RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Frauengespräch
Swanafehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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reserviert für Bertrada


Für die Timeline: Anfang April , nach der Rückkehr von Almarius


Der letzte Schnee war schon vor ein paar Wochen weggetaut und die Natur begann langsam wieder zu erwachen, überall sprießte das Grün und die Männer bestellen fleißig die Felder rund ums Dorf.
Swana hatte Marga gebeten, für eine Weile auf das Baby aufzupassen, da sie unbedingt mit Bertrada sprechen musste. Die junge Richfrau hatte von ihrer obersten Magd, bei der die Fährmannswitwe zusammen mit ihren sechs Kindern nun wohnte, erfahren, dass Bertrada sich hoffnungslos überarbeitete, nur weil sie wohl niemandem zur Last fallen wollte. Marga befürchtete schon, dass die junge Witwe bald zusammenbrechen würde und as durfte auf keinen Fall geschehen.

Sie umrundete die kleine Hütte, in der nicht nur die Magd und Bertrada mit ihren Kinder lebte, sondern auch Margas Sohn Wolfbrecht und deren Schwiegertochter Sniella und fand die Fährmannswitwe im Garten vor.
„Heilsa, Bertrada“, grüßte Swana die junge Frau, „hättest du Zeit für mich? Ich möchte gerne mit dir reden.“
Nach Meinung der junge Richfrau konnte es so einfach nicht weitergehen. Was wurde aus den Kindern, wenn Bertrada wirklich zusammenbrach? Marga hatte einen jungen und kräftigen Sohn, der die schwere Feldarbeit übernehmen konnte und für Bertrada gab es mit Sicherheit noch genügend andere Aufgaben, die sie verrichten konnte.


bearbeitet von Swana am 16.02.2012 18:58:13
16.02.2012 18:57:45  
Bertradafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Warum musste sich mit dem ersten Grün eigentlich auch immer gleich das erste Unkraut zeigen?
Nun, gleich, warum es so war, das Unkraut musste weg, um das junge, frisch gepflanzte Gemüse nicht zu bedrängen.
Und so kauerte Bertrada über einem Beet und zupfte alles aus der Erde, was dort nicht sein sollte.
Neben ihr hockte Sniella, die allerdings weniger tat und ausgesprochen mürrisch dreinsah.
Sniella gehörte nicht gerade zu jenen Menschen, die man arbeitsam nannte.
Bertrada jedoch hatte nicht die Kraft für ein Verbalgefecht mit ihrer Gastgeberin. Sie konzentrierte sich auf das Unkraut.

So entging ihr das Auftauchen Swanas auch völlig. Sie bemerkte die junge Richsfrau erst, als sie angesprochen wurde.
"Oh ... Heilsa Swana, ja, ich denke, ich kann mir Zeit für dich nehmen!", erwiderte sie, sich hastig aufrichtend.

Immer noch war Bertrada groß und breit, aber dennoch konnte man nicht mehr übersehen, dass die Fährmannswitwe in den letzten Monaten noch hagerer geworden war, als sie gewesen war, als sie, bereits überarbeitet, ins Dorf kam.
Die Tatsache, dass Ihre Armut ihr nur allzu oft schlaflose Nächte bereitete, machte die Sache nicht besser.
Sie sah nicht besser aus, als auf der Flucht, eher noch schlechter.




16.02.2012 19:46:32   
Swanafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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„Heilsa, Sniella“, grüßte die junge Richfrau auch die Schwiegertochter ihrer obersten Magd, die sie erst hatte sehen können, als sie ganz herangetreten war.
Reflexartig hielt sie Bertrada die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen, als diese sich hastig aufrichtete. Auch wenn die Fährmannswitwe eine große und kräftige Frau war, war ihr anzusehen, wie schlecht es ihr ging und wie ausgemergelt sie war. Der Winter war für alle hart gewesen, aber Sniella sah bei weitem besser genährt und gesünder aus.
„Lass uns ein paar Schritte gehen, Bertrada. Sniella kann hier solange weitermachen, allzu schwer ist diese Arbeit ja nicht....“, meinte Swana und bedachte die junge Marserin mit einem strengen Blick. Ihr war keineswegs entgangen, wer hier arbeitete und wer nicht. Mit einer einladenden Geste forderte sie Bertrada auf, sich ihr anzuschließen.

Als sie sich ein paar Schritte von der Hütte entfernt hatten, ergriff die Imkerin erneut das Wort.
„Ich mache mir ernsthafte Sorgen um dich Bertrada“, sie war niemand, der lange um den heißen Brei herumredete, sondern kam meist direkt zum Punkt. Etwas, womit nicht unbedingt jeder gut klarkam. Besorgt sah Swana die Witwe an, den sie erwartete sofortigen Widerstand. Marga hatte auch schon seit längerem versucht, Bertrada dazu zu bewegen, kürzer zu treten, aber leider erfolglos.


16.02.2012 20:14:41  
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Als Swana ihr die Hand hinhielt, um ihr beim Aufstehen zu helfen, erschien fFür einen winzigen Moment eine steile Falte zwischen Bertradas Brauen, ehe sich die junge Frau wieder in der GEwalt hatte. Was sollte das denn?
Aber da sie nicht unhöflich sein wollte, nahm sie die dargebotene Hilfe an.

Immerhin war es aber wohl auch Swana aufgefallen, dass Sniella nicht gerade viel tat, was Bertrada ein zufriedenes Nicken entlockte.
Das hatte über den Winter immer wieder einmal für Zusammenstöße in Margas Hütte gesorgt. Sei es, dass die stets fleißige Richsmagd ihre doch recht faule Schwiegertochter einmal zusammengestaucht hatte oder sei es, dass die ohnehin psychisch nicht mehr allzu belastbare Bertrada ihre Meinung etwas deutlicher gesagt hatte, als sie es sonst getan hätte.

Erneut erschien die Falte, als Swana sie um Begleitung bat, aber sie folgte.
Als die junge Richfrau dann mit dem Grund ihres Hierseins herausrückte, wurde die Falte zu einem unwilligen Stirnrunzeln.
"Es ist wirklich lieb von dir, dass du dich um mich sorgst, Swana, aber das musst du nicht, ich komme klar!", erwiderte sie.
Halste sich Bertrada doch all die Arbeit nicht nur aus törichtem Stolz auf, sondenr auch, weil sie wusste, dass sie nur dann eine Chance auf eine erneute Eheschließung und damit eine Absicherung für ihre Kinder haben würde, wenn sie ihrem zukünftigen Ehemann auch noch mehr bieten konnte, als nur sechs hungrige Mäuler.



16.02.2012 22:35:14   
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Die Falte zwischen Bertradas Brauen war Swana nicht entgangen. Es war auch keinesfalls ihre Absicht gewesen, die Witwe durch diese Geste als schwach oder gebrechlich darzustellen. Das Entgegenstrecken der Hand war rein reflexartig geschehen und sollte eine ehrlich gemeinte Hilfe sein. So lächelte sie nur, als Bertrada ihre Hand dennoch ergriff.

Als die Falte erneut auf der Stirn der Fährmannswitwe erschien, ignorierte Swana sie dieses Mal. Sie hatte gewusst, dass es nicht leicht sein würde, mit der sechsfachen Mutter zu sprechen. Marga hatte es den Winter über vergeblich versucht.
Die junge Richfrau lenkte ihre Schritte über den Dorfplatz in Richtung Tor. Sie wollte mit Bertrada zum Fluss hinunter gehen, dort wären sie auf jeden Fall ungestört. „Oh doch, Bertrada, das muss ich. Ich wäre keine gute Richfrau, wenn ich mich nicht um die Menschen sorgen würde, die hier leben. Und du gehörst auch dazu“, meinte die Imkerin sanft, „aber es ist nicht diese allgemeine Sorge, die mich zu dir geführt hat. Im Moment kommst du noch klar, Bertrada, aber wenn du so weiter machst, wird das bald nicht mehr der Fall sein. Und ich möchte nicht, dass es soweit kommt und du wirklich zusammenbrichst.“ Ernst betrachtete sie die große Frau, die neben ihr herging und zu der sie sogar ein wenig aufschauen musste.

Die beiden Frauen gaben ein recht gegensätzliches Bild ab, für einen außenstehenden Betrachter. Die eine eher zierlich und klein, die andere groß und kräftig gebaut. Dennoch wirkte Swana im Moment wesentlich gesünder und kräftiger als Bertrada, die ausgemergelt und zerbrechlich erschien.

Sie erreichten das Tor und die junge Richfrau grüßte mit ein paar freundlichen Worten und einem Lächeln die Torwachen, bevor sie weiter in Richtung Fluss gingen.


17.02.2012 18:53:57  
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Swanas Antwort und die darin hörbare, ehrliche Besorgnis entlockte Bertrada ein leises Seufzen, von dem sie selbst nicht zu sagen gewusst hätte, ob es genervt oder doch eher müde war.

Dennoch wurden ihre Lippen schmal, als Swana fortfuhr. Nicht, dass sie es Swana übel nah, um sie besorgt zu sein. Aber es war Bertrada unangenehm. Nicht zuletzt, weil sie endlich nicht mehr abhängig sein wollte, tat Bertrada all das, was sie tat.

Außerhalb des Tors und der Hörweite der Torwachen blieb die Fährmannswitwe stehen. "Swana, ich bin nicht so zerbrechlich! Ich komme schon zurecht! Und ist denn so schwer zu verstehen, warum ich tue, was ich tue? Ich weiß, dass Marga es nicht versteht, aber du müsstest es doch verstehen können..."
Die Stimme Bertradas erstarb. Es war immer noch nicht leicht für die sechsfache Mutter, eingestehen zu müssen, dass sie absolut nichts hatte, was sie ihren Kindern für die Zukunft bieten konnte, ihren Kindern die doch alles waren, was Bertrada von dem geblieben war, was einst ihr Leben gewesen war.
Sie sah die wesentlich kleinere Imkerin an: "Trotzdem danke ich dir dafür, dass du dich so um die Menschen dieser Gaue bemühst..."



17.02.2012 21:53:17   
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Als Bertrada stehen blieb, wandte sich die junge Richfrau zu ihr um und hörte ihr aufmerksam zu.
Behutsam legte Swana der großen Frau eine Hand auf den Arm, als deren Stimme erstarb, „Ja, ich verstehe dich oder glaube deine Gründe zu kennen, warum du tust, was du tust. Aber ich denke, du irrst dich. Auch Marga versteht dich. Sie mag dich und ist ebenfalls besorgt um dich und deine Kinder.“
„Ich wäre nicht ich, wenn ich mich um diese Menschen sorgen würde, Bertrada“, meinte sie bescheiden.

Die Imkerin machte eine Geste, dass sie zusammen weitergehen sollten, bevor sie fortfuhr, „Ich weiß sehr gut, wie es ist arm zu sein, Bertrada. Bis zu dem Brand auf dem Hof meiner Eltern war ich es auch. Und hinzu kam, wie mein Vater über mich gedacht und mich behandelt hat. Erst als ich hier ins Dorf kam und Grimoald mich aufgenommen hat, hat sich alles für mich geändert“, sie sah Bertrada an, „Jeder hier im Dorf weiß, wie hart du für dich und deine Kinder arbeitest und niemand würde dir einen Vorwurf machen, wenn es etwas weniger wäre. Ich weiß von Marga, dass du eigentlich auch fast die komplette Arbeit von Sniella machst und zusätzlich noch ein Feld bestellst. Das kann auf Dauer nicht gutgehen, Bertrada. Wenn ich dir von so jemandem erzählen würde, der sich total verausgabt und auch noch die Arbeiten von anderen übernimmt, dem würdest du aber gehörig die Leviten lesen, so wie ich dich kenne“, fügte Swana mit einem Schmunzeln hinzu.

„Bertrada, bitte, niemand wird dich als faul abstempeln, wenn du etwas weniger arbeitest, denn wir wissen alle, was du Schweres durchgemacht hast, aber hier bist du zuhause. Hier sieht jeder, was du leistest und wie fleißig du bist. Glaubst du wirklich, Alarich hätte dich hier wieder willkommen geheißen, wenn er geglaubt hätte, du wärst faul und willst dass dich aushalten lassen?“
Noch immer war der Tonfall der junge Richfrau freundlich, aber bestimmt. Sie wollte der Fährmannswitwe keine Vorhaltungen machen oder sie belehren, sie wollte sie nur dazu bringen, darüber nachzudenken, dass sie im Moment total verausgabte und dass sie damit ihren Kindern auf lange Sicht eher schaden als helfen würde.


18.02.2012 21:27:33  
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Bertrada hörte der Imkerin aufmerksam zu. Nicht nur aus Höflichkeit, sondern auch, weil sie, trotz der anderen Meinung, ehrlich dankbar dafür war, dass die junge Richsfrau versuchte, sich um sie zu kümmern.
Zu lange war Bertrada alleine gewesen. Alleine gegen ein ganzes Dorf, in ihrem verzweifelten Kampf um ihre Kinder, um eine Zukunft in Freiheit für diese. Die schwere körperliche Arbeit, die ihr das Fährhandwerk abverlangt hatte, hätte sie vielleicht sogar tun können, auch auf lange Sicht, denn schon zuvor hatte Bertrada jahrelang das Fährboot über den Rhenus gesteuert, oder war ihrem Mann beim Einholen der vollen Netze zur Hand gegangen. Aber die schwere körperliche Arbeit und die andauernde seelische Balastung waren auch für eine Frau wie Bertrada zu viel geworden, weshalb sie schleißlich alles zurückgelassen hatte und geflohen war.

Auf Swanas Worte folgte zunächst ein längeres SChweigen, ehe Bertrada sprach. Aber sie sah dabei nicht Swana an, sondern blickte auf den Boden vor ihren Füßen. Zu schwer war das Thema für sie und noch viel zu frisch der noch unverarbeitete Schmerz, der dahinter stand.
"Weißt du, Swana, ich arbeite sicher nicht so viel, weil ich Angst habe, als faul abgestempelt zu werden... Ich habe gelernt, auf die Meinungen anderer nicht viel zu geben, aber ich weiß nur zu gut, dass ich nicht ewig alleine bleiben kann, Swana... Eines Tages werde ich wieder heiraten müssen, schon um meiner Kinder willen! Und sei ehrlich, welcher Mann kann es sich leisten, eine mittellose Frau mit sechs Kindern zu heiraten. Schon gar nicht jetzt, wo wir alle so viel verloren haben... Alarich hat mich wieder aufgenommen, weil Thyra für uns in die Bresche gesprungen ist..." Bertrada sprach mit winzigen, aber dennoch merkbaren Pausen zwischen ihren Sätzen. Es war ihr anzuhören, wie sehr sie unter der aktuellen Situation litt. Sie hatte es sich für ihre Kinder so viel besser gewünscht. "Sie hat jenen Anteil an den Ernten in der Gaue, der ihr als Wala zusteht, an uns abgetreten. Deshalb konnte Alarich es sich leisten, uns aufzunehmen. Aber die Situation hat sich geändert, Swana... Das Feld Alans, das bisher Thyra miternährt hat, wird nicht mehr bestellt und Thyra ist nicht mehr alleine. Sie hat ihre Schülerin an Kindes Statt angenommen und nicht nur hier haben die Römer viel von der Ernte zerstört... Wir brauchen das Feld meiner Eltern! Und Wolfbrecht kann nicht noch ein Feld bestellen, er bestellt das seiner Familie und zusätzlich arbeitet er ja noch für Alarich mit, ich kann nicht verlangen, dass er noch einmal ein Feld bestellt! Und was Sniella angeht..." Bertrada brach ab und schloss für einen Moment die Augen, eine Geste, die verriet, was die Situation ihr gerade psychisch abverlangte, "... ich habe nicht die Kraft, mich dauernd mit ihr wegen der ARbeitsteilung zu streiten... Es kostet mich weniger Kraft, die ARbeit einfach zu tun. Denn unter dem dauernden STreit leide nicht nur ich... Meine Kinder, sie haben damals mit dem VAter alles verloren... Sie haben auf der Fucht in dieses Dorf mehr durchgemacht, als Kinder durchmachen sollten, ich ertrage es nicht, wenn sie nun auch noch um die Heimat fürchten müssen, wenn ich mich dauernd mit meinen Gastgebern anlege..."
Bertrada hob den Kopf und sah Swana wieder an. Sie mochte stark und entschlossen sein, aber in diesem Moment konnte Bertrada nicht mehr verbergen, was der Tod ihres Mannes auch für sie für eine Katastrophe gewesen war. Leise, kaum hörbar fügte sie mit erstickter Stimme hinzu: "Sie sind doch ebenso wenig über den Tod ihres Vaters hinweg, wie ich es bin..." Dass der Tod ihres Mannes auch ihre Welt zum Zusammenbrechen gebracht hatte, darüber sprach Bertrada normal nicht. Verbissen riss sie sich zusammen, um ihren Kindern Halt und Stütze sein zu können. Doch das, was die Kinder neben dam Vater so sehr vermissten, konnte sie ihnen nicht mehr geben. DAs Lachen und der GEsang, die so plötzlich verstummt waren.



19.02.2012 10:38:09   
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Wie schwer es der Fährmannswitwe fiel über all dies zu sprechen, konnte Swana nur aufgrund von Bertradas Verhalten und ihrem Schweigen ahnen. Es war eine schlimme Geschichte, die die sechsfache Mutter zu erzählen hatte, dabei wusste die junge Richfrau nicht, dass dies nur ein Bruchteil dessen war, was Bertrada und ihren Kindern widerfahren war. Gegen Ende der Erzählung stiegen ihr die Tränen in die Augen. Soetwas sollte niemandem geschehen. Das Schicksal der Marserin und ihrer Kinder war noch schlimmer als ihr eigenes, denn für die Imkerin hatte sich schließlich alles zum Guten gewandt. Inständig hoffte Swana, dass auch dies bald für Bertrada und ihre Kinder passieren würde. Sie schickte ein stummes Gebet zu Tanfana und nahm sich vor, in den nächsten Tagen zum Heiligtum zu geben und der Göttin ein Opfer zu bringen und dort noch einmal für die sechsfache Mutter und ihre Kinder zu bitten.

„Urteile nicht so hart, Bertrada. Thyras Angebot, euch mit ihrem Teil der Ernte zu versorgen, wird Alarich seine Entscheidung nur leichter gemacht haben, euch wieder hier willkommen zu heißen, aber er hätte niemals jemanden des Dorfes verwiesen, der hier geboren wurde“, versuchte Swana Bertradas Worte zu mildern. Sie konnte verstehen, dass die Witwe so denken musste, nachdem, was sie erlebt hat. In ihrer kurzen Zeit, die sie nun im Dorf lebte, waren so viele Menschen von Alarich aufgenommen worden, die noch weniger als Bertrada besaßen oder kaum körperliche Arbeit leisten konnten und auch die hatte ihr Mann willkommen geheißen.
„Für uns alle hat sich viel geändert, seit die Römer uns im letzten Herbst angegriffen haben. Selbst die, die vorher viel hatten, haben jetzt wenig. Es war für uns alle ein harter Winter, aber ich glaube, diejenigen, die nie viel hatten, können soetwas leichter ertragen, als die die schon immer reich waren.“

Swana schwieg für einen Moment, um ihre Gedanken zu sammeln, bevor sie leise fortfuhr, „Wolfbrecht ist nun dein Ernährer und der deine Kinder. Er hat sich damit einverstanden erklärt, dass ihr bei ihm lebt, also muss er auch dafür sorgen, dass genug zu essen für alle da ist. Und wenn er dies mit dem einen Feld nicht bewerkstelligen kann, muss er mit Alarich sprechen. Er wird ihm sicher erlauben, das Feld deiner Eltern mitzubestellen und die Erträge für seine Familie, also für euch, zu nutzen. Alarich ist nichts daran gelegen, dass Menschen in seinem Dorf oder in seiner Gaue hungern müssen, Bertrada.“
Das Problem mit Sniella hingegen, war ein Problem, dass Marga und Wolfbrecht regeln mussten, da durfte sie sich nicht einmischen, allerdings hatte sie schon bemerkt, dass auch Marga darunter litt, dass Sniella so faul war. Aber vielleicht konnte die Imkerin hier auch auf andere Weise helfen. „Ich möchte dir einen Vorschlag machen, Betrada“, eindringlich sah Swana die Fährmannswitwe an, „Marga ist nicht mehr dir Jüngste und die Arbeiten, die bei uns in der Hütte anfallen, werden nicht weniger. Ich kann dir leider nicht die Stelle der obersten Magd anbieten, denn die wird Linta wohl bekommen, wenn Marga mal gar nicht mehr kann, aber du könntest bei mir arbeiten. Außerdem werde ich mit Alarich sprechen, dass Wolfbrecht dafür weniger bei uns arbeiten muss, damit er mehr Zeit hat, das zweite Feld zu bestellen. Vielleicht könnte ihm auch Elmar schon ein bisschen bei der Arbeit helfen. Was hälst du davon?“

„Bertrada.... es tut mir so leid...“, sacht strich die junge Richfrau der Fährmannswitwe über den Arm, denn sie war sich nicht sicher, ob Bertrada es zulassen würde, dass sie sie in den Arm nahm, „... ich weiß, wie schwer es ist, einen wichtigen Teil der Familie zu verlieren. Wolfbrecht und Marga können das natürlich nicht ersetzen, aber sie geben sich alle erdenkliche Mühe, damit es euch gut geht. Sie wollen euch eine Familie sein.“


19.02.2012 19:03:49  
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Bis sie es tun konnte, hatte Bertrada gar nicht gewusst, wie sehr sie sich danach gesehnt hatte, mit jemand über das reden zu können, was sie quälte. Die Menschen sahen, wie sie sich abrackerte. Marga sah, dass die Fährmannswitwe in Gefahr lief, sich vollends zu verausgaben. Aber wer konnte schon hinter die Fassade sehen? Wer konnte sehen, was Bertrada antrieb? Nichts davon war Stolz.

"Ich urteile nicht hart, Swana!", erwiderte Bertrada ruhig, "Hätte Alarich uns abgewiesen, hätte ich es verstanden. Gerade weil ihm daran liegt, dass in seiner Gaue niemand hungern muss, kann er nicht einfach so eine ganze Familie aufnehmen, die absolut gar nichts hat..."

Als Swana davon sprach, dass Wolfbrecht nun ihr Ernährer war, schloss Bertrada erneut die Augen. Genau da lag ein Teil ihrer Qualen.
"Swana... genau das ist es doch! ... Ich will nicht wieder abhängig werden... und ... weißt du, der Rich aus Guntrams Dorf ist auch nicht davor zurückgeschreckt, Elmar und Talesia zu bedrohen... er versuchte alles, um mich für sich zu gewinnen und mindestens zwei meiner Kinder loszuwerden... Ich habe, als wir flohen, den Kindern geschworen, dass ich alles tun würde, um mich so bald wie möglich auf eigene Füße zu stellen... Sie sollen so bald wie möglich angstfrei leben können!"

Sie biss sich auf die Lippe, das Angebot Swanas rührte sie, aber sie hatte Angst davor, ihre Kinder damit von sich wegzutreiben: "Swana, ich kann dir schon allein für dieses Angebot nicht genug danken ... aber wenn ich jetzt dieses Versprechen an meine Kinder breche, dann habe ich Elmar verloren... Er ist alt genug, um zu verstehen, was vor sich geht, aber noch nicht alt genug, um sich von seinen träumen verabschieden zu können, ohne bleibende Schäden davonzutragen..."
Nun stiegen auch Tränen in die Augen der sechsfachen Mutter. Was sie nun sagte, war mehr als nur hart an der Grenze des Erträglichen für sie.
"Elmar konnte beinahe staken bevor er richtig laufen konnte, er liebte nichts mehr, als Boote... Selbst wenn er nicht der Älteste gewesen wäre, wäre er es gewesen, der in die Fußstapfen seines Vaters treten sollte... Er hat sich auch nichts mehr gewünscht, als eines Tages das Fährhandwerk in größerem Stil auszuüben, als sein Vater... Nur deshalb habe ich versucht, die Fähre zu halten, als Guntram starb... Als ich mich zur Flucht entschloss und die Fähre ebenfalls aufgab, kam Elmar sich betrogen vor. Ich hatte sein Erbe, alles was er sich gewünscht hatte, weggeben... Er wird es eines Tages verstehen, aber ich darf ihn jetzt nicht noch mehr enttäuschen, er hat genug Enttäuschungen durchmachen müssen... Nicht zuletzt die Flucht, obwohl ich gesagt hatte, wir würden in Alarichs Dorf wieder eine Heimat finden."

Erneut brach die junge Marserin ab, die Zähne, die sich in ihre Unterlippe gruben, verrieten, wie viel es sie kostete, ihre GEfühle unter Kontrolle zu behalten. Erst Recht, als ihr Swana über den Arm strich und sie mit ihren Worten unabsichtlich erneut mit aller Deutlichkeit an ihren Verlust erinnerte. Doch erstaunlich schnell hatte sie sich wieder so weit im Griff, dass sie weitersprechen konnte.
"Es... es ist noch mehr, als der Verlust jenes Menschen, mit dem man alt zu werden gedachte, vor allem für meine KInder... Guntram, ... er war so fröhlich ... immer ein Lied auf den Lippen... und immer bereit, zu lachen... er hat mich mitgerissen ... so lange er lebte ... war in unserer Hütte immer Gesang... selbst in schweren Wintern... Ich ... ich kann das nicht... das alles ... ist mit ihm gestorben... wie kann ich ihnen da auch noch ihre Träume und Hoffnungen nehmen?"
Mit den letzten Worten floss eine einzelne, hastig abgewischte Träne über Bertradas schmal gewordenes GEsicht.



19.02.2012 21:33:11   
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Natürlich hätte Bertrada es verstanden, da war sich die junge Richfrau sicher, aber sie war sich genauso sicher, dass Alarich sie nicht abgewiesen hätte. „Ja, das hättest du, aber das wäre nicht geschehen, Bertrada. Livia hatte nichts außer ihrer Arbeitskraft als sie zu uns ins Dorf kam, aber sie hatte den Nachteil, dass sie Römerin ist und Alarich hat sie willkommen geheißen. Achodis war schwer krank, als er kam und zu dem Zeitpunkt hatte Alarich keine Ahnung, was Achodis leisten konnte, was es rechtfertigen würde, dass er ihn hier leben lässt. Und doch hat er ihn aufgenommen. Sicher sie waren alleine, aber sie waren keine Marser und noch dazu kamen sie nicht aus diesem Dorf.“

Geschickt musste Swana mitanhören, was der Rich aus dem Dorf ihres Mannes getan hatte, nachdem Gurtram gestorben war.
„Das wird hier nicht geschehen, Bertrada. Ich gebe dir mein Wort darauf. Wenn irgendjemand dich oder deine Kinder bedrohen sollte, komm bitte sofort zu mir. Ich werde mich dann darum kümmern.“ Das war ja wohl das Letzte, was man einer Frau antun konnte, die gerade ihren Mann verloren hatte. „Du musst die keine Gedanken machen, dass Wolfbrecht versuchen wird, eines deiner Kinder loszuwerden. Er und Marga sehen euch als Familie an, euch alle. Sniella ist eine Sache für sich, aber sie wird sich nicht gegen das Wort ihres Mannes stellen. Sie ist faul, aber sie ist nicht bösartig.“

Die Imkerin schüttelte leicht den Kopf, „Bertrada, du hast bewiesen, dass du alles für deine Kinder tun würdest und dass du bereit bist, für sie hart zu arbeiten, aber gerade Elmar und Talesia merken doch, wie sehr sich Wolfbrecht und Marga darum bemühen, euch eine Familie zu sein“, sie machte eine kurze Pause, „soll ich einmal mit Elmar sprechen und ihm erklären, dass ich mit meinem Angebot nicht beabsichtige, dich von mir abhängig zu machen ujnd euch nur helfen möchte?“ Swana war sicher, dass Elmar es verstehen würde, wenn sie ihm erklären würde, dass seine Mutter bei ihr nicht so hart arbeiten musste wie bisher und dass die Gefahr, dass wie wegen gerade dieser harten Arbeit zusammenbrechen würde, dann nicht mehr da war.
Es war eine echter Zwickmühle, in der Bertrada sich wegen Elmar befand und die junge Richfrau konnte das schlechte Gewissen, dass sie wegen des aufgegebenen Fährbetriebs hatte, nur zu gut verstehen, „Sssccch... Bertrada, ist schon gut, du hast nichts falsch gemacht. Das Leben deiner Kinder stand auf dem Spiel, da ist es klar, dass du mit ihnen geflohen bist. Es mag vielleicht nicht dasselbe sein, aber wir könnten zu Bernward gehen und fragen, ob er Elmar als Lehrling nimmt. Er ist zwar kein Fährmann, da wir soetwas hier nicht brauchen, er ist nur Fischer...“
Ein leichtes Lächeln erschien auf Swanas Gesicht, auch wenn die Situation sehr ernst war. „Und ihr habt hier eine Heimat gefunden, Bertrada. Der erste Schritt für ein neues Leben ist damit getan. Dass die Römer uns nur wenige Tage nach eurer Ankunft angegriffen haben, konnte doch niemand ahnen. Wir können froh sein, dass wir gerade noch rechtzeitig gewarnt wurden.“

Als die letzten Worte gesprochen waren und nun auch noch Tränen flossen, konnte Swana nicht anders, als die größere Frau nun doch einfach in die Arme zu nehmen. Sacht strich sie Bertrada über den Rücken, „Ssssscccchhh.... ist schon gut, weine ruhig, das hilft“, leicht wiegte sich die junge Richfrau mit der Fährmannswitwe, „lass es einfach raus... ich weiß wie du dich fühlst....reden und weinen, das sind die Dinge, die helfen... niemand verlangt von dir, dass du alles das leistest, auch deine Kinder nicht.... Guntram mag gestorben sein, aber er lebt in euren Herzen weiter.... und du nimmst ihnen ihre Träume und Hoffnungen nicht, indem du etwas weniger hart arbeitest, denn nur so kannst du noch lange für sie da sein...“, sanft und leise sprach die junge Richfrau auf Bertrada ein und hoffte, dass sie so zu ihr durchdrang. Elmar würde es seiner Mutter weitaus übler nehmen, wenn wie sich zu sehr verausgabte, krank wurde und womöglich auch noch starb. Dann wären die Kinder vollkommen auf sich allein gestellt...



20.02.2012 13:04:38  
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Auch wenn Swana es für unerheblich schien, war Bertrada sich relativ sicher, dass es einen Unterschied machte, ob ein einzelner Mensch mittellos ins Dorf kam, oder ob es viele waren, die von einem Mittellosen abhingen. Sie selbst mochte vielleicht in diesem Dorf geboren sein, aber sie hatte mittlerweile mehr Zeit außerhalb davon verbracht. Aber die junge Witwe sagte nichts mehr dazu, denn sie wollte eine liebende Ehefrau nicht kränken.

"Nein, gute Güte, das wollte ich damit auch nicht sagen, Swana!",
rief Bertrada erschrocken aus, als Swana meinte, Wolfbrecht und Sniella in Schutz nehmen zu müssen.

"Aber ... das ist gerade für Elmar umso schwerer ... er hat mich vor dem Rich damals gewarnt, ... noch bevor ich begriffen habe, was wirklich vor sich geht... ich weiß nicht, in wie weit er noch meinem Urteil vertraut und in wie weit er den Menschen im Allgemeinen noch vertrauen kann..."
Die Angst, ihren Sohn auch noch zu verlieren, war Bertrada ins GEsicht geschrieben.
"Du kannst es versuchen, Swana... Vielleicht vertraut er dir! Und was die Lehre angeht, ich werde ihn einmal fragen... Vielleicht sieht er dann, dass ich seine Wünsche immer noch ernst nehme..."

Ihre immer noch sehr stockenden Worte zeigten nun sehr deutlich, dass die Sorge Swanas, Bertrada könne die ARbeit nicht mehr durchhalten, wahrscheinlich unbegründeter war, als einen seelischen Zusammenbruch zu befürchten. Denn man erkannte nun, dass Bertrada wirklich ihre psychische Grenze erreicht hatte. Mit zu viel Kummer und Sorge hatte man die stille Fährmansswitwe alleine gelassen, weil man das nie gesehen hatte.

Als Swana sie in die Arme nahm, versteifte sich Bertrada zuerst und für einen Moment schien es, als wolle sie sich aus der Umarmung befreien und vor ihren eigenen Gefühlen flüchten.
Aber dazu reichte ihre Kraft nicht mehr. Nur wenige Atemzüge lang hielt sie ihre Beherrschung noch aufrecht, dann brach diese in sich zusammen. Ein leises, gequältes Schluchzen schüttelte den Körper der sechsfachen Mutter und obgleich sie immer noch unbewusst versuchte, sie zu unterdrücken, flossen Bertradas Tränen nun zum ersten Mal seit dem Tod ihres Mannes wirklich ungehindert. Nun außerhalb der Hörweite ihrer Kinder gab Bertrada zum ersten Mal dem Schmerz nach, den sie mit sich getragen hatte und hätte einen Beobachter sehen lassen, was sich die junge Marserin aufgebürdet hatte. Nicht körperlich, das alleine hätte sie, robust wie sie war, wohl noch länger durchgehalten, aber seelisch...




20.02.2012 19:51:32   
Swanafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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„Ist schon gut, Bertrada. Nachdem, was du durchgemacht hast und sie Angst, die du um deine Kinder ausstehen musstest, wäre es nur verständlich gewesen, wenn du anderen gegenüber misstrauisch wärst. Auch daraus kann dir niemand einen Vorwurf machen“, meinte die junge Richfrau beschwichtigend.

„Dein Sohn scheint eine gute Menschenkenntnis zu haben. Und gerade deswegen wird er erkennen, dass es hier alle gut mit euch meinen. Du kannst stolz auf ihn sein, Bertrada“, ein leichte Lächeln umspielte Swanas Lippen bei diesen Worten und unterstrichen dadurch noch, wie ehrlich dieses Lob gemeint war, „auch wenn er noch jung ist, weiß er, wie schwer dies auch alles für dich ist und was du versuchst zu leisten. Er hofft natürlich, dass du all deine Versprechen hälst, aber er ist auch schlau genug, um zu erkennen, dass das vermutlich nicht möglich ist. Solange du ehrlich ihm und deinen anderen Kindern gegenüber bleibst, wird er es dir verzeihen, wenn nicht alles so geschieht, wie du es ihm zuvor versprochen hast, glaub mir.“
Die Imkerin nickte. Der Anfang war getan, sie hatte den Eindruck, dass die Vorschläge, die sie der Fähnrmannswitwe gemacht hatte, sie zumindest ein wenig von ihren trüben Gedanken weggebracht hatte und sie wieder einen Lichtschein am Horizont sah. „Das werde ich gerne machen. Und Bertrada... das weiß er, da bin ich mir sicher.“
Dennoch war die Sorge um die sechsfache Mutter noch nicht ganz aus dem Weg geräumt. Selbst wenn ihr Körper noch lange durchhalten konnte, ihre Seele konnte es nicht.... Swana wusste nicht, was letztendlich schlimmer war. Sie nahm sich vor, für die Fährmannswitwe da zu sein, wenn diese sie brauchte.

Gerade schon wollte die junge Richfrau die Umarmung schon wieder lösen, weil sie merkte, wie Bertrada sich anspannte und sich gegen die Berührung wehrte, da spürte sie, wie die Beherrschung der sechsfachen Mutter einfach zusammenbrach.
„Ist schon gut.... lass es einfach raus.... weine ruhig deinen ganzen Schmerz heraus, Bertrada... es wird dir guttun....“, noch immer streichelte Swana sacht über Bertradas Rücken und sprach leise und beruhigende Worte. Es war nicht gut, dass Bertrada den ganzen Schmerz um den Tod ihres Mannes hatte verbergen müssen und nicht wirklich hatte trauern können. Aber der Damm war nun gebrochen und die Tränen flossen. Nun war der Weg frei für Heilung ihrer geschundenen Seele.


21.02.2012 21:13:14  
Bertradafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Swana sah es vielleicht so, aber Bertrada war ein wenig strenger mit sich selbst. Nur so hatte sie überhaupt die vergangene Zeit überstehen können. Ihre eiserne Entschlossenheit und das energische Mit - sich-selbst- ins- Gerichtgehen hatten es Bertrada erst ermöglicht, weitermachen zu können, obgleich sie kein Licht am Ende der Nacht mehr gesehen hatte.

Aber diese Kontrolle hatte Bertrada zusätzlich Kraft gekostet. Jene Kraft, die sie brauchte, um ihre Trauer, ihre Verzweiflung und das fürchterliche GEfühl der Einsamkeit zurückdrängen zu können. Sie hatte ihre Kinder nicht noch zusätzlich belasten wollen und daher alles darangesetzt, dass ihre Kinder ihre Tränen nicht sahen.
Nun, da Swana sich ihrer angenommen hatte, wurde es Bertrada überhaupt möglich, sich einmal fallen zu lassen.
DEr Kommentar Swanas zu ihrem Sohn entlockte der sechsfachen Mutter einm Lächeln, obwohl ihr noch immer Tränen über die Wangen liefen: "Ich bin stolz auf ihn... auf alle meine Kinder, ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr!"
Mutterliebe und Stolz leuchteten auch aus ihrem Blick.



22.02.2012 17:17:04   
Swanafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Es mochte vielleicht sein, dass es in der Zeit, in der Bertrada alleine hatte für ihre Kinder sorgen müssen, nachdem Guntram gestorben war, notwendig gewesen war, dass die Fährmannswitwe diese eiserne Entschlossenheit und das energische Mit-sich-selbst-ins-Gerichtgehen an den Tag gelegt hatte, aber nun war auch für sie eine Zeit des Durchatmens und Hoffnungschöpfens angesagt, denn nun war sie nicht mehr allein. Marga und ihr Sohn hatten sie in die Familie aufgenommen und dir junge Richfrau würde für Bertrada da sein, wenn sie sie brauchte.
Außerdem war es an der Zeit, dass die Marserin und ihre Kinder endlich um Mann und Vater trauern konnten.

Noch immer hielt die Imkerin die wesentlich größere Frau im Arm, als diese auf ihre lobenden Worte reagierte. Sie erwiderte den mit stolz erfüllten und leuchtenden Blick mit einem sanften Lächeln, „Das kannst du auch mit Recht, Bertrada. Du hast ganz wundervolle Kinder. Solche tapferen Kinder hätte jeder gerne. Elmar wird mit Sicherheit ein sehr verantwortungsbewusster Mann und ein großer Krieger werden und Talesia wird später sicherlich alles dafür tun, um ihre eigene Familie zusammen zu halten und auch ein paar entbehrungsreiche Jahre werden sie nicht aus der Bahn werfen. Sie wird ihrem späteren Mann eine sehr gute Ehefrau sein.“ Die anderen Kinder von Bertrada waren noch zu klein, um derartige Aussagen zu treffen, „und ich bin mir sicher, dass auch Frowin, Giselher, Alfrun und Dietwolf ihr späteres Leben mit Bravur meistern werden. Das, was sie in ihren jungen Jahren erdulden mussten, wird sie für ihr weiteres Leben stark machen. Und das haben sie zum größten Teil dir zu verdanken, Bertrada. Du hast ihnen gezeigt, dass eine Familie immer zusammenhält, egal was passiert und darauf kannst du stolz sein“, fügte Swana mit einem weiteren Lächeln hinzu.


27.02.2012 10:57:02  
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