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Beiträge: 3 Mitglied seit: 10.01.2015 IP-Adresse: gespeichert
| Hallo zusammen!
Seit inzwischen fast 4 (vier) Jahrzehnten frönte ich der Pornosucht, was ich natürlich kategorisch leugnete! Als meine Frau mich jedoch vor ca. einem halben Jahr vor die Wahl
- entweder Porno - oder Ehe -
stellte, wurde mir endlich klar, daß ich doch wohl ein Problem habe. Meine Situation danach möchte ich gerne mit folgenden Vergleichen bzw. Bildern schildern:
- Als erstes nahm ich wahr: Mein Haus (d.h. mein Leben) brennt. Fasziniert habe ich all die Jahre den lodernden Flammen zugesehen und mich daran gewärmt! Jetzt gehe ich daran, den Brand zu löschen und sehe, daß die ehemals tragenden Balken verkohlt sind und nicht mehr tragen.
- Dann kam mir der Gedanke: Du hast dein Leben durch einen Schleier wahrgenommen. Aber das ist falsch! Diesen Schleier hätte ich früher bemerken müssen, da der Blick unvollständig ist. Es ist eher ein Zerrspiegel (wie im Lachkabinett), durch den man sieht: Das Bild ist vollständig, aber völlig ungeeignet zur Orientierung. Es kommt zu Konflikten mit der Umgebung. Natürlich haben die Anderen schuld, denn schließlich sind DEREN Bewegungen (Verhalten) merkwürdig und unerklärlich. Man selbst beobachtet ja sehr genau, daran kann es also NICHT liegen. Logisch, daß der Spiegel das richtige Bild liefert. Nach der Erkenntnis, das mit dem Bild etwas nicht stimmt, kommt die unangenehme Aufgabe, den Spiegel einzuschlagen. Man hat einen großen Haufen Scherben - aber man sieht wieder KLAR!
Diese Klarsicht ist so wertvoll - dafür lohnt sich auch der größte Scherbenhaufen!
Die ersten Wochen nach meinem Eingeständnis der Sucht waren so euphorisch, wie ich es nie zuvor in meinem Leben erlebt habe! Beim Wegräumen der ersten großen Scherbenmenge hat Gabriele einen kaum zu unterschätzenden Anteil gehabt: Sie hat sich all den emotionallen Müll von mir anhören müssen und hat mir
TROTZDEM DIE POSITIVE RÜCKMELDUNG GEGEBEN, DIE MIR SONST NIEMAND MEHR GEBEN WOLLTE!
Dafür gebührt ihr großer Dank! Ich kann jedem, der spürt hier ein Problem zu haben oder auch nur unsicher ist - die Übrigen kann man wohl in keinem Falle erreichen - nur dringend empfehlen, Kontakt mit Gabriele aufzunehmen!
- Ein weiterer Aspekt der Sucht wird im Vergleich mit einer (starken) Schmerztablette klar. Man nimmt die Tablette z. B. bei Zahnschmerzen. Aber man wird feststellen, daß die Tablette nicht nur am Zahn wirkt, sondern daß man sich wie "in Watte" (eben betäubt) fühlt. D. h. die Sucht macht genau was sie soll: Sie betäubt Verletzungen, die man erlitten hat, aber die Nebenwirkung ist, daß die übrige Wahrnehmung eingeschränkt wird. Es ist also NICHT so, das man völlig harmlos NUR ein wenig Porno schaut. Ich jedenfalls habe nichts mehr gespürt.
Inzwischen KANN ICH WIEDER FÜHLEN!
- Vielleicht bietet sich noch der Vergleich mit Geisterfahrern an? (Da kann ich mangels Erfahrung aber nichts zu sagen, Kommentare würden mich jedoch interessieren).
Noch ein wichtiger Punkt: Man begibt sich mit dem Porno auf einen ZUNEHMEND ABSCHÜSSIGEN WEG der Selbstzerstörung!
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Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Das ist aber wirklich ganz lieb! Danke für die Blumen!
Nicht jede/r, der/die meine Hilfe in Anspruch nimmt/nahm, gibt mir ein Feedback, weil letztlich "alles wieder gut ist". Umso mehr freue ich mich jetzt, als ich dies hier gerade lese.
Ich wünsche weiterhin viel Kraft und Energie, immer wieder auch mal eventuell auftretende Suchtsignale zu erkennen und zu bekämpfen!
Ich bin jederzeit gern da, wenn es mal um eine rasche Hilfestellung geht!
Alles Gute, G.
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