Herzlich willkommen im Forum von www.onlinesucht.de (HSO e.V.)
...........................................................

Unsere virtuellen Selbsthilfegruppen treffen sich jeden ...

* Montag (Angehörige) ab 20 Uhr,
* Mittwoch (Onlinespiel-und Onlinekaufsüchtige) ab 20 Uhr
* Donnerstag (Betroffene Onlinesexsüchtige) ab 20 Uhr!


Es geht um EUREN gegenseitigen Erfahrungsaustausch und um die Hilfe zur Selbsthilfe.


...+++ Klick auf den Banner +++

Bitte registriert Euch, erstellt Euer Profil und ruft im Raum die "HILFE" auf, so dass Ihr Euch über die zahlreichen Möglichkeiten informieren könnt!


Sämtliche Beiträge unterliegen dem Copyright (C) von Gabriele Farke * Alle Infos zum Thema Onlinesucht hier: www.onlinesucht.de

....


SearchSuchen CalendarKalender GalleryGalerieAuktions-PortalAuktionenMembersMitglieder StatisticsStats
get your RSS-Feed
Language/Sprache:  Admin  
 Login: ChatChat (0) new User-MapUser-Mapsend PasswordPasswort zusenden RegisterRegistrieren

Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Paul - Ausstiegstagebuch (OSS), Beginn 26.02.2012
Seiten: (12) 1 2 3 4 5 6 [7] 8 9 10 11 12 »
Registrierung notwendigRegistrierung notwendig
Paul - Ausstiegstagebuch (OSS), Beginn 26.02.2012
Andi72fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 197
Mitglied seit: 14.01.2012
IP-Adresse: gespeichert
offline



Die Droge Porno wirklich loslassen um so frei zu sein. Darum geht es.

Was muss man tun, um loslassen zu können? Wir haben schon viel darüber geredet. Etwas ist mir noch eingefallen: du hast in den Raum gestellt, dass es möglich wäre, dass du einfach nur so süchtig (geworden) bist. Ich hatte den selben Gedanken, bin aber mittlerweile schlauer. Ich halte es auch bei dir für unwahrscheinlich, dass bei dir nichts tiefer liegt. Vielleicht, wenn dein Heilungsprozess fortgeschrittener ist, wirst du sehen, dass dein vermeintlich klares Wasser im Glas Schlieren und kaum wahrnehmbare Verunreinigungen hat, Verunreinigungen die du während der ganze Dreck, der sich nunmehr abgesetzt hat, herumgewirbelt ist, nicht gesehen hast, ja eigentlich nicht sehen wolltest. Hast du nicht deswegen das Glas dauernd geschüttelt? Was überdeckt die Sucht, vor was hast du Angst und hat die Sucht gelindert?

Bei mir persönlich bemerke ich, dass es eine Art Grundangst sein dürfte, fast kommt mir vor, dass mir irgendwie das elementare Vertrauen ins Leben fehlt. Es ist eine Art Angst, alleine zu sein, hilflos, von niemandem geliebt. Es ist eine soziale Angst. Ich kann mittlerweile alle Rückfälle auf Situationen mit einer gewissen sozialen Angst und einem Gefühl, nicht geliebt, anerkannt oder respektiert zu werden, verknüpfen. Dieses Gefühl konnte ich durch PMO vortrefflich beseitigen, schließlich hatte ich die hübschesten Frauen nackt vor mir, die willig nach mir lechtzten... Dem möchte ich noch auf den Grund gehen und würde ich anregen, das Thema, was hinter der Sucht steckt, noch nicht ganz abzuhaken. Solltest du was finden, hast du glaube ich eine ganz wichtige Erkenntnis (auch hins. Trigger und Rückfälle) erfahren..

Den zweiten Schlüssel bildet die Kenntnis, WIE genau sich die Sucht dich schnappt. Bei mir war es am Schluss ohne Zweifel eine Mischung aus Angst und Abscheu. In meiner Verzweiflung nach immer mehr kick und Rausch, habe ich meine persönlichen moralischen Grenzen definitiv überschritten und traurigerweise hat mich das sogar erregt (wir kennen die verhängnisvolle Mischung aus Dopamin und Adrenalin). In meiner Panik, nicht normal, verabscheuungswürdig (dh nicht liebenswert, siehe oben) zu sein, versprach die Sucht den einzigen für mich noch wahrnehmbaren Ausweg, um mich schließlich noch viel fester in ihren erstickenden Griff zu nehmen: immer mit der Auflage dass ich nur Luft bekommen würde, wenn ich ihr nur noch einmal nachgebe... dann würde sie ihren Griff noch einmal locken.

Der Sucht, der permanenten Gier nach Luft, nach nur noch einem Atemzug zu entgehen, indem man sich von ihr erwürgen lässt (um irgendwann festzustellen, dass man gar nicht stirbt) bzw. so wie du Paul, das ausdrückst, wenn es am schönsten, ich würde sagen, wenn es am Verführerischsten ist, wenn man die Sucht, die Erleichterung der Sucht am Notwendigsten bräuchte, dann ist der Moment gekommen, sie loszulassen... endgültig!

Noch etwas: ich teile deine Einschätzung mit dem Streben nach oben, stetig rauf auf den Berg der Freiheit, dem Schwimmen gegen den Strom. Wir müssen immer in Bewegung bleiben, eine Pause können wir uns nicht leisten. Wir müssen uns stetig verbessern und an uns arbeiten. Es ist unser Fluch aber unsere Chance zu gleich. Nicht viele Betroffene sind in unserer privilegierten Position der Erkenntnis und der Entschlossenheit, viele werden aufgeben und noch viel tiefer fallen. (Womit wir wieder beim Buch werden, das du schreiben könntest :)) Jeder Rückfall kostet immens viel Kraft, kostet Mut und Vertrauen. Man muss den Weg in angeschlagenem Zustand noch einmal gehen. Und wenn der Rückfall erst in einem Jahr ist, kann er trotzdem heftig genug sein, dein Wasserglas komplett durcheinander zu wirbeln, meine Kreislaufbeschwerden (die Achterbahn) wieder auferstehen zu lassen, meine Wiese zu zu betonieren...

KEIN RÜCKFALL mehr. Loslassen von der Droge, Erkennen und verinnerlichen, dass man sie zur Bekämpfung, zur Betäubung seinen Schmerzes, der Trauer, der Wut, der Angst nicht mehr benötigt. Das alles ist aushaltbar ohne Drogen, wir müssen nur hart an uns (im Steinbruch) arbeiten, es gibt keine Alternative. Wir ändern uns so, und unsere Wahrnehmung auf den Steinbruch, aber auch dieser selbst verändert sich...

Nehmen wir die rote oder die blaue Pille? Hast du die Antwort darauf schon gefunden? Ich möchte dir noch eine Frage stellen: Wenn du dein Hirn künstlich rekalibrieren könntest sodass die Spuren der OSS komplett beseitigt werden, du wärst nicht mehr süchtig, keine negativen Konsequenzen mehr privat, zB in der Beziehung, und du könntest der OSS problemlos weitere, sagen wir mal 15-20 Jahre fröhnen, und hättest erst dann wieder Probleme, was würdest du tun? Wie würdest du dich entscheiden?

Die Antwort auf diese Frage macht aus, ob du nur dem Leidensdruck (der Frau mit der Peitsche) entfliehen willst, oder ob du wirklich bereit bist, dein Leben, dich selbst zu verändern, wirklich zu verändern, nicht nur einfach ein bisschen aufzuhören P zu glotzen. Die Antwort auf diese Frage entscheidet, ob man abstürzen will (rückfällig werden will) oder ob man wirklich auf den Gipfel des Bergs der Freiheit kommen will, und wenn es erst in 20 Jahren ist.

Die Frage beantwortet, ob diese Angst und die Gier danach, was wir vermeintlich verlieren könnte, wenn es die Droge nicht mehr gibt, noch in Kontrolle ist, oder nicht...




11.05.2012 22:52:04  
Andi72fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 197
Mitglied seit: 14.01.2012
IP-Adresse: gespeichert
offline


Hier noch etwas für dich zum Ausdrucken bzw. mitnehmen aufm USB-Stick :)) Motivation ist alles :))

Danke nochmals für die Anregungen Richtung Meditation und Buddhismus.. ich werde mir das mal genauer ansehen.

http://www.yourbrainonporn.com/what-benefits-do-people-see-as-they-reboot
http://www.reuniting.info/download/pdf/0.BENEFITS.pdf
http://www.yourbrainonporn.com/node/820


11.05.2012 23:38:56  
Paul Milafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 176
Mitglied seit: 15.02.2012
IP-Adresse: gespeichert
offline


Samstag, 12. Mai 2012:


Körperlich bin ich heute mit einem guten Gefühl aufgestanden. Doch ich hatte starke Träume heute Nacht. Da waren auch vielen Frauen dabei.


Ich merke, daß ich immer zielgerichteter werde, was die Überwindung der Sucht angeht. Doch gleichzeitig spüre ich auch immer noch diese unterschwellige Unsicherheit.


Ich habe das Gefühl, als ob ich ständig einen großen Wasserball tief unter die Wasseroberfläche drücken müßte, und wenn er meinem Griff entgleitet, kommt der Ball mit Druck nach oben geschossen.


Ja, ich fühle mich tatsächlich immer noch unsicher.



- - -


Wobei ich sagen muß, daß ich mich gegenüber Pornos nicht mehr so unsicher fühle. Pornos KANN ich tatsächlich nicht mehr zu Hause schauen. Ich habe nicht mehr die HARDWARE, um das zu tun, und es gab jetzt auch schon einige Momente, in denen ich doch gerne Pornos geschaut hätte. Doch es war eben nicht möglich, und im nach hinein bin ich froh, daß ich jetzt wirklich eine Porno freie Zone zu Hause habe. Im großen und ganzen gibt mir das ein gutes Gefühl von Schutz.


Das wovor ich aber immer noch einen großen Bammel habe, ist die Masturbation. Und damit meine ich nicht einfach nur "mir einen runter holen", sondern ich nenne es einfach mal "entartete" Masturbation. Also entweder völlig unkontrollierte Masturbation oder eben Masturbation mit irgendwelchen Hilfsmitteln. Dabei geht es mir vor allem darum, daß ich

1. Nicht die Kontrolle verlieren will.

2. Nichts tun möchte, wofür ich mich im nachhinein schäme.


Ja, und die Angst, die ich habe, ist, daß ich eben die Kontrolle verliere UND dann etwas mache, wofür ich mich später schäme. Und je weiter ich von der Gewohnheit der Sucht wegkomme, und je mehr mein Alltag heilt, desto widerlicher fühle ich mich eigentlich, wenn so etwas wieder passiert.



- - -



Freiheit – es geht um Freiheit.


"Freiheit" – dieser Begriff erzeugt tatsächlich die größte Resonanz in mir.


Die Freiheit, wirklich freie Entscheidungen zu treffen.


Die Freiheit, nicht zu müssen.



Was bedeutet "freie Entscheidung" im Bezug auf Pornos, sexuelle Fantasien und Masturbation für mich? Es bedeutet, daß ich mich prinzipiell für Pornos, sexuelle Fantasien und Masturbation entscheiden KÖNNTE, wenn ich das WOLLTE. Es bedeutet aber auch, daß ich mich jederzeit dagegen entscheiden kann. Nun habe ich mich aber über fünfzehn Jahre lang immer wieder für Pornos usw. "entschieden". Das heißt, ich bleibe mir natürlich den Beweis schuldig, daß ich mich auch wieder jederzeit GEGEN Pornos usw. entscheiden kann.


Die Freiheit, wirklich freie Entscheidungen zu treffen. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint es mir wichtig, tatsächlich für eine gewisse Zeit völlig abstinent von Sexualität zu leben. Einfach um die Sicherheit und das Vertrauen zurückzugewinnen: "Ja, ich KANN frei entscheiden."


Oder anders ausgedrückt: Diese Freiheit, wirklich freie Entscheidungen zu treffen ist es mir wert, daß ich mich durch so eine schwierige Phase hindurcharbeite. Einfach um mir selber zu beweisen, daß ich es KANN, und daß ich wirklich diese Freiheit habe.


Ich befürchte, wenn ich solch eine Phase nicht durchmache, wird immer ein gewisser Zweifel an mir selbst und meiner Freiheit bleiben. Also, an meiner Fähigkeit, freie Entscheidungen zu treffen. Denn wie kann ich mir sicher sein, ob mein Verhalten tatsächlich einer freien Entscheidung entspringt, oder ob ich mich nach wie vor fremdbestimmen lasse? Doch wenn ich mal eine Zeit lang wirklich abstinent gelebt habe, werde ich eine größere Sicherheit haben, denke ich.


Früher konnte ich ja auch nicht frei entscheiden, ob ich rauche oder nicht, und jetzt würde ich nicht mal rauchen, wenn mir jemand Geld dafür bezahlen würde. Ich meine, der Gedanke, daß ich nicht genug Freiheit hätte, um NICHT zu rauchen, erscheint mir geradezu lächerlich. Und wie bin ich da hingekommen?


In dem ich immer wieder die (wirklich freie) Entscheidung getroffen habe, nicht zu rauchen.


Natürlich bleibe ich trotzdem Vorsichtig, was Zigaretten angeht. Und erst recht natürlich, was Pornos, sexuelle Fantasien und Masturbation angeht.



In diesem Sinne,
Paul







„Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“ - Katharina von Siena



"We become what we think about most of the time." - Earl Nightingale



13.05.2012 17:10:04  
Paul Milafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 176
Mitglied seit: 15.02.2012
IP-Adresse: gespeichert
offline


Sonntag, 13. Mai 2012:



Ach schade…


Gestern war ich vom Kopf her gut motiviert gewesen. Als ich in der Stadt unterwegs war, habe ich, wie an den beiden Tagen davor, den Blick fest auf den Boden geheftet. Immer gut 15m bis 30m vor mir, so daß ich ein großes Blickfeld hatte alles mitbekommen habe. Es ist ein bißchen anstrengend, sich so dauerhaft zu konzentrieren. Doch ich habe eben auch gemerkt, daß es seine positiven Seiten hat. Dadurch, daß mein Blick, und damit meine Aufmerksamkeit, nicht ständig hin und her huscht, bleibe ich insgesamt deutlich ruhiger – in meiner Ruhe. Ich bleibe tatsächlich mehr bei mir, und das ist sehr interessant. Doch gefühlsmäßig hat sich in den letzten Tagen zunehmend ein großer Druck aufgebaut. Gegen abend hin fühlte ich mich fast schon wütend. Also dachte ich mir, ich gönne mir etwas, daß mich ordentlich entspannt, und so habe ich ein Bad genommen. Und dabei ist es dann passiert. Es hat mich nicht "übermannt", so wie die letzten Male. Ich habe dabei keinen so starken Kontroll-Verlust erlitten. Es war mehr so, daß ich tatsächlich Druck abgelassen habe, und ich fühlte mich danach auch echt erleichtert.


Doch es stört mich trotzdem, und das liegt tatsächlich an dem Thema "Freiheit".


In meinen letzten Einträgen habe ich mir mehr und mehr bewußt gemacht, wie stark meine persönliche Freiheit - also die Freiheit, freie Entscheidungen zu treffen – von meinem Suchtverhalten eingeschränkt, oder sogar aufgehoben wird. Ich bin sogar an den Punkt gekommen, an dem mir klar wurde:


"Ach! Deshalb hattest Du auch in den ganzen anderen Bereichen deines Lebens solche Schwierigkeiten!"


Ich bin inzwischen wirklich überzeugt davon, daß ich mit meiner Sexsucht, mit der Sucht nach Sex, Masturbation, Pornos und sexuellen Fantasien tatsächlich den entscheidenden Faktor gefunden habe, der mich über so viele Jahre so schwach gemacht hat. Ich hatte tatsächlich dieses "Schuppen von Augen"-Gefühl, als ich gestern in der Bahn saß und dachte: "Ja, klar. Natürlich hattest Du all die Jahre solche Schwierigkeiten. Was untergräbt denn die Fähigkeit sich diszipliniert zu verhalten mehr als Sucht und Abhängigkeit von Sex, Masturbation, Pornos und sexuellen Fantasien?" Oder anders ausgedrückt: Neben Essen und Trinken ist Sexualität ja einer von den beiden kritischen Bereichen, in denen es so leicht geschehen kann, daß man das Gefühl für ein gesundes Maß und damit letztlich für diszipliniertes Verhalten verliert. Ich meine, daß sind die beiden Bereiche, in denen man quasi "lernen" kann, sich maßlos und undiszipliniert zu verhalten, oder daß sind die beiden Bereiche, in denen man früh und schnell lernen kann, sich maßlos und undiszipliniert zu verhalten.


Essen und Trinken, und Sexualität sind die beiden kritischen Bereiche, in denen man früh und schnell lernen kann, sich maßlos und undiszipliniert zu verhalten.


Und ich glaube, Sexualität ist von diesen beiden Bereichen der gefährlichere.


Frei ist man aber nur, wenn man sich diszipliniert verhalten kann.



Das klingt auf den ersten Blick vielleicht paradox. Doch es ist die Wahrheit.


Echte Freiheit erkämpfe ich mir nur durch Selbst-Disziplin.


Wenn ich nicht in der Lage bin, mich selbst zu disziplinieren, dann erwarte ich ja, daß andere das für mich tun, also entweder andere Menschen oder eben äußere Umstände. Wenn ich zum Beispiel gewohnheitsmäßig zu viel esse, dann erwarte ich von meinem Körper, daß er mir durch das Gefühl des "schlecht seins" eine Grenze setzt. Ich esse, bis mir schlecht wird. Das bedeutet tatsächlich, daß ich mir nicht selber die Grenze setzte, sondern erwarte, daß etwas außerhalb von mir, also etwas, das außerhalb von meiner Kontrolle liegt, für mich entscheidet. Ganz ähnlich, wie ein Über-Ich.


So ein Verhalten ist natürlich vollkommen unreif. Denn eigentlich verhalten sich ja nur Kinder so, daß sie einfach machen, was sie wollen, und dabei erwarten, daß Erwachsene, als Autoritäten von außen, ihnen Grenzen setzten.


Ein reifer Erwachsener setzt sich selber seine Grenzen. Er entscheidet aus sich selbst heraus, statt sich von äußeren Umständen bestimmen zu lassen. Er ist selbst-bestimmt, statt fremd-bestimmt.


Was ist nun Selbst-Disziplin?


Selbst-Disziplin bedeutet einfach, daß ich das tue, was ich mir mit meiner Vernunft vorgenommen habe, egal ob ich mich danach fühle oder nicht.


EGAL, ob ich mich danach fühle oder nicht!


Das heißt, ich nehme mir fest vor, auf eine bestimmte Art und Weise zu handeln, und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem ich so handeln muß, wie ich es mir vorgenommen habe, tue ich es, egal ob ich mich danach fühle oder nicht.


Ich handele also ganz bewußt GEGEN meine Gefühle.


Warum ist das so wichtig? Warum betone ich das so sehr?


Schauen wir uns dazu einmal kurz an, wie Geist und Gefühle zueinander in Beziehung stehen.

Da haben wir auf der Seite der Empfindungen die Sinne und Sinnes-Eindrücke. Oder anders gesagt: Das, was wir sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen.

Dazu eine kleine Frage: Kann das Auge hören oder riechen? Kann das Ohr sehen oder schmecken? Nein, kein Auge hat jemals gehört oder gerochen, und kein Ohr hat jemals gesehen oder geschmeckt. Die Sinne durchdringen sich nicht gegenseitig.


Die Sinne beeinflußen sich nicht gegenseitig.


Oder anders gesagt: Die Sinnes-Wahrnehmung der einzelnen Sinne durchdringen und beeinflußen sich nicht gegenseitig.


Kein Auge hat jemals gehört. Farben haben keinen Klang. Man kann Farben nicht hören. Die Farbe Blau hat keinen Klang. Auch wenn man von einem Farbton spricht.


Wenn das Auge etwas sieht und das Ohr etwas hört, dann passieren diese beiden Sachen immer nebeneinander. Sie verschmelzen nicht.


Bei den Sinneseindrücken von Sehen und Hören ist das noch leicht nachvollziehbar. Bei Hören und Fühlen ist es manchmal schon schwieriger. Wenn ich zum Beispiel einen Windhauch wahrnehme, dann liegen das, was ich höre, und das, was ich fühle sehr dicht beieinander. Ich höre das Geräusch des Windhauchs, der durch Schallwellen in mein Ohr dringt, doch ich spüre auch den Druck auf meiner Haut, der durch die selbe Ursache entsteht. Trotzdem verschmelzen die Sinneswahrnehmungen von Hören und Fühlen nicht. Auch riechen und schmecken sind nah beieinander, und doch verschmelzen sie nicht.


Nun wird vielleicht jemand ganz berechtigt denken: "Aber ich nehme die Sinnes-Eindrücke doch zusammen wahr?" – Das stimmt. Man nimmt die Sinnes-Eindrücke zusammen wahr. Wenn ich zum Beispiel zusammen mit jemandem ein romantisches Abend-Essen mache, dann sind daran alle Sinne beteiligt. Ich sehe, höre, rieche, schmecke und fühle dabei. Und gerade bei einem sehr emotionalen Erlebnis, wie diesem, können meine Sinneseindrücke auch sehr stark sein. Trotzdem durchdringen oder verschmelzen sie nicht.


Alles, was ich sehe, bleibt ein Gesehenes. Alles, was ich gehört habe, bleibt ein Gehörtes.


Zum besseren Verständnis möchte ich es noch einmal klarer formulieren:


Die einzelnen Sinne nehmen sich nicht gegenseitig wahr.


Das Auge sieht also nicht, was das Ohr hört, und die Nase riecht nicht, was die Zunge schmeckt.


Es ist tatsächlich so, wie mit einem Kino-Film, bei dem es eine Bild-Spur und eine Ton-Spur gibt. Wenn die Ton-Spur ausfällt, dann sehen wir immer noch die Bilder, die sich bewegen, ohne etwas dabei zu hören.


Die einzelnen Sinne nehmen sich also nicht gegenseitig wahr. Was hat das nun mit Freiheit und Selbst-Disziplin zu tun?


Was nimmt denn dann die Sinneseindrücke wahr, wenn die einzelnen Sinne sich nicht gegenseitig wahrnehmen? Denn wir nehmen ja wahr, was durch die Sinne zu uns eindringt.


Was es genau ist, was da wahrnimmt, kann ich nicht beantworten. Um diese Frage gründlich zu beantworten, müßte man wahrscheinlich viele, viele dicke Bücher schreiben. Im Rahmen dieses Eintrags, und im Rahmen dieses Forums, in dem es um Online-Sucht und Online-Sexsucht geht, will ich mich mit einer einfachen, pragmatischen Antwort begnügen.


Machen wir uns also einfach erstmal klar, daß es eine Instanz gibt, die höher ist, als die Sinne. Nennen wir diese Instanz der Einfachheit halber mal: Geist.


Die fünf Sinne haben verschiedene Bereiche, und keiner der Sinne nimmt den anderen wahr.


Der Geist jedoch nimmt alle Sinne und alle Sinneseindrücke wahr.


Oder anders gesagt:


Der Geist kann in alle Sinne hineinschauen, doch die Sinne können nicht in den Geist und auch nicht in die jeweils anderen Sinne hineinschauen.


Deshalb steht der Geist über den Sinnen.


Das ist doch logisch, oder?


Eine Firma hat einzelne Mitarbeiter, die jeder ein bestimmtes Spezial-Gebiet haben: Verkäufer, Informatiker, Sekretärin, Lager-Arbeiter und so weiter. Jeder Mitarbeiter hat sein spezielles Gebiet, auf das er Zugriff hat. Doch er hat keinen Zugriff auf das Gebiet der anderen Mitarbeiter. Nur der Chef hat Zugriff auf alle Bereiche. Ich weiß, daß die meisten Firmen in der Realität sehr viel komplexer funktionieren. Es ist ja nur ein Beispiel.

Der Geist nimmt also alle Sinne und alle Sinneseindrücke wahr, und deshalb steht er über den Sinnen. Er ist der Chef!


Warum ist er der Chef? Weil er als einziger weiß, was bei ALLEN Sinnen los ist!


Das Sehen weiß nämlich nicht, was beim Hören los ist. Wenn in einer Schule der Feuer-Alarm losgeht, dann deshalb, weil nicht alle das Feuer sehen können.


Oder ein Beispiel für Mütter:


Warum gibt es eine Gegensprech-Anlage für Babies? Weil man nicht sehen kann, ob es dem Baby schlecht geht, wenn es im anderen Raum liegt. Aber mit der Gegensprech-Anlage kann man es hören.


Taube Schüler oder Mütter hätten in beiden Beispielen ein Problem. Warum? – Weil die einzelnen Sinne nicht wissen, was bei dem anderen los ist.




[...]









„Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“ - Katharina von Siena



"We become what we think about most of the time." - Earl Nightingale



13.05.2012 17:15:15  
Paul Milafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 176
Mitglied seit: 15.02.2012
IP-Adresse: gespeichert
offline


Sonntag, 13. Mai 2012:




[...]




Der Geist ist also der Chef der Sinne, weil er als einziger weiß, was bei allen Sinnen los ist. Der Geist ist aber noch aus einem anderen Grund der Chef. Denn er kann etwas, daß die Sinne nicht können:


Der Geist kann AKTIV handeln und Entscheidungen treffen.


Das können die Sinne nicht. Die Sinne können nur PASSIV das weitergeben, was sie erfahren. Sie können also nur "durchreichen", was ihnen gegeben wird. Sie können nichts selber aktiv damit machen.


Das ist klar, oder? Das Auge kann nur sehen, und es kann mit dem Gesehenen nichts machen. Es kann sich auch nicht dagegen wehren, etwas bestimmtes zu sehen. Der Geist kann das Auge schließen. Doch solange das Auge offen ist, kann es sich nicht dagegen wehren zu sehen. Weshalb man ja auch immer wieder Sachen sehen muß, die man vielleicht lieber nicht gesehen (oder gerochen?) hätte.


Das gleiche gilt natürlich für alle Sinne. Keiner der Sinne kann mehr als das wahrnehmen, was in seinen Wahrnehmungsbereich fällt. Die einzelnen Sinne geben einfach völlig neutral das weiter, was sie selber erfahren. Sie können nicht darüber entscheiden, was sie wahrnehmen wollen oder ob sie überhaupt wahrnehmen wollen.


Die einzelnen Sinne haben einfach nur die Funktion völlig PASSIV alles weiterzugeben, was in ihren Wahrnehmungsbereich fällt.


Deshalb sind sie nicht einfach nur Mitarbeiter vom Chef, sondern sie sind gewissermaßen "Diener" des Geistes. Wie soll man sonst jemanden nennen, der sich völlig passiv verhält und alles tut, was man ihm sagt?


Oder gibt es ein Auge, das nicht in die Richtung schaut, in die es vom Geist gelenkt wird? ¹


Die Sinne KÖNNEN also gar nicht AKTIV handeln und Entscheidungen treffen. Sie können es nicht. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen – sie können nicht aktiv handeln oder Entscheidungen treffen.


Das kann NUR der Geist, der über ihnen steht.


Aber was hat das nun mit Freiheit und Selbst-Disziplin zu tun?


Selbst-Disziplin bedeutet, daß ich das tue, was ich mir mit meiner Vernunft vorgenommen habe, egal ob ich mich danach fühle oder nicht.


Schauen wir uns diesen Satz nochmal unter dem Gesichtspunkt an, daß nur der Geist AKTIV handeln und Entscheidungen treffen kann. Nicht aber die Sinne.


Bevor ich darauf näher eingehe, möchte ich noch eine weitere Frage klären:


Sind Gefühle und Emotionen ein Teil der Sinnes-Wahrnehmung?



Was meine ich überhaupt mit Gefühlen und Emotionen?


Mit Gefühlen und Emotionen meine ich die grundlegenden Gefühle und Emotionen wie Liebe und Angst. Aber auch die vielen speziellen Gefühle mit all ihren Nuancen, wie zum Beispiel Vertrauen oder Zuversicht, Zweifel oder Unsicherheit, Freude oder Trauer und so weiter. Diese Gefühle und Emotionen spielen sich zwar im Sinnes-Bereich des Fühlens ab. Doch sie sind eng mit einer geistigen Komponente verbunden.


Wenn ich zum Beispiel als Schüler eine wichtige Mathe-Arbeit schreiben muß, aber eigentlich kein guter Mathe-Schüler bin. Dann werde ich wahrscheinlich eine gewisse Angst vor dieser Mathe-Klausur empfinden. Ich werde vermutlich begründete Zweifel an meinen eigenen Mathe-Fähigkeiten haben, und deshalb werde ich bestimmt Unsicherheit verspüren, wenn es daran geht, die Arbeit zu schreiben.


Warum zweifele ich an meinen Mathe-Fähigkeiten? Oder besser gesagt: WIE zweifele ich an meinen Mathe-Fähigkeiten? Zweifele ich MIT meiner Sinnes-Wahrnehmung an meinen Fähigkeiten? Können die Sinne überhaupt zweifeln? Oder zweifele ich nicht vielmehr mit meinem Geist an meinen Fähigkeiten? Ist es nicht der Geist, der zweifelt? Ich denke, es ist der Geist der zweifelt. Denn die Sinne können ja gar nichts anderes, als PASSIV ihre Eindrücke weiterzugeben. Ich zweifele also mit meinem Geist, und nicht mit meinen Sinnen.


Das selbe gilt meiner Meinung nach auch für die Unsicherheit und die Angst, die ich als schlechter Mathe-Schüler vor der Mathe-Arbeit empfinde. Die Unsicherheit, und die Angst entstehen im Geist. Sie beruhen auf geistigen Vorstellungen.


Das ist einzusehen, glaube ich.


Doch wenn das so ist, warum sprechen wir dann davon, daß wir Zweifel, Unsicherheit und Angst EMPFINDEN?


Das ist der Knackpunkt. Gefühle und Emotionen werden zwar im Geist erzeugt, doch sie spielen sich im Sinnes-Bereich des Gefühls aus.


Wenn Gefühle und Emotionen sich nicht in sinnlicher Wahrnehmung äußern würden, dann würde sie uns ja nicht stören. Denn das, was uns an negativen Emotionen, wie Zweifeln oder Ängsten stört, sind ja die unangenehmen Gefühle, die wir dabei empfinden. Ich meine, wen würde es zum Beispiel stören, wenn er Angst vor einem Vorstellungsgespräch hat, diese Angst aber gar nicht fühlen würde?


Wenn Gefühle und Emotionen aber NUR im Bereich der sinnlichen Wahrnehmung lägen, dann würden sie sich ja nicht von anderen Sinnes-Eindrücken unterscheiden. Wenn ich zum Beispiel Angst spüre, dann ist das mit einem unangenehmen Gefühl im Unterbauch verbunden. Ein unangenehmes Gefühl im Unterbauch (als Sinnes-Eindruck) kann ich aber auch bekommen, wenn ich Blähungen habe. Das kann sogar äußerst unangenehm werden. Doch habe ich deshalb automatisch Angst? Nein. Ich denke, die Angst hat noch eine geistige Komponente.


Mir geht es jetzt übrigens einfach erst mal darum, zu klären, wo ich Gefühle in unserem "Firmen-Modell" von Geist und Sinnen einordnen kann. Der Geist ist ja der Chef der Firma, und die Sinne sind die Mitarbeiter oder Diener. Sind Gefühle und Emotionen nun also eher in der Chef-Etage oder am Fließband?


Sie sind ganz sicher nicht in der Chef-Etage.


Warum nicht?


Weil wir auch Gefühle und Emotionen rein PASSIV erleben. Weil auch Gefühle und Emotionen nicht AKTIV handeln oder Entscheidungen treffen können.


Überprüfen wir das ruhig noch einmal:


Wenn wir zum Beispiel als Mathe-Schüler Angst vor der Klassenarbeit haben. Erleben wir dieses Gefühl als ein PASSIVES Leid? Oder ist es ein aktiver Entscheidungsprozeß? Können wir uns AKTIV dazu entscheiden, die Angst nicht mehr zu fühlen? Wohl kaum, denn auch dann wäre Angst ja kein Problem. Nein, wir müssen die Angst PASSIV erleiden. (Denn das ist, was "passiv" bedeutet: erleiden.)


Gibt es nun irgendwelche Gefühle und Emotionen, bei denen es anders ist?


Ich denke nicht.


Sicher, wenn wir bestimmte unangenehme Emotionen haben, dann haben wir die Möglichkeit mit dem Geist Maßnahmen zu ergreifen, um diese unangenehmen Emotionen zu beenden. Das heißt, wir können indirekt Einfluß auf sie nehmen. Doch den Umstand, daß Gefühle und Emotionen etwas sind, DAS wir passiv erfahren, können wir nicht ändern.


Als schlechte Mathe-Schüler sind wie zum Beispiel gut beraten, wenn wir statt Video-Spiele zu spielen lieber fleißig Mathematik üben. Das wird dazu führen, daß wir besser in Mathe werden, und damit wird es indirekt auch dazu führen, daß wir weniger Ängste und Zweifel vor einer Mathe-Klausur haben werden. Doch den Umstand, daß wir als Menschen Ängste und Zweifel PASSIV erleiden, können wir nicht ändern.


Gut, Gefühle und Emotionen erleben wir also passiv, und sie sind nicht in der Lage AKTIV zu handeln oder Entscheidungen zu treffen. Sie sind Mitarbeiter und nicht der Chef.


Bleibt immer noch die Frage: "Worauf willst Du hinaus?!"


Was würdet Ihr von einem Chef halten, der ständig zu seinen Mitarbeiter geht, um sie zu fragen, was als nächstes zu tun ist? Ein Chef, der ständig seine Mitarbeiter fragt, welche Entscheidungen er treffen soll? Oder der genau genommen sogar noch weiter geht, und nicht nur seiner Mitarbeiter fragt, was er machen soll, und welche Entscheidungen er treffen soll. Sondern der tatsächlich auch immer das macht, was seine Mitarbeiter ihm sagen.


Der also eigentlich seine Mitarbeiter entscheiden läßt.


Ist das ein richtiger Chef?


Bevor nun jemand anfängt sich zu entrüsten. Natürlich, ein weiser und kluger Chef zieht alle seine Mitarbeiter zu Rate. Er geht zu jedem einzelnen, spricht mit ihm, und hört sich seine Meinung an. Doch ein Chef ist er nur dann, wenn ER die Entscheidungen trifft. Denn wenn nicht ER die Entscheidungen trifft, dann trifft sie jemand anderes, und DEJENIGE ist dann der wirkliche Chef. ² ³


Es geht mir hier also nicht darum, daß Sinneswahrnehmung, Gefühle oder Emotionen etwas schlechtes wären. Nein, das will ich gar nicht bewerten. Ich will hier einfach nur feststellen, daß Sinneseindrücke, und auch Gefühle und Emotionen, nicht das sind, womit wir AKTIV handeln und Entscheidungen treffen.


Ist mal also ein richtiger Chef, wenn man andere die Entscheidungen treffen läßt?


Nein. Chef ist derjenige, der die Entscheidungen trifft, also derjenige, der entscheidet, wo es lang geht. Oder würde man jemanden "Chef" nennen, der im wesentlichen nur das tut, was jemand anderes ihm sagt? Nein, wir würden denjenigen Chef nennen, DER es ihm sagt. Das ist der wirkliche Chef.


Der Chef ist derjenige, der die Entscheidungen trifft, und wer ist der Chef in uns selbst? - Der Geist. Der Geist trifft also die Entscheidungen.


Nun komme ich zum Punkt:


Wenn es nun also darum geht, daß wir unsere Sucht, also unser Sucht-Verhalten überwinden wollen, dann ist es völlig sinnlos bei den Sinnes-Eindrücken oder aber bei den Gefühlen und Emotionen nach Hilfe zu suchen.


Sie-können-nicht-aktiv-handeln!


Sie-können-keine-Entscheidung-treffen!


Sie KÖNNEN es nicht!



Die einzig sinnvolle Reihenfolge ist, daß ich mit dem Geist die Sinnes-Eindrücke anschaue und bewerte, und danach mit dem Geist entscheide, was zu tun ist. Wenn ich also zum Beispiel mit der Nase rieche, daß es brennt, und mit dem Auge ein Feuer sehe, dann könnte es sein, daß ich schnell die Feuerweht rufen muß. Aber es sind nicht meine Augen oder meine Nase, die die Feuerwehr rufen. Sondern es ist der Geist.


Ja, sicher gibt es ein Bauch-Gefühl, sicher gibt es Intuition. Doch sie können nicht AKTIV handeln oder Entscheidungen treffen.


Sie KÖNNEN es nicht!



[...]









„Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“ - Katharina von Siena



"We become what we think about most of the time." - Earl Nightingale



13.05.2012 17:19:00  
Paul Milafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 176
Mitglied seit: 15.02.2012
IP-Adresse: gespeichert
offline


Sonntag, 13. Mai 2012:



[...]




Wenn ich also meine Sucht überwinden will, und damit eine bestimmte Gewohnheit, ein bestimmtes Verhalten.


Dann nützt es mir tatsächlich gar nichts, darauf zu warten oder zu hoffen, daß ich mich danach FÜHLE, anders zu handeln, als meine Gewohnheit es mir vorgibt!


Warum nicht?


Weil meine Gefühle auf jeden Fall in Richtung meiner Gewohnheit tendieren werden. Denn sonst wäre es ja keine Gewohnheit.


Zu sagen: "Ich ändere mein Verhalten, wenn ich mich danach fühle." ist im wesentlichen nichts anderes, als zu sagen: "Ich ändere mein Verhalten, wenn ich etwas anderes sehe."


Bezogen auf Online-Sexsucht wäre das also: "Ich höre damit auf, mir Pornos anzuschauen, wenn ich keine Pornos mehr sehe." Oder: "Ich höre damit auf zu masturbieren, wenn ich nicht mehr erregt bin." So formuliert wird sofort klar, daß es völliger Unsinn ist.



Und es nützt mir gar nichts darauf zu hoffen oder zu warten, daß meine Gefühle mein Verhalten ändern,


Weil-meine-Gefühle-keine-Entscheidungen-treffen-KÖNNEN!


Oder anders ausgedrückt:


Sie haben nicht die Macht, Entscheidungen zu treffen!


Diese Macht hat nur der Geist.



Oder ganz zugespitzt formuliert:


Die Freiheit, freie Entscheidungen zu treffen, liegt nicht im Gefühl.


Egal, ob ich mich gut oder schlecht fühle.


Unsere Gefühle und Emotionen, genau wie unsere Sinnes-Eindrücke, sind etwas, daß wir PASSIV erfahren, das heißt, sie entziehen sich unserem AKTIVEN Einflußbereich. Wir KÖNNEN Gefühle und Emotionen, genau wie Sinnes-Eindrücke, nicht AKTIV und direkt verändern.


Wenn wir das könnten, bräuchte ja keiner mehr arbeiten oder einkaufen. Denn dann würde sich ja einfach jeder zu jeder Zeit die Gefühle und die Sinnes-Eindrücke bescheren, die er gerne haben möchte.


Es geht mir in diesem Eintrag ja darum, daß ich (vor allem mir selbst) erklären möchte, wie Freiheit und Selbst-Disziplin mit Geist und Gefühlen zusammenhängen.


Klären wir doch also noch mal schnell, was wir unter "frei" verstehen.


Bin ich frei, wenn ich das tue, was jemand anderes mir befiehlt? Nein, das ist völlig klar. Bei der Bundeswehr bin ich also nicht frei, und da gebe ich sogar gewisse Grundrechte auf. Hier trifft also ganz klar jemand anderes die Entscheidung darüber, was ich tue und was ich nicht tue. Und zwar so weit, daß er darüber entscheidet, ob ich mich in Lebensgefahr begebe oder nicht.


Ganz sicher nicht frei.


Wenn mein Chef mir in der Firma Anweisungen gibt. Bin ich darin frei, daß ich sie befolge? Das ist schon etwas schwieriger. Ich würde sagen: Ja, ich bin in sofern frei darin, als daß mich ja niemand dazu zwingen darf, seine Anweisungen zu befolgen. Ich könnte ja auch kündigen und die Firma verlassen. Doch natürlich bin ich nicht frei, insofern ich ja irgendwie meinen Lebensunterhalt verdienen muß. Hier trifft immer noch jemand anderes die Entscheidungen, doch ich habe durch unsere demokratische, rechtsstaatliche Gesellschaft indirekt einen großen Einfluß darauf, was hier entschieden wird und was nicht. Um Leben und Tod geht es in der Regel nicht.


Also weder ganz frei noch nicht ganz frei.


"Freiheit bedeutet, daß ich genau das tun kann, was ich will."


Ich denke, daß ist eine Definition von Freiheit, der wir zunächst einmal alle zustimmen würden. Das ist auf jeden Fall die Art von Freiheit, die wir uns im allgemeinen wünschen. Das Problem mit dieser Definition ist nur, daß wir klären müssen, was wir mit dem Wort "wollen" meinen, wenn wir sagen: "daß ich genau das tun kann, was ich WILL".


Denn, wo liegt der Willen? Im Geist oder im Gefühl?


Wenn ich etwas "will", ist das ein AKTIVER oder PASSIVER Vorgang?


Natürlich ist es ein AKTIVER Vorgang, und damit liegt der Wille ganz klar im Geist und nicht im Gefühl.


Die Willenskraft liegt im Geist.


Denn nur im Geist liegt die Fähigkeit AKTIV zu handeln und Entscheidungen zu treffen.


Warum betone ich das nochmal?


Weil ich glaube, daß die meisten Menschen Sinnes-Eindrücke, Gefühle und Emotionen meinen, wenn sie von dem sprechen, was sie WOLLEN.


Sie denken bei Freiheit daran, daß sie einen freien Zugang zu denjenigen Sinnes-Eindrücken, Gefühlen und Emotionen haben, die sie mögen.


Sie richten also AKTIV ihren Willen darauf, daß sie PASSIV Sinnes-Eindrücke, Gefühle und Emotionen erfahren können.


Noch einmal:


Sie richten AKTIV ihren Willen darauf, daß sie PASSIV Sinnes-Eindrücke, Gefühle und Emotionen erfahren können.


Das bedeutet:


Sie verhalten sich mit Absicht passiv. Sie geben nach. (4


Doch wenn man sich mit Absicht passiv verhält, wenn man nachgibt, dann ist man einfach passiv.


Treffe ich nun selber Entscheidungen, wenn ich passiv bin, wenn ich nachgebe?


Nein, sicher nicht. Entscheidungen kann man ja nur AKTIV treffen.


Wenn ich nicht selber Entscheidungen treffe, wenn ich nicht selber darüber entscheide, was als nächstes passiert, bin ich dann frei?


Oder anders gefragt:


Wenn ich nicht selber Entscheidungen treffe, bin ich dann der Chef?


Nein, denn Chef ist immer nur derjenige, der die Entscheidungen trifft. Der Chef entscheidet darüber, was als nächstes passiert.


Bin ich also frei, wenn ich nicht selber entscheide?


Nein, natürlich nicht.


Also bin ich natürlich auch nicht frei, wenn ich passiv bin.


Ich würde sagen:


Frei bin ich da, wo ich freie Entscheidungen treffen kann. (5


Wenn es also stimmt, was ich sage, und die meisten Menschen ihre Freiheit darin suchen, daß sie auf passive Art und Weise bestimmte Sinnes-Eindrücke, Gefühle und Emotionen erleben können, dann würden diese Menschen sich ja darin täuschen. Denn darin liegt ja gar keine Freiheit, weil es völlig passiv ist, und wirkliche Freiheit läßt sich nur im Geiste finden, denn nur dort kann ich Entscheidungen treffen. (6




Was ist denn nun also der Schluß?!


In diesem Forum geht es ja um Online-Sucht, und in meinem Fall, und damit auch in diesem Eintrag, um Online-Sexsucht.


Wenn ich hier also so umfangreich solche Gedanken auswalze, dann letztlich mit dem Ziel, dadurch eine verbesserte Handlungsfähigkeit herzustellen.


Denken alleine reicht ja noch nicht. Doch das Denken kann mir dabei helfen, bestimmte Fehler zu wiederholen.


In diesem Fall hat es mir dabei geholfen zu erkennen, daß ich bis zu einem gewissen Grad noch von falschen Voraussetzungen ausgegangen bin, weil ich irgendwie davon ausgegangen war, daß die aktuelle Stimmung, die ich einer bestimmten Situation habe, also die aktuellen Gefühle und Emotionen, irgendeinen Einfluß auf meine Entscheidungsfindung haben.


Haben sie aber gar nicht! Sie sind an dieser Stelle völlig überflüssig!


Wenn ich genesender Sexsüchtiger wieder an den Punkt komme, an dem ich mich wieder mit einer Versuchung auseinandersetzen muß, dann weiß ich nun ganz sicher zwei Sachen:


1. Ich selber erzeuge die Versuchung.


Sie ist kein passiver Vorgang. Denn ich richte AKTIV meine Willenskraft auf bestimmte Objekte meiner sinnlichen Wahrnehmung, meiner Gefühle oder Emotionen. Die Sinneswahrnehmung KANN mich überhaupt nicht dazu bringen, meiner Aufmerksamkeit weiter auf die Sinnes-Eindrücke zu richten, weil die Sinneswahrnehmung ein völlig PASSIVER Prozeß ist.




2. Gefühle helfen mir nicht.


Wenn ich in diese Situation nach einer Entscheidung suche, dann nützt es mir gar nichts, nach Sinnes-Eindrücken, Gefühlen oder Emotionen zu gehen. Sie KÖNNEN keine Entscheidung treffen. Das kann nur der Geist.


Oder anders ausgedrückt:


Wenn ich mich gerade danach fühlen würde, daß ich meiner Sucht nicht nachgehen will, dann würde ich es ja sowieso nicht machen!


Eine Entscheidung treffen muß ich also SOWIESO NUR DANN, wenn ich mich gerade danach fühle, daß ich gerne meiner Sexsucht nachgehen würde.



Wenn ich mich aber sowieso gerade danach fühle, daß ich meiner Sexsucht nachgehen würde, dann richte ich in Wirklichkeit sowieso schon meine Aufmerksamkeit AKTIV auf bestimmte Sinnes-Eindrücke, Gefühle und Emotionen.


Ich verhalte mich also schon passiv!


Ich gebe sowieso schon nach!


Wie sinnvoll kann es denn sein, daß ich mich AUSGERECHNET DANN, noch passiver verhalte?


Denn das tue ich, wenn ich in meinen Gefühlen nach einer Entscheidung suche:


Ich verhalte mich noch passiver!


Was sollen mir meine Gefühle denn in so einer Situation sagen? Werden sie mir JETZT wohl sagen, daß es vielleicht doch besser ist, daß ich NICHT meiner Sucht nachgehe?


Nein, völliger Unsinn!


Nein, bestenfalls werde ich gemischte Gefühle haben und dabei aber weiter mit den verschiedenen Sinnes-Eindrücken, Gefühlen und Emotionen liebäugeln. Dann werde ich mich Stück für Stück immer passiver verhalten, bis ich die Kontrolle komplett aufgebe und mich völlig passiv verhalte. Bis ich also vollkommen nachgebe und wieder voll in meinem Suchtverhalten drin bin.


Das, was ich in so einer Situation brauche, ist eine klare, harte und völlig emotionslose Entscheidung der Vernunft.


Die eiserne Faust. – Bämm! – Und Schluß mit Kindergeburtstag.


Einfach wieder ein richtiger Mann sein.


Keine Kerzen, keine Blumen, keine bunten Ballons, und keine Liebe, kein Mitgefühl, kein Verständnis für mich selbst.


Überhaupt keine Rücksicht auf meine Gefühle und Empfindungen.


Oder ganz klar:


Egal, wie schlecht es mir dabei geht.


Also egal, ob ich zittern oder schlottern muß, ob ich weinen oder schluchzen muß, ob mir schlecht ist und ich kotzen muß…


Der Hammer fällt nieder. – Bämm!
Und auch:


Völlig ohne Humor.


Der Spaß ist vorbei.


Ich treffe eine todernste, klare und harte Entscheidung.


Das ist das einzige, was in so einer Situation hilft.


Selbst-Disziplin bedeutet, daß ich das tue, was ich mir mit meiner Vernunft vorgenommen habe, egal ob ich mich danach fühle oder nicht.


Und das Ergebnis davon?


Echte Freiheit.



[...]









„Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“ - Katharina von Siena



"We become what we think about most of the time." - Earl Nightingale



13.05.2012 17:25:30  
Paul Milafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 176
Mitglied seit: 15.02.2012
IP-Adresse: gespeichert
offline


Sonntag, 13. Mai 2012:




[...]




Wenn ich mich daran gewöhne, so zu entscheiden, dann verhelfe ich meinem Geist, meiner Vernunft und meiner Willenskraft wieder zu dem Platz, der ihnen von Natur aus zusteht, nämlich den Platz als Herrscher über mein Selbst.


Wenn ich mich nach meinem Geist, nach meiner Vernunft und Willenskraft richte, dann kann ich mich daran aufrichten. Ja, dann kann ich mich aus eigener Kraft aufrichten. Dann kann ich aufrecht und gerade sein.


Wenn ich mich jedoch passiv den sinnlichen Genüssen nachgebe, und damit letztlich immer der Sucht, dann beuge ich den Geist mitsamt Vernunft und Willenskraft zu etwas hinunter, daß eigentlich unter ihm steht. Ich erniedrige ihn, und damit letztlich auch mich selbst.


Denn, wenn ich ihn nicht damit erniedrigen würde, wenn ich mich damit nicht selbst erniedrigen würde: Warum schäme ich mich dann dafür?


Wenn ich mich damit erhöhen würde, daß ich mir Pornos anschaue und mir dabei einen runterhole, warum erzähle ich dann nicht jedem Stolz davon?



Nein, ich schäme mich. Und ich schäme mich, weil ich mich selbst durch mein Verhalten erniedrige, und ich erniedrige mich dadurch, daß ich nicht einsehen will, daß mich der passive sinnliche Genuß der Sucht niemals endgültig befriedigen kann, sondern mich statt dessen immer weiter zerstört.


Und das ist auch die eigentliche Bedeutung von Sucht. "Sucht" kommt nämlich von


Siechtum.


Damit jedoch mein Geist mit Willenskraft und Vernunft tatsächlich ohne Hindernisse wirken kann, muß ich mich immer wieder daran gewöhnen, ihn zu unterstützen. Das heißt, ich muß mich kräftig daran gewöhnen, der Vernunft und der Willenskraft zu folgen. Ich darf ihnen nicht immer wieder "das Wasser abgraben".


Denn von dieser Welt, und vor allem von dieser modernen Welt, von der Medien- und Konsumgesellschaft werden vor allem die Sinne, die Gefühle und Emotionen unterstützt.


Mit dem gewaltigen Angebot an sinnlicher Befriedigung ist es schwierig, geistige Übung überhaupt als wertvoll zu ERKENNEN. Geschweige denn, sie wirklich mit Begeisterung in Angriff zu nehmen.


"Die Wahrheit kommt zu denen, die sie üben." heißt es in der Bibel.


Und in diesem Sinne muß ich mich wieder an die Vorherrschaft des Geistes, und damit an Vernunft und Willenskraft gewöhnen.


Ich muß dem Geist wieder zu seinem natürlichen Recht verhelfen, damit ich mit seiner Hilfe wirklich frei und selbstbestimmt leben kann.



Dieses Thema möchte ich mit drei Goethe-Zitaten beenden



"Wer sich nicht selbst befiehlt,
bleibt ewig Knecht.

Wer mit dem Leben spielt,
kommt nie zurecht."



"Das Muß ist hart. Doch nur am Muß kann der Mensch zeigen, wie's inwendig mit ihm steht."



"Wer will, der muß."





In diesem Sinne,
Paul




___________________




¹ ) Wobei es interessant ist, daß das Auge (das Sehen) von allen Sinnen derjenige ist, auf den wir am meisten Einfluß haben. Wir können tatsächlich sehr genau darüber entscheiden WOHIN wir schauen und WAS wir sehen wollen. Deshalb kann man allein an der Blickrichtung eines Menschen, also daran wo er hinschaut, auch schon erkennen, womit er im Geist beschäftigt ist. (Die Augen sind der Spiegel der Seele.)

Beim Hören ist das nicht so. Deshalb gibt es das Problem der Lärm-Belästigung.

Beim Riechen merken wir immer wieder ganz deutlich, wenn wir etwas riechen müßen, das unangenehm ist.

Auch beim Schmecken ist das so. Verdorbene Milch ist da für riechen und schmecken ein gutes Beispiel.

Beim Fühlen ist es, glaube ich, auch klar. Wir können nicht einfach woanders hinfühlen, wenn uns zu kalt oder warm ist. Oder wenn wir eine Form von Druck aushalten müssen, die wir nicht mögen.



² ) Und deshalb werden auch nur diejenigen Menschen Chefs, die Entscheidungen treffen. Denn der Unterschied zwischen einem Chef und einem Angestellten liegt ja häufig nicht darin, WAS für Entscheidungen der Chef trifft, sondern DAS er überhaupt welche trifft. Und je besser er darin ist, Entscheidungen zu treffen, desto eher wird er Chef, und desto höher kommt er wahrscheinlich auch.

Und DAMIT er Entscheidungen treffen kann, muß er sich an seinen INNEREN Chef halten, den Geist.



³ ) Mal ein ganz provokanter Gedanke:

Haben wir vielleicht so große Schwierigkeiten mit Selbst-Disziplin, weil wir in einer demokratischen Struktur aufgewachsen sind?

Fällt es uns so schwer, das zu tun, was unser eigener, INNERER Chef uns sagt, weil wir auch das nicht tun wollen, was unsere ÄUSSEREN Chefs uns sagen?


Haben wir ein Problem mit Selbst-Disziplin, also INNERER Autorität, weil wir auch ein Problem mit ÄUSSERER Autorität haben?



4 ) mit Absicht = AKTIV

Sie verhalten sich also AKTIV passiv.


5) Mir ist klar das Freiheit ein sehr komplexer und weitläufiger Begriff ist. Doch dies ist kein Philosophie-Forum, und mir geht es hier vor allem um Begriffe, die ich möglichst praktisch anwenden kann.


6) Womit wir doch schon fast im Philosophie-Forum gelandet wären…





- - -




P.S. Heute am Sonntag hatte ich nur Zeit, um schnell alles zu posten, was ich gestern und heute zu Hause geschrieben habe. Antworten auf Eure Beiträge gebe ich Euch, wenn ich Eure Beiträge zu Hause gelesen habe. - Cheers, Paul









„Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“ - Katharina von Siena



"We become what we think about most of the time." - Earl Nightingale



13.05.2012 17:29:10  
kätzchenfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 108
Mitglied seit: 14.03.2012
IP-Adresse: gespeichert
offline


Lieber Paul,
mich bewegen gerade ein paar Gedanken, die ich Dir unbedingt schreiben möchte, die haben zwar nichts mit Deinem letzten Eintrag zu tun, aber mit dem Problem ansich.

Ich habe heute Vormittag nochmal Blumen eingepflanzt und dabei fiel mir auf, dass vor meiner Garage aus dem Splitt schon das erste Unkraut sprießt. Es hat mich gestört und ich habe bei mir so gedacht, es ist wohl besser es gleich zu entfernen, damit es nicht, vielleicht schon in ein paar Tagen, überhand nimmt. Ich habe dann sogleich das Gras herausgezupft und da kamen mir folgende Gedanken.

Die einen Gräser konnte ich problemlos herausziehen, die andern gingen nicht heraus und ich riss sie deshalb ab. Die Wurzel des Unkrautes blieb aber stecken. Da musste ich plötzlich an das Thema Sucht denken. Hier ist es doch genauso. Entweder, wir können das Problem Sucht bei der Wurzel packen und tatsächlich entfernen, aber solange noch Wurzeln, oder nur ein kleiner Teil davon im Boden zurückbleibt, wird das Unkraut von Neuem hervorsprießen.

So ist es auch mit der Sucht und allem Drum und Dran. Wir müssen an die Wurzel des Problems, sozusagen, die Ursache. Erst dann wächst da nichts mehr nach. Vielleicht kannst Du, Andi oder irgendwer anders damit was anfangen. Mich hat es jedoch sehr bewegt, und deshalb will ich es Euch hier unbedingt mitteilen.

Also, an die Wurzel des Problems.

In diesem Sinne ganz liebe Grüße
kätzchen



13.05.2012 20:09:00  
hexe61fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 254
Mitglied seit: 11.11.2010
IP-Adresse: gespeichert
offline


hallo !
so ähnlich hatte ich es meinem ex auch erklärt.

die ursache muss gefunden werden ,denn diese liegt viel tiefer.die sucht ist nur eine flucht.

ich hab auch immer versucht alles bildlich zu erklären.
so wie du jetzt mit dem unkraut.

liebe grüsseLächeln




13.05.2012 22:19:03  
Andi72fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 197
Mitglied seit: 14.01.2012
IP-Adresse: gespeichert
offline


a


bearbeitet von Andi72 am 10.06.2012 18:12:32
14.05.2012 21:09:24  
Sarabandefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 252
Mitglied seit: 01.08.2011
IP-Adresse: gespeichert
offline


@andi

ich hab hier schon zweimal von dir gelesen, dass paul sich eine freundin suchen soll...

ich bin der meinung, solange er mit sich selber nicht im reinen ist, wird das nicht funktionieren und er würde der frau unter umständen nur leid zufügen...

ich spreche aus eigener erfahrung... mein freund dachte auch, dass ich ihn retten kann und als er merkte, dass das nicht funktioniert, habe ich ich seinen unbewussten selbsthass abbekommen...


14.05.2012 21:28:42  
Andi72fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 197
Mitglied seit: 14.01.2012
IP-Adresse: gespeichert
offline


a


bearbeitet von Andi72 am 10.06.2012 18:12:40
14.05.2012 23:51:54  
Sarabandefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 252
Mitglied seit: 01.08.2011
IP-Adresse: gespeichert
offline


@andi

ich gebe dir in vielen, was du schreibst, recht.

ich selber habe mir schon die frage gestellt, ob ich mich dann auf meinen freund eingelassen hätte, wenn ich von anfang an von seiner sucht gewusst hätte.

ich kann diese frage im nachhinein nicht beantworten. mir wäre viel schönes entgangen, aber es wäre mir auch viel leid und schmerz erspart geblieben und ohne ihn geht es mir nur phasenweise wirklich gut. aber ich ertrage es einfach nicht, dass der mann, den ich liebe, anderen frauen hinterhersabbert, während er mich als frau verschmäht und ich seinen frust abbekomme, wenn etwas für ihn nicht rund läuft... ich war ihm, seiner aussage nach, sehr wichtig. der mensch, der ihm neben seiner mutter am nahesten stand, aber er war nicht bereit an seinem verhalten etwas zu ändern, er hat von mir erwartet, dass ich auf sexualität (mit ihm) verzichte...

bei paul sieht das sicher anders aus, das glaube ich auch, denn er arbeitet ja hart an sich... trotzdem wird eine beziehung von vornherein belastet... ich weiß nicht, ob ich das einem anderen menschen zumuten würde... aber wenn man sich verliebt, ist eh alles zu spät und ehrlichkeit ist dann sicher der beste ratgeber...

lg
sarabande


15.05.2012 09:30:56  
Paul Milafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 176
Mitglied seit: 15.02.2012
IP-Adresse: gespeichert
offline


Montag, 14. Mai 2012:



Mir ist gestern etwas wichtiges eingefallen:


Wenn die Buddhisten von den Sinnen sprechen, dann zählen sie Gedanken als sechste Kategorie von Sinnes-Eindrücken dazu.


In wie weit diese Zuordnung nun korrekt oder sinnvoll ist, will ich hier nicht weiter erörtern. Das würde zu weit führen.


Mich interessiert hier eigentlich nur folgendes:


Gedanken sind nun ganz klar ein Teil des Geistes.


Gestern habe ich aber erörtert, daß der Geist im Gegensatz zu Sinneswahrnehmungen, Gefühlen und Emotionen dazu in der Lage ist, AKTIV zu handeln und Entscheidungen zu treffen.


Trifft nun auf das Denken das selbe zu, weil das Denken Teil des Geistes ist?


Oder ist das Denken in seinen Eigenschaften doch eher mit den Sinneswahrnehmungen, den Gefühlen und Emotionen verwandt?


Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus?



- - -



Ich habe aber noch über etwas anderes nachgedacht.


Ich möchte keine Extreme mehr in meinem Leben erzeugen.


Im Bezug auf meine Online-Sexsucht bedeutet das für mich folgendes:



1. Pornos werde ich mir nie wieder anschauen.


Pornos sind für mich gestorben, und darüber werde ich meine Meinung auch nicht mehr ändern.


Ich habe jetzt gute Voraussetzungen dafür geschaffen, um mich von Pornos zu entwöhnen, in dem ich das Kabel zu meinem DSL-Modem zerschnitten und mein Internetfähiges Handy zerstört habe. Das sind drastische Maßnahmen, aber ich kann versichern, seit mein Handy zerstört ist, und ich damit zu Hause wirklich keinen Zugang mehr zu Pornos habe, denke ich tatsächlich so gut wie gar nicht mehr über Pornos nach. Damit habe ich mir auf jeden Fall eine Porno freie Zone geschaffen, in der ich mich gut von Pornos entwöhnen kann.


Zu Hause auf das Internet verzichten. Ist das so schwierig?


In diesem Zusammenhang bleibt nur noch eine einzige Maßnahme übrig, und die werde ich angehen, sobald ich diesen Satz fertig geschrieben habe:


Ich werde meinen Internet-Anschluß morgen schriftlich kündigen.


So, die Kündigung habe ich gerade eben fertig geschrieben. Morgen werde ich sie im Internetcafe ausdrucken und dann per Einschreiben mit Rückschein an den Provider senden. Leider habe ich eine Mindest-Vertragslaufzeit, die erst gegen Ende des Jahres ausläuft. Aber was soll's? Dann werde ich eben morgen gleich mein Modem mit entsorgen.


Ich möchte wirklich sicher gehen, daß ich eine lange, lange Phase habe, in der ich wenigstens zu Hause völlig frei von jeder Versuchung durch Pornos bin. Oder zumindest völlig frei von jeder Versuchung durch Online-Pornos. Ich hatte nämlich schon mal eine Phase, in der ich keinen Internet-Anschluß hatte, und in dieser Zeit habe ich mir dann sogar manchmal Pornos im Sexshop gekauft. Doch ich glaube, dieser Versuchung werde ich in Zukunft widerstehen können. Pornos kaufen ist schließlich ein deutlich bewußterer Prozeß als einfach mal kurz im Browser ein neues Fenster zu öffnen.


Was auch immer ich über's Internet erledigen muß, wie zum Beispiel meine Einträge hier, werde ich vom Internetcafe aus machen.


In zwei, drei Jahren werde ich mich dann vielleicht wieder an einen Heimanschluß heranwagen. Vielleicht auch erst in vier, fünf Jahren. Wäre das so schlimm? Ich fühle mich eigentlich momentan ganz gut damit, daß ich kein aktives Internet zu Hause habe. Ich habe das Gefühl, daß ich dadurch insgesamt deutlich ausgeglichener und entspannter bin, weil ich nicht so viel Zeit im Netz verbringe.


Ich lebe jetzt einfach mehr in der Realität. Ich er-LEBE mehr.



Das Internet als Quelle für Pornos schließe ich damit also endgültig aus.




2. Sexuelle Fantasien


Auf sexuelle Fantasien werde ich in Zukunft auch verzichten.


Ich denke, sie sind im wesentlichen nichts anderes als Pornos, die sich in Gedanken abspielen, und ich habe das Gefühl, daß es mir sehr gut tut, daß ich meine Gedanken und meine Konzentration nicht laufend von sexuellen Fantasien unterbrechen lasse.




3. Masturbation


An diesem Punkt möchte ich nun ansetzten, um Extreme zu vermeiden.


Ich habe zur Zeit einfach keine Partnerin. Doch ganz auf Körperlichkeit zu verzichten, fällt mir äußerst schwer. Es erzeugt einen großen Druck, große Frustration und eine regelrechte Aggressivität. Das möchte ich aber nicht.

Statt ganz auf Masturbation zu verzichten, werde ich damit anfangen, Masturbation und Selbst-Liebe anders zu gestalten. Ich will dabei auch mein Verhältnis zu meinem Körper ändern.

Ich habe das Gefühl, wenn ich eine zu krasse, zu extreme Veränderung erzwingen will, dann erzeuge ich damit gleichzeitig eine große Gegenbewegung, und diese Gegenbewegung möchte ich verhindern.


Stattdessen möchte ich versuchen, in meinem Porno freien Leben einen sanften, fließenden Übergang zu einer heilsamen Sexualität zu schaffen. Einer Sexualität, die nicht mehr als Suchtmittel mißbraucht wird, und die nicht aus einem Mangelgefühl und einer Not heraus kommt.


Denn ich glaube, wie gesagt, auch, daß meine Sucht ein Ausdruck von einer großen Angst vor Mangel ist.


Wenn ich mir nun jedoch quasi selber mit einem extremen Verzicht drohe, dann spreche ich damit ja genau diese Angst an. Dann entsteht in meinem Unterbewußtsein vielleicht eine große Angst davor, daß mir etwas "weggenommen" werden soll, und statt mich auf die heilsamen Aspekte dieser Veränderung zu konzentrieren, sabotiere ich sie vielleicht immer wieder damit, daß ich mir das zurückzuholen versuche, was ich mir selber durch extremen Verzicht "wegnehme".


Wie gesagt: Ich möchte keine Extreme mehr in meinem Leben provozieren.


Und vor allem auch keine perfekten Ansprüche.


Keine perfekten Ansprüche.



- - -


Was ich unter gesunder Sexualität verstehe:


Ich möchte keine schlechten Gefühle mehr mit Sexualität verbinden.


Das heißt:


Ich möchte keinen Zwang mehr mit Sexualität verbinden.


Ich möchte aber auch kein schlechtes Gewissen mehr mit Sexualität verbinden.





- - -




Andi hat in einem seiner letzten Einträge nochmal darauf hingewiesen, daß wir als suchtkranke Menschen wieder lernen müssen, mit Frustrationen und Enttäuschungen im Leben umzugehen. Das heißt, wir müssen lernen, wieder die schlechten Gefühle und Empfindungen auszuhalten, die mit solchen Frustrationen und Enttäuschungen verbunden sind.


Wir müssen aber nicht nur lernen, sie auszuhalten.


Wir müssen lernen, sie auszuhalten, OHNE unsere Sucht-Mittel zum Ausgleich zu benutzen.


Um wieder auf das alte Beispiel zurückzukommen:


Wir müssen eben lernen, wieder ohne die Krücke zu gehen.



- - -



Heute nur Fragmente, die ich im Laufe des Tages zusammengesammelt habe.


Paul








„Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“ - Katharina von Siena



"We become what we think about most of the time." - Earl Nightingale



15.05.2012 15:32:13  
Paul Milafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
Gruppe: Benutzer
Rang:


Beiträge: 176
Mitglied seit: 15.02.2012
IP-Adresse: gespeichert
offline


Dienstag, 15. Mai 2012:




Ich hatte gestern abend ein sehr schönes Erlebnis.




In der letzten Zeit habe ich mich wieder mehr mit den Techniken aus einem Buch beschäftigt, daß ich hier schon einmal erwähnt habe:




"Das Tao Yoga der Liebe" von Mantak Chia.




In diesem Buch lernt man im wesentlichen, wie man als Mann beim Sex nicht ejakuliert, und dadurch nicht etwa weniger Befriedigung beim Sex erzielt, sondern eher mehr. Es mag esoterisch klingen, doch nach der traditionellen chinesischen Medizin verliert der Mann mit der Ejakulation seine wertvolle und vitalisierende sexuelle Energie, und daraus ergeben sich die vielen unangenehmen Gefühle und Empfindungen, die man als Mann nach dem Sex, und vor allem nach dem Masturbieren erlebt. Die Idee ist, daß man lernt, die sexuelle Energie im Körper zirkulieren zu lassen, statt sie mit der Ejakulation aus dem Körper zu schießen, so daß man sie bewahren kann und damit die unangenehmen Folgen der Ejakulation vermeidet.




Ich habe immer mal wieder mit dem Buch zu arbeiten versucht. Doch ich bin nie so richtig erfolgreich damit gewesen.




Bis gestern.




Gestern ist es mir das erste mal gelungen, tatsächlich die sexuelle Energie aus meinem Genital-Bereich im ganzen Körper zu verteilen. Das war ein sehr schönes Gefühl. Sehr viel schöner als zu ejakulieren. Und, was noch wichtiger ist:




Die sexuelle Erregung war verschwunden.




Ja, bis auch einen kleinen, feinen Hauch, war die Erregung fast völlig verschwunden, und damit war plötzlich auch der ganze Druck weg. Ich hatte nicht ejakuliert, ich hatte nicht einmal masturbiert, sondern ich habe nur zusammen mit einigen sexuellen Fantasien meiner Erregung, meiner sexuellen Energie freien Lauf durch meinen Körper gelassen, und damit war der Druck verschwunden.




Das heißt: Ich hatte danach nicht mehr das Bedürfnis zu masturbieren oder zu ejakulieren.




Es war einfach weg. Es hat sich, im wahrsten Sinne des Wortes, in Wohlgefallen aufgelöst.




Ich glaube, damit bin ich endlich zu der Lösung meiner Sexsucht durchgebrochen.




Das ist genau das, was ich damit meinte, als ich davon geschrieben habe, daß ich keine Extreme mehr in meinem Leben erzeugen möchte. Sexualität, die überwiegend ohne Ejakulation (und damit ohne die vielen unangenehmen Folgen) auskommt, wird zu einer heilsamen Sexualität. Ohne Zwang auf der einen Seite, und ohne Scham auf der anderen.




Es hört sich vielleicht "zu einfach" an. Doch das ist nicht richtig. Zu lernen beim Sex nicht zu ejakulieren ist gar nicht so einfach. Dafür muß man schon ein gewisses Maß an Selbst-Disziplin aufbringen, und dann auch noch die Techniken zu üben, mit denen man die sexuelle Energie aus dem Genital-Bereich im Körper verteilt. Das regelmäßig zu üben erfordert dann auch wieder ein gewisses Maß an Selbst-Disziplin. Wenn man dann jedoch anfängt gewisse Erfolge damit zu erzielen, dann spürt man auf einmal, daß die Lösung selber gefühlsmäßig und emotional sehr einfach ist.




Eben ohne Extreme.




Weder keine Sexualität noch nicht keine Sexualität. Denn ohne Ejakulation verändert sich das Empfinden der Sexualität so stark, daß man schon davon sprechen kann, daß etwas neues entsteht.




Das was ich gestern erlebt habe, war, daß die sexuelle Gier, die Geilheit, sich langsam in ein ganz warmes und wonnigliches Gefühl verwandelt hat, bis sie einfach verschwunden war. Dieses wilde, animalische, getriebene Gefühl, das ich vor allem empfunden habe, wenn ich mir früher Pornos angeschaut habe, war verschwunden. Dieser enorme Druck, zielgerichtet auf die Ejakulation hin zu masturbieren, war überhaupt nicht mehr da. Und das wichtigste daran:




Es fühlte sich viel, viel besser an.




Warum also sollte ich dann jetzt noch zurück wollen? Ich meine, wenn mein Erlebnis von gestern abend nicht nur Einbildung oder Zufall war, und sich daraus nun etwas neues entwickelt. Wenn DAS, was ich Gestern empfunden habe, vielleicht nur der Anfang war. Ja, dann werde ich ganz sicher nicht mehr dahin zurückkehren, mir Pornos anzuschauen und dabei zu wichsen. Denn das ist ein Unterschied wie zwischen 5-Sterne-Dinner und Pommes-Bude. Ein 5-Sterne-Dinner, für das man nichts bezahlen muß, wohlgemerkt.




Ich werde das auf jeden Fall weiter verfolgen, und ich bin sehr gespannt, was sich daraus entwickelt.




Frohen Mutes,
Paul










„Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“ - Katharina von Siena



"We become what we think about most of the time." - Earl Nightingale



15.05.2012 15:34:54  
Registrierung notwendigRegistrierung notwendig
Seiten: (12) 1 2 3 4 5 6 [7] 8 9 10 11 12 »
alle Zeiten sind GMT +1:00
Thread-Info
ZugriffModeratoren
Lesen: alle
Schreiben: Benutzer
Gruppe: allgemein
keine
Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Paul - Ausstiegstagebuch (OSS), Beginn 26.02.2012

.: Script-Time: 0,117 || SQL-Queries: 6 || Active-Users: 4 817 :.
Powered by ASP-FastBoard HE v0.8, hosted by cyberlord.at