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Waldschlößchenbrücke in Dresden
randyfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Wie sich die Unesco nach langer Diskussion in Quebec doch noch durchrang, Dresden eine letzte Chance zu geben.
Dresden bringt auch in Kanada die Welt durcheinander. Das Schicksal der Stadt und des Elbtals als Weltkulturerbe treibt alle um auf der Sitzung der Unesco im kanadischen Quebec, es ist Thema in vielen Diskussionen der Delegierten aus über 20 Ländern. Soll wirklich Deutschland, der Musterknabe in Sachen Denkmalschutz, eine Welterbestätte verlieren?

Kurzerhand ändert das Welterbekomitee am frühen Donnerstagabend die Tagesordnung. Nicht die Weltnaturerbestätten werden zuerst behandelt, sondern gleich die Kulturerbestätten. Und zwar zügig. Die afghanischen Stätten des Bamiyan-Tales und die Ruinen von Jam bleiben ohne Diskussion auf der Roten Liste. Der Abteilungsleiter Asien-Pazifik vom Welterbezentrum in Paris erklärt kurz den Entwurf, und schon fällt der Hammer: Decision adopted–Entscheidung angenommen. Kaum fünf Minuten werden die einzelnen Fälle behandelt; lediglich die Reisterrassen in den philippinischen Kordilleren bereiten Probleme, eine Wortmeldung aus dem Komitee – dann fällt auch hier der Hammer.

Nachmittags um halb sechs, in Deutschland ist es bald Mitternacht, eröffnet die Tagungsleiterin Christina Cameron die Diskussion über Dresden. Bereits nach wenigen Minuten ist klar: Die wird anders als die Debatten zuvor. Die Deutsche Mechtild Rössler, Abteilungsleiterin für Europa und Nordamerika beim Welterbebüro in Paris, gibt eine kurze Zusammenfassung über die Entwicklung. Sie spricht von den verschiedenen Gutachten, von den juristischen Prozessen um die Waldschlößchenbrücke, vom Bürgerentscheid. Ihr Tenor: Die Stadt hat so viele Chancen gehabt, aber es sieht immer noch nicht so aus, als wolle sie den Brückenbau stoppen. Rösslers Meinung ist klar: Dresden sollte den Titel verlieren. Dieser Argumentation folgt auch Susan Denyer von der Denkmalschutzbehörde Icomos. Dresden sollte von der Liste gestrichen werden, auf Englisch kurz: delisted.

Aber das ist erst der Anfang: Denn jetzt wollen die Komitee-Mitglieder Fragen stellen, Anregungen geben. Der Abgeordnete von Schweden möchte die Nichtregierungsorganisationen hören, das sind im Dresdner Fall die Brückengegner von “Welterbe erhalten e.V.“. Der Dresdner Architektur-Professor Ralf Weber ergreift das Wort. Er verweist auf den noch offenen juristischen Prozess, der die Kleine Hufeisennase schützen und Dresden Fehler im Planfeststellungsverfahren nachweisen könnte. Dann müsste die Brücke abgerissen werden. Natürlich spricht er auch von einem Tunnel, der den „einzigartigen universellen Wert“ des Welterbes erhalten könne. Das ist ein Lieblingsausdruck der Unesco: Nur wer diesen einzigartigen Wert nachweisen kann, darf Welterbe werden – und wer ihn zerstört, wird eben gestrichen.

Die ersten Komitee-Mitglieder melden sich zu Wort. Plötzlich dreht sich die Stimmung, alle reden von der „letzten Chance“ und von „noch einem Jahr Aufschub“. Dann bittet der US-amerikanische Vertreter die deutsche Abordnung zu einer Stellungnahme. Max Maldacker, der im Auswärtigen Amt den beeindruckenden Titel eines „Vortragenden Legationsrates 1. Klasse“ trägt und für „multilaterale Kultur- und Medienbeziehungen“ zuständig ist, verweist auf Deutschlands Leistungen für den Denkmalschutz im Allgemeinen und die Unesco im Besonderen. Nach ihm liest Dresdens Baubürgermeister Herbert Feßenmayr (CDU) seine Rede ab. Als sein Handy in der Hosentasche klingelt und die Mikrofone störend zum lauten Summen bringt, schleicht sich Nervosität in seine Stimme. Auch er verweist auf den laufenden Gerichtsprozess und die Zwänge, in denen die Stadt Dresden stecke. Er behauptet auch, dass die Dresdner Bürger sehr stolz auf den Welterbe-Titel seien.

Keine Rede von der OB-Wahl

Nun ist das Komitee endgültig der Meinung, Dresden solle eine allerletzte Chance gegeben werden. Ein Komitee-Mitglied findet, die Dresdner müssten die Möglichkeit bekommen, sich gegen die brückenfreundlichen Politiker durchzusetzen. Vom zuletzt eindeutigen Wahlsieg der künftigen CDU-Oberbürgermeisterin Helma Orosz, die aus ihrer Liebe für die Brücke nie einen Hehl gemacht hat, spricht an diesem Abend keiner.

Am Ende fällt die Entscheidung einstimmig: Dresden bleibt auf der Roten Liste. Aber weil immer neue Diskussionen über einzelne Paragrafen im Beschluss aufflammen, fällt der Hammer erst nach einer Stunde und 45 Minuten, nachdem Tagungspräsidentin Cameron zur Eile gerufen hat: „Die Dolmetscher machen schon Überstunden.“

Ultimatum bis Sevilla

Als die Sitzungsteilnehmer den Tagungsraum verlassen, steht ihnen die Müdigkeit ins Gesicht geschrieben. „Das ist ein Ultimatum, keine Verhandlungsposition“, sagt Francesco Bandarin, Direktor des Welterbezentrums in Paris. Denn wenn Dresden den Brückenbau nicht stoppt und einen Tunnel ernsthaft prüft, werde es auf der nächsten Sitzung im kommenden Jahr im spanischen Sevilla ohne lange Diskussionen gestrichen. „Solange es Hoffnung gibt“, meint Tagungspräsidentin Cameron auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz, wolle die Unesco Dresden eine Chance einräumen. Schließlich sei es die Pflicht des Komitees, alles zu tun, um Welterbe zu erhalten.







Mir Sachsen, mir sinn helle, das weeß de ganze Weld, un sinn mer maa nich helle, da hammer uns ferschdelld!

05.07.2008 11:34:51   
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