RÖMER GEGEN GERMANEN
Die Marser



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Herzlich Willkommen Germanen und Römer

Wir sind ein HISTORISCHES Rollenspiel und spielen im Jahr 15n.Chr. in ALARICHS DORF, WIDARS DORF und der römischen Stadt MOGONTIACUM.

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WETTER UND ZEIT


Wetter


Jahr
Wir spielen im Jahr 15n. Chr.
Monate
Mitte April - Mitte Juni
Bitte berücksichtigt das in eurem Play
Wetter
Der April überrascht alle Dorfbewohner mit mildem, beständigem Wetter. Es regnet genug damit das Getreide wächst.
Im Mai ist es sehr windig und regnersich. Es gewittert häufig.
Der Juni ist der Vorbote des Sommers. Es ist angenehm warm, die Sonne scheint.










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Forum Übersicht » Off Topic » Alarichs Dorf-Archiv » Schattenlichter
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Schattenlichter
Rabanfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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REPOST - Kopiert vom PC


Raban:
Langsam gingen sie zum kleinen Stall des Schmiedes, wo das Pferd des Händlers stand und seine Sachen lagerten. Rabans Blick wanderte immer wieder zu der blonden Germanin. Ihr Gesicht verriet die Sorgen um ihre Familie, die Angst vor der Bedrohung und den Schatten. Diejenigen, die Raban aufgezogen und behütet hatten, bedrohten jetzt die Menschen, die er immer verachtet hatte. Doch das konnte er nicht mehr. Seine Welt schien sich plötzlich völlig vekehrt zu haben. Verwundert spürte er, dass er Wut gegenüber den Römern fühlte. Sie bedrohten das, was ihm am liebsten war. So einfach und doch so wahr, traf ihn die Erkenntnis trotzdem wie ein Schlag. Er durfte nicht zulassen, dass Isolde etwas geschah. Vorsichtig schob er die Tür zum Stall auf und trat hinter ihr ein.
"Isolde...", begann er unsicher, "Ich will dich etwas fragen...." Er drehte sich um und sah sie an. Plötzlich war er sich sicher, dass sie einfach nur in seinen Augen lesen musste und sie würde wissen, was er fühlte. Sein Blick wurde fast ängstlich. Die Sachen, das Packen, war völlig aus seinem Kopf verschwunden.


Isolde:
Gemeinsam hatten sie die Hütte verlassen, doch Raban sprach sie nicht gleich auf das an, was er mit ihr bereden wollte. Isolde hatte das Gefühl, dass der Klos in ihrem Hals immer größer wurde. Sie wollte nicht, dass Raban ging. Sie wollte nicht, dass er das Dorf, dass er sie verließ und sie sich womöglich niemals wiedersehen würden. Wer wusste schon, was geschah, wenn die Römer das Dorf erreichten? Noch vor ein paar Tagen war ihre größte Angst, dass der Händler sie nicht beachtete – wie kindisch, wie naiv – und nun war ihr aller Leben bedroht... Die blonde Germanin konnte es noch immer nicht verstehen... Und doch war die Gefahr gegenwärtiger als je zuvor.
Sie hatte das Gefühl als brauche Raban den kurzen Gang zum angrenzenden Stall um Mut zu fassen, um seine Gedanken zu Ordnen, um eine Entscheidung zu fällen. Isolde hatte Angst vor dem, was er nun sagen würde. Er packte, bat sie zu helfen. Warum gerade sie? Sicher, sie war tatsächlich diejenige, die im Moment am entbehrlichsten war, aber... Wusste er nicht, dass gerade sie diejenige war, die ihn am meisten vermissen würde? Sie wusste nur eins, dass sie nicht wollte, dass er so einfach wieder aus ihrem Leben verschwand. Immer wieder spürte sie seinen Blick auf ihrem Gesicht, aber sie konnte ihm einfach nicht ins Gesicht sehen. Sie wusste, dass sie die Fassung verlieren würde und sie wollte nicht, dass er ihre Tränen sah.
...Und schließlich drehte sie sich doch zu ihm um. Er blieb stehen, suchte ihren Blick und als sie seine Augen sah und darin lesen konnte, sah sie den Schmerz, den nur ein Liebender spüren konnte. Ihren Schmerz.
Sie setzte an, ihn zu fragen wo sie mit dem Einpacken beginne sollte, schloss ihren Mund dann jedoch wieder unverrichteter Dinge.


Raban:
Er hätte nichts sagen können, gar nichts. Kein Wort glitt über seine Lippen, als er in Isoldes Augen blickte wie in einen spiegelnden See. Sein eigener Schmerz stand darin geschrieben, wenn auch nur ein kleiner Teil. Raban schluckte. Es ging nicht, er konnte sie nicht hierlassen, nicht einfach zurücklassen. Selbst wenn er gewollt hätte. Warum sie? Warum jetzt? Die Fragen hämmerten in seinem Kopf, aber im grunde waren sie unwichtig. Obwohl ihn die Erkenntnis so erschreckt hatte, war sie so klar. So sicher.
Unsicher lächelte er. Er musste sie in Sicherheit bringen, um ihrer selbst Willen. Auch wenn er sie dazu von ihrer Familie trennen musste. Aber er würde es nicht ertragen, wenn ihr etwas zustieß. "Ich.." Er brach ab und gab es auf, irgendeinen sinnvollen Satz herauszubringen. Ganz sachte berührten seine Fingerspitzen ihre Hand. Es fühlte sich schön an, so leise die winzige Berührung auch sein mochte.



Isolde:
Sie schaffte es nicht ihren Blick von seinem zu lösen, war in seinen Augen gefangen wie in einem Bann. Auch wenn sie sich gleich neben der Hütte ihres Bruders befanden, fühlte sie sich gerade sehr weit entfernt von dem Geschehen hier. Isoldes Körper bebte unter Rabans Berührung. Es war neu für sie, dass er ihr so nah war. Das ging nur hier, wo sie für den Moment allein waren. Er konnte sie nicht verlassen. Nicht jetzt. Niemals. Er konnte, er durfte einfach nicht. Es war undenkbar, möglich.
Raban versuchte etwas zu sagen, aber seine Stimme versagte. Sein Abschied stand kurz bevor, sie spürte es und kämpfte gegen die Tränen an, die sich in ihren Augenwinkeln sammelten. Sie wollte ihn nicht verlieren und dabei bestand ihre Band doch bisher nur in Gedanken.
Sie stellte sich vor, wie seine warme Hand auf ihrer Wange entlang strich. Für ein paar Momente schloss sie die Augen und lauschte auf ihren Herzschlag, dann fand sie wieder zurück zu ihrer Stimme.
„Geh nicht.“, bat sie.



13.12.2009 22:45:50  
Rabanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Raban:
In den zwei kleinen Worten, die sie sprach, lag alles, was sie empfand und gleichzeitig alles wovor er sich gefürchtet hatte. Doch trotz aller Angst, vermochte er es nicht die blonde Frau gedanklich loszulassen. Es wäre zu schön, wenn er sie einfach hätte umarmen und trösten können. Doch das war ganz unmöglich.
"Ich will nicht gehen.", erwiderte er leise. "Nicht ohne dich." Unsanft wischte er sich eine Träne von der Wange.



Isolde:
Eine Schreckenssekunde verging, in der Isolde fürchtete, dass Raban sie von sich stoßen würde, indem er ihr sagte, dass es ihm egal war, was sie dachte, wie sie fühlte. Doch insgeheim wusste sie, dass ihr Herz sie nicht belogen hatte. Sie brauchte ihn genauso, wie er sie brauchte, wie er nun ihre Nähe suchte, wenn auch nicht körperlich so doch wenigstens indem sie abseits des Trubels ein paar Minuten für sich hatten.
Sie hatte davon geträumt, dass er sie umarmte, aber jetzt gerade war so realer sich vorstellen wie es war es zu spüren. Eine kühne Wunschvorstellung. Noch immer versuchte Isolde die Tränen zurückzuhalten, doch sie spürte, dass es vergeblich war und hinterließ schnell einen feuchten Fleck auf dem Stoff des Ärmels ihres Gewandes. Dass auch er seinen Gefühlen endlich freien Lauf lassen konnte, bekam sie kaum mit.
Ich will nicht gehen – das bedeutete nicht, dass er bleib; das hieß nur, dass es ihm widerstrebte, dass es etwas, dass es sie gab, die ihn noch zurückhielt. Noch.
Sie antwortete ihm nicht, denn sie musste das, was er sagte, erst noch verinnerlichen. Er wollte, dass sie mit ihm kam? War es das? Er bot ihr die einmalige Chance, ihre geheimsten Träume zu verwirklichen, das Dorf zu verlassen, die Freiheit zu spüren, aber es bedeutete gleichsam auch, dass sie ihre Familie verließ... In dieser Situation?



Raban:
Es fühlte sich einfach nur schön an, sich anzusehen und zu wünschen, die Zeit könnte stehen bleiben. Irgendwie war sie das sogar. Sie befanden sich in einer eigenen, geheimen Zeit, weit weg von der Wirklichkeit. Raban schloss kurz die Augen, ungeachtet der Tränen, die immer noch über seine wangen liefen. Vielleicht war ihre Antwort gar nicht so wichtig, vielleicht war es allein die Frage gewesen, die ihn bis hieher geführt hatte. Die einzige Frage, die er je so tief und ehrlich und ernst gemeint hatte.
"Ich gehe nirgendwohin ohne dich.", versicherte er leise, "Glaubst du mir das?" Raban gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn. Er hatte nicht darüber nachgedacht, was er tat. Weit weg von jeder Vernunft hatte er der Sehnsucht ohne zu denken nachgegeben.


Isolde:
Isolde nickte und unterdrückte den Drang sich die Tränen aus den Augen zu wischen. Das war das Schönste, was er ihr sagen konnte. Er wollte nicht von ihr getrennt sein. Er wollte, dass sie blieb... Bei ihm...
„Ich glaube es dir.“, antwortete sie endlich und sah ihn dabei fest und entschlossen an. Sie hatte sich geirrt. Er blieb. Bei ihr.
„Ich glaube dir nichts lieber als das.“
Hatte es tatsächlich erst den drohenden Tod vor Augen gebraucht, damit sie zueinander fanden? Dann trat er auf sie zu und Isolde wusste nicht wie ihr geschah. Sie hielt den Atem an und spürte den leichten Druck seiner Lippen auf ihrer Stirn. Er küsste sie. Er hatte sie tatsächlich geküsst. Unfähig zu einer Regung – welcher Art auch immer – spannte sich alles in ihr an. Selbst als seine Lippen sich von ihrer Haut lösten, konnte sie diese zärtliche Berührung noch nachempfinden. Es war als brannte die Haut, die seine Lippen so kurz gestreift hatten, als loderten in ihrem Innersten nie gekannte Flammen auf.

Verwirrt taumelte Isolde einen Schritt zurück und starrte Raban überrascht an. Mit dieser doch sehr intimen Geste hatte sie nicht gerechnet. Nicht jetzt, nicht hier. Überraschung, Verwirrung, ja, vielleicht auch Angst vor dem Unbekannten, dem neuen Gefühl stand in ihren großen blauen Augen geschrieben.
Das… das eben… Es fiel ihr schwer einen klaren Gedanken zu fassen.
Mein erster Kuss!
Ihre Finger wanderten zu der Stelle, an der er sie berührt hatte. Erschrocken, erst jetzt realisierend, was eben geschehen war, wich sie erneut zwei Schritte nach hinten, stieß dabei gegen einen der Körbe, in denen Rabans Töpferwaren lagerten, sodass ein Becher herunterfiel und auf dem Boden des Stalls zerbarst. Überrascht fuhr sie zusammen und betrachtete die irdenen Scherben, so als wäre ihr solch ein Missgeschick eben zum ersten Mal widerfahren. Sie schaute zu Raban, dann zu ihrem kleinen Unfall und bevor auch nur einer von ihnen etwas sagen konnte, drehte sie sich um und lief aus dem Stall.

Die frische Luft half ihr wieder klarer zu denken. Den drohenden Angriff der Römer hatte sie jetzt gerade völlig vergessen. Er hatte sie geküsst! Bei den Göttern! Zum Glück waren sie allein gewesen! Was wohl passiert wäre, wenn gerade in diesem Moment jemand den Stall betreten hätte, wenn ihr Bruder verfrüht von seinem Auftrag zurückgekommen wäre? Isolde wollte es sich gar nicht erst ausmalen. Noch immer war es so unglaublich, was eben geschehen war, so spontan, so von Herzen, dass sie völlig unkoordiniert hin und her lief. Schließlich öffnete sie die Tür zur Hütte ihres Bruders, in der ja noch immer Maighread und Yelva waren, lief mit roten Wangen hinein und griff nach dem aus Birkenruten gebundenen Besen, der direkt neben der Tür stand, um ohne jemandem der Anwesenden in die Augen zu schauen, gleich wieder zu verschwinden. Vermutlich dachten die anderen Frauen nur, dass ihr ein Missgeschick passiert war und sie deswegen verlegen nach dem Besen griff. Ob sie ihr ansahen, dass sie geküsst worden war? Ob sich seine Lippen tatsächlich in die Haut auf ihrer Stirn eingebrannt hatten? Tatsächlich fühlte es sich genauso an. Hastig wischte sie ein paar Strähnen ihrer blonden Locken über die verräterische Stelle und schloss die Tür der Hütte anschließend wieder hinter sich – nur, um zurück zum Stall zu gehen und vor der halb geöffneten Türe stehenzubleiben. Sie traute sich nicht hinein, aber hier stehen bleiben konnte sie auch nicht. Ihre Hände zitterten leicht und so umklammerte sie den Besen noch etwas fester.


Raban:
Erschrocken starrte er die Tür an, die hinter Isolde zugefallen war. Als würde sie noch da stehen. Was hatte er getan? Es würde ihren Tod bedeuten, wenn das jemand herausfinden würde. Aber sie war fort, weg, davongerannt. Natürlich, er konnte es ihr nicht verübeln, obwohl ihn die Enttäuschung wie in ein tiefes Loch zu stoßen schien. Eiskalt. Raban konnte die Augen nicht von der Stelle lösen, an der Isolde vor wenigen Sekunden noch gestanden hatte. Er hatte sie endgültig verloren. Beschmutzt, verachtenswert, ein Stück Nichts. Dazu hatte er sie mit seinem Gefühlsausbruch gemacht. Nichts davon hatte er sich für sie gewünscht.
Die wütenden Tränen unterdrückend lehnte er sich an die Holzwand. Isolde war die Einzige gewesen, die ihn so genommen hatte wie er war, von Anfang an. Trotz seiner kurzen Leidenschaft für Larcia. Und nun war alles kaputt. Isolde taugte zum Verkaufen, zu nichts weiter. Er konnte nur hoffen, dass es nie jemand erfuhr und sie trotzdem glücklich werden würde. Ohne ihn.



Isolde:
Dann endlich trat Isolde zurück in den kleinen Stall. Nur nebenbei vernahm sie das Pferd Rabans, das mit seinem Hufen auf dem Stallboden scharrte. Ihr Herz klopfte so laut, dass es wohl kaum ein Geräusch geben konnte, das ihre Herzschläge übertönt hätte. Ob Raban sie hören konnte?
Kurz trafen ihre Blicke sich, doch schnell schaute Isolde wieder zu Boden.
Sie kniete sich hin und begann die Scherben zusammmenzukehren und auf einen kleinen Haufen zu schieben. Die Tiere sollten sich nicht verletzten. Gerade jetzt brauchten sie jedes Pferd, jeden Esel, der bepackt werden oder die Alten und Schwachen tragen konnte. Sie wollte nicht schuld daran sein, wenn dem Vieh etwas zustieß… Sie wollte nicht…
„Allein hast du eine größere Aussicht den Römern zu entkommen.“, flüsterte sie leise und war sich nicht sicher, ob Raban sie überhaupt verstand. Das war es, was ihr die ganze Zeit durch den Kopf ging. Auf den Kuss ging sie nicht ein, auch wenn dieser ihr natürlich keine Ruhe ließ. Sie wollte nicht darüber reden, aus Angst, dass jemand vorbei kam und sie zufällig dabei hörte. Es war so viel Hektik, so viel Unruhe im Dorf, dass sie nichts riskieren durften. Noch immer hatte sie den Händler nicht wieder angeschaut, noch immer hockte sie auf dem Boden und sammelte die Bruchstücke des zerbrochenen Gefäßes auf, suchte nach neuen Teilen, auch wenn sie längst schon alle gefunden hatte, nur um nicht wieder aufstehen und ihn ansehen zu müssen.



13.12.2009 22:54:12  
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Raban:
Raban fuhr herum. Er schluckte hart, als Isolde sich auf den Boden kniete, um die Scherben zu beseitigen. Es schien, als wolle sie mit dem Besen auch alles wegfegen, was gerade passiert war. Auf der einen Seite wünschte er sich das selbst, um ihrer selbst willen. Doch die andere Seite in ihm bereute keine Sekunde, was er getan hatte, wünschte sich nichts sehnlicher als die Berührung zu wiederholen. Doch das durfte nicht sein. Die Gesetze waren hart und auch wenn Raban nicht unter seinem Volk aufgewachsen war, kannte er sie nur zu gut. Er durfte ihr auf keinen Fall noch mehr schaden als er es sowieso schon getan hatte. Wenn Isolde keinem jemals etwas erzählte, würde ihr nichts geschehen.
Der Gedanken beruhigte sein aufgewühltes Inneres ein wenig. Aus den Augenwinkeln blickte er zu der knienden Isolde hinab, dann sah er wieder weg. Es war leichter, wenn er sie dabei nicht ansah.
Ihr geflüsterten Worte verstand er kaum, doch er wusste, was sie sagen wollte und nickte schmerzhaft.
"Ich muss gehen, bevor ich dir schaden kann. Glaub mir, ich will es nicht, aber es gibt keinen anderen Weg.", sagte er leise und so ruhig er es vermochte.
"Du bist bei deiner Familie am sichersten. Sie passen auf dich auf. Ich bin es gewohnt alleine zu sein."



Isolde:
„Vielleicht werden wir alle sterben… Keiner, der hier bleibt, ist in Sicherheit und auch die Flucht ist kein ungefährliches Unterfangen.“, sprach Isolde zum ersten Mal das aus, was sie seit der Ankündigung des Richs in ihrem Herzen bewegte und was sie bisher immer verdrängt hatte.
„Wie willst du mich da in Schwierigkeiten bringen... Wie willst du mir schaden?“
Endlich hob sie den Blick wieder und langsam richtete sie sich wieder auf. Isolde suchte nun seinen Blick und lächelte ihn warm an. Jetzt, wo sie ihn einmal tatsächlich berührt hatte, wollte sie dieses Gefühl nicht mehr missen und trotzdem wusste sie, dass sie es nicht noch einmal durfte… Jedenfalls in diesem Moment. Vielleicht hatte sie tatsächlich die Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft. Die Chance war gering, aber schon der Traum, dass Raban sie überhaupt beachtete war wahr geworden. Nein… Sie durfte nicht immer nur in ihrer kleinen Traumwelt leben… Sie musste das Hier und Jetzt realisieren und das war… Ja, was war es? Bedrohlich, das auf jeden Fall, und andererseits auch neu und… und… warm… und verwirrend.



Raban:
Rabans Finger krallten sich in den Stoff seines Gewands. Er lehnte den Kopf zurück, gegen die Bretter des Stalls. Ihr Lächeln machte es nur schwerer, denn er wusste genau, was er ihr mit dem kleinen Kuss angetan hatte. Konnte sie das so einfach vergessen?
Natürlich wünschte er sich eine Zukunft mit ihr, doch das war völlig unmöglich. Am liebsten wäre er sofort zu ihrem Vater, um ihn um Erlaubnis zu bitten. Doch er war der Überzeugung, dass es sinnlos war. Niemand würde einem wildfremden Mann seine Tochter anvertrauen. Zwar wusste niemand von seinem Erpressungsversuch bei Ragnar, doch er war offiziell immer noch als Händler hier. Auf der Durchreise.
Endlich blickte er auf und konnte nicht anders als ihr Lächeln ein wenig traurig zu erwidern.
"Ich weiß. Niemand ist irgendwo sicher und schon gar nicht in diesen Zeiten. Wahrscheinlich würden wir uns nie wieder sehen." In Gedanken fügte er hinzu, dass das vielleicht besser war. aber er sagte nichts, um sie nicht zu verletzen.
"Glaub mir, ich würde alles tun, um für dich da zu sein und auf dich aufzupassen, aber..." Er seufzte. "Du bist sicherer hier als bei mir. Ich schade dir wirklich nur."



Isolde:
Hatte er ihr denn gar nicht zugehört? Er schadete ihr nicht. Nie, nie, niemals!
Doch - eigentlich hatte er recht. Isolde wusste, was geschah, wenn jemand bemerkte, was eben zwischen ihnen passier war. Das tat man einfach nicht, nein, man durfte es nicht tun. Die Konsequenzen würden sie beide ins Unglück stürzen und trotzdem, um nichts in der Welt wollte sie diese kurze Zärtlichkeit nun missen.

„Und… und wenn du uns begleiten würdest?“, fragte Isolde schüchtern.
„Maighread ist schwanger, meine Schwester hat ein kleines Kind und die Männer müssen die Späher der Römer abfangen, wenn ich es richtig verstanden habe. Also muss jemand uns beschützen, oder?“ Es war keine wirkliche Frage, sie versuchte Raban einfach nur davon zu überzeugen, dass er sie begleiten konnte, wenn er es denn nur wollte. Denn eins war gewiss: Sie wollte es. Sie wollte nicht, dass er jetzt ging und dass sie ihn nie wiedersehen würde.



Raban:
Sie wollte es nicht hören, dass er nicht gut für sie war, genauso wenig wie er es akzeptieren wollte. Nichts auf der Welt würde er lieber tun, als bei ihr zu sein, ihre Nähe zu spüren, auch wenn es nur in seiner Vorstellung war. Nur auf diese Weise konnten sie ihre Gefühle füreinander auch leben. Jedenfalls im Moment.
Beim Gedanken, Isolde irgendwann ganz rechtmäßig seine Frau nennen zu können und sie berühren zu können, schlug sein Herz schneller. Es war das, was er wollte, wirklich wollte. Eine Zukunft mit der blonden Germanin.
"Ich weiß nicht...", erwiderte er vorsichtig, "Ich denke, dein Bruder hat etwas dagegen, immerhin bin ich ein Fremder und kein Verwandter." Raban runzelte nachdenklich die Stirn. Würde der Schmied so etwas erlauben? Er konnte es sich nicht vorstellen. Und selbst wenn, wäre es nicht noch quälender als eine schnelle Trennung? Ihm wurde klar, dass es hier nicht mehr um Freiheit oder seinen Auftrag, auch nicht um Germanen oder Römer ging, sondern einzig und allein um seine eigene Entscheidung. Hatte er den Mut für Isolde zu kämpfen?



Isolde:
Das war eine gute Frage. Jeder im Dorf hatte mitbekommen, was eines Nachts zwischen Ragnar und Raban geschehen war. So etwas verbreitete sich schnell, wie ein Lauffeuer in einem Dorf wie diesem. Sicherlich war ihr großer Bruder nicht allzu gut auf den Händler zu sprechen, aber andererseits war es doch auch eine Möglichkeit sich für die Gastfreundschaft zu bedanken, oder? Jede Hand, jeder Wagen, jeder Kämpfer konnte gebraucht werden.
„Ich werde alles daran setzen, dass er zustimmt.“, antwortete sie ihm.
„Yngve hat das Dorf verlassen… Ich weiß nicht, wann er wieder hier sein wird.“
Sie dachte einen Moment nach.
„Du könntest, wenn du nicht warten willst, auch meinem Vater deine Hilfe anbieten. Ich gehe davon aus, dass wir zusammen in einer Gruppe reisen werden.“
Wenn ihr Vater es erlaubte, dann würde Yngve nicht einfach ablehnen können – jedenfalls hoffte sie das.
Er musste einfach zustimmen. Er musste!



13.12.2009 23:22:54  
Rabanfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Raban:
Raban nickte langsam. Wenn es eine Chance auf eine Zukunft gab, dann musste er sie nutzen und dann führte auch kein Weg an ihrem Vater vorbei. Das war ihm deutlich bewusst. Vielleicht war es einen Versuch wert...
Natürlich hatte auch Isoldes Vater von den Auseinandersetzungen mit Ragnar Wind bekommen, das wusste inzwischen ohnehin das ganze Dorf. Trotzdem, er hatte vielleicht eine kleine Chance zu beweisen, dass er gut auf Isolde achtgeben würde. Dass er sie liebte.
"Ich werde deinen Vater fragen und hören, was er sagt.", stimmte er schließlich zu. Dann würde er hoffentlich einiges klarer sehen und dann würde ihm auch die Entscheidung leichter fallen.
Es würde wie eine Folter werden, ständig in ihrer Nähe zu sein und sie doch nie erreichen zu können, doch nur so konnte er beweisen, dass es ihm ernst war. Vorsichtig lächelte er ihr zu



Isolde:
Isolde sah den Händler erleichtert an und nickte schließlich.
„Gut.“ Das war sehr gut. Das hieß, dass er nicht gehen würde – jedenfalls nicht aus freien Stücken. Das hieß jedoch noch lange nicht, dass alles gut werden würde. Niemand konnte ihnen eine Sicherheit geben, dass sie tatsächlich zusammenfinden würden und niemanden konnte ihnen eine Sicherheit dafür geben, dass sie die nächsten Tage, Wochen, vielleicht Monate unbeschadet überstanden. Sie hatte Angst vor den Römern, vor den Häschern, die ausgesandt worden waren um sie zu töten…
Raban konnte ihr ihre Angst nicht nehmen, aber konnte sie lindern. Mit seiner Anwesenheit.
Isolde überlegte, ob sie noch einmal auf die verbotene Geste zu sprechen kommen sollte, entschied sich dann aber schlussendlich doch dagegen. Es war zu riskant in diesem Trubel und so nah beim Rest ihrer Familie und den anderen Dorfbewohnern.
„Soll ich dir dann jetzt doch beim Packen helfen?“, meinte sie nach einer Weile, sich an die eigentliche Aufgabe erinnernd.



Raban:
"Packen?" Einen Moment sah er verwirrt aus. "Achso ja, natürlich.", sagte er schnell und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, obwohl ihm eigentlich gar nicht danach zumute war. "Du siehst, deine Anwesenheit verwirrt mich.", meinte er, dann nahm er ein paar Kisten und stellte sie neben die Töpferwaren auf den Boden. "Die Sachen hier müssen wir einpacken." Hinter ihm schnaubte die braune Stute unruhig und mit einem entschuldigenden Blick zu Isolde, wandte er sich dem Tier zu.
Raban trat langsam zu dem unruhig gewordenen Pferd und klopfte ihm auf die Schulter. Das Tier spürte, dass etwas nicht stimmte. Es fühlte die Anspannung, die um es herum herrschte und die sich immer mehr zuspitzte. Nachdenklich streichelte er der Stute über die Nüstern.
Ihr aller Schicksal schien besiegelt, längst beschlossen. Ohne es zu wollen war Raban ein Teil davon geworden, ein Teil der Germanen, doch es fühlte sich nicht unangenehm an. Vielleicht hatte er die Hoffnung auf ein Zuhause gefunden und auf eine Familie. Er lächelte und die braunen Augen des Pferdes sahen ihn mit fast treuem Ausdruck an.



Isolde:
Isoldes Blick ruhte auf Rabans Rücken. Sie konnte immer noch nicht so ganz begreifen, was nun geschehen war. Eben, als er sie von ihrer Schwester weggelotst hatte, war sie noch in dem Glauben gewesen, dass sie ihn zum letzten Mal sah und nun hatte sich alles gewendet. Er hatte ihr gesagt, dass er bei ihr bleiben wollte. Er würde es zumindest versuchen und sie würde versuchen ihm dabei zu helfen, lag es doch auch in ihrem ureigensten Interesse.
Der Kuss – ja, der Kuss würde sie noch eine Weile verfolgen. In ihren Träumen würde sie sich daran zurückerinnern, die konnte ihr schließlich niemand nehmen, doch im Alltäglichen würde sie ihn vergessen müssen, wenn sie nicht Unheil über sie zwei heraufbeschwören wollte.
Das Mädchen seufzte leise und begann dann die Töpferwaren in die Kisten einzuräumen. Sie arbeitete rasch und dennoch umsichtig, um nicht noch mehr der kostbaren Waren zu zerstören. Dabei musste sie an ihre Freundin Eila denken. Sicher war es nicht in ihrem Interesse, wenn diese Art Waren die Wirren des Angriffs überstanden, aber Isolde war sich auch sicher, dass die Töpferin Raban keinen Schaden wünschte.
Wann Yngve wohl wieder im Dorf eintraf? Sie war sich nicht sicher, ob es taktisch klüger war, wenn Raban ihn oder ihren Vater ansprach. Ihr Vater war noch immer das Familienoberhaupt, aber es war die Hütte ihres Bruders gewesen, in der Raban in den letzten Nächten unterkommen war… Sie war sich nicht sicher, doch auf jeden Fall würde es wohl besser sein, wenn nicht sie, sondern er auf die Männer – oder zumindest einen von ihnen – zuging und seine Hilfe anbot. Wenn Isolde es tat, dann würde das nur verdeutlichen, wie sehr sie den Händler mochte. Und dies ihnen gegenüber in diesen Momenten zu zeigen, war wohl nicht sehr geschickt.



Raban:
Wie Raban so über den Rücken seines Pferdes strich... Isolde beobachtete den Händler dabei und stellte sich vor wie es wäre, wenn sie sich an der Stelle der Stute befände. Sicherlich war es ein dummer Gedanke, schließlich war sie ein Mensch, aber zu gerne hätte sie es gehabt, wenn Raban sie einfach nur umarmt oder an sich gedrückt hätte. Doch dieser Wunsch war verwegen, gefährlich, riskant.
Also wandte sie sich wieder ihrer Aufgabe zu und hatte so ebenfalls das Gefühl etwas Gutes tun zu können, etwas für Raban zu können. Sie durften nichts überstürzen und zuallererst war ihr nächstes Ziel, dass man sie nicht trennte. Er würde ihren Vater oder ihren Bruder fragen, ihnen seine Hilfe anbieten und eigentlich konnten die doch gar nicht Nein sagen. Jede helfende Hand wurde gebraucht – oder etwa nicht?
Alles weitere.... Nun, alles weitere musste erst einmal warten bis die Wirren überstanden waren. Niemand konnte sagen wie lange es dauern würde, ob und wann sie endlich zu einem normalen Leben zurückfinden würden... Aber wenn, dann hatten sie eine Chance.

Sie arbeiteten rasch, aber dennoch vorsichtig und gewissenhaft und als das letzte Stück verstaut war, wurde es für Isolde Zeit zurück in die Hütte zu gehen.
„Die anderen fragen sich sicherlich schon, wo ich bleibe...“
Ihre Hand hatte bereits den Besen umschlossen, den sie zurück in die Hütte bringen musste. Sie sollte gehen. Doch sie wollte bleiben.



Raban:
Raban nickte, als Isolde meinte, sie müsse langsam wieder gehen. Natürlich hatte sie Recht. Man würde nur Verdächtigungen anstellen, wenn sie zu lange zusammen alleine wären. Das konnten sie zuallerletzt gebrauchen.
Trotzdem hätte er sie sehr gerne einfach umarmt, als sie sich so gegenüber standen. Seine Gefühle zu beherrschen fiel ihm sichtlich schwer. Also versuchte er all das was er so gerne wirklich getan hätte, was er gerne gesagt hätte, all die ungesprochenen Worte in einen Blick zu legen.
"Ich danke dir für deine Hilfe!", sagte er leise und hoffte, sie würde verstehen, dass er viel mehr damit meinte als die paar unwichtigen Töpferwaren, die sie eingepackt hatten. "Ich werde gleich zu deinem Vater gehen und ihn um Erlaubnis bitten.", versprach er.
Raban schenkte ihr einen letzten warmen Blick.
Dann drückte er vorsichtig die Stalltür auf und ließ Isolde hinaustreten.



Isolde:
Der Blick, mit dem Raban sie bedachte, sagte so viel aus. Er war warm und herzlich, voller Zuneigung und Hoffnung, er enthielt ein Versprechen und den Willen dieses auch einzulösen.
„Ich helfe dir wo ich kann, Raban.“ , antwortete sie ihm.
Nun würde er also zu ihrem Vater gehen. Nun würde sich entscheiden, ob sich ihre Wege von nun an trennen würden, oder ob er zumindest in ihrer Nähe bleiben konnte – ungeachtet dessen, was geschah.
„Ich glaube fest daran, dass er zustimmt.“ Er musste einfach.
Am liebsten wäre Isolde mit Raban gegangen oder hätte sich zumindest versteckt und dem Gespräch gelauscht, aber sie musste zurück zu Maighread in die Hütte, raus aus diesem Schuppen, der Rabans Pferd als Stall und dem Händler als Lager diente. Sie musste pflichtbewusst sein und den anderen helfen. Isolde wusste wo ihr Platz war.
Ein letztes Mal sah sie sich um, wünschte Raban Glück und lief schweren Herzens zurück zu Yngves Hütte. Die Gedanken noch immer bei Raban.



13.12.2009 23:31:37  
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