RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Rollenspielbereich » Centrum » Taverne "Cervisia Quell"
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Taverne "Cervisia Quell"
Amaliafehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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17.11.2008 20:11:02   
Grimoaldfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ragnar schrieb:

(sim off - pp Straße nach Mogontiacum)


Dank Ismars Hilfe war Ragnar tatsächlich unbehelligt nach Mogontiacum hinein gekommen. Nun saß er, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, an einem der Tische vor der Taverne und nippte an seiner Cervisia.
Schmeckte etwas gewöhnungsbedürftig, aber irgendwas mußte er trinken, um nicht unnötig aufzufallen. Immerhin konnte er von hier aus ungestört das allgemeine Geschehen auf dem Marktplatz beobachten.
Immer wieder, wenn er aus der Ferne eine Frau sah, die Ähnlichkeiten mit Larcia hatte, tat sein Herz einen Sprung. Inzwischen wagte er kaum mehr, näher hinzusehen, wenn ihn eine der Passantinen an seine Geliebte erinnerte ... Wie hoch standen schon die Chancen, daß sie tatsächlich dabei war? Jedoch blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten - auszuharren, und vielleicht zum Zeitvertreib noch etwas zu Essen zu bestellen? Nach seinem Pferd sehen konnte er zwar auch, doch hielt ihn die Angst davon ab, daß er genau in dieser Zeit Larcia verpassen könnte.
Seufzend griff Ragnar nach seinem Krug und leerte ihn endgültig. Noch während er ihn abstellte, winkte er dem Wirt, daß er ihm noch eine Cervisia bringen sollte.
Wenn er seit dem Sommer gewartet hatte, würden die paar Tage, die es hier dauern konnte, doch ein Klacks werden, oder?

Larcia schrieb:

Larcia hatte einen Weidenkorb im Arm und war auf der Suche nach frischen Lebensmitteln, was bei der fortgeschrittenen Jahreszeit nicht allzu einfach war. In letzter Zeit hatte sie ihre Trauer ein wenig in den Griff bekommen, auch wenn ihre Hoffnung natürlich noch nicht gestorben war. Sie fragte sie immer wieder, ob sie richtig gehandelt hatte als sie dem Knochenschnitzer einen Brief für Ragnar mitgegeben hatte. Wenigstens konnte er sie nicht verraten haben... Denn sie lebte noch immer unbehelligt beim Statthalter und seiner Frau, hatte sich mit den Kindern angefreundet, auch wenn es ihr nicht leicht gefallen war, sah sie doch in ihren Gesichtern stets das Antlitz ihres eigenen Sohnes... Sie wusste einfach, dass es dem Kleinen dort, wo er jetzt war, besser ging. Sie wusste es so, wie nur eine Mutter es spüren konnte.

Sie hielt inne und betrachtete das wundervolle Standbild einer jungen Mutter, die ihren kleinen Sohne – oder war es eine Tochter? - auf dem Arm balancierte. Noch immer fiel es ihr schwer in der Gegenwart von Kleinkinder die Fassung zu wahren. Aber sie würde es schaffen... Für ihren Sohn... Für Ragnar und vor allem für sich selbst...

Ragnar schrieb:

Inzwischen hatte der Wirt ihm die zweite Cervisia gebracht, und Ragnar hatte, wie bei der ersten, lieber sofort bezahlt.
Während er den ersten Schluck des schäumenden Bieres genoß, kramte er verstohlen in seiner Manteltasche herum. Unter dem Tisch, geschützt vor jeglichen Blicken, faltete er den Zettel zum unzähligsten Male auseinander. Auch wenn er ihn schon längst auswendig konnte, seine Augen mochten sich nicht sattsehen an den Zeilen, die Larcia ihm wohl schon vor Einbruch des Winters geschrieben hatte. Immer wieder las er Wort für Wort, formte lautlos ihren Klang, versank ganz und gar in ihrer Bedeutung ... beinahe war es ihm, als ob er Larcias Stimme hören konnte, die sie ihm vorlas.

Larcia schrieb:

Das Weinen des Säuglings riss Larcia aus den Gedanken. Das hier war nicht Romaeus. Das Kind, das die junge Frau in den Armen hielt, war viel zu klein. Genauso klein wie ihr Sohn gewesen war, als sie ihn aus ihren Armen gegeben hatte. Sicher war er schon ein ganzes Stück gewachsen. Sie hatte ja bei Drusus gesehen, wie schnell Kinder sich doch entwickelten. Stumm schluckte sie den Kummer herunter. Den Kummer darüber, dass sie nicht dabei sein konnte, nicht zusehen, nicht unterstützen konnte, wenn ihr eigener Sohn, ihr eigen Fleisch und Blut sein erstes Wort sprach, allein stehen konnte.

Zielsicher steuerte sie ein paar Marktstände zu, die von vielen Menschen umgeben waren. Eine große Traube an Kundschaft bedeutete entweder, dass die Waren gut oder günstig – oder beides waren – oder das man dort eine wie auch immer geartete Unterhaltung geboten bekam und das konnte sie gerade sehr gut gebrauchen.

Ragnar schrieb:

Wort für Wort hatte er, wohl nun zum hundertsten Mal, in sich aufgesogen, und nun, als er den Blick von dem Pergament hob, war sein Hals vom vielen Tränen runterschlucken ganz trocken geworden.
Gerade hatte er den Krug erneut angehoben, um sich einen kräftigen Schluck zu gönnen, da verschluckte er sich beinahe an dem herzhaften Gebräu. Hustend stellte er den Krug ab, hielt ihn jedoch fest mit den Händen umklammert. Ungläubig starrte er auf die junge Frau, die bis eben wohl von einer Statue verborgen gewesen war, und die nun zielsicher auf die gut besuchten Stände zu ging.
Ruckartig erhob Ragnar sich, um die Römerin besser betrachten zu können. Gerade noch konnte er sich zusammenreißen, sich nicht allzu rasch vom Tisch zu entfernen, sondern sich langsam fortzubewegen, als wollte er die Stallungen aufsuchen und würde sich zugleich in der Gegend umsehen. Sein Herz pochte so stark, daß er unwillkürlich Angst bekam, jemand könnte es hören. Unruhig huschte sein Blick umher, ob ihn auch niemand beobachtete und wie er möglichst unauffällig zu ihr gelangen könnte. Dabei musterte er immer wieder die Frau, deren Gesicht er sich so lange im Geiste vorgestellt hatte ... konnte es wirklich sein? Hatte er sie nun wirklich, endlich, gefunden?
"Larcia", es war nur mehr ein Hauch, wie er ihren Namen aussprach. Er konnte es kaum glauben, er wollte; nein, er mußte sich davon überzeugen -
Vorsichtig, doch nun, im Schutz der Menge deutlich zügiger, näherte er sich der Römerin. Dicht hinter ihr blieb er stehen und beugte sich leicht vor, so daß es für unbeteiligte scheinen mußte, als würde auch er die Waren an dem Stand näher betrachten wollen. Ragnar hatte das Gefühl, sein Herz müßte vor lauter Aufregung zerspringen. Immer noch war sein Hals trocken, und er glaubte, keinen Ton herauszubringen. Und doch kamen die Worte über seine Lippen, nur ein Flüstern, so wie er es einst zu ihr gesagt hatte, bevor ihre Liebe sich in Streit und Verderben wandelte:
"Weißt du, daß deine Augen wie Sterne leuchten, wenn du glücklich bist?" hauchte er in ihr Ohr. "Ihr Licht weist uns den Weg im Dunkeln, so wie Liebe allen Gefahren trotzt! Wenn du noch dran glaubst, ich warte bei den Ställen auf dich!"
Kaum gesagt, zog Ragnar sich wieder von ihr zurück. Es bereitete ihm Mühe, sich nicht umzudrehen, als er nun wirklich in Richtung der Stallungen verschwand. So heftig pochte sein Herz gegen seine Rippen, daß es beinahe schmerzte. Im Eingang eines Stalls lehnte er sich gegen eine der Boxen und wartete ab. Hoffte und bangte zugleich. Was, wenn Larcia ihn nicht mehr liebte? Wenn ihr die Zeit zu lang geworden war, er zu lange auf sich hatte warten lassen ... ?

Larcia schrieb:

Larcia hatte sich geirrt. Es handelte sich kaum mehr um eine Ablenkung als um besonders ausgefallenes Tuch. Es waren wirklich schöne Stoffe, fein gewebt und sicher weich, aber doch viel zu teuer als dass sie – und mit ihr die meisten anderen Frauen, die den Tisch umringten – es sich leisten konnten. Aber warum sollte sie sich auch in teure Gewänder kleiden, wo sie doch keinem Mann mehr gefallen wollte? Sie hatte ihre Liebe gefunden und wieder verloren. Noch einen solchen Verlust würde sie nicht mehr verkrafte. Das wusste sie...
Weißt du, daß deine Augen wie Sterne leuchten, wenn du glücklich bist? Ihr Licht weist uns den Weg im Dunkeln, so wie Liebe allen Gefahren trotzt! Ja, das war es, was ihre Liebe ihr ins Ohr geflüstert hatte. So oft und doch viel zu selten. Sie erinnerte sich an die Worte und es kam ihr vor als würde er jetzt gerade hinter ihr stehen, als würde sein Atem ihre Wange streichen, seine Wärme sie umfangen. Larcia riss die Augen auf. Das war keine Einbildung. Seine Stimme... Er... Er war da...
Wenn du noch dran glaubst, ich warte bei den Ställen auf dich! Sie wagte es nicht sich umzudrehen, aus Angst sich zu verraten. Er war es. Ragnar war da. Oder spielte ihr Verstand ihr einen grausamen Scherz? Larcia schloss die Augen und zählte bis zehn, dann nahm sie all ihren Mut zusammen und drehte sich langsam um. Ragnar war nicht mehr da, aber sie glaubte – so er denn jemals da gewesen – dass sie seine Anwesenheit noch spüren konnte. Sein Wärme, seinen Duft, seine Liebe. Ihr Blick fiel auf die Taverne und die Ställe, die dort angeschlossen waren. Langsam näherte sie sich dem Gebäude und jeder Schritt brachte sie weit fort von dem Hier und Jetzt. Es war wie ein Weg zurück, in die Vergangenheit, die so wundervoll gewesen war. Hatten die Götter sie erhört? Sie wagte nicht ihre Freude überhand gewinnen zu lassen... Sie wollte... sie konnte keine Enttäuschung verkraften. Was, wenn es der Wahnsinn war, der langsam seine Klauen nach ihr ausstreckte...
Vorsichtig schob sie die Tür auf und trat ins Halbdunkel des Stalles. Aus den Pferdeboxen drang ein Scharren von Hufen und hier drinnen war es durch die bebenden Pferdeleiber viel wärmer als draußen auf der Straße. Ihr Herz klopfte so laut, dass die ganze Welt es hören musste. Sie hatte schreckliche Angst und ihre Pupillen waren geweitet, als sie versuchte etwas zu erkennen. Sie formte mit den Lippen ein Wort, brachte es aber nicht herüber. Erst beim dritten Versuch fragte sie zaghaft in die Leere: „Ragnar?“ Wie lange war es her, dass sie seinen Namen laut ausgesprochen hatte?



29.11.2008 20:22:24   
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Ragnar schrieb:

Ragnar hielt vor Anspannung fast den Atem an. Würde sie ihm folgen, oder hatte er sie längst unwissentlich an einen anderen verloren ... ? Minutenlang war nur das Scharren und Schnauben der Pferde, gepaart mit dem Rascheln des Heus wahrzunehmen.
Zitternd preßte er sich mit dem Rücken zur Wand, da er näherkommende Schritte hörte. Er mußte ein, zweimal tief durchatmen, ehe er den Kopf drehen konnte.
Dort stand sie, mit dem Rücken zu ihm, so wie eben noch auf dem Markt. Doch nun konnte er ihre Stimme hören, so leise und dennoch gab es in diesem Moment nichts lieblicheres für ihn auf der Welt. Denn sie sprach seinen Namen, zögernd, ängstlich, aber sie meinte ihn!
"Hier drüben!" wisperte er zurück. In einer zügigen Bewegung schob Ragnar die Kapuze zurück und trat halb aus dem Schatten hervor. Stumm, aber mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen, schaute er sie an. Ragnar konnte sein Glück kaum fassen!

Larcia schrieb:

Fassungslos starrte Larcia ihren Liebsten, ihrer Ragnar an. Er war es. Er war es wirklich und doch war es so unwirklich wie in all ihren Träumen zuvor. Es konnte nicht sein... Nach all der Zeit, die vergangen war. Und doch, sie hatte ihr Hoffen, ihr Bitten und Beten nie aufgegeben, sie hatte gewusst, dass sie ihn wiedersehen würde. Tränen rannen über ihre Wangen und hinterließen salzige Spuren auf ihrer Haut. „Ragnar.“, keuchte sie und überwand die letzten Meter zwischen ihnen, um ihm um den Hals zu fallen. Sie musste ihn berühren, ihn spüren um zu wissen, dass er wirklich da war, dass er kein Hirngespinst, kein Produkt ihres eigenen Verstandes war. Schluchzend vergrub sie das Gesicht an ihm, unfähig ein Wort herauszubringen. Was hätte sie sagen sollen? Da war so viel, was gesagt werden musste, aber alles schien unwichtig jetzt, wo er da war. Sie wusste, dass sie ihn nie wieder gehen lassen würde. Das nächste Mal, das hatte sie sich in all diesen einsamen Nächten geschworen, das nächste Mal würde sie mit ihm gehen.

Ragnar schrieb:

Ganz vorsichtig, als könnte er sie zerbrechen, schloß Ragnar seine Arme um Larcias bebende Schultern. Vollkommen überwältigt darüber, daß sie endlich wieder vereint sein sollten, hob er die Hand und berührte sachte ihr weiches, langes Haar.
Doch erst, als ihre Tränen naß und warm auf seine Finger tropften, konnte er es wirklich glauben. Seine Stimme, ja selbst sein Atem klang zittrig, als er leise ihren Namen aussprach und sie fest in seine Arme zog.
"Ich bin hier, jetzt wird alles gut!" Beruhigend strich er mit den Daumen ihre Tränen weg, küßte die nassen Spuren trocken, um seine Stirn gegen ihre zu lehnen.
"Ich hab's dir doch versprochen!" Sein Lächeln war wehmütig und dennoch selig vor Glück. "Euch beiden, Romaeus und dir. Dem Kleinen geht's gut, er ist bei meiner Familie." Liebevoll hauchte er nun einen Kuß auf ihre Lippen. "Und auch du bist dort willkommen!"

Larcia schrieb:

Nach all der Zeit konnte sie sich endlich wieder fallen lassen und sicher sein, dass jemand da war um sie aufzufangen. Dieser jemand war nicht irgendwer. Es war Ragnar, ihr Ragnar, ihre Liebe. Das hier war der Moment, den sie so sehr herbeigesehnt hatte und sie stand da, unfähig zu sprechen und ließ ihren Gefühlen, ihren Tränen freien Lauf. Er hatte es ihr versprochen, er hatte sein Versprechen gehalten.
„So lange.“, schluchzte sie und kuschelte sich enger an ihn. Für einen Moment lang hatte sie alles um sich herum vergessen. Das einzige, was zählte war das Hier und Jetzt und doch war da etwas, das ihr Glück nicht perfekt machte. Der kleine Romaeus... Jetzt wusste sie zwar, dass es ihm gut ging, aber sie wollte bei ihm sein, ihn berühren, ihn halten, ihn küssen und ihn in allem unterstützen.
„Ich... Ich hab dich so vermisst.“ Langsam hob sie den Kopf und blickte in seine wunderschönen Augen. Sie hatte Angst gehabt ihn zu vergessen. Jede Nacht hatte sie versucht sich jede Einzelheit seines Gesichtes in Erinnerung zu rufen, aber doch gab es so viel, was verblasst war...

Ragnar schrieb:

"Ich dich auch ... ich dich auch." Ragnar hätte am liebsten gar nicht mehr aufgehört, ihr Gesicht mit kleinen Küssen zu bedecken. Als sie ihn ansah, fuhr er behutsam mit dem Daumen ihre Wangenkonturen entlang, wischte so die restlichen Tränenspuren endgültig weg.
"Ich wär fast verrückt geworden vor Sehnsucht nach dir", gab er mit einem etwas befangenen Grinsen zu. "Die ganze Zeit über hatte ich Angst, daß sie ... dich vielleicht neu verheiratet hätten, oder dich ganz weit weg geschickt - oder beides ..."
Ragnar brach ab, nur um überglücklich Larcia bei den Händen zu nehmen und sie weiter in den Schatten zu ziehen.
"Ja, zu viel Zeit ist vergangen. Du mußt mir alles erzählen, was ist wirklich passiert?" Behände zog er sich auf die Absperrung einer leeren Pferdebox und hob seine Liebste kurzerhand hinüber, so daß sie es sich im Heu gemütlich machen konnten.

Larcia schrieb:

Du hast immerhin noch Romaeus gehabt... – wollte sie gerade sagen, besann sich dann aber eines besseren. Immerhin wollte sie ihm keinen Vorwurf daraus machen. Es war nun einmal so gekommen und doch wäre sie so gerne an seiner Stelle gewesen. Die Ungewissheit, der – glücklicherweise nur vorübergehende – Verlust der zwei Menschen, die ihr Leben bedeuteten...
„Ich bin verrückt geworden...“
Larcia ließ sich über die Absperrung heben und sank dann ins Heu nieder. Für einen Moment verschwand sie fast darin, dann tauchte sie wieder auf, ihr Gesicht noch immer rot von den Tränen, die langsam versiegten und goldene Halme zwischen den schwarzen Haarsträhnen.
„Ich hätte keinen anderen genommen... Lieber wäre ich gestorben...“ Ihre Stimme war so fest, dass sie keinen Zweifel daran ließ, dass sie tatsächlich den Freitod einer Zwangsheirat vorgezogen hätte.
„Das ist alles vorbei...“, sagte sie. „Es ist vorbei...“ Sie zog Ragnar zu sich herunter.

Geschichtenerzähler schrieb:

Der Stallbursche war recht unsanft aus seinem kleinen Nickerchen geweckt worden, weil einige der Herrschaften unbedingt jetzt ihre Pferds aus dem Stall haben wollten.

Mürrisch und vor sich hin grummelnd, kam er mit dem Putzzeug aus der Sattelkammer und ging zu den besagten Pferden, die direkt in der benachbarten Box standen, in der sich gerade Ragnar und Larcia aufhielten.

Ragnar schrieb:

Ragnar zuckte innerlich zusammen, als seine Geliebte tatsächlich davon sprach, für ihre Liebe zu sterben.
"Sag sowas nicht", bat er sie flüsternd und ließ sich neben ihr ins Heu sinken. Seine Hand streichelte über ihre Haare, ihre Wange.
"Sonst hätt ich dich nie wieder gefunden -" Abrupt verstummte er. Da kam doch jemand?!
Erschrocken richtete er sich ein Stückchen auf und lauschte. Die Schritte kamen immer näher, bis schließlich derjenige anfing, in der Nachbarbox herumzumoren. Ragnar warf einen leicht panischen Blick zu Larcia. Was sollten sie jetzt machen?

Larcia schrieb:

Ruckartig hob Larcia die Hand und legte den Zeigefinger an ihre Lippen um Ragnar zu zeigen, dass er ruhig sein sollte.
Was würde passieren, wenn man ihn hier entdeckte? Sobald man herausfand wer er war, würde man ihn ohne Verhandlung sofort töten. Er war ein Mörder... Er war der Mörder eines ehrbaren römischen Bürgers, ihres Bruders.
Sie versuchte den Überblick zu behalten und Schadensbegrenzung zu betreiben. Wenn sie sich im Heu versteckten, wäre das vermutlich zu laut. Das heißt sie würden warten müssen, bis eines der Pferde etwas lauter scharrte oder sich bemerkbar machte. Von hier aus war nicht erkennbar wer denn da gekommen war. Was würde passieren, wenn man nun ein Pferd in diese Box führte?
Sie griff nach einer groben Wolldecke neben sich und breitete sie über Ragnar und sich aus. Sie bedeckte nicht alles, aber sie hoffte, dass sie, wenn jemand nur einen flüchtigen Blich hineinwarf, nicht entdeckt werden würden...

Geschichtenerzähler schrieb:

Der Stallbursche begann das Pferd zu striegeln. Irgendwie was es sehr unruhig. Beruhigend und leise sprach er mit dem grossen braunen Pferd. "Ruhig, mein Grosser!" sacht strich er dem Tier über die Stirn und über die Augen, "Was ist nur los mit dir, du warst doch sonst nicht so aus der Ruhe zu bringen."
Seine Worte schienen das Tier zu beruhigen. Plötzlich hörte, er auf zu sprechen und sah sich um. War das gerade ein Geräusch gewesen, das nicht hier in den Stall gehörte?
Der Stallbursche lauschte einen Moment, alles schien wieder ruihg zu sein...

Ragnar schrieb:

Mit klopfendem Herzen kauerte Ragnar sich neben Larcia unter der Decke zusammen. Fest presste er die Lippen aufeinander, damit sein unruhiger Atem ihn nicht verriet.
Er wußte genau, was ihm blühte, würde man sie jetzt hier entdecken ...
Wie hatte er nur glauben können, im Stall wären sie ungestört? Hier in Mogontiacum reisten die Menschen nahezu zu jeder Tages- und Nachtzeit, und nur weil sie bis jetzt Glück gehabt hatten, hieß das nicht, daß dies auch weiter anhalten würde.
Angespannt umklammerte er Larcias Hand. Ragnar schickte ein Stoßgebet zu sämtlichen Göttern, die ihm auf die schnelle einfielen, daß sie hier heil rauskamen ...

Larcia schrieb:

Larcia zitterte vor Anspannung. Sie hielt den Atem an und biss sich auf die Unterlippe. Ihre rechte Hand umklammerte Ragnars Handgelenk so fest, dass ihre Knöchel weiß anliefen. Immerhin waren sie zusammen, versuchte sie sich einzureden, aber wenn... wenn sie nun entdeckt wurden und sie Ragnar... Sie wollte sich nicht ausmalen, was sie mit ihm tun würden. Was würde mit dem kleinen Romaeus passieren? Er würde nicht nur seinen Vater verlieren, nein, allein als Fremde hätte auch sie keine Chance ihn zu holen... Wo sollte sie auch mit ihm hin? Sie gehörte ja weder zu Ragnars Familie, noch mehr zu den Römern. Lautlos lehnte sie den Kopf an Ragnars Schulter. Es hatte nur den Bruchteil einer Sekunde gedauert um ihr wiedergewonnenes Glück zu zerstören. Das Leben konnte so grausam sein.


29.11.2008 20:26:53   
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Geschichtenerzähler schrieb:

Langsam und leise legte der Stallbursche den Striegel an die Seite und schlich zur Boxwand und lugte hinüber. Die Decke hatte doch vorhin nicht so komisch dagelegen?

Leise verliess er die Box und schlich sich in die Nachbarbox. Schnell ergriff der Stallbursche die Decke und zog sie von den Beiden herunter.
"Na, wen haben wir dennn hier?"

Ragnaar schrieb:

Doch leider nützten die Stoßgebete nichts. Wenige Momente später wurde die Decke weggezogen und nur mehr ein paar Strohhalme bedeckten Larcia und ihn.
Sollte das eine weitere Prüfung der Götter sein? Ragnar wußte, daß sie etwas tun mußten, also setzte er nun alle Hoffnungen darauf, es so aussehen zu lassen, als hätte der Stallbursche sie 'nur' bei einem normalen Stelldichein gestört. Frei nach dem Motto, Angriff ist die beste Verteidigung. Immerhin sah er mit seinen dunklen Haaren nicht ganz so germanisch aus, wie die meisten anderen aus seinem Dorf.
"Wer will das wissen?" Das Kinn auf eine Hand gestützt, musterte er den Kerl vor sich. "Kann man hier noch nicht mal in Ruhe mit seiner Verlobten ein paar Privatangelegenheiten klären?!"

Larcia schrieb:

Larcia musste nicht nur erschrocken spielen, sie war es tatsächlich. Die Decke wurde weggerissen und es wurde hell und kalt, auch wenn das nur nebensächlich war. Es war aus... Alles war verloren. Sie waren entdeckt, enttarnt und... Moment noch waren sie nicht enttarnt. Sie nickte zustimmend.
„Magnus... ich hab dir doch gesagt, dass es keine gute Idee war.“, schalt sie Ragnar. Sie gab ihm einen römischen Namen um nicht den Verdacht aufkommen zu lassen, dass es sich um einen Wilden, um einen Flüchtling, einen Verbrecher handelte. Wenn die Götter ihnen auch nur ein wenig wohlgesonnen waren, dann würde der Bursche sie einfach flüchten lassen. Sie glaubte nicht, dass er Ragnar kannte. Woher auch...? Aber Gerüchte waren schneller als jeder Meldereiter... Ängstlich hielt sie sich an Ragnars Arm fest.

Geschichtenerzähler schrieb:

So! Frech werden wollte der Bursche auch noch? Na, das kam ihm gerade recht, wo er doch bei seinem kleinen Päuschen gestört waorden war....
Die Beiden waren eindeutig keine Übernachtunhgsgäste der Taverne, also hatten die Beiden kein Recht hier zu sein. Der Stallbursche war schon gespannt, wie dieses Pärchen versuchen würde sich herauszureden...

"Wer das wissen will? Das geht dich gar nichts an, Bursche! Ihr Zwei habt kein Recht hier zu sein, das ist ein Privatgebäude", schnauzte er Ragnar an.
"So, so ein "Magnus" soll dieses Kerlchen hier also sein? Er sieht mir eher aus, wie einer dieser Babarren, von der anderen Seite des Rhenus...", der Stallbursche lachte abfällig, denn die Kleidung, die Ragnar trug, war eindeutig keine Römische.

Fies grinsend musterte er Ragnar und Larcia, die immer noch im Stroh, dicht aneinander gekauert sassen. "So ihr Zwei... Und nun erzählt mir mal, was mich davon abhalten sollte, euch beide an die Behörden zu verraten?" Er verschränkte die Arme vor der Brust und wartete.

Ragnar schrieb:

Ragnars Augen verengten sich leicht, als der Typ ihn weiter anraunzte und dann auch noch als Barbaren betitelte. Ganz abgesehen davon, daß er so nicht nur Ragnars Vorfahren, sondern auch noch seinen Sohn beleidigte, klang der Mann absolut nicht so, als würde er Larcias und seine Verbindung verstehen, geschweige denn respektieren.
Fieberhaft überlegte der junge Marser, wie sie ihn dennoch davon abhalten konnten, sie zu verraten. Leider fiel ihm nur eines ein - das, was er bereits indirekt mit Ismar gemacht hatte. Ragnar warf einen raschen Blick zu Larcia, in der Hoffnung, daß sie dies jetzt nicht falsch auffassen würde.
"Wie wär's mit einem Geschäft?" schlug er dann, mit deutlich ruhigerer Stimme, vor.

Larcia schrieb:

Geschäft?! Hatte Larcia das gerade richtig verstanden? Wollte Ragnar den Stalljungen bestechen?
Dieser neue Ansatz gefiel der jungen Römerin ganz und gar nicht. Sie war stolz und auch der Kummer und Schmerz, all die Verluste, hatten ihren Stolz und ihr Ehrgefühl noch nicht gebrochen. Doch wenn sie Ragnar jetzt widersprach, ihm ins Wort fiel, dann würde das ein schlechtes Licht auf sie werfen, würde den Stallburschen nur noch mehr an ihrer Geschichte zweifeln lassen...
Doch wenn Ragnar ihm Geld bot, dann würde er doch erst recht auf die Idee kommen, dass das Zusammensein dieser zwei jungen Menschen eine Situation war, aus der sich möglicherweise viel, viel Profit schlagen ließ...
Nervös drückte sie Ragnars Hand etwas fester und das Gefühl, dass er hier war - hier bei ihr - gab ihr neuen Mut. Vielleicht machte sie sich einfach nur zu viele Gedanken... Vielleicht...
Noch bevor der Stalljunge etwas auf das Angebot antworten konnte, hatte Larcia sich erhoben und funkelte genauso böse den Burschen an, wie dieser ihr fies zugrinste.
"Wie ihr das regelt ist mir egal. Ich gehe jetzt!", verkündete sie stolz und schritt auf das Tor der Box zu, über die Ragnar sie vor wenigen Minuten herübergehoben hatte.
Sie setzte alles auf eine Karte. Würde der Junge um Hilfe rufen... Würde er sie sogar bedrohen?

Geschichtenerzähler schrieb:

Ein Geschäft? Die Augenbrauen des, nicht mehr ganz so jungen, Stallburschen wanderten nach oben. Er schien zu überlegen.
Als Larcia sich erhob und aus der Box gehen wollte, ergriff der Stallbursche die Boxtür und zog diese noch ein Stück weiter zu, sodass keiner mehr herauskonnte, "Du gehtst erstmal nirgend wohin, nicht bevor wir das Geschäft beprochen haben...", sagte der Mann scharf und schaute die Römerin an. Er hatte keine Angst vor ihr oder ihren arroganten Getue.
"Na, dann lass mal hören...", meinte er an Ragnar gewandt. Er war schon gespannt, was dieser ihm bieten würde und einem guten Geschäft war er auf keinem Fall abgeneigt.


29.11.2008 20:29:47   
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Ragnar schrieb:

Bewußt langsam erhob Ragnar sich und klopfte sich erstmal das Heu von Haaren und Kleidung, ehe er sich lässig gegen das Boxengeländer lehnte.
"Wie wär's mit einem halben Monatslohn für nichts weiter als deine Verschwiegenheit?" unterbreitete er dem Stallburschen seinen Einfall. Diesmal vermied er es jedoch, zu Larcia zu sehen. Er vertraute einfach auf seine Geliebte, wie er es schon immer getan hatte ... und genau das half ihm dabei, seine Unsicherheit zu überspielen.


Larcia schrieb:

Larcia hätte den Burschen zu gerne weiter herausgefordert, doch sie wusste, dass dies ihrem Plan, ihrem eigentlich verfolgten Wege, nicht dienlich sein würde. Sie wollte hier weg, sie wollte mit Ragnar zusammensein und endlich ihrer Bestimmung folgen. Sie wollte fliehen und das einzige - nun, wenigstens momentan - was diesem Plan im Wege stand war dieser aufdringliche Kerl, der sofort hellhörig wurde, als er erkannte, dass er aus dieser Sache Profit schlagen konnte. Fast schon konnte sie sehen, wie goldenen Münzen in seinen Augen flackerten.
Die junge Römerin besaß nicht viel Geld, da der Großteil des Erbes ihres ersten Ehemannes von ihrem Vater verwaltet wurde, doch sie hatte auch ein kleines eigenes Vermögen, was mehr war, als das, was die meisten Römer zur Verfügung hatten...

Langsam sah sie vom Stallburschen zu Ragnar und wieder zurück zu ihrem Erpresser. Sie war klug genug, um sich bei den Verhandlungen zwischen den beiden Männern nicht einzumischen.


Geschichtenerzähler schrieb:

Abschätzend musterte der Stallbursche Ragnar. Ein halber Monatslohn, das hörte sich nicht schlecht an... Sein Blick wanderte allerdings auch noch zu Larcia hinüber, aber so wie die Beiden sich benahmen, konnte er DAS wohl vergessen...

"So ein halber Monatslohn also?", er strich sich übers Kinn, als müsse er noch einmal darüber nachdenken, "... wenn ich mir dich allerdings so anschaue, frage ich mich, wie du dieses Geld aufbringen willst, hier und jetzt? Du trägst kaum etwas besseres als ein Sklave, wo willst du dann soviel Geld hernehmen? Willst du etwa dein Römerliebchen hier anbetteln?"


Ragnar schrieb:

Ragnar musterte den Stallburschen kühl, als dieser sich weiterhin so von oben herab benahm.
"Ich wüßte nicht, was dich das angeht", entgegnete er knapp. "Dir sei nur soviel gesagt, du sprichst hier mit zwei ziemlich einflußreichen Leuten aus unterschiedlichen Gefilden! Was also ist dir lieber, sicheres Geld oder die Mißgunst zweier Familien?"
Hoffentlich verstand Larcia jetzt, worauf er hinaus wollte. Auch wenn seine Darstellung leicht übetrieben war, sprach er ja nicht die Unwahrheit ... und genau das galt es auszunutzen! Nur so bestand für sie die Chance, heil aus der Sache rauszukommen.


Larcia schrieb:

Larcia mochte es nicht, wie der Bursche sie auf einmal betrachtete. Sie schenkte ihm einen bitterbösen Blick, der zeigte, dass er gar nicht erst wagen sollte irgendetwas zu denken, dass sie sowieso nie - und nicht zuletzt auch Ragnar - zulassen würde.

"Du solltest die Menschen nicht nach ihrem Äußeren beurteilen, Stallbursche...", giftete sie ihn an.

"Dir sollte bewusst sein, dass du dich mit deinem Verhalten sehr unglücklich machen kannst. Wenn..." Sie ließ den Satz unvollendet und lächelte ihn fies an.
"Nun, wer hat dich nicht zu interessieren... Du bekommst dein Geld und nicht mehr und das wie und woher hat dich nicht zu interessieren..."


Geschichtenerzähler schrieb:

Die Augen des Stallburschen wurde schmal. Die Beiden erlaubten sich ja einiges... Denen war vermutlich gar nicht bewusst, dass er nur jemnden rufen musste, und dann würde dieser Bursche schneller am Kreuz landen, wie er gucken konnte...
Der Stallbursche lachte laut los, "Was soll denn das für eine einflussreiche Familie sein, die sich noch nicht einmal geschiete Kleidung leisten kann? Wirklich komisch...", meinte der Mann dann schlagartig sehr ernst, "bei ihr kann ich mir das ja noch vorstellen", wieder warf er Larcia einen anzüglichen Blick zu, "aber bei dir...?"

"Ach, ja, das Geld, Schätzchen", wandte er sich nun doch mit einem süffisanten Grinsen an Larcia, die er bisher, bis auf die anzüglichen Blicke ignoriert hatte, "Er besorgt das Geld", er deutete auf Ragnar, "und du bleibst solange als Pfand hier, sonst könnt ihr Beide das Geschäft vergessen." Knallhart kamen die Worte aus dem Mund des Stallburschen, das war anscheinend nicht das erste Mal, dass er irgendwelchen Pärchen, die er hier verbotenerweise erwischt hatte, Geld für sein Schweigen abknöpfte...
"Und wir Zwei werden uns schon die Zeit vertreiben, während dein Germane hier das Geld besorgt hat..."



10.12.2008 19:49:52   
Swanafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ragnar schrieb:

Je weiter der Stallbursche redete, desto mehr spürte Ragnar die Wut in sich aufsteigen. Er war bereits drauf und dran, seinen Dolch zu ziehen, hielt jedoch im letzten Moment inne.
Denk an Romaeus, schalt er sich selbst. Das würde die Sache nur noch schlimmer machen ... Er biß sich hart auf die Unterlippe, um seinen Zorn in Zaum zu halten, atmete einmal tief durch.
"Weißt du eigentlich, wie armselig das ist? Ich dachte eigentlich, ihr Römer versteht mehr von Ehre - zumindest behauptet ihr das doch immer, nicht wahr?" bemerkte er abfällig. "Du glaubst ja wohl nicht im Ernst, daß ich meine Geliebte auch nur eine Sekunde mit einem Proleten wie dir allein lasse! Aber wenn dir das nicht paßt, können wir das auch gerne anders regeln - von Mann zu Mann, ohne Hinterhalt und ohne Waffen. Oder fehlt dir der Schneid dazu?!"


Larcia schrieb:

Nein, nein, nein... Warum taten die Götter ihr das an? Warum sollte sie in den Moment, in dem sie ihren Geliebten, ihre zweite Hälfte wiederbekommen hatte, einem anderen zu Willen sein... Um nichts in der Welt würde sie sich dem Burschen hingeben... Und... Und wenn es doch der einzige Ausweg war? Vielleicht musste sie sich ein letztes Mal aufgeben, um endlich glücklich zu sein. Vielleicht erwarteten die Götter das von ihr. Larcia schluckte ihre Angst herunter, doch bevor sie etwas sagen konnte, bedrohte Ragnar den Jungen bereits, der sie mit seinem Blick bereits abzutasten schien.

Erschrocken trat sie einen Schritt nach vorn und griff nach Ragnars Hand. Ihre Finger zitterten...
"Tu, es nicht."


Geschichtenerzähler schrieb:

Langsam war die Geduld des nicht mehr ganz so jungen Stallburschen am Ende. Diesem dahergelaufenen Jungspund war die Situation wohl nicht ganz bewusst, in der er und seine kleine Römerin sich befanden...

"Armselig? Ja du bist armselig, wenn du nicht erkennst, wann es an der Zeit ist, auf eine gut gemeinten Vorschlag einzugehen. Du scheinst nicht sehr an deinem Leben zu hängen und das Kreuz zu bevorzugen..." Der Stallbursche verschränkte die Arme vor der Brust, "... also, was ist jetzt...? Gehst du nun das Geld besorgen oder muss ich die Wachen rufen?"



12.12.2008 10:29:40  
Larciafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Larcia wusste, dass es an der Zeit war zu handeln. Sie musste etwas tun, bevor die Situation noch weiter eskalierte. Wieder trat sie ein paar Schritte nach vorne, platzierte sich so zwischen den beiden Männern, dass sie dem Stallburschen zugewandt stand und Ragnar den Rücken zeigte. Sie griff mit der rechten Hand hinter sich und streichelte seinen Arm, in der Hoffnung, dass diese Berührung ein beruhigende Wirkung auf ihn haben würde. Die Linke legte sie schützend auf ihre Brust.
"Bitte...", sagte sie nur und in ihrer Stimme lag ein verzweifeltes Flehen.
In diesem Moment berührten ihre Finger den goldenen Anhänger, das einzige, was ihr von ihrer Mutter geblieben war. Sie schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Es musste sein. Es ging nicht um sie selbst, es ging um ihren kleinen Sohn. Die Ahnen, ihre Mutter, sie würden es verstehen. Dann griff sie unter den Stoff ihrer Oberbekleidung und fischte das Erbstück hervor. Behutsam zog sie es über den Kopf.
"Würde dir das reichen? Mehr habe ich nicht..." Langsam streckte sie die Hand aus, damit der junge Mann das Schmuckstück betrachten konnte. Sie wusste, dass es falsch war, aber in diesem Moment bat sie die Götter, dass der Kerl an seiner Gier zugrunde gehen würde.


bearbeitet von Larcia am 13.12.2008 23:20:32
13.12.2008 23:18:59  
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ihre verängstigte Stimme jagte ihm einen Schauder über den Rücken. Mit Mühe klaubte Ragnar den Rest seiner Beherrschung zusammen und ließ seine Geliebte gewähren. Sie würde schon wissen, was sie tat, und er wollte nicht durch seine Unbeherrschtheit schon wieder alles verderben. Doch hier ging es nicht nur um ihre Liebe, sondern um ihre Familie, was ihn noch nervöser machte. Fest hielt er Larcias Hand umklammert, um ihr wenigstens einen Teil der Angst zu nehmen - und sich selbst auch.
Inständig hoffte er, daß der Stallbursche sich mit dem Medaillon zufrieden geben würde. Er wußte, daß es für Larcia weit mehr bedeutete, als nur den Wert des Goldes. So viele Opfer hatten sie schon für ihre Liebe gebracht, wann würde das nur endlich aufhören ... ?





15.12.2008 21:33:07   
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Der Stallbursche wandte seinen Blick der jungen Römerin zu, die sich nun zwischen ihn und ihren Geliebten gestellt hatte. Wollte sie jetzt etwa herumjammern und flehen, dass er die Beiden doch so laufen liess? Nein, so einfach würde er es den Beiden nicht machen, schliesslich war Geschäft nun einmal Geschäft. Als sie dann aber nichts weiter sagte, sondern an ihrer Oberbekleidung herumfingerte, warf der mann ihr einen lüsteren Blick zu, wollte sie jetzt doch...?
Zum Vorschein kam allerdings ein goldener Anhänger, den sie ihm entgegenhielt. Er streckte die Hand danach aus und berührte Larcias Hand dabei. Betont langsam zog er seine Hand mit dem Schmuckstück wieder zurück und streichelte dabei noch einmal über den Handrücken der jungen Frau.

Der Anhänger lag nun schwer und warm in seiner Hand und er betrachtete diesen kurz und steckte ihn dann kurzerhand ein. Er sah Larcia noch einmal tief in die Augen und strich ihr über die Wange, "Du beweist mehr Verstand, als dein germanischer Liebhaber hier... und jetzt geht, bevor ich es mir noch anders überlege." An Ragner gewandt, meinte er noch kühl, "Du solltest nächtens dein Frauchen hier geschäftliche Verhandlungen führen lassen, die hat da weitaus mehr Gechick als du..." Mit diesen Worten gab er den Weg frei und scheuchte die Beiden aus dem Stall.


16.12.2008 09:32:58   
Larciafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ihre Haut brannte an der Stelle, an der der Stallbursche sie berührt hatte. Sie ertrug seine Nähe nicht länger und schon gar nicht seine Berührungen. Unendlich dankbar war sie dafür, dass er sie nun endlich gehen ließ und da war es ihr zu Anfang auch erst einmal egal wie und wohin. Ohne ihn noch einmal anzusehen, ging sie an ihm vorbei, stieß die Holztüre der Pferdebox ein wenig auf und quetschte sich hindurch. Sie wollte einfach nur weg... weg von diesem Ort, an dem sie Ragnar wiedergefunden und fast für immer wieder verloren hatte.

Sie verließ den Stall und drückte sich gegen die Wand aus Holz, sodass sie vom Schatten verschluckt wurden und für niemanden so schnell sichtbar waren.
"Wir müssen hier weg...", sagte sie.
"Wir müssen so schnell wie möglich fort aus Mogontiacum."
Nur wie?!


20.12.2008 18:28:45  
Ragnarfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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"Ja ..." Mißtrauisch sah Ragnar sich um, ob der penetrante Kerl ihnen auch nicht folgte. Schützend legte er seinen Arm um Larcia und drückte sie fest an sich.
"Wir brauchen ein Pferd!"
Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen? Noch mehr Ärger wollte er wirklich nicht riskieren ...
"Weißt du, wo wir am schnellsten eins herbekommen?"





20.12.2008 21:50:02   
Larciafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Larcia drückte sich an ihren Geliebten und vergrub das Gesicht an seiner Brust. Waren sie hier sicher? Nein, das waren sie nicht... Aber hatten sie die Chance es jemals zu sein?
„Ich weiß nicht...“ Sie sah ihn mit einem traurigen Blick in den Augen an.
„Bei Germanicus gibt es natürlich viele Pferde, aber... die können wir nicht einfach nehmen... Sie haben mich aufgenommen und gut behandelt. Das wäre nicht richtig...“



20.12.2008 23:22:49  
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"Mhm ..."
Nachdenklich sah Ragnar Larcia an.
"Hast du dort vielleicht eine gute Vertraute?" hakte er nach. "Ich meine, es heißt doch immer, ehrlich währt am längsten, nicht wahr? Vielleicht sollten wir einfach fragen. Sie können doch deiner Familie einfach erzählen, ich hätte dich entführt ..." Er lächelte schief. Gewissermaßen stimmte das ja auch. "Oder wir schleichen uns erstmal raus und sehen dann, ob wir auf einen fahrenden Händler treffen, der uns ein Stück mitnehmen kann."





21.12.2008 20:21:43   
Larciafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Larcia trat einen Schritt zurück und wandte sich von ihm ab. Schützend legte sie die Arme um ihren Oberkörper.
"Nein, Ragnar. Ich werde da niemandem mit hineinziehen.", sagte sie schließlich und blickte ihm fest in die Auge.
"Wenn sie uns kriegen, dann werden wir beide hingerichtet. Aber wir wissen, was wir tun..." Sie lächelte glücklich. Ja, sie wusste was sie tat.
"Keiner von uns beiden hat das Recht dazu noch weitere Leben aufs Spiel zu setzen..."
Sie trat vor, ging auf Zehenspitzen und legte die Hände um seine Kopf um ihm die Kapuze aufzusetzen.
"In der Stadt darf uns niemand zusammen sehen..."
Sollte sie noch einmal zurückgehen? Ihre Sachen holen... Oder war es zu riskant?"

tbc: Stadtor


bearbeitet von Larcia am 04.01.2009 22:31:32
22.12.2008 00:39:11  
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Ragnar biß sich auf die Unterlippe. So recht Larcia mit ihren Worten hatte, sie gefielen ihm gar nicht.
"Ich geh nicht ohne dich!" stellte er aufgebracht klar. "Romaeus braucht dich ... und ich genauso."
Sachte strich er mit den Fingern über die Konturen ihres Kinns, ehe er seine Hand zurückzog, um sie wieder um ihre zu schließen.
"Wir schleichen uns erstmal so raus und dann - sehen wir weiter. Ja, Süße?" Bittend schaute er sie an. Es war jener Hundeblick, mit dem er seine Schwester schon immer herumbekommen hatte.




22.12.2008 00:49:18   
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