufgewacht, auf "Turkey" vielleicht, verspüre mom. aber keine Lust, auf die OS-Portale zu gehen.
Diese Lust war auch früher schon eher zwiespältig, musste mich manchmal geradezu dazu zwingen, die jeweiligen Chats aufzusuchen. Wenn ich dann drin war, stellte sich allerdings meistens die Geilheit sehr schnell ein.
Ich werde also v.a. jedes Mal den allerersten Schrit verhindern. Werde jetzt nach der KiSi schauen.


26.01.2017 09:42:49  
PeterHoffnungfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Der ganze Tag ohne Gedanken an OS, sehr angenehm.
Habe geschaut, wie lange die letzte "trockene" Phase mit Einträgen hier war: Knapp 4 Wochen, mit Unterbrechungen.
Ich glaube leider, dass ich in dem Moment schon verloren habe, in dem ich das Gefühl habe, einen Kampf führen zu müssen. Also wäre sowas wie eine vorausschauende Entspannung eine gute Übung. Bin aber leider ein wenig entspannter Typ,
immer schnell erregbar in jeder Richtung...
Bin gespannt auf morgen.


26.01.2017 23:26:29  
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