Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.
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WETTER UND ZEIT
Jahr Wir spielen im Jahr 15n. Chr. Monate Mitte April - Mitte Juni Bitte berücksichtigt das in eurem Play Wetter Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst. Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig. Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Timeline: Am frühen Morgen nach Tage danach.
Nach seinem Gespräch mit Amalia am Vorabend war Ragnar in einen erschöpften Schlaf gefallen. Doch er hatte die ganze Nacht über unruhig geschlafen, trotz der bleiernen Müdigkeit, die auf ihm lag. Auch jetzt, als er zum unzähligsten Male wach wurde, mußte er feststellen, daß draußen kaum die Sonne aufgegangen war. Diesmal war es der brennende Durst, der ihn neben dem bohrenden Schmerz in seinem Kopf aufgeweckt hatte.
Die Augen noch halb gesschlossen, stemmte er sich auf seinem Lager hoch und tastete mit einer Hand nach dem Wasserbecher, den er irgendwo neben sich am Boden abgestellt hatte. Als seine Hand ihn schließlich fand, ließ er sich mit dem Rücken zur Wand sinken, ehe er ihn an die Lippen hob und einen großen Schluck nahm. Suchend irrte sein Blick durch die Hütte, ob einer der anderen vielleicht schon wach war.
Plötzlich jedoch hielt der junge Mann hustend inne und stellte das Gefäß scheppernd am Boden ab. Was bei allen Göttern ...?! Ragnar hob die Hand und fuhr sich über beide Augen. Diese waren nun starr auf die Feuerstelle gerichtet, doch auch mehrmaliges Blinzeln half dieses Mal nichts. Ragnars Hand krampfte sich erschrocken in eines der Felle. Nur durch tiefes durchatmen gelang es ihm, die Ruhe zu bewahren. Ganz langsam hob er die andere Hand und hielt sie vor sein rechtes Auge. Und alles war dunkel. Jetzt ganz ruhig bleiben ... Ragnar biß hart die Zähne aufeinander und zwang seinen Atem zu Ruhe. Jetzt in Panik zu geraten, würde am wenigsten helfen ... Pharamond oder Amalia? Die Frage bedurfte keiner großartigen Überlegung. "Pharamond?" rief er zögernd ins Halbdunkel der Hütte hinein, und dann etwas lauter: "Pharamond!"
Er hatte seinen Bruder schlafen lassen und wollte nicht das irgendjemand ihn weckte. Davon abgesehen waren sicher alle lieber draußen an der frischen Luft als in der düsteren Hütte, die doch nur die düsteren Gedanken zurück holte... Er selber war nach hinten gegangen und kümmerte sich um die Tiere. Dabei beobachtete er den griechen, wie er das wenige was er konnte half.
Er glaubte etwas zu hören, dann der Ruf. Pharamond hielt Achodis davon ab hinein zu stürmen und bat ihn sich weiter um die Tiere zu kümmern. Beim reingehen dachte er kaum darüber nach, wie schwer es dem Griechen fallen mochte. Kurz stockte der Krieger als er eingetreten war. Zuersteinmal, weil er sich an das schlechtere Licht gewöhnen muss und dann noch da er Verzweiflung in Ragnars Stimme zu hören geglaubt hatte. Rasch trat er dann an das Schlaflager seines Bruders. Dabei atmete er tief durch, denn er wollte die eigenen Schwächen nicht zeigen, nicht wenn er sich um Ragnar kümmern wollte.
"Ragnar! Was hast du?"
Schon kniete er sich zu seinem Bruder und berührte ihn sachte an der erhobenen Hand. Ob etwas an dem Auge war? Das wäre nicht gut gewesen. Er kannte niemanden, der ohne sein Augenlicht jagen konnte...oder gar kämpfen...nicht einmal mit eingeschränkter Sicht. Aber besser er wartete erst einmal ab. Vielleicht ging es ja nur um einen dieser schlechten Träume.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Ragnar hatte seine Finger nur ein paar Millimeter weiter bewegt, um aus alter Gewohnheit gegen die Kopfschmerzen anzumassieren. Doch schon ein flüchtiges Streifen der verletzten Augenbraue reichte, daß ihm vor Schmerz schier der Atem stockte. Heftig stieß er die Luft aus, während seine Hand dicht vor seinem Auge hilflos in der Luft verharrte. Bitte, Tanfana, ihr Götter, macht, daß das nicht wahr ist ... Gequält schloß er die Augen, als eine weitere Schmerzwelle durch seinen Kopf raste. Gerade in dem Augenblick hörte er Schritte näherkommen und Pharamonds vertraute Stimme.
Anscheinend hatte irgendwas in seiner Stimme ihn verraten. Spätestens die Berührung sagte ihm, daß sein Bruder wußte, daß irgendwas nicht in Ordnung war. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, daß er gleich ihn gerufen hatte und nicht etwa nach Amalia oder Larcia ... "Ich ...", Ragnar stockte, da seine Stimme erneut drohte, von der panischen Angst übermannt zu werden. "Du mußt Arnia holen, schnell ...mein Auge ...", brachte er schließlich hervor, wurde aber von einer neuen Schmerzattacke unterbrochen. Keuchend ließ er sich wieder zwischen die Felle sinken, das Gesicht halb in der weichen Unterlage verborgen. "Das tut so weh, beeil dich ..." flehte er und ihm wurde erst jetzt bewußt, daß er Pharamonds Hand ergriffen hatte und sich regelrecht an ihr fest krallte. Erneut biß Ragnar die Zähne zusammen und zwang sich, seinen Bruder loszulassen. Stattdessen krallte er seine Fingernägel nun in das Holz neben sich und versuchte, seinen Atem und damit auch sich selbst zu beruhigen. Das andere Auge sieht noch was ... Es kann also nicht so schlimm sein ...?
Der Schmerz seines Bruders schien groß zu sein und von der Augenbraue zu stammen. Besorgt sah Pharamond ihn an und wartete eine Antwort ab. Er wusste wie Schmerz und Angst einen Mann in Panik versetzen konnte. Aber mehr als da zu sein, konnte er kaum leisten. Noch immer hielt er die erhobene Hand des Bruders und führte sie sachte, wenn auch bestimmt neben dessen Körper. Verwundungen die Schmerzten sollte man nicht berühren. Dabei bemerkte eine starke Wärme, ging aber ersteinmal davon aus, das es kein Fiber war. Was mit ein Grund war, wieso Amalia die Heilerin war.
Arnia holen? Das Auge? Fragend sah er ihn an, beobachtete ihn und nickte langsam. Dann rief er nach Achodis und schickte ihn Arnia zu holen. Dabei machte er deutlich, das es dringend war. Allerdings nur mit seinem Blick, denn er wollte seinen Bruder nicht noch zusätzlich beunruhigen.
Ragnar hielt die Hand sehr fest, allerdings störte es Pharamond kaum, sollte er sie doch zerquetschen, wenn es helfen würde. Dann ließ Ragnar die Hand los. Pharamond folgte dieser und legte die Hand sachte darauf, um ihm zu zeigen, das er da war.
"Achodis wird bald wieder mit Arnia zusammen da sein. Keine Angst, das wird bald wieder."
Seine Stimme klang ruhig und völlig überzeugend. Anders als das was er dachte oder fühlte. Er konnte seine Sorge gut verbergen, denn sie hätte Ragnar nichts gebracht, außer vielleicht zusätzliche Befürchtungen.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Gezwungen ruhig, bemühte Ragnar sich, in flachen Stößen gegen den Schmerz zu atmen. Die Augen hielt er nun geschlossen, denn selbst das Licht von außen schien sich stechend in seinen Kopf bohren zu wollen. Gegen die Schmerzwellen ankämpfend, preßte er die Stirn in eines der Felle. Aber jeder Versuch, Gegendruck zu der pochenden Stelle über seinem Auge zu erzeugen, ließ ihn atemlos zusammenzucken.
Dennoch spürte er Pharamonds Berührung, hörte die beruhigenden Worte des älteren Bruders. Gleichzeitig drehten sich seine Gedanken um Larcia - sie und Romaeus waren offenbar nicht da. Und obgleich ihm die Frage auf der Zunge brannte, wo die beiden waren, schluckte er sie mit Gewalt wieder hinunter. Er wollte keine unnötige Panik heraufbeschwören, auch wenn Schmerz und Angst ihm halb den Verstand raubten. Es war besser, erst herauszufinden, wie schlimm es tatsächlich war.
Beiträge: 168 Mitglied seit: 14.02.2010 IP-Adresse: gespeichert
Thore hatte zum ersten Mal ruhig geschlafen. Erst als er etwas hörte, wachte er auf. Was er mitbekam, war ein Gespräch, in dem Ragnar, einer der Krieger, über sein auge klagte. Offenbar hatte er irgendeine Wunde oder so, obwohl ihm dies am Vortag nicht aufgefallen war. Langsam setzte er sich auf und hörte, wie er nach Arnia, einer Heilerin in diesem Dorf, verlangte. Vielleicht konnte er helfen? Nun hatte er es eilig, aufzustehen und zu sen beiden herüber zu gehen. "Heilsa...Pharamond...Ragnar...ich hab zufällig mitbekommen, dass...eine Heilerin benötigt wird. Vielleicht kann ich ja helfen? Meine Mutter lehrte mich einst, Wunden zu versorgen und die Wirkung der meisten Heilkräuter. Wenn ein Krieger solches Wissen hat, so mag er gewisse Vorteile haben und seine Freunde versorgen können, ohne die Heilerin auf das Schlachtfeld holen zu müssen...was genau ist denn das für eine Wunde? Ich habe ein paar Kräuter bei mir, für den Notfall..." Dass er dies nicht schon früher gesagt hatte, lag schlicht und einfach lediglich daran, dass er es vergessen hatte. Viel zu aufregend und stressig waren die tage der Schlacht und des EIngewöhnens hier in diesem Dorf gewesen...
Verwundert sah Pharamond seinen Bruder an. Warum atmete er so komisch? Abwartend sah er ihn an...es schien dann besser zu gehen...gut. Ruhig sah er Ragnar an, während dieser mit geschlossenen Augen da lag. Der Grund dafür war ihm unbekannt. Aber nicht unverständlich...es schien ihm schlecht zu gehen... Sein eigenes kleines Pochen hatte nun gar keine Bedeutung mehr für Pharamond... nun galt es ganz und gar für seinen Bruder da zu sein. Das pressen gegen das Fell, das Zucken..eindeutige Zeichen...Pharamond hielt Ragnar fest, damit er ruhig liegen blieb. Er kannte Schmerzen gut, leider besser als Ragnar...aber von dieser Erfahrung sollte der jüngere doch profitieren können.
"Ruhig! Bleib ja ganz ruhig liegen! Es wird gut... sie ist unterwegs!"
Er dachte nicht über Larcia oder Romaeus nach, denn für Pharamond war es besser, das sie nicht da waren... Die Männer zeigten nicht gerne ihre Schwäche... auch das würde Ragnar ganz langsam lernen müssen.
Dann bemerkte er eine Bewegung. War etwa jemand noch nicht wach? Selbst Achodis war doch aufgestanden. Ach ja..er sah Thore. Ihn hatte er bereits vermisst. Pharamond hätte auch früher darauf kommen können, das der in den Fellen liegen würde... er grinste breit. Ein Schnalzen schloss sich an. Es sollte tadelnt wirken. Er konnte dieses Langschläfertum doch unmöglich durchgehen lassen...aber das Grinsen war unmöglich zu unterdrücken. Dann aber, bevor er ihn zurechtweisen konnte, fiel ihm beinahe alles aus dem Gesicht...ein Heiler? Ein Mann, der mit Kräutern? Ungläubig sah er ihn an...wie gut das er Achodis kannte...sonst wäre er entweder in Lachen verfallen oder hätte Thore nicht mehr als Krieger angesehen...er war viel zu offenherzig mit dem was er konnte...Pharamond sah sich kurz um. Seine Stimme klang leiser, beschwörend fast.
"Heilsa, Thore. Ja, du kannst helfen. Aber...sag das nie wieder im Beisein anderer...nicht jeder würde dir danach im Kampfe noch vertrauen. Was das Schlachtfeld angeht...du hattest wohl nicht viele erlebt, was, mein junger Krieger? Selbst gegen diesen Varus hatten wir andere Sorgen. Wer gewinnt, nimmt seine Verletzten mit, wer verliert...nun der hat andere Sorgen, wenn er denn lebt.
Aber ja, du hast recht...jetzt gerade ist es von großem Vorteil... es ist eine Schnittverletzung. Am Auge... Ragnar? Thore wird sich um dich kümmern, bis Arnia da ist. Ich bleibe aber da, keine Sorge, Kleiner."
Er hielt nun nur noch die Hand von Ragnar und machte soviel Platz wie nur ging, damit Thore 'arbeiten' konnte. Er würde ihn sehr genau beobachten... nicht nur damit Ragnar nichts passierte...nein, vor allem aus Neugier.
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Jene Worte, die Pharamond fest und ruhig zu seinem Bruder sprach; seine sanfte, doch bestimmte Berührung verfehlten tatsächlich nicht ihre Wirkung. Ragnar blieb liegen, inzwischen halb seitwärst zusammengekauert. Beinahe starr verharrte er nun, versuchte so gut es ging den Schmerz auzuhalten. Dann, völlig unerwartet, drangen Schritte und Thores Stimme an sei Ohr. Im ersten Moment verstand Ragnar überhaupt nicht, was der Jüngere überhaupt wollte. Erst, als Pharamond Thores merkwürdigem Angebot zustimmt und ihm erklärte, daß dieser sich seine Verletzungen ansehen wollte, brachte Licht in seine Verwirrung. Daß sein Bruder ihn 'Kleiner' nannte, ging in seinem innerlichen Aufschrecken völlig unter. Hatte Arnia etwa keine Zeit?! "Wieso Thore, nicht der!" brachte er nun in einem leichten Anflug von Panik hervor, dann aber fiel ihm verspätet auf, daß Pharamond gesagt hatte bis Arnia da ist. "Ich will nicht, daß -", doch sein Versuch, aufzubegehren und sich aufzusetzen endete nur einem kurzen Hochstämmen, aus dem heraus er resigniert zurück in die Felle sank. "Nur Arnia bitte ..." bat er heiser. Für einen Moment blieb sein Blick reglos an den Dachschrägen hängen, ehe er wieder die Augen schloß. Nun halb abgewandt von Pharamond und Thore, versuchte er abermals, seine Angst hinunterzuschlucken.
Beiträge: 168 Mitglied seit: 14.02.2010 IP-Adresse: gespeichert
Thore sah zuerst etwas verunsichert aus. Hatte er schon wieder etwas falsch gemacht? Er wollte doch nur helfen, wieso war es falsch, zu helfen? Auch wollte Ragnar seine Hilfe nicht, das sagte dieser ja deutlich. Pharamond jedoch stimmte zu, dass er sich das ansah, bis die Heilerin da war. "Ich weiß, dass das ungewohnt ist von einem Krieger, aber...man hat mich eben auch ein wenig Heilkunde und anderes gelehrt. Natürlich weiß ich bei weitem nciht so viel wie eine Heilerin, aber es kann ja nicht schaden. Ich will nur helfen...." Die leichte Verzweiflung, warum ihm denn niemand versucht zu vertrauen, klang in seiner Stimme mit. "Ragnar, ich werde es mir nur ansehen...nur ganz kurz. Ich habe auch ein schmerzstillendes Kraut dabei, das hat mir meine Mutter gegeben, für alle Fälle." Endlich konnte er doch mal beweisen, dass er vertrauenswürdig war. Wenn er jetzt Ragnar davon überzeugen konnte, dass das, was er tat, nciht schlecht war, dann würde er in Zukunft vielleicht doch eher seine Hilfe annehmen...
Also sah er sich die Wunde an, zunächst, ohne sie zu berühren. Das war wirklich sehr sehr heikel, was er da sah. Dass Ragnar noch keine Probleme mit der Sehkraft auf diesem Auge hatte, wunderte ihn schon ein wenig, aber der Krieger hatte wohl etwas Glück gehabt. Um sich ein näheres Bild von dem ganzen zu machen, kam Thore nun doch nicht darum herum, die Wunde zu berühren, und so machte er es so vorsichtig wie nur möglich. "Das ist wirklich ziemlich knapp gewesen...und ich gebe zu, ich weiß nicht, was eine Heilerin dazu sagen würde, deshalb...kann ich lediglich das Kraut gegen den Schmerz anbieten..." Damit griff er zu einem kleinen Säckchen, das er am Gürtel hatte, und holte kleine grüne Blätter heraus. "Man soll dieses Kraut auf die Wunde drücken, es wird schmerzen im ersten Moment, aber im nächsten soll der Schmerz stark nachlassen und die Wunde betäuben, so dass man eine Weile fast nichts mehr dort spürt..."
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Arnia
Es hatte nicht lange gedauert, bis der Grieche die Heilerin gefunden hatte, denn sie war gerade dabei gewesen ihre Runde für den heutigen Morgen zu beginnen. So hatte er sie nur ein paar Schritte von der Hütte ihres Vater entfernt auf dem Dorfplatz angetroffen. Die Dringlichkeit war deutlich aus den Worten von Achodis zu hören gewesen und so betraten sie schon bald nachdem Achodis die Hütte verlassen hatte, diese wieder.
Sofort wandte sich Arnia dem Wohnbereich der Hütte zu und sah auch sofort, wo Ragnar zu finden sein musste, denn Pharamond und ein anderer junger Mann standen am Lager von Ragnar. "Heilsa...", sagte Arnia zu den Anwesenden und wandte sich im Vorübergehen an Pharamond, "was ist passiert...?" Sie hatte keine Ahnung, dass Thore sich ebenfalls ein wenig mit Heilkunst auskannte und hätte es auch nicht erwartet, da diese Berufung eigentlich nur Frauen vorbehalten war.
"Pharamond setzt bitte Wasser auf...", bat die Heilerin den Hausherrn und den ihr unbekannten jungen Mann forderte sie mit einer Handbewegung auf, ihr Platz zu machen, "und du holst bitte Licht hierher, so kann ich nichts sehen...", sprach sie Thore an. Sie fragte sich gerade, wie die beiden Männer überhaupt hatten sehen können, was mit Ragnar war, denn ausser dem Feuer in der Feuerstelle war bei den Schlaflagern kein Licht vorhanden.
Ragnar schien sich zu beruhigen...das war ein guter Anfang, vor allem, da Pharamond anfing sich zunehmend mehr Sorgen zu machen. Den Schreck seines Bruders verstand er nur zum Teil. So verharrte er in jeder Bewegung und sah Thore zuerst verunsichert und schließlich um Entschuldigung bittend an. Tief atmete er durch und wollte schon etwas erwiedern... aber dann sah er das Thore es versuchte. Pharamond nickte anerkennend und sah sich erst einmal an, wie es laufen würde. Nicht sehr gut... Pharamond schüttelte leicht den Kopf und legte eine Hand auf die Schulter von Thore.
"Ragnar. Stell dich nicht so an. Du bist doch ein Mann...oder?"
Er grinste und hoffte dabei den Bruder etwas lockerer zu bekommen. Doch befor noch etwas weiteres geschehen konnte, trat Arnia ein. Achodis schien sie zu begleiten und blieb in etwas entfernung stehen. Wenigstens musste er nun Ragnar nicht mehr davon überzeugen, das Thore das schon hinbekommen würde...und schließlich war er doch noch da, um auf Ragnar aufzupassen.
Als Arnia zu ihnen kam, machte Pharamond platz. Dabei trat er zu Thore. Ihm legte er erneut brüderlich eine Hand auf die Schulter.
"Ich weiß, das du nur helfen wolltest. Gib den Menschen zeit. Es ist ungewohnt... aber ich persönlich finde es...gut... so kannst du andere versorgen, wenn es einen Unfall..sagen wir mal ...auf den Feldern gibt."
So selbstsicher wie es klang war es nicht. Aber er wollte seine Bedenken nicht zu deutlich zeigen. Für seine eigene Art, die Welt zu sehen, konnte der ärmste Thore ja nichts. Und es war deutlich zu erkennen, das er gute Absichten hatte. Ein schmerzstillendes Kraut? Darüber würden sie noch sprechen müssen. Denn vielleicht würde er so den sorgenvollen Blicken der Frauen entgehen können. Es war wohl in der Tat knapp gewesen. Pharamond nickte leicht, wollte Ragnar aber nicht verunsichern, indem er es offen sagen würde. Thore hatte das Kraut bereits hervor geholt. Pharamond dachte kurz darüber nach und besah es sich so genau es von seinem Standort aus ging. Er zog ihn leicht zur Seite und flüsterte so, das nur Thore ihn hören würde.
"Wenn Arnia Ragnar versorgt, gehen wir kurz in den Stallbereich."
Nachdem er Arnia begrüßt hatte, wartete er einen Moment ab. Was passiert war? Dann kam die Aufforderung Wasser aufzusetzen... Seine Augenbrauen bewegten sich leicht.
"Ragnar hat nach mir gerufen... er hat Schmerzen und sieht auf dem Auge ...nichts...schätze ich... mehr weiß ich nicht. Achodis? Kümmere dich bitte um das Wasser. Und hol Lichter."
Der Grieche zuckte leicht, nickte aber sofort und kümmerte sich um alles. Achodis würde sich ganz sicher gut machen als Hilfe für Arnia. Das reichte Pharamond durchaus. Ragnar würde nun versorgt werden...gut...sehr gut. Pharamond sah Arnia kurz ernst an. Sie würde doch sicher klar kommen... Er wollte nicht abwarten sondern drehte sich direkt danach um. Sein Blick würde Thore auffordern ihm nun zu folgen. Dabei wirkte der Krieger sehr nachdenklich.
Beiträge: 168 Mitglied seit: 14.02.2010 IP-Adresse: gespeichert
Als die Heilerin kam und Thore für seinen Geschmack etwas unwirsch aufforderte, Platz zu machen, leistete er natürlich auch ohne ein Widerwort sofort Folge. Kurz betrachtete er Ragnar noch und trat zu Pharamond, der ihm aufmunternde Worte zusprach. Thore hörte die Bedenken nicht heraus, vielmehr redete er sie sich ein, aber dazu sagte er lieber nichts.
Nachdem Pharamond den Griechen beauftragt hatte, für Arnia das Wasser zu besorgen, wurde Thore von dem nach Angaben aller besten Krieger der Marser mit einem Blick aufgefordert, ihm zu folgen. Auch hier nickte er und tat, was ihm aufgetragen wurde. Erst als sie nicht mehr in der Hütte, sondern im Stallbereich waren, ergriff der junge und noch etwas unerfahrene Krieger wieder das Wort. "Ich weiß sehr wohl, wie schwer es ist, zu vertrauen. Ich kenne das. Ich tue mein bestes und werde alsbald vielleicht mehr von dem Vertrauen der Marser genießen können, hoffe ich. Kann ich sonst noch etwas tun, irgendwo helfen?" Er erinnerte sich stets an den Rat von Swana, überall dort seine Hilfe anzubieten, wo sie gebraucht werden könnte. Und genau das hatte er vor...
Beiträge: 1156 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: gespeichert
Pharamonds Versuch zu scherzen klappte nicht wirklich, dafür aber packte die Bemerkung den jungen Mann tatsächlich bei seiner Ehre. Widerwillig drehte sich Ragnar auf Thores Zureden zu diesem um. Schmerzstillendes Kraut konnte immerhin nur gut sein. Ragnar mußte sich zwingen, nicht im Reflex vor Thores Hand wegzuzucken, als diese nach der Wunde tastete. Tief holte er Atem und biß bei der Berührung die Zähne zusammen, um nicht aufzuschreien. Gerade als Thore erklärte, wie die Kräuter am besten helfen würden, erschien zu seiner Erleichterung endlich Arnia in der Hütte.
Der Schmerz pochte mittlerweile so stark, daß Ragnar kaum die Augen offenhalten konnte. So lag er reglos da und hörte zu, wie Pharamond der Heilerin erklärte, was ... genau auf seine Beschwerden zutraf. Dabei hatte er kaum ein Wort zu seinem Bruder gesagt, doch dieser kannte ihn eben einfach zu gut ... "Arnia?" halblaut rief er nach der Heilerin, blinzelte gequält gegen das helle Licht an, das nun herangebracht wurde. Immer noch ging sein Atem schwer und er brauchte einen Moment, ehe er weitersprechen konnte. "Das tut so weh, mach, daß das aufhört ..."
Beiträge: 1006 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: gespeichert
Arnia
Mit halbem Ohr hörte Arnia, die Pharamond an Thore richtete. Bedeutete das, der junge Mann war heilkundig...? Das wäre sehr ungewöhnlich... Aber die Heilerin musste sich zunächst auf Ragnar und die Untersuchung der Wunde konzentrieren, als weiter über Thores Fähigkeiten nachzudenken.
Aufmerksam hörte sie Pharamond zu, auch wenn sie ihn dabei nicht ansah, weil sie sich schon Ragnar zuwandte. "Keine Sorge, Ragnar...", sie griff nach seiner Hand und drückte diese leicht, um den jungen Mann zu beruhigen "...ich bin hier, alles wird gut..." "Danke, Pharamond...", wandte sie sich mit einem knappen Lächeln an den Hausherrn, als dieser ihr Licht gebracht hatte. Sie würde vorerst allein klarkommen.
Unter der besseren Beleuchtung konnte Arnia sehen, dass Ragnar das eine Auge kaum noch öffnen konnte und ziemlich schwer atmete. Das andere Auge wirkte glasig und eine Berührnung an Ragnar Wange verriet ihr sofort, dass er Fieber hatte. "Achodis...", rief die Heilerin nach dem Griechen, "würdest du mir hieraus bitte einen Kräuteraufguss bereiten?" Sie griff in ihren Korb und holte ein wenig von der Weidenrinde und Pfefferminze heraus, deren Duft sich sofort in der Hütte verbreitete. Das würde das Fieber senken und die Schmerzen von Ragnar lindern.
"Ich werde jetz noch einmal die Wunde und dein Auge abtasten, Ragnar", erklärte die Heilerin ihre weitere Vorgehensweise. Ganz vorsichtig ging sie dabei zu Werke, "Hast du dich gestern irgendwo am Auge verletzt?", fragte sie,eigentlich eher um auszuschließen, dass die Schwellung von Auge ausging, denn eigentlich hatte sie bereits die Vermuntung, dass sich die schlecht verheilende Wunde über dem Auge innerlich entzündet hatte...
bearbeitet von Geschichtenerzähler am 15.02.2011 19:47:24
ooc: Bitte nicht wundern, ich schreibe Achodis mit Pharamond mit. Weniger umlogarbeiten....Ostsee ist nicht die beste Gegend für ein stabiles Netz.
Pharamond war bereits mit Thore in den neben dem Wohnbereich liegenden Stallbereich, der gleichen Hütte gegangen, während Achodis sich um alles, auch das Licht, gekümmert hatte. Der Grieche nickte und tat, was Arnia von ihm verlangte. Einen Kräuteraufguss. Dabei sah er immer wieder zu dem Verletzten... er erinnerte sich an seinen Vater und wie dieser Freunde und Familie untersucht hatte... Noch beobachtete er allerdings nur und brachte Arnia den Aufguss, blieb dann bei ihr stehen.
Der Marser hörte währenddessen Thore aufmerksam zu. Dann nickte er und meinte das der junge Krieger es auf jeden Fall schaffen würde. Nach einer kurzen Redepause atmete er tief durch.
"Deine Salbe, Thore...hielft sie auch sagen wir mal ... im Mund. Oder bei...Rückenproblemen...oder vielleicht sogar wenn jemand etwas an den Rippen hat?"
Er musste so unauffällig wie möglich drum herum reden um das nötige zu erfahren. Der Verband, den Athina ihm angelegt hatte war gut... aber wenn etwas die Schmerzen noch verringern könnte...das wäre ein taktischer Vorteil.