RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Siegmars Dorf » Umgebung des Dorfes - Leben ohne Dich
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Umgebung des Dorfes - Leben ohne Dich
Amaliafehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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(Timeline: Nach der Versammlung)

Nachdem sie eine ganze Weile durch die Gegend gestreift war, hatte sich Amalia schließlich irgendwo außerhalb von Siegmars Dorf niedergelassen. Das Gras war in der Zwischenzeit trocken genug um sich darauf zu setzen. Den Korb den sie mit genommen hatte um ein paar Kräuter zu sammeln, stellte sie vorsichtig neben sich. Viele hatte sie nicht gefunden, denn eigentlich hatte sie gar nicht so recht danach gesucht. Ihre Gedanken waren immer wieder zu Aswin gewandert. Es schmerzte so sehr an ihn denken zu müssen und trotzdem tat sie es in jedem einzelnen Augenblick. Sie hatte Angst das sie irgendwann anfangen würde sein Gesicht, seine Stimme, das Gefühl seiner Hände auf ihrer Wange zu vergessen.
Noch immer kam es ihr so unwirklich vor, das er wirklich gestorben war. Seit man ihn beerdigt hatte, hatte sie immer einen großen Bogen um die Stelle gemacht gehabt. Sie fühlte sich nicht stark genug um sich seinem Grab auch nur auf wenige Meter zu nähen. Schon bei dem Gedanken daran es besuchen zu müssen, wurde ihr ganz flau im Magen und ihre Hände begannen zu zittern. Sie konnte es einfach nicht und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, so wollte sie es auch nicht.

Die Heilerin hatte ihre Knie angezogen und ihre Arme darum geschlungen. Ihren Kopf stützte sie auf ihren Knie ab, während sie starr nach vorne blickte.
Sie hatte es wirklich versucht, denn sie hatte es Swana versprochen. Doch egal wie sehr sie sich bemühte, das Leben ohne Aswin wollte einfach nicht leichter werden. Sie wusste das er kein einfacher Mensch gewesen war und sich oft selbst im Weg gestanden hatte. Aber sie hatte ihn so sehr geliebt und das tat sie noch immer. Egal wie er sich ihr gegenüber manchmal verhalten hatte, egal wie verbittert und unfair er manchmal gewesen war. Sie hatte ihn so geliebt wie er war und sie hatte sich nichts sehnlicher gewünscht als eines Tages seine Frau zu werden.
Nachdem Pharamond Aswin eine Chance eingeräumt hatte zu beweisen das er es wert war sie zu seiner Frau zu nehmen, hatte sie sich schon am Ende ihrer Träume gesehen, doch dann war alles anders gekommen. Amalia war Aswin nicht böse, das er nicht gewusst hatte wie er sich Pharamond hätte beweisen können. Vielleicht hatte er einfach nur etwas mehr Zeit gebraucht. Und dann waren die Römer gekommen und hatten alles zunichte gemacht für das sie so lange gekämpft hatte.

Hastig wischte sich Amalia eine Träne aus dem Augenwinkel und legte ihren Kopf wieder auf ihre Knie. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen und rief sich die schöne Zeit mit Aswin wieder ins Gedächtnis.
"Komm mit, ich zeig dir etwas." Schnell griff sie nach seiner Hand und zog ihn hinter sich her, ohne ihm die Gelegenheit zu lassen, etwas zu sagen. Es dauerte einen kurzen Moment, ehe sie eine kleine Lichtung erreicht hatten.
Amalia legte ihren Finger auf die Lippen und beschwor Aswin nicht zu reden. Dann deutete sie auf die Lichtung.
Es war zwar nicht dass, was Amalia zeigen wollte, doch schon alleine die Blütenpracht, die dort stand verschlug einem gleich die Sprache.
Nach einigen Minunten passierte endlich, worauf sie gehofft hatte. Vorsichtig näherte sich ein Reh der kleinen Lichtung. Im Schlepptau hatte es ein kleines Rehkitz dass sich nur zögerlich fortbewegte. Langsam suchte die Mutter die kleine Lichtung nach möglichen Gefahren ab und erst als sie sich sicher sein konnte, dass ihr und ihrem Jungen keine Gefahr drohte, traute sie sich weiter hinaus. Das Rehkitz folgte ihr.
Amalia hielt die Luft an. Beinahe jeden Tag etwa zur gleichen Zeit passierte genau das. Immer tauchte das Reh an der gleichen Stelle auf. Doch aus ihrer Erfahrung wusste sie auch, dass dieses Schauspiel schnell ein Ende nehmen würde. Und tatsächlich behielt sie auch diesesmal recht. Den schon nach kurzer Zeit wurde das Reh und ihr Junges durch ein leises Geräusch im Wald aufgeschreckt. Wahrscheinlich war es nur ein Vogel oder etwas der gleichen, doch das Reh und ihr Kitz verschwanden.





23.09.2010 12:56:56   
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~Nach der Versammlung

So vieles ging ihm durch den Kopf. Die Versammlung, seine eigenen Gedanken zu alledem und die Stimmen derer die dort waren. Pharamond fühlte sich seltsam verändert. Nicht zum Guten hin. Er war schweigsam gegangen. Da war noch so vieles was unausgesprochen war. So vieles was unverarbeitet geblieben war. Mit dem Blick auf den Boden trat er immer mal einen kleinen Stein aus dem Weg oder trat einen imerginären Grashalm, der ebensowenig für alldas konnte, wie der Stein.

Als er aufsah, erblickte er Amalia. Sie sah so nachdenklich aus. Hatte sie ihn überhaupt bemerkt? Eine Weile stand er einfach nur da. Seine kleine Schwester wirkte so traurig. Wie hatte er sie nur derartig vergessen können? Er kontrollierte seine Haltung, ignorierte das Stechen in den Rippen ebenso wie jenes im Rücken. Der Zahn war schon Gewohnheit geworden. Nachdem er sich arangiert hatte, stellte er fest, dasn es gut gehen würde. Amalia würde es sicher nicht bemerken. Es sollte doch dieses eine Mal um sie gehen.

Langsam trat er an sie heran und stockte doch wieder. Er wollte sie nicht erschrecken. So ging er die letzten Schritte normal, sollte sie ihn noch nicht bemerkt haben, wollte er ihr wenigstens die Möglichkeit geben. Pharamond setzte sich einfach neben sie. Er sah sie fragend an. Seine Worte waren ihm irgendwie ausgegangen. Er wusste auch nicht was er sagen sollte... vielleicht...

"Amalia?"

Brüderlich legte er einen Arm einfach mal so um sie. In der Hoffnung das es helfen mochte. Dann viel ihm ein Spruch von Achodis ein. Er hatte ihn nicht verstanden gehabt, aber nach der Erklärung war es ihm klar geworden. Nur Amalia würde mit einem As wohl nicht viel anfangen können. Genauso wie er. Oder wusste sie mehr als er? Bestimmt war das in manchen Dingen so...aber römisches Geld? ... Besser nicht riskieren... Er konnte es doch auch anders ausdrücken...

"Einen Becher Met für deine Gedanken, kleine Fee."

Ein vorsichtiges Lächeln unterstützte seine Worte. Sorge stand offen in den Augen des Kriegers.


23.09.2010 17:31:15 
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Wie lange sie hier schon saß wusste sie nicht wirklich, doch es war ihr auch egal. Sie hatte heute nichts wichtiges zu tun und Larcia würde sich schon alleine um die Hütte und das Essen kümmern können.
Noch immer hallten die Erinnerungen an Aswin in ihren Gedanken nach und nur mit Mühe konnte sie die Bilder unterdrücken die sich gerade an die Oberfläche kämpfen wollten. Denn es waren keine Bilder aus glücklichen Zeiten. Es waren jene von Aswin als dieser Tot auf seinem Pferd gesessen hatte und sie seine kalte Hand in der ihren gespürt hatte.
Ihr Blick glitt zu ihrem Korb, den sie neben sich auf den Boden gestellt hatte und blieb an der blauen Blume hängen die dort drinnen lag. Es war nicht die einzige davon in ihrem Korb gewesen. Sie hatte es wirklich versucht. Das würde Swana wissen.

Eine Stimme die ihr sehr bekannt vorkam, riss sie aus ihren Gedanken. Amalia drehte ihren Kopf leicht zur Seite und entdeckte Pharamond der sich ihr leise genähert hatte. Sie hatte ihn überhaupt nicht kommen hören. Die Heilerin strich sich die Haare aus dem Gesicht und blickte zu ihrem Bruder der sich neben sie setzte und einen Arm um sie legte. Amalia rückte etwas näher an ihn heran und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Die letzten Tage hatte sie sich absichtlich fern von ihrer Familie gehalten, da sie Angst hatte sie würde sich vor ihnen nicht kontrollieren können. Zumal jeder einzelne von ihnen mit ihren eigenen Ängsten, Sorgen und Verletzungen zurecht kommen mussten.

"Einen Becher Met für deine Gedanken, kleine Fee."
Amalia drehte ihren Kopf ein wenig, sodass sie Pharamond ins Gesicht schauen konnte. Er sah besorgt aus, doch sie war davon überzeugt, dass es nicht nur ihretwegen war. "Ich habe an Aswin gedacht. An die ...die Zeit die wir miteinander...hatten." sprach sie leise. Ihre Stimme war leicht kratzig und es kostete sie viel Mühe nicht einfach in Pharamonds Arme zu kuscheln und in Tränen auszubrechen.



23.09.2010 18:09:22   
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Er folgte kurz ihrem Blick... einige wenige Blumen... für ihn eher unbekannt aber dennoch hübsch anzusehen. Pharamond sah ihr in die Augen. Sie schien ihn zuvor nicht bemerkt zu haben. In dem Augenblick als ihre Augen sich trafen drückte er sie etwas stärker an sich.
Sie rückte näher und er ließ sie nicht los. Beugte sich sogar leicht zu ihr hinunter. Als sie ihren Kopf auf seine Schultern legte, küsste er nur kurz ihre Stirn. Er meinte sich zu erinnern, das es eine Geste der Eltern gewesen war, die sie beide gemocht hatten...oder? Ja, das musste so sein...
Viel zu lange hatten sie beide sich den anderen fern gehalten. Es war an der zeit für ihn, als großer Bruder da zu sein.

Amalia sah auf und er legte die freie hand unter ihr Kinn, strich mit dem Daumen über selbiges und lächelte die kleine Schwester durchaus warm an. Was sie sagte ließ ihn langsam ernster werden. Natürlich, ... wie hatte er es nicht sehen können? Pharamond atmete tief durch. Er nickte schließlich und legte nun auch den zweiten Arm um sie und drückte Amalia an sich. Seine Hand strich ihr über den Rücken. Es wurde Zeit über den eigenen Schatten zu springen und dabei ehrlich zu bleiben...

"Schsch... ich weiß. ... An was denkst du denn genau? Möchtest du davon erzählen?"

Seine Stimme wurde rauher und er wusste nicht, ob er die richtigen Worte gefunden hatte. Er wusste nur, das er sich dafür verurteilte es den beiden derartig schwer gemacht zu haben. Aber er wollte fest daran glauben, das er sich bewiesen hätte... ja.... das hätte er. Doch diese gedanken halfen nun auch nichts mehr. Pharamond war nicht gut in solchen Dingen... glaubte er. Aber er wollte für sie da sein... er würde nicht gehen.


23.09.2010 20:18:12 
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"Es...es sind einfach Erinnerungen." Amalia wusste nicht mehr genau an was sie zuletzt gedacht hattee, denn die Bilder waren längst aus ihrer Erinnernug verschwunden und zurückgeblieben war nut der tote Aswin. Die Heilerin schloss kurz die Augen und atmete tief ein und aus um die Bilder zu vertreiben.
"Ich hab daran gedacht wie wir das erste Mal zusammen im Wald waren. Eigentlich war ich zum Kräuter sammeln dort, aber dann...dann haben wir ein Reh mit seinem Jungen gesehen auf der kleinen Lichtung im Wald. Es war so schön die beiden zu beobachten, wie sie ungestört dort verweilten. Damals sagte er mir zum ersten Mal das er mich lieben würde." fügte sie leise hinzu.
Diesen Moment würde sie sicher niemals in ihrem Leben vergessen. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie ihr Herz wild angefangen hatte zu schlagen, ihre Hände feucht wurden und die Hitze plötzlich in ihre Wangen gestiegen war. So wie in diesem Moment hatte sich zuvor noch nie gefühlt gehabt. Es war ein wundervolles und gleichzeit auch so ein fremdes Gefühl gewesen.

"Ich wünschte..." Amalia brach ab, denn sie wusste nicht genau was sie sagen wollte. Sie wünschte sich so vieles. Das Aswin wieder leben würde, das es ihrer Familie immer gut gehen würde, dass das Leid der Menschen in diesem Dorf gelindert würde und noch mehr. "...es wäre alles anders gekommen."



23.09.2010 21:07:52   
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Es waren einfach nur Erinnerungen? Pharamond sah Amalia fragend an. Meinte sie das auch so? Nein, so neutral konnte es nicht sein. Liebe war niemals neutral. Liebe war tiefgehend, erschütternd manchmal sogar grausam. Verlust der Liebe war etwas, was das Herz in Kälte stieß. Er ließ Amalia die Zeit die sie brauchte und hielt sie dabei sicher im Arm.

Als sie begann zu erzählen, hörte er sehr aufmerksam zu. Dabei versuchte er das alles aus ihren Augen zu sehen. Nicht aus seinen voreingenommenen Augen, die ihm ein anderes Bild zeigen würden. Ein Reh mit seinem Jungen? Es war ein wundervoller Gedanke soetwas zu erleben und in der Ruhe des Waldes auf sich wirken zu lassen. Das war also der Tag, als er es ihr gesagt hatte?... Pharamond räusperte sich und musste sich zusammenreißen, eine klare Stimme zu behalten.

"Es ist ein wunderschönes Bild... das solltest du behalten...in deinem Herzen. Ein Reh mit seinem Jungen...Wenn man an Zeichen der Götter glaubt, könnte man meinen es ist ein Neuanfang damit gemeint.
Geliebt zu werden und zu lieben, ist eines der schönsten Geschenke, die uns die Götter gaben, Amalia.
Auch wenn eine Liebe geht, wird immer die eine bleiben... Ich... deine Familie... wir lieben dich, kleine Schwester."


Er redete unsicher und sah sie fast schon flehend an, ihm zu verbergen, denn er meinte zu glauben, das die Wortwahl nicht die beste gewesen war. Dabei zeigte er in keinem Moment seine früheren Bedenken, Aswin gegenüber. Die waren fehl am Platz und vollkommen überholt. Sie liebte ihn und das wollte er auch respektieren.

Sie wünschte? Was wünschte sie? Was sie sagte, klang nach so viel mehr. Pharamond glaubte es zu verstehen. Es schien ihr sehr schwer zu fallen. Das verstand er nur zu gut. Nun fühlte er sich sogar ein wenig schuldig, das er Athina hatte. Besser er würde die Sache noch etwas 'geheim' halten, solange dies noch ging, um Amalia und die ganze Familie in dieser schweren Zeit nicht noch zu belasten...aber es war doch keine Belastung ... es war einfach... was dachte er da? Der Krieger schob seine Gedanken weg und konzentrierte sich lieber auf seine Schwester, die ihn brauchte.
Sein starker Arm drückte sie noch etwas fester an sich.

"Ja.... ja, das wünschte ich auch, kleine Fee. Ganz ehrlich, ich ... vielleicht hätte ich mich doch anders verhalten sollen... aber... ich kann nicht versprechen, das es besser wird... weißt du, Amalia, du ... du bist mir sehr wichtig und ich will dich nur in den besten Händen wissen. Er hatte es nicht leicht meinen Ansprüchen zu genügen... aber.. ich glaube fest daran, das er es geschaft hätte...

Willst du mir von ihm erzählen? Hast du dich bereits verabschiedet?... Ich habe damals... mit dem Baum gesprochen... unseren Baum und mich so von Rania verabschiedet...
Naja... ich bin da, egal, was ist... das weißt du doch, oder?"


Noch einmal drückte er sie. Nein, loslassen würde Pharamond seine Schwester vorerst nicht mehr. Sie war seine kleine Schwester, seine Fee und er hatte sie zu beschützen, sie vor Leid und Kummer zu bewahren.


27.09.2010 16:43:16 
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Das würde sie. Sie würde jede einzelne Erinnerung an Aswin tief in ihrem Herzen behalten. Jeder noch so kleine Moment war so unglaublich kostbar für sie. Es war alles was sie von dem Mann den sie über alles liebte noch hatte.
Damals hatte sie geglaubt dass dieser Tag der Anfang von etwas neuem sein würde. Sie hatte an ein Leben mit Aswin geglaubt und hatte hart dafür gearbeitet. Diesem Wunsch waren viele Steine in den Weg gelegt worden und trotzdem hatte sie niemals aufgegeben. Wenn Aswin nur auch so fest an eine gemeinsame Zukunft hätte glauben können wie sie es getan hatte. Amalia gab ihm nicht die Schuld daran ,dass sie nicht zusammen sein konnten, denn sie konnte verstehen wie schwer es für ihn war über seinen Schatten zu springen und trotzdem hatte sie an eine gemeinsame Zukunft geglaubt. Ihr war es auch stets egal gewesen ob Aswin einmal Rich werden würde oder nicht. Er war perfekt so wie er war, doch er hatte es nie selbst gesehen. Hatte nie verstanden dass alles gut war so wie es war. Aswin hatte sich selbst unglücklich gemacht und sie hatte ihm nicht helfen können.

„Ich weiß.“ Antwortete sie leise. Ihre Familie würde sie immer lieben, egal was geschehen würde. Als ihr dieser Gedanke zum ersten Mal gekommen war, hatte sie große Schuldgefühle ihrer Familie gegenüber gehabt. Denn sie hatte zuerst daran gezweifelt dass sie verstehen würden, was sie dazu bewogen hatte. Doch irgendwann hatte sie erkannt, dass sie es verstehen würden. Auch wenn es anfänglich vielleicht schwer fallen würde…irgendwann würden sie ihre Entscheidung verstehen. Ihre Familie war alles was sie noch hatte und dennoch war sie alleine. Ragnar hatte seine kleine Familie, Pharamond hatte Athina an seiner Seite und Amalia war sich sicher, dass die Kriegerin gut auf ihren Bruder Acht geben würde. Mit der Zeit würde alles gut werden. Für jeden von ihnen. Sie hatten einander und waren immer für den anderen da.
Amalia musste ein paar Mal tief ein und aus atmen um das beklemmende Gefühl loszuwerden, das langsam zu ihrem Herzen schlich.

Amalia drückte sich noch etwas fester an ihren Bruder und wünschte sich, das er sie nie wieder loslassen würde. Sie hatte sich die letzen Tage so einsam und verlassen gefühlt und auch wenn sie dies immer noch tief in ihrem Herzen fühlte, so sorgte Pharamonds Nähe dafür das sie ihren Selbstschutz ein wenig aufgeben konnte.
Vielleicht wäre alles anders geworden wenn Pharamond sich anders verhalten hätte, vielleicht aber auch nicht. Sie wusste es nicht und sie würden es wohl auch nie erfahren, denn man konnte Dinge nicht ungeschehen machen, egal wie sehr man sich dies wünschte. Während Pharamond sprach liefen Amalia die ersten Tränen über die Wange. Sie hatte sich die letzten Tage vehement dagegen gewehrt um Aswin zu weinen, doch nun konnte sie nicht länger an sich halten.
Als ihr Bruder ihr sagte, dass er fest daran glaubte das Aswin es geschafft hätte sich ihm zu beweisen, schluchzte sie laut auf und verbarg ihr Gesicht hinter ihren Händen.

„Nein, nein das habe ich nicht.“ Amalias Stimme drang nur gedämpft hinter ihren Händen vor. Langsam nahm sie diese wieder von ihrem Gesicht und wischte sich die Tränen von der Wange. Während sie sprach kullerten allerdings schon die nächsten über ihr blasses Gesicht. „Ich war nicht bei seiner Beerdigung…weil…ich nicht konnte. Ich wollte nicht glauben, dass er tot ist und ich will es noch immer nicht. Ich kann das nicht.“ Fügte sie leise hinzu. „Wie…wie kann ein Grab alles sein was von einem Menschen übrig bleibt? Aswin war ein guter Mensch und er wurde geliebt und nun…nun ist er einfach weg und es ist nichts weiter von ihm übrig als …als ein Grab.“ Die Heilerin hatte sich aus dem Griff ihres Bruders gelöst und sich aufrecht hingesetzt, sodass sie ihn besser ansehen konnte.
All die Trauer, Wut und Verzweiflung die sie in den letzten Tagen versucht hatte zu verbergen brachen nun aus ihr heraus.
„Ich kann das nicht Pharamond.“ Verzweifelt blickte sie ihren großen Bruder an. „Ich kann es nicht akzeptieren dass er einfach nicht mehr hier ist. Ich…ich kann nicht morgens aufstehen und einfach mein Leben weiterleben. Ein Leben ohne ihn.“





28.09.2010 17:41:19   
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Pharamond löste sich von jedem Gedanken an Schuld. Außer der eigenen. Er sah wie Amalia leiden musste und verfluchte sich für seine übertriebene Fürsorge. Aber ob er es jemals anders machen würde? Das musste er doch sehr bezweifeln. Doch in Zukunft wollte er mehr auf sie eingehen...viel mehr an sie denken.
Aswin war in seinen Augen alles andere als perfekt gewesen. Wohl aber in ihren. Das sollte auch zählen...ja, das sollte es!

Sie wusste, das die Familie da war und sie liebte... er lächelte sie sanft an. Hätte er auch nur geahnt, das Amalia Schuldgefühle deswegen hatte, hätte er ihr dazu das ein oder andere sagen können. Pharamond nahm sich ernsthaft vor, immer ihre Wünsche mit in seine Entscheidungen eifließen zu lassen. Auch das war doch seine Aufgabe als Familienoberhaupt.

Das letzte was er wollte, war das sie sich alleine fühlte. Und doch war es so. Er wusste es nicht. Ahnte es allerhöchstens. Sie hatten alle jemanden an der Seite. In ihrem Leben fehlte ein Mann. Würde er ihr helfen, wenn er sie einem Mann geben würde? Aber wer kam in Frage? Etwas was noch zu warten hatte. Die Überlegungen aber wogen schwer auf seinen Schultern.

Als sie durchatmete sah er seine Schwester besorgt an. Da war noch etwas. Oder? Aber konnte er fragen? Die Luft, die er zum Sprechen einatmen musste, wurde irgendwie schwerer und fühlte sich zäh auf der Zunge an. Pharamond musste sich räuspern um das Gefühl einigermaßen los zu werden.
Solange sie es nicht wollte, würde er sie nicht los lassen. Als sie sich fester an ihn schmiegte, drückte er sie brüderlich an sich und küsste ihre Stirn.

Ihre Tränen schmerzen sein Herz. Aber er durfte es nicht zeigen, sondern musste Stärke und Kraft zeigen... für sie. Was hatte er nur gesagt? Jedes Wort, was hinaus wollte, steckte plötzlich fest. Ihre Trauer schien schlimmer zu werden. War er schuld daran?
Ruhig hörte er ihr weiter zu. Ihre Tränen wollten nicht enden. Nachdem sie sich einige fort gewischt hatte und neue kamen, strich er ihr mit einer Hand sachte über die Wangen.
Was sie sagte erschreckte ihn ein wenig. Als Amalia sich von ihm löste, sah er sie traurig an Ihre Verzweiflung schmerzte fast noch mehr als die Tränen.

"Nein, Amalia! Ein Grab ist nicht alles was bleibt. Es ist nicht wahr, das das alles ist was von Aswin übrig ist. Deine Liebe, die Liebe seiner Familie, die Freundschaften...all die Gedanken und die Erinnerungen bleiben ebenso. Aber wir müssen alle akzeptieren, das er tot ist. Er ist in Walhalla. Und wenn er zu dir sieht... was willst du das er sieht? Sicher nicht das du aufgibst und dich von allem entfernst.
Was...was meinst du...damit?"

Seine Stimme schien zu ersticken und er kämpfte gegen seine Gedanken und Ängste an. Pharamond sah Amalia mit geweiteten Augen an. Es schien plötzlich um einiges kälter geworden zu sein. Oder bildete er sich das alles nur ein? Sicher meinte sie etwas anderes...es sind nur Worte... ja...oder? Die Stimme des Kriegers schien etwas zu kippen, als er versuchte weiter zu sprechen.

"Nicht ohne ihn leben? ... Das... vielleicht sollten wir beide zu ihm gehen..also zu seiner ...letzten Ruhe stette... und du redest ... und.. vielleicht hilft das ja. ..."

Angst schnürte ihm die Kehle zu. Pharamond griff nach ihren Händen und hielt sie fest. Hatte er sie falsch verstanden? Wenn nein... was konnte er nur tun?


02.10.2010 14:11:50 
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Wie gerne würde sie Pharamond glauben, dass ein Grab nicht alles war was von einem Menschen nach dessen Tod übrig blieb. Amalia hielt krampfhaft an den gemeinsamen Erfahrungen mit Aswin fest und dennoch hatte sie von Tag zu Tag das Gefühl mehr davon zu vergessen. Irgendwann würde sie sich nicht einmal mehr an sein Gesicht erinnern. Diese Vorstellung war für sie so schrecklich, dass sie nachts nicht mehr schlafen konnte, aus Angst zu vergessen.
„Ich werde Aswin immer lieben…“ flüsterte sie leise und sah Pharamond aus geröteten Augen an „…und trotzdem werde ich eines Tages einen anderen Mann heiraten müssen.“ Amalia hatte große Mühe ihre Stimme aufrecht zu erhalten, denn sie wollte nicht daran denken eines Tages einen anderen Mann zu heiraten. Sie hatte Aswin heiraten wollen, mit ihm eine Familie gründen wollen und alt werden. Doch das konnte sie nun nicht mehr. Aber sie war vernünftig genug um zu wissen, dass sie nicht ihr ganzes Leben alleine bleiben konnte. Ihre Familie liebte sie und würde sicherlich auch immer für sie sorgen, doch Amalia wollte ihnen nicht zur Last fallen und irgendwann, wenn jeder ihrer Brüder seine eigene Familie haben würde, Frau und Kinder, dann würde sie zur Last werden. Um dies zu verhindern würde sie heiraten müssen. Einen anderen Mann als Aswin.
„Ich weiß nicht was ich möchte dass er von Walhalla aus sieht. Pharamond, ich möchte wirklich stark sein. Für dich, für unsere Familie, für die Menschen im Dorf. Aber….aber ich…ich kann das nicht. Egal wie sehr ich es versuche, ich schaffe es einfach nicht. Es gelingt mir einfach nicht für einen Moment zu vergessen was geschehen ist. Es tut so weh, dass Aswin nicht mehr da ist und dieser Schmerz will einfach nicht vergehen.“ Die Heilerin wischte sich wieder ein paar Tränen aus dem Gesicht, doch es brachte nicht viel, denn es kamen unaufhörlich neue nach.

Was sie damit meinte…das war eine gute Frage und sie wusste nicht was sie ihrem Bruder darauf antworten sollte. Gerne hätte sie ihm gesagt, dass das nur so daher geredet war, doch das wäre gelogen und Pharamond anzulügen wollte sie nicht. Als er ihre Hände ergriff blickte sie ihn an und lächelte ein wenig. „Ich wünschte ich könnte dir sagen wie es gemeint war, doch das kann ich nicht. Seit Aswin…gestorben ist bin ich nicht mehr dieselbe und ich habe Angst davor es nicht mehr zu werden. Denn Aswin war ein Teil meines Lebens und diesen Teil habe ich verloren. Wie kann ich also wieder ich werden, wenn etwas fehlt?“ Fragend blickte sie ihren großen Bruder an und auch wenn sie hoffte er hätte eine Antwort für sie, so wusste sie, dass er keine hatte. Niemand würde darauf eine Antwort haben.
Bei dem Gedanken zu Aswins letzer Ruhestätte zu gehen wurde ihr ganz schlecht. Sie hatte es bisher vermieden, denn es würde bedeuten, dass sie akzeptieren müsse was geschehen war und dazu war sie noch nicht bereit. Doch wie lange würde sie die Chance bekommen ihn dort noch besuchen zu können? Irgendwann würden sie wieder in ihr altes Dorf zurückkehren und dann wäre es ein weiter Weg um Abschied zu nehmen. In ihr altes Dorf zurückkehren…in diesem Dorf erinnerte sie alles an Aswin. Die Plätze an denen sie gemeinsam gewesen waren, das Dorf an sich und wie glücklich sie dort manchmal gewesen war. Wie sollte sie dort ohne Aswin leben können?
Amalia wusste es nicht, sie wusste so vieles nicht.
„Ich…ich…Pharamond…ich kann das nicht. Zu Aswin zu gehen und…mit ihm zu reden….Abschied zu nehmen. Dazu bin ich nicht stark genug.“ Fügte sie leise hinzu.




05.10.2010 19:27:49   
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Das Leiden seiner Schwester schmerzte Pharamond sehr, doch er wusste nicht, was er hätte unternehmen können...oder müssen? Er wollte für sie da sein und ihr helfen, so wie sie für ihn immer da gewesen war. Vor allem nach Ranias Tot war Amalia ihm eine Stütze gewesen. Sie und Athina hatten ihm das Lachen wieder beigebracht... doch es war ein langer Weg gewesen... es würde ein langer Weg werden.

Auch Pharamonds Schlaf war nicht der Beste in letzter Zeit, so ahnte er das die Bewegung des Nächtens von Amalia ähnliche Unruhe ausdrückten. Doch er hatte sich immer davor gedrückt, sie anzusprechen. Noch immer war er sich nicht sicher, ob er es ansprechen sollte oder könnte.

Ihre roten Augen und die schmerzhaften Worte ließen den Krieger kurz zucken. Irgendwann...ja sie würde jemanden heiraten müssen... sollte er ihn etwa aussuchen? Er wagte nicht einmal dies anzusprechen... besser sie würde erst einmal den Verlust von Aswin verarbeiten. Sonst würde das Glück sie niemals finden können... und das wollte er nicht.

"Ja, das wirst du. Du wirst ihn immer lieben. Und irgendwann wirst du wieder heiraten. Aber ich werde dich zu nichts zwingen. Es bleibt deine Wahl... bitte mach dir keine Sorgen darum... Ich werde immer für dich sorgen."


Als Last sah er seine kleine Schwester nun wirklich nicht an. Sie war sogar eine Stütze für ihn. Daran würde auch Athina nichts ändern können. Vielleicht tat er sich deswegen so schwer einen Mann in ihrem Leben zu dulden... der Mann würde immer die Schwierigkeit überwinden müssen, ein Ideal zu erreichen, das kein leichtes war.

Er hoffte so sehr, das Amalia, würde sie heiraten, dennoch bei ihm bleiben würde... oder zumindest im Dorf bleiben mochte... dabei war es nur normal, das die Frau zu ihrem Mann ging... Kein Gedanke an den er gerne dachte. Als sie weiter sprach, stach etwas in seinem Herzen und seiner Schläfe. Er zuckte erneut etwas. Seine Stimme klang stärker als er es vermutet hätte...

"Du solltest stark für dich selbst sein, Amalia. Nichts anderes ist jetzt gerade wichtig. Und ich bin gerne mit dir stark und versuche dir bei Seite zu stehen.
Du sollst nicht vergessen, kleine Fee. Lass den Schmerz zu... und kämpfe nicht dagegen an. Aus dem Schmerz wird irgendwann etwas neues.... ohne Schmerz kann es keine Heilung geben."


Sie weinte... das musste sie auch. Er ließ ihre Hände los und legte einfach den Arm um sie und zog sie erneut an sich. Auch wenn sie Abstand wollte... er glaubte zu erahnen das sie Nähe und Wärme brauchte. Was sie sagte, beruhigte Pharamond nicht wirklich. Wie konnte sie wieder zu ihr selber finden? Das werden, was sie einmal war? Er wusste es nicht. Wusste nicht einmal, ob es ihm selber gelungen war.

"Ich weiß es nicht... ich weiß nicht einmal, ob ich mich gefunden hatte, nachdem Rania fort war... ein Teil von uns geht immer mit dem, den wir lieben... aber.. es ist eine Veränderung... ein Verlusst... keine Zerstörung... Bitte Amalia... Habe keine Angst ... Lass das zu, was dein Herz verlangt... Und bitte lass zu, das ich dir helfe..."


Er musste schwer schlucken, als er seine Gedanken aussprach und dachte nicht, das sie besonders gut gewesen waren. Ihre Befürchtungen erahnte er nicht einmal, würde er ihr doch dann versichern, das er für sie jeden Weg mit ihr gehen und zu jeder Zeit das Grab von Aswin besuchen würde.
Doch ihre Worte ließen so einiges erahnen...

"Schschsch... das musst du nicht. Wir werden zu ihm gehen, wann immer du es kannst... egal wann es soweit sein wird und du kannst dir sicher sein, das ich dir jeder Kraft zu geben versuchen werde, die zu brauchst ... das verspreche ich dir."

Und er hielt seine Versprechen die er gab um jeden Preis. Für Pharamond gab es keinen Grund außer das eigene Ableben, ein Wort nicht halten zu können.


10.10.2010 11:57:09 
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Auch wenn sie schon damit gerechnet hatte, dass Pharamond ihre Worte bestätigen würde, so war es dennoch wie ein Schlag ins Gesicht als er ihr sagte, dass sie irgendwann jemand anderen Heiraten würde oder sogar müsste. Ob sie das jemals konnte? Im Augenblick würde sie sich darüber keine Gedanken machen, denn sie hatte nicht vor diesen Tag jemals zu überlegen. Als Pharamond hier her gekommen war, hatte sie für kurze Zeit ihre düsteren Gedanken beiseitegeschoben, sie hatte wirklich versucht nicht mehr darüber nachzudenken wie es wohl sein würde bei Aswin zu sein und nicht mehr ohne ihn Leben zu müssen. Doch sie war nicht stark genug um diese Gedanken lange auszublenden. Im Nu waren sie wieder hier und erfüllten ihr ganzes Denken.
Es blieb also ihre Wahl…Amalia ließ sich diese Worte noch einmal genau durch den Kopf gehen. Sie hatte ihre Wahl schon lange getroffen gehabt, doch es war nicht das gewesen, dass ihr Bruder für sie gedacht hatte. Ihre Wahl war nicht die seine gewesen. Würde sie es denn beim nächsten Mal sein? Auch wenn es kein nächstes Mal geben würde, schmerzte sie der Gedanke sehr, dass ihre erste Wahl ihrem Bruder nicht genügt hatte und er sie nun zu nichts zwingen würde und scheinbar ihre nächste Wahl akzeptieren würde. Hätte er dies nicht schon bei Aswin tun können? Niemals würde sie Pharamond die schuld an dem geben was geschehen war, denn diese hatte er nicht. Aber die Frage was gewesen wäre, wenn er Aswin akzeptiert hätte, wollte sie einfach nicht mehr loslassen. Vielleicht hätte Aswin dann um sein Leben gekämpft anstatt aufzugeben. Er hatte nichts gehabt wofür es sich zu kämpfen gelohnt hatte. Amalia hätte ihm so gerne etwas gegeben, wofür sich das Leben gelohnt hätte, doch das hatte sie nicht gekonnt und nun war es zu spät.

Die Heilerin blickte ihrem Bruder direkt in die Augen als er sagte sie müsse für sich stark sein. Leicht schüttelte sie den Kopf und wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht. „Nicht für mich, Pharamond. Nicht für mich.“ Flüsterte sie leise. Sie konnte versuchen für ihn, für ihre Familie oder für die Menschen im Dorf stark zu sein. Doch für sich selbst konnte sie es nicht sein. Dankbar blickte sie Pharamond an, als dieser ihr sagte er würde mit ihr stark sein und an ihrer Seite stehen. Doch das würde nicht nötig sein. Nachdenklich betrachtete sie ihren großen Bruder. Er war immer für sie da, schon als Kind war er immer der Bruder gewesen, den sich jeder gewünscht hätte. Anstatt sie zu ärgern und zu piesacken wie es Ragnar und Hagan gerne getan hatte, hatte Pharamond sie immer vor allem beschützt. Wenn es draußen gestürmt und gedonnert hatte, war er es gewesen, zu dem sie ins Lager gekrochen war. Dann hatte er stets seine starken Arme um sie geschlungen und ihr so lange Geschichten erzählt bis das Gewitter vorbei gewesen war oder sie eingeschlafen. Bei diesen Erinnerungen flossen erneut die Tränen. Sie liebte ihre Brüder so sehr und dennoch konnte sie nicht so weitermachen wie bisher.
Den Schmerz zulassen konnte sie nicht. Nicht jetzt. Es war das einzige, das sie noch am Leben hielt. Hätte sie den Schmerz über Aswins Tod zugelasse, wäre sie längst von irgendeiner Klippe gesprungen oder hätte sich irgendetwas anderes angetan. Nur weil sie ihn verdrängt und vergraben hatte war sie heute hier und konnte sich mit Pharamond unterhalten, konnte die ersten Tränen zulassen. Nur deswegen. „Es tut zu sehr weh, als das ich diesen Schmerz zulassen könnte. Ich würde ihn nicht aushalten. Ich bin nicht so stark wie du glaubst.“ Fügte sie mit einem kleinen, besänftigenden Lächeln hinzu.

Amalia schloss die Augen und lehnte sich an die Brust ihres Bruders. Sie war froh, dass er hier war, das sie nicht alleine sein musste. Noch immer kullerten die Tränen ihre Wange hinunter und es würde wohl so schnell kein Ende nehmen. Gerne würde sie glauben was er sagte, dass der Tot keine Zerstörung war, doch sie konnte es nicht. Mit Aswins Tod war in ihr etwas zerbrochen, das nie wieder heilen würde. Die Heilerin schüttelte den Kopf und öffnete die Augen als Pharamond sagte sie solle zulassen was ihr Herz verlangte. Sie griff nach der Hand ihres Bruders, führte diese zu ihren Lippen und küsste sie sachte. „Zuzulassen was mein Herz verlangt würde viele Menschen traurig stimmen.“ Sie hatte es ihm nicht sagen wollen. Wollte ihre dunklen Gedanken nicht mit ihm teilen, nichts von ihren tiefsten Sehnsüchten preisgeben und dennoch beinhaltete dieser eine Satz so vieles.





13.10.2010 21:33:37   
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Wie sehr er sie mit seinen Worten traf sah Pharamond nicht. Er ahnte es nicht einmal. Er glaubte sogar etwas gutes gesagt zu haben. Aber er meinte alles so wie er es sagte. Sie war ihm viel zu wichtig, als das er nicht auf ihre Gefühle und Wünsche denken würde. Pharamond hatte einmal bereits alles viel zu ernst gesehen. Trotz allem wollte er zumindest mehr auf ihr Wort hören. Wobei er noch nicht sagen konnte, wie es in der Praxis werden würde, sollte ihr nächster Wunsch wieder derartig...gegen seinen Willen sein.

Er glaubte zu sehen, ja zu fühlen, das es ihr so viel schwerer auf dem Herzen lag als ihm damals der Verlust von Rania. Der Krieger musste sich zusammenreißen, schluckte schwer und atmete tief durch. Was seine Rippe zusammen mit dem Zahn bestrafte... doch er zeigte kaum eine Reaktion. Höchstens einen etwas festeren Griff um seine Schwester. Aber der konnte ja ganz anders begründet gewesen sein. Sie war nun wichtig. Er selber konnte warten. Und das würde er auch.

Fragend sah er zu ihr. Ihre Wahl. Aber was würde sie sagen? Was erwiedern? Wenn er doch nur geahnt hätte, was seine viel zu schnell ausgsprochenen Worte hervorriefen. Er hätte sich nur zu gerne schlagen lassen, für diese Dummheit. Wie gut das sie es nicht aussprach, was sie dachte. Dennoch glaubte er eine Anspannung zu spüren...Anspannung und Kälte. Etwas was ihm ganz und gar nicht gefiel.

Ihren direkten Blick hielt er nur schwer stand. Aber er wollte es sich nicht ansehen lassen...auch wenn er ahnte, das seine Schwester in ihm las wie eine Wala in den Runen die sie warf. Als seine Schwester den Kopf schüttelte schnürte sich etwas um seinen Hals. Angespannt warte er auf die Worte. Nicht für sie? Was sollte, was konnte er er wiedern? Bittend, fast flehend sah er sie an, konnte aber nichts sagen.
Ihr Blick veränderte sich. Sie schien dankbar, sodass Pharamond ein wenig unsicher zu lächeln begann. Langsam wurde das Pochen im Schädel mehr und die Schläfe schlug wie ein Hammer auf seine Gedanken ein. Mehr als ein Blinzeln verriet den Krieger aber nicht.

Wie sie ihn betrachtete, schlug sein herz bis in seinen Hals und Pharamond begegnete ihrem Blick mit Furcht. Irgendetwas gefiel ihm nicht. Etwas war falsch. Nur was? War er es? Er und seine unglaublich dämlichen fehler?
Dabei hatte er sie immer nur beschützen wollen. Vor anderen Menschen ebenso wie vor dem Donner der nacht.
Er hatte sich immer vorgenommen, das ihr niemals ein Leid zustoßen sollte...aber dies...dies hatte er nicht verhindern können...oder? Ihre Tränen holten ihn schnell zurück aus seinen gedanken, hin zu seiner Schwester. Er wollte Amalia fester umarmen. Die Muskeln zitterten, doch er wagte es nicht. Bewegungsunfähig sah er sie weiterhin an. Doch das er eine Hand hob, um ihre Tränen fort zu wischen, wann immer sie kamen, konnte er nicht verhindern.

Hätte er geahnt, was sie dachte. Wie nahe sie einer 'Dummheit' war, er hätte sie mit kaltem Wasser übergossen, in der Hütte eingesperrt und...vermutlich alles nur noch schlimmer gemacht. Er hatte Angst. Angst davor, das eben dies sich anbahnte. Doch was er wirklich tun würde...das stand in den Runen.
Sie war nicht so stark wie er es glaubte? Seine Lippen formten ein tonloses *Aber*...doch er nickte. Er verstand.
Sie lehnte sich an und er legte seine starken Arme um sie. Mehr konnte er nicht tun. Leicht küsste er ihr auf den Kopf und verbot sich jede träne, die sich anbahnte.
Seine Stimme klang ungewohnt erstickt und rauh. So sehr er es wollte, er konnte es nicht verhindern.

"Ja... Dann werde ich stark genug für uns beide sein, kleine Fee."

Immer wieder würde er ihr vorsichtig die tränen von den Wangen wischen und sie halten, solange sie es wollte. Stark für sie beide...das musste ...das würde er jatzt sein. Jeder Schmerz, jedes Pochen geriet in den Hintergrund. Nichts war mehr so wichtig wie Amalia.

Verwirrt sah er sie an und folgte ihren Bewegungen mit den Augen. Als sie seine Hand küsste schluckte er schwer. Eine Geste die ihm Angst machte. Angst die er nicht verstand. Vermutlich weil er Amalia so nicht kannte. Was sie sagte war so... ungenau...und doch befürchtete er sie genau zu verstehen. Wie sehr hatte er Rania folgen wollen...
Zuzulassen was mein Herz verlangt würde viele Menschen traurig stimmen. ... Seine Lippen zitterten. Sie formten mehrmals ein 'Nein'ohne etwas zu sagen. Dann aber fasste er ihre Schultern und sah ihr in die Augen.

"Ich weiß! Hörst du? Ich weiß es! Ich wollte...ich wollte Rania folgen. Nach meinem traum...da wollte ich es mehr als alles andere... Aber sie...sie hätte es niemals gewollt. Und...Aswin wird es nicht wollen! ICH will es nicht!"

Er wurde immer lauter. Dann wieder leiser, bis er flüsterte. Seine Tränen waren nun nicht mehr aufzuhalten. Er wollte doch stark sein...für sie beide. Er schüttelte den Kopf. Mehr zu sich selbst und seinem dämlichen Verhalten, denn zu Amalia. Er dachte nicht daran, das er sie vielleicht falsch verstanden haben könnte. Für ihn war es klar. Für Pharamond stand fest, das sie ähnlich fühlte wie er damals. Und das sie sich ähnliches wünschte..aber ohne sie? Nein! Niemals...


17.10.2010 18:32:56 
Amaliafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Es tat Amalia weh in Pharamonds Augen zu blicken und zu erkennen wie sehr ihre Worte ihn schmerzten. Sie wollte ihrem Bruder nicht wehtun und dennoch waren es Worte die dringend gesagt werden mussten. Noch länger konnte sie diese nicht für sich behalten und es wäre ihr einem Verrat gleich gekommen, hätte sie es ihrem Bruder nicht gesagt. Sie machte ihm keine Vorwürfe wegen dem was passiert war und sie wollte nicht, dass er dies glaubte. Amalia wollte lediglich das Pharamond verstand. Das er verstand wie sie sich fühlte, wie es ihr ging, wie unglücklich sie war und wie wenig sie an ihrem eigenen Leben hing. Wollte sie Pharamond vielleicht auf etwas vorbereiten, das sie wohl möglich tun musste? Sie wusste es nicht so recht und dennoch sprach sie einfach immer weiter. Sprach sich von der Seele was dort schmerzhaft brannte.
Lächelnd blickte sie ihren Bruder an und griff nach dessen Hand. Er würde für sie beide stark sein, das war eine gute Idee, doch sie wusste nicht ob es noch etwas bringen würde. „Vater wäre sehr stolz auf dich.“ Leicht strich sie mit ihren Fingern über Pharamonds Handrücken. „Er hätte sich keinen besseren Menschen als dich wünschen können, der sich nun um seine Familie kümmert. Pharamond, ich glaube ich habe dir noch nie gesagt wie Stolz ich auf dich bin. Vater hat große Fußspuren hinterlassen als er gegangen ist, doch du hast sie zur Genüge ausgefüllt. Du kümmerst dich stets um deine Familie und stellst deine eigenen Anliegen hinter unseren zurück. Und dafür danke ich dir.“ Als sie die Worte aussprach wurde ihr bewusst das es eine Art Abschied nehmen für sie war. Oder einem Abschied gleich kam. Sie hatte Pharamond schon viel früher sagen wollen wie Stolz sie auf ihn war, doch nie hatte sich die Gelegenheit dazu geboten. Heute war vielleicht die letzte Möglichkeit gewesen.

Als er sie an den Schultern fasste und in ihre Augen blickte, konnte sie in den seinen die Angst erkennen die er um sie hatte. Es tat ihr Leid, sehr leid sogar, doch es gab Dinge die getan werden mussten, auch wenn man damit anderen Schaden zufügte. Er würde über alles hinwegkommen, dessen war sie sich sicher. Er wusste es…Amalia lächelte matt als er dies sagte. Wie schwer musste ihn diese Erkenntnis wohl getroffen haben. Die Heilerin nickte leicht als er meinte das Rania es niemals gewollt hätte wenn er sich etwas angetan hätte und das es auch Aswin nicht wollen würde. „Ich weiß Pharamond, ich weiß.“ Flüsterte sie leise. „Aber wir können uns nicht immer nach dem richten was andere wollen. Du hast niemals gewollt das Rania stirbt und genauso wenig habe ich dies für Aswin gewollt. Doch wie du siehst bekommen wir nicht immer das was wir wollen oder uns wünschen.“
Vorsichtig wischte sie ihrem großen Bruder ein paar Tränen aus dem Gesicht und schlang ihre Arme um ihn um ihn zu trösten. Sie hatte gewusst, dass es ihn treffen würde, doch hatte sie gehofft, dass sie dies nicht mehr mit ansehen musste. Nun war es ihre Aufgabe das Leid das sie ihn zugefügt hatte zu lindern.
„Es wird alles gut werden, irgendwann. Das verspreche ich dir.“ Flüsterte sie ihm schwach ins Ohr.




20.10.2010 21:08:39   
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Er fühlte sich zunehmend überfordert, wollte es aber unter gar keinen Umständen zeigen. Pharamond verstand wieso sie es gesagt hatte, wieso sie es hatte sagen müssen. Es war gut, das sie es getan hatte. Auch wenn es schmerzte.
Die Vorwürfe die er sich gegenüber fühlte waren noch immer da und würden nicht so bald vergehen. Doch das würde er eher mit sich selber ausmachen müssen. Zunächst einmal galt es Amalia zu helfen.

Ja, er verstand, wie wenig ihr an sich selber lag. Aber er wollte es nicht zulassen. Wollte es nicht mit ansehen müssen. Die Tränen kamen ihm in die Augen. Als sie nach seiner Hand griff folgten seine Augen ihrer Bewegung, bis er sie wieder direkt ansah. Die Lippen des Kriegers zitterten. Plötzlich fühlte er sich nicht mehr so stark, wie er hätte sein sollen. Eher wie der kleine Junge, der auf die Fee aufzupassen hatte. Ihr Lächeln besänftigte den Sturm der sich in ihm zu formen begann. Eben hatte er ihr noch Stärke versprochen, nun schien diese weit entfernt zu sein. Die Kiefer bissen fest aufeinander, als er versuchte sich seine Schwäche nicht ansehen zu lassen.

Was Amalia dann sagte, sorgte für eine innere Wärme. Pharamond begann zu lächeln. Dachte sie es wirklich? Es klang so ehrlich, so tief empfunden. Schwer musste er schlucken, doch ersteinmal konnte er nur unsicher nicken. Mit Lob konnte er nicht besonders gut umgehen.... nicht immer. Ihr Vater... Er hatte immer daran gedacht so zu handeln, das er stolz würde sein können. Ihre Berührung bekräftigte dies alles nur noch. Die Tränen kamen ungefragt. Doch mehr als einige wenige ließ er nicht zu. Sie hatte es tatsächlich noch nie gesagt...oder? Er legte seinen Kopf leicht schräg. Sein Lächeln wurde sanfter... aber er ahnte, das mehr hinter diesen Worten stand als nur ein von Herzen ausgesprochenes Lob.

"Ich...danke, Amalia. Ich habe immer versucht genau dies zu erreichen...danke. Es bedeutet mir viel, das du dies sagst. Aber ich mache das alles von Herzen. Auch weil es meine Pflicht ist, doch ich wollte nie das ihr glaubt, das es eine Belastung für mich ist... Vielleicht bin ich Vater einfach zu ähnlich..."

Sein Lächeln wurde erst etwas breiter, dann aber zeigte sich wieder der alte Ernst in seinen Augen. Was war es, das er ahnte? Oder war er nur überängstlich? Normalerweise neigte er doch nicht dazu. Nein, seine erste Intention fühlte sich richtig an. Zwar schmerzte diese auch...aber sie schien nahe an der Wahrheit zu sein. Er meinte es in ihren Augen zu erkennen.

Sie konnten sich nicht immer nach dem richten, was andere wollten? Etwas schnürte sich um seine Kehle. Sie wischte ihm Tränen aus dem Gesicht. Als sie ihre Arme um ihn legte ergriff er sie einfach und hielt sie fest. Sie sollte nicht gehen. Niemals.
Es würde alles gut werden? Irgendwann? Pharamond Hielt sie fester im Arm. Die Tränen wollten nicht aufhören. Es war als würde er nun deutlich erkennen, was sie wollte. Er zweifelte nicht mehr daran, das es so sein musste. Was nicht im Geringsten bedeutete, das er es akzeptieren wollte. Nun flüsterte auch er, nahe an ihrem Ohr.

"Amalia. Du wirst nicht gehen! So schwach bist du nicht! Denn....ich... ich würde dir folgen...das weißt du, oder?"

Er selbst wusste es nicht so sicher, wie er es aussprach...doch in diesem Augenblick hörte es sich richtig an. Er selber wollte Athina nicht verlassen, nicht verletzen... aber er wollte auch nicht ohne Amalia sein. Sie war ihm wichtig. Sie hatte ihm einmal aus seinem Tief geholt... Ihm mit seinem Gedächnisverlust geholfen ... das tat sie noch. Und nun? Ohne sie? Nein. Er ließ sie nicht los.


24.10.2010 11:15:45 
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„Du bist Vater wirklich sehr ähnlich und er wäre stolz darauf.“ Amalia lächelte leicht als sie sah wie viel ihre Worte ihrem Bruder bedeutet hatten. Wieso nur hatte sie ihm das nicht schon öfters gesagt? „Du hast uns nie das Gefühl gegeben das wir eine Belastung für dich sind, aber wir haben immer gewusst wie schwer du es hast. Ich hätte nie mit dir tauschen wollen, Pharamond. Und ich danke dir dafür, dass du diese Verantwortung übernommen hast. Die Verantwortung für mich, für Ragnar und für seine Familie. Es wäre dein gutes Recht gewesen auch einmal nein zu sagen, doch du hast es nie getan.“ Sicherlich wäre es ihrem Bruder schwer gefallen zum Beispiel Ragnar aus der Hütte zu werfen, als dieser seine Familie gegründet hatte. Eigentlich hätte ihr Bruder von dort an selbst für seine Familie aufkommen müssen, doch Ragnar war einfach Ragnar. Es würde wohl noch eine Weile dauern bis er in eine eigene Hütte ziehen würde und Pharamond war so großzügig und ließ den gemeinsamen Bruder solange noch in der elterlichen Hütte wohnen. All das müsste er nicht tun und dennoch tat er es. Weil er sich um sie alle sorgte.
„Ragnar und ich haben es immer als selbstverständlich erachtet was du tust, aber das ist es nicht und ich möchte mich dafür entschuldigen, das ich nicht schon eher einmal danke gesagt habe. Und noch mehr muss ich mich dafür entschuldigen, dass ich alles für selbstverständlich genommen habe, was du für mich getan hast.“ Es gab sovieles was sie Pharamond noch sagen wollte, aber irgendwie überschlugen sich gerade ihre Gedanken und es viel ihr schwer auch nur einen anständigen Satz zu formulieren.
„Da ist noch etwas, für das ich mich bei dir entschuldigen muss und auch möchte.“ Sie holte tief Luft ehe sie weitersprach. Ihre Hand hielt noch immer die ihres Bruders und sie machte keine Anstalten sie loszulassen. „Als du damals zu Aswin gesagt hast, das er beweisen müsste dass er meiner Wert sei, da war ich so glücklich. Ich wusste dass du ihn nicht sonderlich leiden kannst, aber ich war dir so dankbar, dass du ihm eine Chance gegeben hast. Doch dann…als Aswin sich immer weiter zurückzog und deinem Wunsch nicht nachkam war ich so wütend auf dich. Ich kann es nicht einmal in Worte packen wie ich mich gefühlt habe. Ich habe fälschlicherweise dich für mein Unglück verantwortlich gemacht, obwohl es einzig und alleine Aswin war, der nicht wusste wie er sich dir gegenüber verhalten sollte. Und ich habe das zu spät erkannt. Es tut mir sehr leid, dass ich damals so wütend auf dich war und dir die Schuld an allem gegeben habe. Auch wenn ich dies nie laut ausgesprochen habe, so reicht es schon das ich es gedacht habe. Ich hätte nicht an dir und deinen Entscheidungen zweifeln dürfen.“ Es tat weh einzusehen, das Aswin einen Fehler gemacht hatte. Das er einfach nur hätte beweisen müssen das er ein ehrenwerter Mann war. Eigentlich hätte ihm dies nicht schwer fallen dürfen und trotzdem hatte er es nicht gekonnt. Wieder kamen der Heilerin die Tränen bei diesen Gedanken. Genauso wenig wie sie Pharamond die schuld daran geben konnte, wollte sie sie Aswin nicht geben.

Erschrocken riss sie sich von ihm los. Amalia wurde schwindelig und sie hörte das Blut in ihren Ohren rauschen. Für einen Moment war ihr schwarz vor den Augen und ihr Herz pochte wild. Sie hoffte inständig sich gerade verhört zu haben. Die Heilerin keuchte gequält auf, als ihr die Tragweite seiner Worte bewusst gewesen war. „Nein, nein das kannst du nicht. Das darfst du nicht.“ Flüsterte sie leise und mit gebrochener Stimme. „Das ist mein Kampf, Pharamond, den ich zu verlieren drohe. Nicht deiner. Du hast ein wunderschönes Leben vor dir. Misch dich nicht in meines ein.“ Auch wenn ihre Worte etwas härter klangen, sprach sie diese dennoch in einem liebvollen und zärtlichen Ton. Sie wollte nicht das Pharamond etwas Wundervolles aufgab nur weil sie daran gescheitert war.



07.11.2010 19:19:07   
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