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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » HILFE!!! Ich bin so verzweifelt und so tiefraurig und weiss nicht weiter ...
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HILFE!!! Ich bin so verzweifelt und so tiefraurig und weiss nicht weiter ...
tieftraurigfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Heute weiß ich seit genau 25 Tagen, dass mein Partner, mit dem ich seit 10 ½ Jahren zusammen war, mich seit mindestens 3 Jahren „online“ und „offline“ ständig betrogen hat. Und seit dem 09.11.09 habe ich zumindest eine Vorahnung davon, wollte es wohl aber nicht richtig war haben, weil der Gedanke wohl für mich so abwegig war, dass ich es nicht glauben konnte und ich zu dem Zeitpunkt so beschäftigt war, dass ich keine Zeit hatte, mich wirklich damit auseinander zu setzen.

Am 09.11.09 kam ich von einem stressigen Arbeitstag – er hatte in der Zeit meinen PC benutzt, da sein Laptop kaputt war – und fand auf meinem PC noch das offene Fenster einer Kontaktbörse, wo er sich registriert hatte, zwar nicht mehr eingeloggt, aber man konnte noch sein Profil sehen, mit „realem“ Foto. Ich war so fertig von der Arbeit zu der Zeit, aber ich habe ihn angeschrieen, konnte es nicht verstehen, habe nach Antworten gesucht. Er hat weinend beteuert, dass wäre alles ohne Bedeutung, es wäre doch nur Spaß, Langeweile und Neugier gewesen und er wolle dies nie mehr machen. Und wenn ich wollte, könnte ich meinen PC gesperrt lassen und er würde nur noch an den PC gehen, wenn ich da sei (ich habe das abgelehnt, weil ich nicht sein „Kontrolleur“ sein wollte und darin keinen wirklichen Sinn sah). Ich habe ihn gebeten, mir seine einlog-Daten zu geben, damit ich mir selber ein Urteil bilden könnte – er hat gesagt, dass wäre ihm zu peinlich und das könne er nicht. Ich habe ihn für ein paar Wochen ins Gästebett ausquartiert und habe ihn dort ein paar Wochen schmoren lassen. Es war eine Zeit, wo wir alle Kraft für die Arbeit brauchten, weil wir grade da eine einmalige Chance hatten, mit disziplinierter Arbeit halbwegs aus dem finanziellen „Groß-Chaos“ rauszukommen, eine Zeit, die keine Probleme oder Nachdenken zuließ und wahrscheinlich wollte ich es zu diesem Zeitpunkt auch einfach noch nicht wahrhaben, wollte es nicht glauben. Nach ein paar Wochen habe ich ihn wieder in mein Schlafzimmer geholt, wohl weil es zu diesem Zeitpunkt unglaublich kalt draußen war und habe mich geärgert wie selbstverständlich er sich dann wieder im Schlafzimmer breit gemacht hat und er in der ganzen Zeit keinen weiteren Versuch unternommen hat, mit mir darüber zu reden. Wir haben die ganze Zeit nicht mehr über das Thema geredet, obwohl ich mir vorgenommen hatte, es nicht einfach unausgesprochen beiseite zu wischen und wieder einfach weiter zu machen, aber mir fehlte zu der Zeit einfach die Kraft dazu bzw. ich wollte meine Kraft und Energie für die Arbeit nutzen ... vielleicht, weil ich zu diesem Zeitpunkt schon ahnte, dass es unser Leben zerstören würde.

Am 21.01. diesen Jahres fuhr er für ein paar Stunden weg .... wir hatten kurz vorher ein neues Notebook bekommen und wir vereinbarten, wenn er weg sei, ich mich mal mit dem Notebook vertraut machen würde. Ich hatte nichts böses im Sinn ... ich hatte eigentlich gar nichts im Sinn ... ich machte Firefox auf und huch ... er hatte sich nicht von seinem email-Account abgemeldet. Ich habe ihm nie hinterhergeschnüffelt, habe nie versucht, seine emails zu lesen, seinen Internetverlauf zu kontrollieren oder sein Handy zu checken. Natürlich habe ich mich die ganzen Jahre darüber gewundert, dass er all dies so akribisch schützt ...

Nun, ich war ja vorgewarnt, durch diesen Vorfall vor 2 Monaten ... wollte Gewissheit, also begann ich seine emails zu durchforsten ... anfangs noch mit schlechtem Gewissen, weil ich ihm hinterher schnüffelte. Ich stieß auf Anmeldungen bei irgendwelchen Sex-Kontakt-Seiten und auf ein Kontaktgesuch aus 2006, da war er damals ein Wochenende beruflich alleine in Bremen, in dem er händeringend und eindeutig einen One-Night-Stand für dieses Wochenende suchte. Es waren relativ wenig und veralterte Mails zu diesem „Thema“, also war mir schnell klar, dass er entweder diese paar Mails vergessen hatte zu löschen oder es einen anderen email-account geben musste. Ich hatte ein paar Login-Daten für diese Sex-Seiten und mit ein bisschen Suchen kam ich schnell auf die andere Email-Adresse und siehe da ... „Sex-Korrespondenz“ seit 2006 ... alle emails seit damals - aber natürlich nicht die dem vorausgegangenen Chats. Und von einer Sekunde auf die andere lernte ich dann meinen Ex von einer ganz anderen Seite kennen ... lernte sein/unser Leben der letzten 3 Jahre von einer ganz anderen Seite kennen und wühlte im tiefsten Schlamm ...

Er kam irgendwann wieder nach Hause, ich hatte die Sexkontaktanzeige von Bremen ausgedruckt und auf das Notebook gelegt und war inzwischen in meinem Zimmer. Er versuchte das ganze lächerlich zu machen und zu bagatellisieren, ich schrie ihn an und schloss mich dann in meinem Zimmer ein und lass all die Emails. Als ich meinte, das wichtigste gelesen zu haben, schickte ich ihm eine Mail von seinem account, dass ich sein Passwort geknackt habe und leite ihm ein paar seiner Mails, die er darin geschrieben hatte, mit entsprechenden Kommentaren weiter.

Ich habe diese emails in der nächsten Zeit noch öfter gelesen, mal nach Datum sortiert, mal nach Absendern sortiert, mal parallel gelesen mit den emails, die wir uns in der Zeit geschrieben hatten (da wir in verschiedenen Räumen arbeitete, haben wir uns zur Kommunikation der Einfachheit halber häufig emails geschrieben). Und ich merkte, dass ich diesen Mann überhaupt nicht kenne und das wir ein total unterschiedliches Leben geführt haben.

Die Mails waren eigentlich total langweilig und jeder, der sich mal mit Abstand mit „virtueller Kommunikation“ beschäftigt, weiß, dass diese eigentlich total langweilig und nichtssagend ist und keinen Menschen wirklich „befriedigen“ kann. Aber in all diesen Mails hat er seine „reale Person“ nicht verschleiert, ganz im Gegenteil, er hat all diesen „“Weibern“ erzählt, dass er Künstler sei und wo auf welcher Ausstellung sie ihn oder seine Bilder finden könnten ... auch bei Ausstellungen, an denen wir tageweise abwechselnd anwesend seien und er hat seinen Namen oder Künstlernamen jederzeit preisgegeben. Und er hat damit „geprahlt“, dass er „gebunden“ und „Schlawiner“ sei und all diesen Weibern direkt seine Nacktfotos geschickt und entsprechende Fotos zurückbekommen. Und NEIN, ich bin NICHT eifersüchtig, weil das waren alles dicke, alte und unästhetische Weiber, die der Mann, den ich glaubte zu kennen, nicht mal mit der Kneifzange angepackt hätte. Aber ich kannte ihn ja wohl nicht. Und er hat sich mit vielen dieser Frauen auch getroffen und was auch immer mit denen gemacht ... und der Kontakt zu ihnen ist eigentlich immer nur dann abgebrochen, wenn die entsprechende Frau sich dann in einen Mann verliebt hatte, weggezogen ist oder nicht wirklich wollte oder das mit dem Treffen aus organisatorischen Gründen nicht geklappt hat. Und wenn er wusste, dass er mal wieder ein Wochenende wegen einer Ausstellung irgendwo alleine hinfährt, hat er wie ein Bekloppter gesucht, um jemanden für dieses Wochenende zu finden. Und wenn ich alleine unterwegs war, hat er die Nächte am PC verbracht – teilweise noch parallel mir und seinen „Tussen“ geschrieben. Und ich habe in der letzten Zeit immer öfter was alleine gemacht, weil er zu träge oder zu lethargisch war ... meinte ich zumindest.

Aber obwohl wir gemeinsam in einem Haus gewohnt und gearbeitet haben und relativ selten „außer Haus“ waren, hat er es geschafft, über 3 Jahre fast täglich diese „Kontakte“ zu pflegen, ohne dass ich was gemerkt habe. Und es gab in dieser Zeit kaum Unterbrechungen. Und ich weiß bis heute noch nicht, ob er vorher einen anderen email-account hatte.

Am liebsten hätte ich ihn sofort vor die Tür geworfen, aber an diesem Tag hatten wir minus 10 grad glaube ich. Statt dessen habe ich ihn erst ins unausgebaute Dachgeschoss und 2 Tage später – als mir das immer noch zu nah war ins noch weniger gedämmte Nachbarhaus (das wir vor einem Jahr mit langem Kampf noch dazugekauft haben), wo er jetzt „haust“ und seine „Geschäfte“ in einen Eimer verrichtet.

Wir haben in dieser Zeit immer wieder Ansätze unternommen, miteinander zu reden, ich habe ihn beschimpft, beleidigt, gedemütigt ... wir haben zusammen geweint und einen Abend wäre ich fast weinend auf dem Klo zusammengebrochen und er hat ebenfalls geweint wie ein Schlosshund. Ich habe ihm gesagt, er habe mir mein Leben genommen, meine Vergangenheit, meine Gegenwart und meine Zukunft, weil ich kann und werde an nichts mehr glauben können, denn er hinterlässt nicht nur einen Scherbenhaufen, sondern auch einen völligen Seelenkrüppel (mich).

Ich habe ihm gesagt, ich will, dass er sieht, wie ich leide, was er aus mir gemacht hat, ich will das alles nicht vor ihm verstecken, es ihm nicht einfach machen – ich will, dass der „Täter“ die Schmerzen seines „Opfers“ fühlt und sieht, was er angerichtet hat.

Er sagt, es täte ihm alles so leid, es hätte nichts mit mir zu tun gehabt (sehr witzig!), er würde mich immer noch „lieb haben“ und ich sei die wichtigste Person in seinem Leben (stimmt vermutlich sogar), er sagt, er schäme sich dafür, ich es sei ihm alles total peinlich, er wüsste gar nicht mehr, warum er das gemacht habe, als ich ihn damals „fast entdeckt habe“, hätte er sich bei den Foren abgemeldet, er habe es aber nicht geschafft, seine Mails zu löschen und mit den emails aufzuhören (tatsächlich hat er genau 2 Tage danach munter weiter gemacht). Er könnte es selber nicht verstehen, warum er das mit diesen Frauen gemacht habe, weil das all seinen „realen“ Vorstellungen und Werten im Leben widerspräche, weil er nicht so sein will.

Ich habe ihm gesagt, dass der Vergewaltiger und der Richter, der kleine Jungs missbraucht, im „realen Leben“ ja auch normale, liebevolle Familienväter seien und sich ihr „2. Gesicht“ bestimmt nicht ausgesucht haben und darüber glücklich seien, aber ein Mensch nun mal das ist, was er tut und nicht das, was er sein möchte. Und das unabhängig von irgendwelchen gesellschaftlichen Moralvorstellungen. Und Fakt ist ja, dass in unserer Gesellschaft eine Doppelmoral schon fast normal geworden ist ...


15.02.2010 16:30:17  
tieftraurigfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Sorry, ich habe versucht zu kürzen, weil hier nicht alles reinpasst, aber ich will versuchen, ausführlich zu sein, deswegen jetzt hier die FORTSETZUNG:

...

Wie viel leichter könnte für uns alle das Leben sein, wenn einfach jeder zu dem, was er tut, fühlt und denkt, stehen würde? Und wenn jeder seinem Gegenüber die Chance geben würde, mit diesem Wissen zu entscheiden, ob man damit leben kann/will? Was nützt es, für etwas geliebt zu werden, was man nicht ist? ....

Ich habe ihm anfangs aus Spaß bzw. wie man das nun mal so locker in den Raum reinsagt, gesagt, dass er krank sei und habe mich dann aus Verzweiflung und weil ich überhaupt keine Antwort auf all meine Fragen habe, mit dem Thema “Sexsucht“ bzw. „Onlinesucht“ bzw. „Onlinesexsucht“ beschäftigt ... natürlich hat man von all dem schon mal gehört und natürlich hab ich auch schon mal „aus Spaß“ zu ihm gesagt, dass er „onlinesüchtig sei“ ... so wie ich ihn auch schon mehrfach auf sein Alkoholproblem hingewiesen habe (welches unsere Beziehung aber nie wirklich gestört hat ... und deswegen wohl von uns beiden nicht als wirklich ernsthaftes Problem angesehen wurde ... da er sich trotz erhöhten Alkoholkonsums kaum verändert hat, also nicht die klassischen Symptome eines Betrunkenen/Angetrunkenen hat). Aber natürlich kann es nicht sein, dass so ein gebildeter und intelligenter Mann wie er ein Suchtproblem hat, dass wohl sonst (so glaubte ich) nur irgendwelche „hirnigen Idioten“ haben.

Ich habe mich inzwischen damit auseinandergesetzt und habe festgestellt, dass wohl nicht nur „hirnige Idioten“ dieses Problem haben (ganz im Gegenteil scheinen es ja wohl zum überwiegenden Teil gebildete/intelligente Menschen zu sein), habe viel in Foren gelesen und viele Parallelen festgestellt und trotz allem bleibt natürlich immer wieder die Frage ... trifft das auch auf meinen Ex zu? Spricht es nicht dagegen, dass er sich mit diesen Frauen auch „real“ getroffen hat? Ist er nicht einfach nur ein dummes, rücksichtloses A.......h, den es überhaupt nicht interessiert hat, was er mir damit antut? Der sich einfach bequem seine „Parallelwelten“ aufgebaut hat, weil er beides wollte?

Genau diese Frage stellt er sich auch selber, nachdem ich ihm ein paar Links zu dem Thema geschickt habe und natürlich will ich nicht, dass er sich es damit wieder nur einfach macht und sich auf ein „ich bin krank“ oder „ich bin süchtig“ zurückzieht oder dass er das wieder als neue Entschuldigung bzw. Erklärung für alles nimmt.

Und was heißt das wirklich „krank“ oder „süchtig“??? Ich glaube, dass keine Sucht ein angeborener Gen-Defekt ist, also hat man doch irgendwann als „Nicht-Kranker“ oder „Nicht-Süchtiger“ sozusagen aus freiem Willen damit begonnen und war sich zumindest zu diesem Zeitpunkt noch seines Handelns bewusst und hat dieses bewusst gesteuert. Ich versuche das mal mit Zigaretten oder Alkohol zu vergleichen ... Und wenn es dann so was wie „Sucht nach Sex“ oder „Onlinesucht“ gibt, dann kam das dann doch erst irgendwann später hinzu ...!?!?!

Er wohnt jetzt immer noch im Nebenhaus und nimmt alle Demütigungen hin ... ich habe ihm gesagt, dass ich will, dass er auszieht, weil ich ihn nicht mehr sehen kann. Er bemüht sich nicht wirklich darum, wohnt lieber in der eiskalten Behausung (na ja, zumindest mit Kaminofen), macht in seinem Eimer und erträgt, dass er keinen Fernseher hat und ich die Internetzeiten „einteile“, weil er nun mal für gewisse arbeitstechnische Dinge Internet braucht. Er hat wie ein besessener wieder sein altes Notebook zum Laufen gebracht ...

Zu allem kommt, dass wir finanziell momentan in einer Situation sind, die sowieso „kurz vor Stunde Null“ ist, die Rechnungen stapeln sich, Schulden sind genug da. Und ich wohne jetzt alleine in unserer „Großbaustelle“, in der ich eigentlich nicht alleine wohnen bleiben möchte, aber ich will nicht auch noch mein „Zuhause“ verlieren, von dem ich weiß, dass ich es nie alleine zu Ende renovieren kann (mit ihm hätte ich es wohl auch nie geschafft), aber das auch im momentanen Zustand absolut unverkäuflich ist ... Und seitdem ich es weiß, bekomme ich nichts wirklich auf die Reihe, kann nicht mehr arbeiten, kann kaum mehr was anderes denken, kann mich zu nichts hochraffen, möchte nur noch schlafen oder in’s Koma fallen ... Und wir wissen beide, dass eine Trennung für uns beide das finanzielle Aus bedeuten würde und jeder Tag, den wir im Moment nicht arbeiten uns nur weiter in den „Sumpf“ reißen wird ...

Und ich weiss nicht, was er grade macht ... was kann man „da“ machen ... und ich habe ihm alles nur „entzogen“, weil ich wollte, dass er sich Gedanken macht bis sein Hirn anfängt zu hämmern, dass er keine andere Chance und keine Ablenkung hat, außer zu denken. Und natürlich habe ich Angst, dass er sich was antut – wie er es auch schon angedeutet hat – weil ich nicht das Problem auch noch haben will und weil ich nicht will, dass er es sich wieder so einfach macht und wieder nur in eine andere Welt davon schleicht und mich mit all meinen Fragen alleine lässt ... Ich finde, dazu hat er nicht das Recht!

Und ich habe keine Ahnung, ob ich ihn noch liebe, ob man überhaupt einen Menschen lieben kann, von dem man nicht weiß, wer er überhaupt ist ... Aber vermutlich habe ich ihn bis vor 3 ½ Wochen noch geliebt ... und was ist „Liebe“ überhaupt und was bedeutet das für ihn, wenn er es sagt und vielleicht ja auch wirklich so meint?

Und ich bin intelligent und realistisch genug um zu wissen, dass man einen anderen Menschen nie wirklich kennt ... „wie wirklich ist die Wirklichkeit?“ ...

Bitte helft mir, stellt mir Fragen, gebt mir Antworten, regt mich zum Denken an ... ich bin so hilflos, wie ich es wohl noch nie in meinem Leben war und ich habe absolut keine Ahnung, wie ich mit dem ganzen und der Situation fertig werden soll. Ich weiß ja inzwischen, ich bin nicht die einzige, der es so geht und die so ein Problem hat und ich weiß auch, dass es keine „richtigen“ Antworten gibt ...

... und zu wissen, dass ich nicht die einzige bin, gibt zugleich Trost uns ist doch so erschreckend ...



bearbeitet von tieftraurig am 15.02.2010 16:37:27
15.02.2010 16:34:45  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nun, so sehr wir hier alle auch mit Dir mitfühlen, so denke ich doch, dass es noch KEINEM Suchtkranken geholfen hat, wenn man ihn aussperrt und in einen Eimer machen lässt. Wie kannst Du so etwas tun? Warum bringst Du ihn nicht gleich um? Mal ganz im Ernst, das ist unwürdig! Willst Du Dich SO rächen dafür, dass er krank ist und Hilfe braucht?

Du nennst Dich hier "tieftraurig". Fällt Dir auch ein Screen für Deinen Mann ein? Wie mag er sich fühlen?

Du kannst natürlich sagen, er ist ein Schwein, er hat Dich betrogen und belogen. Mag sein. Aber mit welcher Arroganz gehst Du daran? Fette Weiber, ihgitt, die würde er doch nie anfassen. Woher weißt Du das? Und woher weißt Du, dass die nicht was haben, das DU nicht hast? Was suchte er? Und wieso konnte er in die Sucht abgleiten? Oder hat diese Sucht vielleicht gar nichts mit Dir zu tun? Hast Du mal darüber nachgedacht? WAS IST OSS? Und was liest Du hier darüber?

Tut mir leid, aber Deine Opferrolle scheinst Du zu genießen. Habt Ihr Kinder? Sperrst Du die auch weg, wenn sie einen Fehler gemacht haben? So darf man doch nicht miteinander umgehen!!!!

Sucht Euch einen Therapeuten vor Ort und nehmt eine Paarberatung in Anspruch, denn Hilfe brauchst DU auch! Und hole Deinen Mann aus dem "Verließ". Du entziehst Dich doch damit selbst der Konfliktbewältigung. Wahrheit tut weh, und meiner Meinung nach wird Dir auch einiges weh tun, wenn Ihr dann endlich mal gegenseitig offenbart, wie es soweit kommen konnte und was da passiert ist bei Euch.

Du sagst, Du hättest Dich über Onlinesexsucht erkundigt? Dann müsstest Du doch eigentlich wissen, dass Betroffene ALLES tun, was mit Sex, Pornos, Lug und Trug zu tun hat? Er ist jetzt aufgeflogen, gottseidank. Darin liegt für Euch eine CHANCE! Siehst Du das nicht? ....

In guten und in schlechten Zeiten ....

GF


bearbeitet von gabriele_farke am 15.02.2010 17:07:24
Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

++++ Das Buch "Gefangen im Netz?" ist auch als eBook erhältlich unter
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15.02.2010 17:06:04    
Susannafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo tieftraurig,

als ich eben deinen Beitrag las, brach mir der kalte Schweiß aus, so sehr hat mich alles an meine Geschichte erinnert (das ist ca. 10 Monate her).

Mir hat es sehr geholfen, hier Frauen zu finden, die das alles auch erlebt haben.
Mein Mann und ich haben *erste Hilfe* von Gabriele Farke in Anspruch genommen und wir haben getrennt Therapeuten aufgesucht. Allein hätte ich es nicht geschaftt.

Und trotzdem war es unendlich schwer.
Auch ich konnte es nicht fassen, und auch etwas in mir hatte sich lange Zeit geweigert, das ganze Ausmaß zu erkennen.
Als alles klar war, ich den Mut der Verzweiflung hatte, genau hinzusehen, habe ich meinen Mann auch umgehend auf die Straße gesetzt.
Ich konnte ihn nicht mehr ertragen. Ich hatte soviel Wut und Hass in mir.
Nach zehn Tagen ist er wieder bei uns eingezogen und die Zeit war heftig.

Jetzt finde ich das Leben wieder wunderschön (was ich mir damals nie vorstellen konnte, ich dachte tatsächlich, ich sei an all den Lügen *zerbrochen*.)

Mein Mann und ich.... wir versuchen es..... nicht immer gelingt es mir, die Verletzung wegzustecken, die immer wieder hochkommt.
Aber auch das hält er aus, anders als früher, da ist er innerlich weggegangen, jetzt bleibt er da bei einer Auseinandersetzung und stellt sich.

Liebe tieftraurig, auch du wirst es schaffen, aus diesem tiefen Tal wieder herauszukommen, du hörst dich trotz alledem sehr klar und reflektiert an.
Und denk dran, du bist nicht allein!

Ganz liebe, mitfühlende Grüße
Susanna




15.02.2010 17:34:00  
tieftraurigfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Gabriele!

Ich wußte ja, dass ich hier keine "bequemen" Fragen und Antworten bekomme und dafür bin ich auch dankbar, denn schliesslich will ich mich damit auseinandersetzen - auch wenn ich sicher ganz am Anfang bin. Und ich habe versucht, ausführlich zu schreiben und bin mir aber dessen bewußt, dass immer die Hälfte fehlt und dass es schwer ist, jemand anderen zu verstehen.

Ich möchte hier mal versuchen zu antworten:

Es ist nicht richtig, dass ich ihn "ausgesperrt" habe und in "einen Eimer machen lasse" und nein, ich will ihn nicht umbringen und das soll auch keine Rache sein (ich glaube, ich denke nicht mal an Rache). Ich/wir haben eine Lösung gesucht, wie es uns möglich ist, uns räumlich kurzfristig zu separieren, bis wir eine andere Lösung gefunden haben, denn ich kann ihn im Moment nicht in meiner Nähe ertragen. Und dass ich ihm Dinge wie Fernsehen oder Internet "entzogen" habe (wie ich so doof geschrieben habe), hat weder was mit "Rache" noch mit "quälen wollen" zu tun, sondern weil ich möchte, dass er sich nicht wieder ablenkt, sondern versucht nachzudenken, was ihm offensichtlich (das sagt er auch selber) sehr schwer fällt. Und ich habe ihm auch gesagt, dass dies keine Rache sein soll und habe es auch versucht ihm zu erklären.

Und ... ich weiss nicht wirklich, wie sich mein Mann fühlt, weil er es nicht schafft, wirklich darüber zu sprechen und mir Antworten zu geben.

Und ... das mit "fette Weiber" war nicht arrogant gemeint (ich bin auch keine 18 mehr und schlank und superschön) ... ich wollte damit nur sagen, das ich es merkwürdig finde, dass er sich nicht zumindest Frauen gesucht hat, die optisch seinem (nicht meinem) Schönheitsideal entsprechen und ich es weniger ertaunlich gefunden hätte, wenn er das alles mit jungen, hübchen 25-jährigen "betrieben" hätte. Und auch er sagte, er wüßte nicht, warum das so sei und er könnte das nicht verstehen, weil das alles nichts mit seinen "ästhetischen Wertvorstellungen" zu tun hätte.

Nein, und ich genieße nicht meine Opferrolle! Und ich "sperre ihn nicht weg" (s.o.) Und ich finde es geht bei sowas nicht um "einen Fehler gemacht", wir reden hier ja nicht über 1 x fremdgehen, oder?

Und mein Mann kann jederzeit "aus dem Verließ kommen", so wie Du es bezeichnest, aber ich will ihm einfach nicht den ganzen Tag über den Weg laufen und es kann jederzeit kommen, wenn er mit mir reden möchte, so wir es ja auch in letzter Zeit immer wieder im Ansatz gemacht/versucht haben. Aber ich will auf keinen Fall wieder den Fehler machen, einfach darüber hinweg zu gehen und in den Alltag zu verfallen.

Und natürlich gehören immer 2 zu so einer "Geschichte", das weiss ich auch und ich versuche auch die Ursachen herauszufinden, aber das kann ich nur mit ihm gemeinsam und dafür muss er reden und sich öffnen ...

Und "in guten und in schlechten Zeiten" haben wir schon die gesamte Dauer unserer Beziehung über ...


15.02.2010 17:46:18  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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So hört sich alles schon ein bisschen "gemäßigter" und vernünftiger an. Vorhin hatte ich wirklich den Eindruck, Du hättest ihn "weggesperrt". Wer mich kennt weiß, dass ich hier ganz bewusst erst einmal provoziere, um letztlich herauszubekommen, was da wirklich abgeht. Frage mal Deine leidgeplagten Mitstreiterinnen hier ;-)

Konsequenz ist richtig, da stimme ich Dir wirklich zu! Aber zeige sie ihm eben nicht von oben herab, sondern versuche, sie ihm darzulegen und möglichst mit ihm zu besprechen.

Versuche halt, dass Dein Partner in eine Therapie einwilligt, dann habt Ihr wirklich eine Chance! Gibst Du die Euch?

Alles Gute!
G.

PS.. Druck diesen thread nebst Antworten, die auch sicher noch folgen werden, mal aus. Ohne zu kürzen. Lege sie ihm in sein ... ähm ... in sein Zimmer.




Gabriele Farke (HSO e.V.)

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15.02.2010 18:44:50    
tieftraurigfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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:) Jetzt hast Du mich seit langem mal wieder zum Lachen gebracht wegen "... ähm ... in sein Zimmer"Lächeln

Das Du provozierst, ist ja auch gut - ich will ja auch provoziert werden, weil ich Antworten finden will.

Ich "wühle" mich grade hier durch's Forum, um Antworten und "Lösungsmöglichkeiten" zu finden ... stelle fest, dass es in allen Fällen so viele Parallelen gibt ... lese auch immer wieder von den Rückfällen ... und ich weiß nicht, ob ich das alles will. Und oft habe ich das Gefühl, dass die Partnerinnen sich selber nur "ruhigstellen", dass sie lernen, damit umzugehen, dass ihr Partner sie anlügt, dass sie einfach ihre "heile Welt" retten wollen und das will ich nicht. Vielleicht habe ich jahrelang die Augen nicht richtig aufgehabt, aber jetzt habe ich Sie auf und es kann nicht Sinn der Sache sein, sie wieder zu verschließen. Und sich damit begnügen, dass "Männer eben nun mal so sind" und dass "die Welt eben böse ist".

Und die zentralen Fragen, die ich mir stelle sind - wenn ich mich einfach mal selber zitieren darf:

"Ich habe ihm gesagt, dass der Vergewaltiger und der Richter, der kleine Jungs missbraucht, im „realen Leben“ ja auch normale, liebevolle Familienväter seien und sich ihr „2. Gesicht“ bestimmt nicht ausgesucht haben und darüber glücklich seien, aber ein Mensch nun mal das ist, was er tut und nicht das, was er sein möchte. Und das unabhängig von irgendwelchen gesellschaftlichen Moralvorstellungen. Und Fakt ist ja, dass in unserer Gesellschaft eine Doppelmoral schon fast normal geworden ist ..."

und

"Und was heißt das wirklich „krank“ oder „süchtig“??? Ich glaube, dass keine Sucht ein angeborener Gen-Defekt ist, also hat man doch irgendwann als „Nicht-Kranker“ oder „Nicht-Süchtiger“ sozusagen aus freiem Willen damit begonnen und war sich zumindest zu diesem Zeitpunkt noch seines Handelns bewusst und hat dieses bewusst gesteuert. Ich versuche das mal mit Zigaretten oder Alkohol zu vergleichen ... Und wenn es dann so was wie „Sucht nach Sex“ oder „Onlinesucht“ gibt, dann kam das dann doch erst irgendwann später hinzu ...!?!?!"

Ich würde gerne mal von Dir und anderen ihre Meinung dazu hören, weil ich glaube, dass ist beides (zumindest für mich) der Knackpunkt der ganzen Sache. Und ich habe mich mit dem Thema Sucht auch sicher noch nicht ausreichend beschäftigt, um mir wirklich ein Urteil dazu bilden zu können, aber ich will mir ein Urteil auch nicht so einfach bilden.

Und ... ich werde ihm den Link zu der Seite irgendwann schicken, aber noch nicht jetzt, ich möchte mich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht selber mit dem hemmen, was ich schreibe.

Und ... ich will mich nicht "von oben herab" zeigen (auch wenn hier vielleicht ein falscher Eindruck entstanden sein mag) ... ich bin vielleicht (eigentlich) eine starke Frau ... aber im Moment nur ein kleines Häufchen Elend ... das zeige ich ihm auch und das sage ich ihm auch ... und meine größte Stärke ist vielleicht, dass ich alleine sein kann und lieber alleine bin, als mit jemanden zusammen, nur weil ich nicht alleine sein kann. Ich fürchte, bei "ihm" ist das anders ... deswegen möchte ich vielleicht jetzt auch, dass er lernt, alleine und mit sich und seinen Gedanken zu sein, damit er sich FREI entscheiden kann ... Und ich weiß, wir sind beide nicht wirklich "frei" und wer ist das schon wirklich?



15.02.2010 19:21:30  
Yenenefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo tieftraurig!

Ich bin ähnlich wie Gabriele etwas erschrocken, als ich deine vielen Zeilen las.
Nicht, weil es so viele waren, sondern weil sich das Ein oder Andere tatsächlich hart liest.
Allerdings haben wir Angehörige alle diese ersten Zeiten nicht vergessen, in denen wir hinter die Sexgeschichten unserer Partner gekommen sind und wir wissen, welches Gefühlschaos da in einem ausgelöst wird...welche Verletzungen entstehen, welche Gedanken in einem hoch kommen, was man alles in Frage stellt und welch schwarze Löcher sich vor einem auftun!

Wirklich gestört habe ich mich an deinem Satz:
"...Und oft habe ich das Gefühl, dass die Partnerinnen sich selber nur "ruhigstellen", dass sie lernen, damit umzugehen, dass ihr Partner sie anlügt, dass sie einfach ihre "heile Welt" retten wollen und das will ich nicht..."

Die Berichte hier drinnen haben ein und den selben Kontext und doch sind sie alle anders.
Es geht um die gleiche Sache und doch ist jede Geschichte so individuell wie die Personen, die sie schreiben.
Alle Beteiligten haben unterschiedliche Vorgeschichten, sind unterschiedlich alt, sind unterschiedlich lang zusammen, reagieren unterschiedlich.

Die wahren Antworten liegen in einem selbst, in der Beziehung, in den betroffenen Personen und wie sie mit all dem umgehen.
Jeder hat andere Grenzen und die gilt es zu wahren.

Die Zeit hilft manchmal, alles auch aus anderen Blickwinkeln zu sehen.

Lieber Gruß, Yenene.


Wenn es zu bunt wird, muss man Farbe bekennen
15.02.2010 21:52:44  
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Liebe Yenene!

Da du jetzt die 2. bist, die mir eine gewisse Härte (bzw. wie Du sagst, dass "sich das Eine oder Andere hart liest") vorwirfst, habe ich mir meinen Beitrag noch mal genau durchgelesen ... wie gesagt immer mit dem Bewußtsein, das man sowas und das Leben eines Menschen nicht ein paar Zeilen (auch wenn es bei mir viele waren) erklären kann und das man immer schnell missverstanden wird, besonders von Menschen, die einen nicht kennen.

Aber tut mir leid, außer dieser "Eimer-Geschichte", die völlig falsch rübergekommen ist und die ich schon weiter oben versucht habe aufzuklären (und ich könnte vielleicht noch weiter dazu schreiben, dass ich hier nicht in einer Luxusbehausung, sondern in einer seit 6 Jahren nicht fertig werdenenden Großbaustelle wohne und froh bin, dass hier zumindest eine Toilette fertig ist), weiß ich ehrlich gesagt wirklich nicht, was an meiner Schilderung hart ist.

Vielleicht sind die einen oder anderen Fragen hart und sicher ist es "hart" meinen Ex bzw. sein "2. Gesicht" mit einem Vergewaltiger oder Kinderschänder in einem Atemzug zu nennen, aber das ist meine (zugegebenermassen vielleicht manchmal krasse Art) plastische und krasse Beispiele zum Vergleich zu bemühen, um versuchen zu erklären, was ich meine und womit ich NICHT sagen will/wollte, dass men Ex eins von beiden ist. Auch wieder schlecht erklärt, aber ich weiss nicht, wie ich es besser erklären soll ...

Und ist es "hart", ihm Fernsehen oder weitere "Surfmöglichkeiten" zu "entziehen"? (ich setze das Wort "entziehen" bewußt in Anführungszeichen, weil es ein blödes und unpassendes Wort ist). Ich habe mir das auch selber zeitweilig "entzogen", weil ich merke, wie einen all diese Dinge vom Denken ablenken.

Was liest sich denn Deiner Meinung nach noch "hart"?

Und zu dem Satz, an dem Du dich gestört hast ... natürlich ist mir bewußt, dass jede einzelne Erfahrung unterschiedlich ist, daß jeder anders reagiert etc. In all diesem kann ich Dir nur voll zustimmen! Und ich habe auch nicht gesagt, dass sich ALLE Partnerinnen nur "ruhigstellen" - auch wenn ich das so nicht ausdrücklich gesagt habe, sorry mein Fehler - ich wollte damit nur sagen, dass ich das Gefühl/den Eindruck habe, wenn ich andere Berichte lese, dass es bei VIELEN so ist bzw. das ich meine beobachtet/herausgelesen zu haben, dass es bei vielen so sei ... Und natürlich zieht jeder andere Konsequenzen aus so einer "Geschichte" und geht anders damit um und jeder hat andere Wünsche + Ziele + Ängste im Leben.

Aber ... um auch hier nochmal ein "krasses" Beispiel zu bemühen, um vielleicht ein bisschen zu verdeutlichen, was ich meine (und ich fürchte, es gelingt mir wieder nicht), ich halte es auch nicht für richtig, dass "gescheiterte Selbstmordfälle" in einer Klinik zwangstherapiert und ruhig gestellt werden ...

Und ich möchte gerne alles aus einem anderen Blickwinkel sehen, dafür bin ich hier ...

Und ich habe auch Deinen Beitrag "wenn aus Vermutungen Tatsachen werden" gelesen und wollte eigentlich was darein schreiben, hat aber irgendwie aus (technischen?) Gründen nicht funktioniert. Denn die Fragen, die Du Dir stellst, Zitat

"Ich krieg die Dinge für mich nicht auseinander:
Was war nun zuerst da? Schwierigkeiten, die auch in eine andere Sucht hätten münden können, wenn da nicht das Internet da gewesen wäre, oder Schwierigkeiten mit der Sexualität, die dann in Onlinesexsucht endet? etc"


die stelle ich mir auch und ich habe leider in dem Forum und überhaupt bis jetzt keine Antwort darauf gefunden. Hast Du mittlerweile welche gefunden?

Lieben Gruß zurück!



15.02.2010 23:13:58  
Fabiafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe tieftraurig,

genauso wie du bin ich mit tiefer Verzweiflung, gequält von tausend Fragen und zutiefst verletzt in diesem Forum "gelandet".
Auch wenn ich bisher noch keine wirklichen Antworten gefunden habe und mich noch immer hilflos, verletzt und verzweifelt fühle, habe ich hier Trost gefunden.

Auch wenn es sich makaber anhört, es tut mir gut zu wissen, dass ich nicht alleine bin. Es ist erschreckend, wieviele Frauen unter der OSS ihres Mannes leiden müssen.

Der Mut der Frauen, die hier ihre eigene Geschichte geschildert haben, hat mir sehr dabei geholfen, für mich einige Dinge klarer zu sehen. Ich habe mein Opferrolle erkannt und werde sie darum nicht weiter annehmen. Ich weiß jetzt, dass auch ich etwas tun kann - etwas für MICH tun kann und muss ! ! !

Ich weiß noch nicht wie meine eigene Geschichte enden wird, aber ich bin dabei, mein Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen und zu meiner früher vorhandenen Stärke zurückzufinden. Ich will nicht mehr von der OSS mitabhängig sein. Wenn mein Mann sein "Problem" nicht erkennt ( oder erkennen will ) und etwas dagegen tut, werde ich notfalls meinen Weg allein gehen. Sollte es zu einer Trennung kommen, habe ich auch dafür schon Pläne und werde nicht in ein tiefes Loch fallen.

Dies hat auch mein Mann erkannt. Diese Erkenntnis scheint ihn wirklich getroffen zu haben - zumindest ist er jetzt bereit, sich SEINEM Problem zu stellen.

In einem der vielen Beiträge habe ich gelesen, dass OSS- Männer durch die "Stärke" ihrer Partnerin wachgerüttelt werden. Bei meinem scheint es funktioniert zu haben - abwarten !

Der letzte Beitrag von Femme " Loch im T-Shirt " hat mir Mut gemacht und Hoffnung gegeben.

Ich liebe meinen Mann noch immer/trotz allem und wünsche mir von ganzem Herzen eine gemeinsame Zukunft.
Sollte uns diese jedoch nicht vergönnt sein, gehe ich meinen Weg auch allein!!!!

Ich fühle mit dir und wünsche dir viel Kraft

Fabia



16.02.2010 08:45:59  
Fabiafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe tieftraurig,

muss noch etwas nachtragen:
Ich habe in deinem Beiträg keine "Härte" gelesen!Für mich waren es nur die Worte einer zutiefst verletzten Frau, vermischt mit Wut und Verzweiflung. Ein Zustand, eine erste Reaktion, den/die vermutlich jede Frau eines OS- süchtigen Mannes kennt.

Auch ich war wütend und wollte meinen Mann leiden sehen - so wie ich schon seit Monaten gelitten hatte.In der Zwischenzeit hat sich bei mir etwas geändert. Ich bin immer noch verletzt, traurig und manchmal auch verzweifelt, aber ob mein Mann leidet oder nicht, ist mir (fast) egal. Wichtig ist für mich nur noch, dass ICH nicht mehr leiden will.

Ich denke jede von uns braucht einfach eine gewisse Zeit, um ihren eigenen Weg zu finden.Auch du wirst deinen Weg finden. Bleib hier im Forum, schreib dir den Kummer von der Seele und nimm Anregungen aus den anderen Beiträgen und Erfahrungen auf, um DIR SELBST zu helfen.

LG
Fabia


16.02.2010 09:10:34  
Yenenefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo tieftraurig!

Mein Beitrag sollte dir einfach etwas Verständnis entgegenbringen - auch wenn sich einiges "hart" liest, so weiß ich doch, dass dies aus dem Gefühlschaos heraus geschrieben wurde, das bei solchen tiefen Verletzungen entsteht. Und wir hier wissen alle, dass diese Berichte nur kleine Ausschnitte sind und nie die ganze Situation widerspiegeln können.

Zu deiner Frage:
Auf alles habe ich bis heute keine Antwort bekommen oder besser: gefunden.
Im April ist es nun ein Jahr her, dass ich die OSS bei meinem Partner heraus gefunden habe.
Wir haben in diesem Jahr hart daran gearbeitet, mein Partner geht in Therapie und ich habe mir hier auch eine Therapeutin genommen. Das Reden tut gut und ich habe schon ganz gut gelernt, mit dieser Situation zurecht zu kommen.
Natürlich steht das Thema auch immer wieder bei uns in der Partnerschaft im Raum - da lasse ich nicht locker. Aber auch hier hat sich schon einiges verbessert.
Ich habe Glück, dass mein Partner bereit ist, meine Fragen zu beantworten, auch wenn sie für ihn meistens sehr unangenehm sind.
Wir sind sehr eng zusammen gerückt in dieser Zeit und die sexuellen Probleme verschwinden - langsam.

Zum Glück -wenn man in dieser Situation überhaupt von Glück reden kann- wirkt sich das Problem meines Partners nur im Angucken von Bildern und Filmen aus.
Dies hat er allerdings jahrelang und mit großer Hingabe getan.
Das liegt daran, dass er Frauen gegenüber eher schüchtern ist und sein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl eher gering.
Es gab also nie Sexchats, Sextelefonate oder reale Treffen.
Er hat sich die Frauen, die er im realen Leben nie hatte, über diese Bilder "einverleibt".
Eine Sucht, die sich über 30 Jahre gehalten hat, geht nicht von heute auf morgen vorbei. Das habe ich gelernt. Und sie hat nichts mit mir zu tun und den Gefühlen zu mir.
Die Mechanismen sind schwer wieder los zu kriegen.Es sind also kleine Schritte, die passieren, aber sie passieren.

Ich schaue genau auf mich und auf meine Grenzen.
Und ich will Taten sehen und Verbesserungen.

Lieber Gruß, Yenene.


Wenn es zu bunt wird, muss man Farbe bekennen
16.02.2010 09:30:30  
subbelfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Fabia, liebe tieftraurig,

Fabia, Deine Zeilen hören sich für mich schon sehr positiv an; Ihr beide scheint auf einem guten Weg zu sein. Du hast erkannt, dass Du nicht in der Opferrolle verharren darfst und Dein Mann bereit ist, sich Hilfe zu suchen.

Liebe Tieftraurig, auch für mich liest sich Dein Beitrag etwas hart, so als würdest Du Deinen Mann abgrundtief verachten. Vielleicht täusche ich mich darin auch und lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Als die Sucht meines Mannes ans Tageslicht kam, hatte ich auch so 1-2 Tage Gedanken der Verachtung in mir. Ich konnte diese jedoch sehr schnell abschütteln, denn mit diesen ist ein Neuanfang unmöglich.

Du suchst hier im Forum nach Antworten warum Dein Mann dieser Sucht verfallen ist; diese wirst Du aber nie genau finden und es ist auch nicht Deine Aufgabe, diese zu finden. Er muss sich darum kümmern, er muss erkennen, was ihn in die Sucht trieb, er muss sich daraus befreien. Du kannst ihm dabei helfen, Du kannst ihm aber nicht die Arbeit abnehmen.

Im Laufe der Monate unter anderem auch durch unsere gemeinsame Paartherapie erkannt ich zwar auch einige Sachen, die sein Abgleiten begünstigten (z. B. nicht so tolle Kindheit aber auch mein Verhalten ihm gegenüber oder auch einfach nur Langeweile und mangendes Selbstbewusstsein mir und anderen gegenüber), aber eine wirkliche rationale Erklärung fand ich nicht. Ich habe gelernt dies zu
akzeptieren, aber auch an dem Teil, der mich betrifft zu arbeiten.

Wir haben es geschafft; durch das beinahe Scheitern unserer Beziehung bzw. Ehe wurde uns dann letztendlich klar, was wir beide noch füreinander empfinden. Unsere Ehe steht seither auf einer neuen, festeren Basis.

Es war mit Sicherheit keine leichte Zeit, aber so wie Gabi es schon schreibt: in guten wie in schlechten Tagen.....

LG

Karin






SHG für Angehörige: Jeden Montag ab 20.00 Uhr

16.02.2010 11:54:22  
zauberin66fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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weisst du ich habe deinen bericht gelesen ,und konnte viel von dem nachvollziehen was du schreibst..

ich glaube das kennen wir alle,und auch die unsicherheit nach dem supergau...

ich würde die anraten an der shg teil zu nehmen heute abend, sie hat mir und dadurch meinem partner sehr geholfen...

also sehen wir uns heute abend 20 uhr ?


bis dann und viel kraft

zauberin66


16.02.2010 18:28:42  
tieftraurigfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo zauberin66!

Mist, ich habe versucht dahin zu kommen ... ich habe schon die ganzen Tage darauf gewartet, wäre aber sowieso zu spät gekommen, weil ich heute den ganzen Tag bis eben mit meinem Ex geredet habe.

Aber mit meinen Passwort kann ich mich da nicht einloggen, muss man sich die separat registrieren? Habe ich auch versucht, aber keine neuen Daten per email bekommen.

Kannst Du oder jemand anders mir sagen, wie das funktioniert?

Ich muss jetzt erst mal den heutigen Tag verdauen, mache mir jetzt was zu essen und gehe früh schlafen.

Liebe Grüße erst mal an alle, die mir heute geschrieben haben und danke dafür! Werde versuchen, bald zu antworten!


16.02.2010 20:55:16  
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