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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » OnlineSEXsucht » Meine Story: Von Dämonen und der Versuch ihnen zu entkommen
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Meine Story: Von Dämonen und der Versuch ihnen zu entkommen
thedukefehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hi, ich bin 23 Jahre alt und bin onlineSEXsüchtig seit etwa 8.5 Jahren. Ich schreibe meine Story, weil ich hoffe, dass ich hier endlich die Hilfe finde, die ein für alle Mal mich von meinen Süchten befreien kann und ich es schaffe glücklich zu werden.

Als ich etwa 14 Jahre alt war machte ich mich zum ersten Mal auf die Suche nach Dingen die mich anturnen. Damals beschränkte sich das Ganze noch auf "Playboy-Rahmen", also Hochglanzfotos etc. Gleichzeitig bediente ich auch meinen anderen Fetisch: lange Haare. Während also viele hier von ihrer Pornosucht erzählen, habe ich mir quasi zwei Dämonen aufgeladen: 1. die Sucht nach Bilder mit langhaarigen Frauen und 2. die ganz normale Pornosucht.

In all den Jahren stieg ich die Eskalationsleiter nach oben: Von Blowjobs zu Gruppensex von da zu anal und immer weiter. Ich kann mir zugute halten, dass ich die Stufe zu SM und anderen erniedrigenden Sexpraktiken nie überschritten habe.

Die Auswirkungen meiner Sucht auf mein Leben: Zu Beginn dieser Sucht beschränkte sich mein Sozialleben auf wenige Kontakte, ich war scheu und traute mich auch nicht gross Mädchen anzusprechen etc. Nach den ersten 2 Jahren wuchs die Abneigung gegen mein Verhalten; ich erkannte da jedoch noch nicht, das dies eine Sucht war. Ich begann auch endlich Mädchen kennen zu lernen und hoffe so insgeheim, dass sich das ganze in Luft auflösen würde.
Aber das tat es nicht. Nach einer Weile in einer Beziehung fing ich immer wieder damit an und ich merkte bald, dass ich mich viel stärker zur Onlinewelt hinzugezogen fühlte als zur realen. Nächte habe ich mit dem Saugen von Pornos, bzw. mit dem Herunterladen von Bilder verbracht. Ich wollte eine Sammlung anlegen um all das Schöne um mich herum zu haben. Ich bemerkte nicht, wie sehr diese Sucht mich schon in meinem realen Leben verändert hatte: Ich hatte bei Treffen mit Freunden Angst, dass sie meine Pornos auf meiner Festplatte irgendwie finden würden, träumte sogar davon...

Und ich bekam Probleme mit meiner Sexualität. Wie ich jetzt feststelle, haben mich all diese Jahre des Pornokonsums soweit abgestumpft, dass mich normale sexuelle Handlungen nicht mehr anturnen. Das äussert sich folgendermassen: Wenn ich eine Frau kennenlerne und es "heiss" zwischen uns wird, hoffe ich immer darauf, dass sie halt anfängt die Initiative zu übernehmen etc. so wie ich das halt aus den Pornos kenne. Diese Unsicherheit führt aber auch dazu, dass ich mich so sehr unter Druck setze, dass meistens bei einer neuen Partnerin zuerst gar nix läuft... Ich denke nur daran nicht zu versagen... und deswegen bin ich blockier und ich versage... Eine unfassbar deprimierende Situation. Erst später wenn ich Vertrauen gefasst habe läuft alles normal... Aber ich will nicht mehr diese beschämende Situation beim "ersten Mal mit einer Frau" erleben...

Natürlich habe ich mehr als oft genug versucht damit aufzuhören: Oft habe ich in einem Anfall von Euphorie meine Sammlung immer wieder von neuem zerstört... und geglaubt dass nun alles gut werde... Tja und wenig später war ich wieder vor dem Bildschirm "auf der Jagd".

Ich habe mich meiner Freundin mit der ich jetzt seit ca. 4 Jahren anvertraut. Sie hat Verständnis gezeigt und war bereit mit mir dieses Problem anzugehen. Ich fing an mir Internetsperren zuzulegen, da ich ja nicht nur Pornoseiten sondern auch diese Langehaare-Foren und -seiten den Riegel vorschieben musste. Der Erfolg hielt sich in Grenzen: Immer wieder fand ich Schlupflöcher, sei es durch Filesharing-Programme, videoportalen wie youtube, youporn etc um mein ganzes Vorhaben zu torpedieren. Ich schäme mich nun umso mehr meiner Freundin vorzutragen, dass auch ihre Hilfe nichts gebracht hat.
Was es für mich aber noch viel schlimmer macht ist das ich das Mitgefühl und die Hilfe meiner Freundin in den Wind schlage und sie somit wirklich hintergehe. Wahrhaft deprimierend!

Ich stehe nun an einem Punkt wo Entzugsversuch auf Rückschlag folgt, das Ganze hält sich die Waage und ich kann langsam nicht mehr. Ich war in letzter Zeit oft auf Reisen und das waren Zeiträume in denen ich beinahe komplett von meiner Sucht befreit war... Sobald ich aber in den Alltag zurückkehre geht die ganze Sache wieder von vorne los.
Die aktuelle Situation sieht so aus, dass ich meine Internetsperren wieder hochgefahren habe und sämtliche Lücken denen ich bewusst bin mit Passwörtern zu sichern, welche ich dann an mein Umfeld verteilt habe. Trotzdem ist es mir unangenehm, dass Thema mit Familie und/oder Freundin zu teilen, sie könne nur bis zu einem gewissen Punkt weiterhelfen, kennen jedoch selbst die Situation nicht. Deswegen brauch ich dieses Forum!

Ich habe mir zum Ziel gesetzt wieder zu funktionieren. Ich merke: Sobald ich ein Paar Tage weg von meiner Sucht bin, werde ich fröhlich, reisse Witze, komme gut an bei meinem Umfeld, mein Gehirn scheint wie aus seiner Lethargie gerissen zu werden. Nach einer "Session" hingegen fühle ich mich nur dumpf und leer, es gibt mir nix mehr sondern saugt nur noch aus.

Was ich mir erhoffe/wünsche: Ich hoffe, dass ich mit meiner persönlichen Geschichte irgendwie Hilfe und Rat finden kann bei denjenigen die ihre Sucht schon hinter sich gebracht haben oder die ebenfalls mit solchen Problemen zu kämpfen haben. Ich brauche ein Umfeld, welches nachvollziehen kann, was diese Sucht mit sich bringt und die mir Mut machen können, damit ich diese dunkle Sache ein für alle Mal ablegen kann.
Ich möchte Ja sagen zum Leben abseits des Computerbildschirms.

Danke an Alle im Voraus fürs Lesen!


02.10.2011 20:24:43   
Leenofehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo TheDuke

Schade sehe ich keine weiteren Antworten oder ein Update wie es dir jetzt so ergeht.

Ich hab mich heute angemeldet, und kann dir somit wenig weiter helfen. Aber du bist nicht allein. Ich erkenne mich in dir / deinem Text sehr gut wieder. Auch ich bin ein Opfer der OSS und sehne mich nach dieser selbstbestimmenden Freiheit ohne diesen Pornokonsum.

Ich würde mich über ein update freuen - egal ob neg oder pos - schliesslich ist alles ein Prozess. Ich wünsche dir viel Erfolg...

Greez

Leeno


04.10.2011 16:15:44  
Gastfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hey Duke,

das Problem kommt mir sehr bekannt vor. Meinen ersten Fred kannst Du gegenlesen und Du findest viele Gemeinsamkeiten, bei mir geht es auch seit Jahren so und ich will es angehen (Unterschied zu mir: Tausche normale Pornos und lange Haare gegen schwangere Frauen aus). Den Abtieg in die Extreme habe ich auch nicht mitgemacht, bin immer beim gleichen geblieben.

Derzeit suche ich nach einer psychologischen Beratung bzw. Therapiestelle dafür und das Forum ist der erste Schritt gewesen zu erkennen "ich habe ein Problem, das auch andere ereilt hat und bin damit nicht alleine". Dass Du Dich Deiner Partnerin anvertraut hast, empfinde ich als ein Zeichen von Stärke. freuendes Smilie

Das habe ich meiner Partnerin noch nicht erzählen können, jedoch meine Vorlieben und sie hat damit kein Problem. Das hilft mir schon viel.
Selbstbestimmmung und Verantwortung für das eigene Leben sind auch meine Ziele, daher teile ich die Ansichten vieler Mitbetroffener hier.

Grüße,
D.


04.10.2011 16:24:25 
thedukefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Grade vorher hatte ich meinen ersten schwachen Moment seit ich mich in diesem Forum angemeldet bzw. mir geschworen habe mich nun dem Entzug zu unterwerfen.

Ich bin nach all den Jahren immer noch erstaunt wie schnell und unvorbereitet einen die Sucht wieder einholt; vom einen Moment auf den anderen befindet man sich in einem fiebrigen Zustand...

Ich habe mir in diesem Moment mein Handy geschnappt und habe verzweifelt die Seiten dieses Forums aufgerufen. Die aufmunternden Zeilen die ich auf meine Geschichte erhalten habe, haben mir jetzt gerade neuen Mut gegeben... und *zack* ist der "Fieberanfall" wieder verschwunden.

Es hat sich also schon mehr als gelohnt sich hier anzumelden. Danke Euch schon jetzt, ich bin froh finde ich hier Unterstützung.

@Leeno: Ich kann dich nur dazu ermuntern dich aktiv in diesem Forum mitzuteilen. Ich bin auch erst vor wenigen Tagen dazugestossen und bin erst daran mich einzulesen. Ich hätte nie gedacht, dass so viele Leute das ähnliche oder gleiche Schicksal teilen.

@dumdidum: Das Problem bei meinem Fetisch "Lange Haare" ist, dass ein normaler Pornofilter nicht das Geringste dagegen ausrichtet. Ich musste alle mir bekannten Seiten katalogisieren und manuell sperren, natürlich war das Ganze auch mit Rückfällen verbunden. Zudem habe ich das gleiche Problem wie du: Die leichte Reizbarkeit in der Öffentlichkeit! So wie es sich nicht vermeiden lässt, dass du einer schwangeren Frau über den Weg läuftst sehe ich ständig schöne Lockenköpfe etc...

Das Wichtigste ist jetzt glaub ich einfach dranzubleiben und jeden Tag zu nehmen wie er kommt. Ich habe noch ein wenig recherchiert und bin auf ein Video gestossen, dass glaube ich hier schon einmal gepostet wurde. Es geht um Pornos und die fundamentalen Auswirkungen die sie auf unser Gehirn haben... Ist zwar alles englisch aber sehr informativ!

www.yourbrainonporn.com


05.10.2011 17:44:36   
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geschrieben von theduke am 05.10.2011 17:44:36

@dumdidum: Das Problem bei meinem Fetisch "Lange Haare" ist, dass ein normaler Pornofilter nicht das Geringste dagegen ausrichtet. Ich musste alle mir bekannten Seiten katalogisieren und manuell sperren, natürlich war das Ganze auch mit Rückfällen verbunden. Zudem habe ich das gleiche Problem wie du: Die leichte Reizbarkeit in der Öffentlichkeit! So wie es sich nicht vermeiden lässt, dass du einer schwangeren Frau über den Weg läuftst sehe ich ständig schöne Lockenköpfe etc...


Richtig, Filtern bringt bei meiner Vorliebe auch nichts. Im Internet gibts genug private Seiten oder Suchergebnisse für Bilder und Videos im "guten" Internet, sodass man seine Sucht auch damit befriedigen könnte. Die Gefahr ist also täglich da. EnttäuschtVermeiden läßt sich das Reizen in der Öffentlichkeit nicht, hatte gestern wieder so eine Situation beim Essen gehen erlebt von der ich mich abgewendet habe (da ich Euer aller Ratschläge im Hinterkopf hatte - Danke dafür!). In schwachen Momenten zu schreiben bringt überdies viel Kraft.

Grüße,
D.


06.10.2011 07:52:43 
thedukefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Gut erste Woche ist geschafft. Ich möchte ein erstes Resümee ziehen aus meinem (hoffentlich stolperfreien) neuen Leben:

Die ersten Tage am Anfang der Woche war ich wirklich glücklich. Ich hatte das Gefühl einen entscheidenden ersten Schritt richtung Unabhängigkeit getan zu haben und die Sucht hat fürs Erste einmal "die Fresse gehalten". Ich konnte mich an der Uni gut konzentrieren und war mehr als sonst bemüht soziale Kontakte zu pflegen oder aufzubauen.

Mitte Woche kamen die ersten Entzugssymptome: Man wird wieder vom Fieber gepackt und möchte am liebsten vor den Bildschirm rennen. Nur scheine ich momentan noch stärker zu sein, ich liebe mein neues Leben so sehr dass ich es nicht aufgeben möchte (auch wenn es sich nur marginal von früher unterscheidet).

Die Momente in denen die Sucht zurückkehrt werde ich wie von zwei Seiten beharkt. Die Vernunft und die Sucht stehen sich wie zwei Cowboys lauernd gegenüber und es ist nur eine Frage der Zeit bis der erste seinen Colt zieht. Deswegen komme ich in letzter Zeit oft in die Situation, dass ich einfach nur untätig rumsitze, obwohl ich mir noch gewisse Sachen für den Tag vorgenommen habe. Aber es geht nicht anderst. Ich habe Angst, dass mich die Sucht in einem schwachen Moment überrumpelt und die kleinen Fortschritte zunichte macht.

Was mich auch nervt ist, dass sich bei mir noch kein richtiger innerer Dialog einstellt. Ich kann irgendwie noch nicht objektiv über mich und meine Sucht nachdenken, kann noch nicht richtig überschauen, was ich alles damit gewinne und wie viel Schlechtes ich zurücklasse. Es gibt Leute wie leeno denen dies perfekt gelingt, aber ich bin einfach noch nicht fähig in Worte zu fassen, was die Ursachen sind etc.

Ich glaube mir fehlen nicht nur die Antworten sondern auch die Fragen mitdazu.

Alles was ich weiss ist, dass ich weiter durchhalten möchte; kalter Entzug Tag für Tag. Vielleicht fällt ja irgendwann der Groschen bei mir und ich kann anfangen über mich und meine Vergangenheit nachzudenken.


08.10.2011 12:12:28   
redheatfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo theduke,

erst einmal kannst Du Stolz auf Dich seinfreuendes Smilie

Den inneren Dialog, den Du vermisst, vermisst mein Mann auch. Wir haben die Tage darüber geredet, weil ich dachte, er hätte es in eine Schublade gepackt und ich auch der Meinung bin, dass da noch was kommen muss.

Doch heute habe ich begriffen, und vielleicht trifft das auf Dich auch zu, dass der innere Dialog erst dann entstehen kann, wenn Deine Angelegenheit vom Kopf in Dein Herz geht und von da aus wieder zurück in den Kopf. Eine Verbindung geschaffen wird. (Verstehst Du was ich meine?)Bei manchen geht das offensichtlich scheller als bei Anderen. Also gib Dir noch ein wenig Geduld und bleib tapfer auf Deinem Weg.

Klasse weiter so!!

Lieben Gruß,
redheat


Ein Urteil lässt sich widerlegen, ein Vorurteil nicht.
08.10.2011 13:59:07  
Dormarthfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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geschrieben von theduke am 05.10.2011 17:44:36
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Das ist super erklärt! Habe es mir auf deutsch (für Kinder und Jugendliche erklärt) durchgelesen.


Ich finde es toll wie du durchhaltest.
Wichtig ist, dass du nun die Sucht bekämpfst. Nach Ursachen forschen kann man immer, da genug Zeit ist und man auch einen "freien" Kopf braucht.

Viel Glück,

lG



Eine Partnerschaft ist keine "One-Man-Show".
08.10.2011 17:26:45  
Leenofehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo TheDuke

Ich freue mich für dich. Das erste Schritt ist getan. Du darfst mit Sicherheit stolz auf dich sein.

Der Inneren Dialog,die Ursachenforschung, dass sind alles begleiterscheinungen bzw. Resultate die du aus deiner Abstinez / Resistenz gegen die OSS entstehen werden.

Seih gewarnt - auf das wissen um deine Verhalten und deiner "inneren Antriebe" kannst du dich nicht verlassen. Den auch wenn wir wissen wie die Sucht funktioniert und welche Reize sie begünstigen oder warum wir in welchen Situation in dieses Suchtmuster zurückfallen - all das kann uns helfen zu kämpfen aber ES kämpft den Kampf nicht für uns und wird gewiss nicht zum Selbstläufer.

Wir sind selbst jeden Tag gefordert - um uns zu motivieren, abzulenken, umzudenken. Selbstreflektion und das nachvollziehen unseres Verhaltens ist sicherlich ab einem gewissen Punkt nötig um wie gesagt, Verhalten und Gewohnheit / Sucht zu durchbrechen. Aber was du MACHST ist Richtig. Du TUST es.

Das Wort ist der Schatten der Tat - wurde ich einst belehrt ^^

Alles gute weiterhin & Liebe Grüsse

Leeno




10.10.2011 12:07:46  
thedukefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo zusammen

2. Woche im Kampf gegen meine Sucht!

Nun was gibts neues zu berichten? Vor ein paar Stunden wäre ich doch wirklich beinahe zum ersten Mal wieder vor der Sucht eingeknickt. Ich habe mich vor den Bildschirm gesetzt und hatte schon die ersten Seiten geöffnet gehabt... Aber als ich die Bilder angestarrt habe ist in mir allmälich der Ekel hochgestiegen: Ekel vor mir selbst, dass ich mich und meine bisherigen Erfolge so sehr verleugnen kann. Ich habe beschlossen, den Spiess kurzerhand umzudrehen, habe meine Schwester gebeten, mir das Passwort für die Sicherungssoftware einzutippen und danach habe ich die eben entdeckten Sicherheitslücken sofort geschlossen. Jetzt fühle ich mich besser!

Aber es ist so schwer...

Im letzten Post habe ich mich noch darüber beschwert, dass sich bei mir kein innerer Dialog einstellt. Nun, in den letzten Tagen konnte ich einige interessante Dinge an mir beobachten:

1. Ich habe sooooo viel Zeit plötzlich zur Verfügung: endlich für das Studium, meine sozialen Kontakte und andere Dinge. Ich habe mich in den letzten Tagen oft gewundert, wie reichhaltig ein Tag sein kann.

2. Ich habe einen wichtigen Grund erkannt warum ich süchtig bin: Es hilft dem grauen Alltag zu entfliehen. In dieser ganzen Zeit konnte ich mich, wenn ich mich langweilte oder von der richtigen Welt abschalten wollte einfach zurückziehen.... lange Haare oder Pornoseiten lagen ja ständig griffbereit...
Nun jetzt, da diese Fluchtmöglichkeit nicht mehr gegeben ist steh ich wie ein Süchtiger im Nirgendwo: Wo sind meine Fluchtmöglichkeiten hin?

3. Mit dem zweiten Punkt setzten in dieser Woche die Entzugserscheinungen ein. Ich habe mich bei div. Alibi-Handlungen ertappt: Um z.B. dem Lernen auszuweichen nehme ich immer öfter das Handy in die Hand, fange an Onlinzeitungen zu lesen oder spiele ein Spiel. Oder aber ich tigere durchs Haus und bin anscheinend auf der Suche nach etwas bis ich mir eingestehen muss, dass ich eigentlich nur auf der Suche nach dem nächsten Kick bzw einer Ablenkung von der Arbeit war.

Ich wusste, dass wenn ich irgendwann mal die Kraft finde, dem ganzen Mist zu entsagen, es schwer werden würde, clean zu werden!

Aber ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer werden würde!!!!!!

Diesen Tag hab ich abgesehen vom Lernen und einem schönen Treffen in der Stadt nur damit verbracht mich irgendwie abzulenken, aus Angst dass ich irgendwie dann vor dem Computer lande. Ich finde ich verrate mein Anliegen schon allein dadurch, dass ich versuche "verbotene" Seiten aufzurufen, die dann zum Glück gesperrt sind. Ich bin dann nicht ehrlich zu mir selbst, sondern es ist wieder mal die Sucht die mich steuert.

Ich will nicht, dass ich irgendwann meine ganzen Erfolge durch eine Kurzschlusshandlung zunichte mache. Ich habe Angst, dass ich nach einem richtigen Rückfall nicht mehr die Kraft habe weiterzumachen bzw. neu anzufangen. Bitte sagt mir, dass man das Geschilderte nicht als Rückfall betrachten kann.


Tja, das Fazit momentan: Ich weiss, dass ich auf dem richtigen Weg bin und ich sehe ja auch schon die ersten Erfolge in meinem Leben (bin ausgeglichener im Umgang mit Menschen, bin fröhlicher und kreativer etc) und dennoch muss ich sagen, dass mich die Sucht noch fest im Griff hat. Sie steuert mein momentanes Begehren. Da sie mein Mittel zur Flucht aus dem Alltag ist, falle ich immer auf ihr Geflüster rein. Passt mir gar nicht...

Wie lange dauert so was noch an?

Anyway... weiter durchhalten ist angesagt! Ich möchte ein normaler Mensch ohne Zwänge werden!

UND ICH WEISS ICH SCHAFF DAS!

beste grüsse

the duke


14.10.2011 22:13:52   
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geschrieben von theduke am 14.10.2011 22:13:52

Ich habe sooooo viel Zeit plötzlich zur Verfügung: endlich für das Studium, meine sozialen Kontakte und andere Dinge.
Ich habe mich in den letzten Tagen oft gewundert, wie reichhaltig ein Tag sein kann.

Ich habe einen wichtigen Grund erkannt warum ich süchtig bin: Es hilft dem grauen Alltag zu entfliehen...

Ich habe Angst, dass ich nach einem richtigen Rückfall nicht mehr die Kraft habe weiterzumachen bzw. neu anzufangen.


Hiho Community & Hallo theduke

Finde es toll, dass du deinen Weg weitergehst und selbst im Angesicht der Sucht (also du die einschlägiggen Seiten bereits geöffnet hast) den Stinkefinger erhoben hast, und gesagt hast "Nicht mit mir Schätzchen, ich bin mir zuviel Wert um jetzt einzuknicken und meine Ziele zu verraten, und ich weiss das du mir nichts gutes willst"! Um deine Frage zu beantworten; NEIN das war kein Rückfall, NEIN du hast nicht versagt. Weiter So!

Ich selbst sehe es so wie du. Ich bin zwar noch in meiner ersten OSS freien Woche, aber es ist doch frappant wie sich die Erfahrungen gleichen. Auch weiss ich wie schwer es sein kann, seinem "inneren Schweinehund" zu begegnen und der Sucht die rote Karte zu zeigen.

Wie du erwähnt hast, ist die Sucht immernoch allgegenwärtig. Es ist sicherlich nicht angenehm aber wir müssen es als Chance ansehen. So sind wir ermahnt und wiegen uns nicht zu schnell in Sicherheit. Die Sucht ist immernoch da, und ja, sie wartet nur darauf das wir einen Fehler machen, oder sie uns in einem schwachen Moment erwischen kann, nur um uns wieder in den Schatten ziehen kann.

Aber weiss du was? Wir haben den Kampf begonnen und wir werden in Kämpfen. Auch ich wünsche mir ein selbstbestimmendes und freies Leben. Und in jedem der Momente, in denen Wir nein sagen, genau in diesen Momenten kommen wir diesem Ideal, diesem Selbst näher.

Vielleicht en bisschen Offtopic, aber würde es doch noch gerne los werden. Wegen dem ertappen von Alibihandlungen etc. Mach dir nicht zuviel druck. Lieber 10 Alibihandlungen als ein einziges mal der Sucht nachgeben. Nicht alles muss von Anfang an perfekt sein oder dem höchstmass entsprechen. Wichtig ist das (primär)Ziel nicht aus den augen zu verlieren, die Kosmetik kommt dann in den Details.

Auch wenn ich dich nicht kenne bin ich stolz auf dich, und mir selbst gibt es ebenso Mut wie es mich ermahnt, die "Deckung" nicht schleifen zu lassen.

In dem Sinne bleibt dran.

Greez Leeno


15.10.2011 16:38:37  
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Schon ziemlich lange her, dass ich hier das letzte Mal meine Spuren hinterlassen habe. Ja wie sieht der aktuelle Stand aus:

- Habe mich meiner Familie und engsten Freunden anvertraut. Alle haben es sehr gut aufgenommen, die einen unglaubig die andern etwas belustigt, aber alle verstanden, dass ich es ernst meine mit meiner Sucht. Ich habe nun Verstärkung gegen meine Sucht.
- Habe aber auch eine handfeste Krise ausgelöst mit meiner Noch-Freundin aufgrund von Altlasten. Ich hoffe, dass sich alles wieder hinbiegt, aber die ganze Sache belastet mich doch sehr. Mache mir nonstop Vorwürfe. Die Sache hat aber auch sein Gutes...
-Der innere Dialog hat sich langsam aber sicher eingestellt. Ich beginne immer mehr Aspekte meines Verhaltens zu entschlüsseln und bin auf dem Weg ein neuer Mensch zu werden...

Seit meiner Anmeldung Anfang Oktober hatte ich eine Serie von Rückfällen zwischen dem 23. Oktober und dem 6. November zu verkraften. Seither bin ich "clean" wie noch nie zuvor. Ich glaube, dass sich mein Leben gerade voll umkrempelt. Dadurch, dass ich noch konsequenter mit meiner Sucht nach aussen gegangen bin und mein Privatleben gerade Turbulenzen durchleidet habe ich eine völlig neue Basis auf der ich gegen meine Sucht kämpfen kann... Sie ist nach wie vor da, jeden Tag und lauert auf ihre Chance... Aber ich glaube sie merkt auch, dass sie an Boden verliert... Ich beginne langsam zu verarbeiten (was sich auch in Träumen äussert, in denen ich nach Pornos surfe und immer wieder von Familie/Freunden entdeckt werde... Ich wache davon immer schweissgebadet auf, weil ich glaube dass ich mich selbst erneut verraten habe) und hoffe, dass ich nun den entscheidenden Schritt Richtung Selbständigkeit tun kann...
Dazu gehört auch mich wieder regelmässig hier zu beteiligen... In diesem Sinne hello again und lasst uns weiterkämpfen...


25.11.2011 21:35:48   
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Hallo theduke

Also ich möchte dir erstmal sagen, dass du für mich unglaublich vieles schon begriffen hast für dein junges Alter. Deine Ansätze und deine Art, die Sache anzugehen sind extrem erwachsen und auch klar. Du hast wirklich die besten Voraussetzungen dein Leben und auch das Forum hier zu bereichern.

Ich bin hier schon ein alter Krieger und kämpfe immer noch gegen meine OSS. Was auf den ersten Blick entmutigend erscheinen könnte aber so ist es gar nicht. Der Punkt ist und darum schreibe ich es Dir hier, man muss saumässig aufpassen, wenn sich im Leben die Dinge verändern. Und wir alle wissen, sie verändern sich immer wieder.

Bei meinen Hin und Her Bewegungen war immer etwas Entscheidendes passiert. Kleines Beispiel, ich habe meine Beziehung mit meiner Lebensgefährtin beendet, jene mit deren Hilfe ich die OSS bekämpft habe. Wir hatten uns einfach nicht mehr lieb. So war ich auf einmal solo und wieder zur Selbstbefriedigung eingeteilt. Aber wie? Ich kannte ja gar keine andere Art als mit dem Internt. Und siehe da? Die OSS war zur Stelle, der alte Kamerad und Weggefährte. Schon wieder drin.

Wie gesagt, ich will dich nicht entmutigen sondern dir im Gegenteil Mut zusprechen und dich zur Vorsicht aufrufen. Die Zeichen und Signale sind oft sehr hinterlistig und man muss einfach immer wieder aufpassen.

Wenn man aber Gedanklich bei der Sache ist, haut das immer hin.

In diesem Sinne, lass uns weiter an deinem Weg teil haben und bleib dran. Du schaffst das ganz bestimmt und was danach kommt ist viel schöner. Aber das weisst du eh schon selber.

Viel Glück
Christian


04.12.2011 05:56:40  
thedukefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo allerseits

Nach Monaten Abstinenz von diesem Forum habe ich wieder mal die Musse hier zu schreiben.

Ja wie schauts aus? Was ist in den letzten Monaten mit mir so passiert? Kurz zusammengefasst bin ich nach ein paar üblen Rückfällen nun endlich mal an einem Punkt, wo ich zwar immer noch meiner Sucht ziemlich hilflos gegenüber stehe, jedoch habe ich mir die Dinge so eingerichtet, dass ich nun zumindest nicht mehr auf meine "Suchtinhalte" zugreifen kann. Das Administratorpasswort meines Macs besitzt meine Schwester, alle anderen Computer im Haus sind passwortgesichert und meine "Kindersicherung" ist momentan uptodate.

Wie sehen meine Tage so aus? Ich bin momentan in der Prüfungsphase für die Semesterprüfungen an der Uni, was bedeutet, dass ich viel lernen muss und abends oft nach Entspannung lechze. Es ist ewig das Gleiche: Komme ich nach Hause, springt sofort der alte Film und meine Sucht meldet sich: "Komm entspann dich doch jetzt ein wenig, du hast es dir doch verdient. Schalt doch einfach mal von dem ganzen Mist ab." Und das schlimmste ist: Ohne Sicherung würde ich ganz sicher nachgeben. Das geht nun schon die letzten zwei Wochen so und es ist einfach keine Besserung in Sicht. Mit Besserung meine ich, dass sich die Sucht nach wie vor lautstark meldet.

Mich würde interessieren, durch welche Tiefen ihr momentan gehen müsst bzw. von denen die schon auf dem Weg zur Besserung sind wie lange ihr leiden musstet.

herzlichst theduke


11.05.2012 21:58:26   
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Danke Andi72, vor allem die yourbrainonporn.com Seite ist wirklich sehr anschaulich gemacht und hat mir einiges aufgezeigt. Nun, meine persönliche Geschichte kannst du ein wenig weiter oben in meinem ersten Post nachlesen, dort habe ich einiges beschrieben.

Die letzten Tage laufen eigentlich ziemlich gut. Genau das macht mich aber auch misstrauisch. Schon komisch, nicht? Man ist eigentlich glücklich, traut aber seinem eigenen Glück nicht, weil man im Hinterkopf die Angst mit sich trägt, wann die Sucht zum nächsten Mal zuschlägt?!

Ich kann allen hier im Forum dringend empfehlen, Euch Internetsperren zuzulegen und die Passwörter an Bekannte oder Freunde zu verteilen. Es ist zwar nur ein erster Schritt, aber aus meiner persönlichen Erfahrung ist dieser absolut notwendig. Es bringt nichts, sich gut zuzureden und mental auf die Schulter zu klopfen, dass es ab jetzt schon besser wird. Man muss sich kontrollieren lassen (und wenn auch nur unbewusst).

Ich hoffe, dass die nächsten Tage genau so gut weitergehen wie bisher. Jeder Tag ist ein kleiner Schritt in Richtung Unabhängigkeit und Zufriedenheit.


13.05.2012 10:12:01   
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